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Alt 04.10.2017, 09:40   #2
Sir Donnerbold Duck

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Der zweite Tag: Zwei Scharten

Gegen 7 Uhr morgens treten wir aus der Hütte und werden von strahlendem Wetter und angenehm morgenfrischen Luft begrüßt. Hinter der Hütte steht etwas erhöht das Marterl vor der grandiosen Kulisse der Simonyspitzen:

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Wir schultern die Rucksäcke und stapfen los ins Maurertal. Zwei Übergänge, das Türmljoch (2790 m) und die Zopetscharte (2958 m) liegen vor uns, dazwischen lockt die Johannishütte (2121 m) zur Mittagsrast, insgesamt knapp 1500 Höhenmeter und 8 h Gehzeit. Zum Warmwerden zieht der Weg erstmal recht eben ins Maurertal hinein, wo wir die Grenze zur Kernzone des Nationalparks überschreiten.

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Eine herrlich wilde Landschaft von arktischer Anmutung im herrlichsten Morgenlicht! Bald zieht der Weg nach rechts den Hang hinauf und wir legen zügig Höhenmeter zurück.

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Der Blick zurück zeigt, dass wir schon ordentlich Höhe gemacht haben. Links unten liegt die Essener-Rostocker Hütte, von der aus wir rechts ins Maurertal gelaufen sind. Überragt wird das Tal von den Simonyspitzen und den Maurerkeesköpfen.

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Nach einem problemlosen, aber in der Vormittagssonne durchaus schweißtreibenden Anstieg erreichen wir kurz nach 9 Uhr das Türmljoch und genießen die Aussicht bei einer kleinen Rast. Unter uns liegt das Maurertal, links grüßt der Lasörling (3098 m) über das Virgental hinüber.

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Der Abstieg zur Johannishütte zieht sich und in Gedanken ziehe ich nochmals meinen Hut vor Frau und Kindern, mit denen ich hier vor drei Jahren in Gegenrichtung über das Türmljoch gelaufen bin. So steil hatte ich das gar nicht in Erinnerung... Im Tal kommt die Johannishütte in Sicht:

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Dort kommen wir kurz vor 11 Uhr an und unterwerfen uns einer strikten Kaiserschmarrndiät, um die verbrannten Kalorien zügig zu ersetzen. Gegen 12 Uhr erheben wir uns mit spannendem Bauch und doch etwas schmerzenden Schenkeln, lockern den Hüftgurt am Rucksack und wanken etwas zu wohlgenährt los. 850 Höhenmeter und 3 h bis zur Scharte sagt die Tourenbeschreibung. Nach der Rast sind die Beine eingerostet und der Kaiserschmarrn liegt ziemlich schwer im Magen, so dass wir uns die ersten Höhenmeter schweigsam und schnaufend hochkämpfen. Der Blick auf die hinter uns liegende Talseite mit dem eben zurückgelegten Abstieg verrät uns, dass die Beine nicht grundlos schmerzen:

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Über der Johannishütte ist deutlich der dreieckige Zacken des Türml zu sehen, rechts davon das Türmljoch.

Der Blick ins Dorfertal ist fantastisch und immer wieder zieht der Großvenediger unsere Blicke auf sich:

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Nach gut 20 min sind die Beine wieder im Tritt und der Kaiserschmarrn ist im Blut angekommen, so dass wir nun zügig den Berg hinaufschnüren. Kurz vor 14 Uhr starten wir den Schlussanstieg zur Zopetscharte:

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Wenige Minuten später sind wir auf der Scharte und genießen den Blick ins Timmeltal auf der anderen Seite der Scharte, wo wir einen ersten Blick auf unser morgiges Ziel, die 3300 m hohe Weißspitze haben.

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Der Abstieg von der Scharte ist lustig, dass es so steil zur Sache geht, ist in der Literatur nicht erwähnt:

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Im Rückblick nach oben sieht das natürlich noch spaßiger aus:

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Der weitere Abstieg nach den ersten steilen Metern ist unproblematisch und erfreut mit toller Aussicht auf die Weißspitze und vielen Murmeltieren:

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Gegen 16 Uhr erreichen wir unser Tagesziel, die Eisseehütte, wo wir uns einquartieren und mit großer Sorgfalt unseren Flüssigkeitshaushalt nach der schweißtreibenden Tour ins Gleichgewicht bringen.

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Nach einem abendlichen Blick auf die Zopetscharte, über die rechts im Bild das Licht streift, widmen wir uns noch der allabendlichen botanischen Lektion. Nachdem wir dabei gestern die Zirbe durchgenommen haben, behandeln wir heute die die Obstgehölze des Alpenraumes und gönnen uns eine Marille und einen Pregler (Apfel-Birne, lecker), bevor wir ins Bett kriechen.

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