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Alt 05.05.2018, 12:53   #8
der_knipser
 
 
Registriert seit: 01.04.2008
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Oh, die ersten drei Kommentare sind hart, denkt bitte daran, dass wir hier im "Trau dich..." sind, da sollte Welpenschutz gelten!
Klar, darf man auch hier sagen, dass Bilder nicht gut sind, aber das sollte zumindest begründet werden, um dann dem Anfänger eine Idee mit auf den Weg zu geben. So wie z.B. Joachim das gemacht hat.


Mein Senf zum Bild:
Die Frage war nach dem Format. Oft kann man dem Grundsatz folgen, das Bild so auszurichten wie auch das Motiv ausgerichtet ist, in diesem Fall sehe ich das Hochformat als stimmiger an.

Bei Makro-Aufnahmen gibt es typischerweise immer einen sehr kleinen Schärfentiefebereich. Den kann man mögen oder auch nicht. Nützlich finde ich ihn, wenn man damit das Augenmerk auf ein bestimmtes Detail richtet, und diesen Bereich dann in sehr feiner Schärfe zeigt. Bei Details mit räumlicher Tiefe kann das sehr schwierig sein. Nicht nur, den passenden Bereich der Schärfe auszuwählen, sondern auch, denselben optimal ins Bild zu setzen. Bei diesem Bild hätte ich wahrscheinlich Blende f/11 bis f/16 anstatt f/5 gewählt. Farben und Kontraste geben sicher auch mehr her als hier gezeigt wird. Die Bilder wirken trotz harten Lichts zu flau. Das nützt zwar der Erkennung von mehr Details, trübt jedoch den Gesamteindruck.

Ich hätte mir gewünscht, auch den kleinen dunklen Blütenstempel mittendrin scharf erkennen zu können. Der sitzt hier so weit hinter der Schärfeebene, dass er auch beim Abblenden nicht richtig scharf werden würde (Mehr als f/16 bringt übrigens kaum etwas, weil die Beugung dann der Schärfe entgegenwirkt. Die Schärfentiefe wird zwar größer, jedoch wird die Gesamtschärfe dann milchig.)
Eine Schärfe, die weiter auseinander liegende Motivteile erfasst, bekommt man durch einen Wechsel der Perspektive hin, indem man die Kamera so positioniert, dass alles Bildwichtige parallel zum Sensor liegt und damit den gleichen Abstand hat. Makro-Profis nutzen auch gerne eine andere Technik, indem sie das Motiv mehrmals aufnehmen und den Fokus bei jedem Bild ein Stückchen weiter schieben. In der Bildbearbeitung kann man diese Bilder stacken (stapeln) und aus jedem Bild nur den scharfen Bereich verwenden. Damit bekommt man Schärfentiefen, die mit einem Einzelbild niemals möglich sind. Das Anfängerstadium sollte man aber dann hinter sich gelassen haben...

Ein Tipp: Solche Makros gestaltet man am besten mit Stativ, dann hat man eine genaue und entspannte Kontrolle über den Fokus, den Bildausschnitt und den Hintergrund, während man sich über das optimale Licht Gedanken machen kann.

Das Bild wirkt trotz ISO 100 etwas verrauscht, jedenfalls in den großflächigen Schattenbereichen. Ich vermute, dass das im JPG-Format aufgenommen wurde? Dann auch noch mit der Unterstützung von DRO? Das RAW-Format bietet einiges mehr an Reserven für die Bearbeitung, das solltest Du auf lange Sicht anwenden. Zumindest empfehle ich, parallel RAW und JPG aufzunehmen, solange bis das Entwickeln der RAWs einigermaßen sicher sitzt und die Ergebnisse mit dem JPG vergleichbar gut werden. Danach übertreffen sie dieses sogar oft.
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Gruß
Gottlieb
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