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Alt 12.11.2018, 22:55   #8
usch
 
 
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Zitat von Reisefoto Beitrag anzeigen
Die DGX-Version des pro 300 hat zumindestens in der Bauform für Canon einen Chip, der die korrekte Brennweite an die Kamera weitergibt. Ob das in der Sony-Ausführung auch der Fall ist, weiß ich nicht mehr.
Ich hab einen "1.4× Teleplus MC4 DGX", ohne "Pro" und ohne "300". Keine Ahnung, wie sich die verschiedenen Versionen unterscheiden. Das Folgende muss also nicht unbedingt übertragbar sein.

Zunächst einmal sprechen die alten Minoltas mit Stangenantrieb eine andere Sprache mit der Kamera als die SSM-Objektive. Da muss man also schon mal unterscheiden. Möglicherweise gibt es auch noch weitere Dialekte (Sony vs. Minolta oder SSM vs. SAM), aber das konnte ich mangels vergleichbarer Objektive nicht testen.

1. Stangenantrieb
Die Werte für Brennweite, Blende und Lichtstärke werden mit dem TK-Faktor umgerechnet. Damit dürfte die korrekte Funktion von Belichtungsautomatik und Stabilisator gewährleistet sein.

Als Lens-ID wird – unabhängig vom angeschlossenen Objektiv – immer "45741" übermittelt. Da es kein Originalobjektiv mit dieser ID zu geben scheint, wird die Kombination von der Kamera behandelt wie ein unbekanntes Fremdhersteller-Objektiv. Das ist einerseits gut, weil es unpassende Sonderbehandlungen ausschaltet (siehe weiter unten), hat aber andererseits den Nachteil, daß man für die AF-Mikrokorrektur nur einen einzigen Wert hinterlegen kann, der dann auf sämtliche Objektive angewendet wird, sobald der TK dazwischen hängt.

2. SSM usw.
Die Werte für Brennweite, Blende und Lichtstärke werden mit dem TK-Faktor umgerechnet. Damit dürfte die korrekte Funktion von Belichtungsautomatik und Stabilisator auch hier gewährleistet sein.

Zusätzlich übertragen die Objektive aber einen weiteren Datensatz an die Kamera, der den verfügbaren Zoombereich sowie die Lichtstärke jeweils am kurzen und am langen Ende enthält. Diese Angaben werden nicht angepasst. Aus der Sicht der Kamera ergeben sich dadurch widersprüchliche Daten, z.B. könnte sie bei 70mm×1,4 = ca. 100mm denken, das Objektiv stände schon auf 22% des Zoombereichs, während man in Wirklichkeit noch am kurzen Anschlag ist. Bisher hab ich allerdings noch keine dadurch verursachte Fehlfunktion feststellen können.

Ebenfalls nicht angepasst wird die Lens-ID, sondern unverändert durchgereicht. Das ist nun allerdings schlecht, weil sämtliche kameraseitigen Optimierungen so angewendet werden, als hätte man das Objektiv ohne TK angeschlossen. Bei der Objektivkorrektur geht das ganz sicher schief, die sollte man also besser ausschalten. Bei der AF-Mikrojustierung kann es sei, daß die Angaben funktionieren oder auch nicht, insbesondere bei Zoom-Objektiven mit brennweitenabhängiger Feinjustierung. Muss man im Einzelfall ausprobieren, wie sich die jeweilige Kombination verhält.

Zitat:
Zitat von D-Max Beitrag anzeigen
Ich kann mir vorstellen das der Unterschied zwischen Telekonverter und Crop eher gering ist je nach Objektiv, werde das aber mal ausprobieren...

Bzw. hat das schon Jemand ausprobiert ?
Ich hab vor einiger Zeit diesbezüglich mal ein paar Testaufnahmen gemacht. Wenn man tatsächlich die volle Sensorauflösung von 42MP braucht – für 300ppi-Drucke von DIN A2 aufwärts, oder weil man einen extrem kleinen Bildauschnitt so weit vergrößern müsste, daß nicht genügend Pixel übrig blieben – bringt ein Telekonverter tatsächlich noch einen kleinen Vorteil. Wenn man aber das Bild runterskaliert – am Ende gar nur für die Präsentation auf dem HD-Fernseher – dann überwiegen eher die Nachteile, die man sich durch das zusätzliche Glas einhandelt.
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