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Alt 22.01.2018, 22:00   #29
der_knipser
 
 
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Ich finde es immer ein bisschen schwierig, die Schärfe von Kameras mit unterschiedlicher Auflösung zu vergleichen. Je mehr Pixel, um so mehr Unschärfen findet man. Das liegt nicht nur daran, dass die 100%-Ansicht größer ist, sondern auch daran, dass sich hochauflösende Sensoren wie eine Diva verhalten. Man sieht die kleinsten Verwackler, weil die Pixel so dicht zusammen liegen.

Für Schärfevergleiche ist ein Stativ und ein unbewegtes Motiv eigentlich Pflicht. Natürlich erschütterungsfrei ausgelöst. In sehr vielen Fällen erkennt man, dass auch die alten Objektive so einen Sensor durchaus gut bedienen können. Die häufigste Ursache für Unschärfe sind nach meiner Meinung Verwacklungen, dicht gefolgt von Fehlfokus.

1/320 sec bei mehr als 200 mm Brennweite ist bei modernen Sensoren schon grenzwertig aus der Hand zu fotografieren.
im Nahbereich muss man ganz besonders auch darauf achten, dass man die Kamera nach dem Fokussieren keinen Millimeter mehr vor oder zurück bewegt, auch nicht bei Blende f/9. Der Schärfebereich ist so klein, dass man ganz schnell out of focus ist. Das kann schon bedeuten, dass der Fokus nicht mehr auf der Pupille, sondern an der Augenlidspitze sitzt. Ob der AF wirklich so leistungsfähig ist, das wiederholbar einzufangen? Hab da leichte Zweifel.

Um das Objektiv und den Sensor zu beurteilen, bitte also Stativ und Fernauslöser verwenden, und unbedingt manuell mit Hilfe der Fokuslupe scharfstellen. Nachdem man die maximale Schärfeleistung des Objektivs herausgefunden hat, kann man versuchen, wie nahe man freihändig an dieses Ergebnis herankommt. Wenn man dieselbe Schärfe nicht erreicht, kann man die Ursachen finden und beheben.
Oder als Kompromiss in Kauf nehmen...
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Gruß
Gottlieb
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