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Alt 02.11.2017, 18:06   #6
der_knipser
 
 
Registriert seit: 01.04.2008
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Hallo pirrax,

Novoflex ist schon eine Edelmarke, da machst Du sicher von der Qualität her alles richtig. Mit dem gezeigten Zubehör kannst Du 1-reihige Panoramen machen. Ein Höhenschwenk ist damit nicht möglich. Für "breite Bilder" ist das vollkommen ausreichend.

Du sagst, dass es leicht sein soll. Es gibt sicher Lösungen, die nur halb so viel wiegen und genauso effektiv sind.
Ob Du das auf den Kugelkopf montieren kannst? Probiere es aus! Dein Beispielbild ist mit 5 sec belichtet, sicher wirst Du auch mal länger belichten. Eine große Kugel gibt weniger nach als eine kleine, und wenn das Equipment einigermaßen im Schwerpunkt sitzt, zieht es kaum am Kugelkopf. Prüfe einmal, ob der Anschluss der Kamera an den Hochkantwinkel ebenso steif ist, oder ob er doch nach einiger Zeit ein Stück weit nickt. Du kannst dazu eine Langzeitbelichtung machen und sehen, ob das Bild Streifen zieht, genauso gut kannst Du auch 2 Einzelbilder im Abstand von 1-2 min machen, und prüfen, ob die pixelgenau deckungsgleich sind. Erschütterungsfreies Auslösen wird natürlich vorausgesetzt.

Sobald Du Zweifel an der Steifigkeit und Nick-Festigkeit des Kugelkopfes hast, solltest Du den Rotator direkt auf das Stativ schrauben. Das Nivellieren geschieht dann eben über die Beinlängen. Nicht ganz so bequem, aber stabiler.

Die Einzelbilder werden beim Stitchen zwangsläufig verformt. Sie werden in Tonnenform umgerechnet, damit bei zylindrischer Projektion ein einigermaßen gleich breiter Streifen entsteht. Die 6000 Pixel in der Höhe sind daher nur ein grober Anhalt für Schätzungen. Was wirklich übrig bleibt, siehst Du später. Normalerweise werden die "Bäuche" der Einzelbilder so beschnitten, dass keine krummen Ränder ins Bild ragen. Es empfiehlt sich daher, die Ränder bei der Aufnahme schon etwas großzügiger zu gestalten.
Bei breiten Bildern ist es wichtig, dass die Schwenkebene horizontal ausgerichtet ist, weil das Bild sonst nach dem Ausrichten des Horizonts schräg liegt und zu viel Verschnitt verliert. Bei ganzen Kugeln gibt es dieses Problem nicht, die kann man nachträglich verschnittfrei in jede Richtung drehen.

Das Bild unter dem Triumphbogen besteht theoretisch aus 5 Aufnahmen (4 rundum, 1 nach oben). Möglicherweise habe ich damals 1 Bild mehr gemacht, damit die Überlappung der Einzelbilder größer wird. Sowas lässt mehr Spielraum, um bewegte Szenen flexibler maskieren zu können. Wenn man zu wenig überlappt, hat man wahrscheinlich mit halben Personen im Bild zu kämpfen, die man nicht komplett drauf bekommt, aber auch nicht komplett weg bekommt, weil an den Rändern nicht genügend Pixelmaterial da ist.

Alle meine Panoramen setze ich mit PTGuiPro zusammen. Das ist eine Software, die eine gute Automatik bietet, und sehr weitreichende Möglichkeiten für manuelle Eingriffe zur Verfügung stellt. Das Programm gehorcht beim ersten Gebrauch gar nicht, aber nach ein paar Hundert Panoramen läuft es so geschmeidig, dass man keinen andern Stitcher mehr haben will. Andere Anwender schwören auf andere Programme, und haben möglicherweise genauso Recht. Jede Software ist so gut wie man sie bedienen kann, und Lernen und Üben zahlt sich aus.

Mein Ehrgeiz ist, die Panoramen fix und fertig aus PTGui zu bekommen, ohne dass noch Fehler retuschiert werden müssen. In fast allen Fällen bekomme ich das inzwischen hin.

Für "breite Bilder" würde ich mir auch die Pano-Funktion von Lightroom anschauen. Die habe ich noch nicht probiert, weil ich die Version 6 nicht besitze. Alles "unter einem Dach" zu haben, ist schon ein Vorteil. Ob LR auch ganze Kugeln zusammensetzt, weiß ich nicht, da bleibe ich bei dem, was ich kenne und beherrsche.
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Gruß
Gottlieb
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