Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 27.09.2023, 12:45   #14
ingoKober

Themenersteller
 
 
Registriert seit: 14.06.2005
Ort: 64521 Groß-Gerau
Beiträge: 10.547
So, nun habe ich wieder etwas Zeit gefunden und weiter geht’s also. Noch vor dem Handyalarm weckt mich am nächsten Morgen lautes Papageiengekreisch und ich kann aus dem Hotelfenster die ersten exotischen Vögel knipsen: Ein Pärchen Pavuasittiche.


Bild in der Galerie


Bild in der Galerie

Nach dem Frühstück geht es dann wieder los. Manaus ist zwar schon tief im Amazonasregenwald aber nicht tief genug. Wir reisen noch fast einen halben Tag weiter, bis wir unser erstes Ziel erreicht haben.
Daher geht es zunächst zum Hafen. Da ist Fischmarkt und man findet lauter gute alte Bekannte aus Zoo und Aquarium.
Schwarze Pacus, die hier Tambaqui heissen.


Bild in der Galerie

Scheibensalmler

Bild in der Galerie

Große Pseudoplatystoma Welse


Bild in der Galerie

Welse der Gattung Panaque werden lebend angeboten Die armen…aber nur so bleiben sie in der Tropenhitze frisch.


Bild in der Galerie

Aber ihnen werden auch noch bei lebendigem Leib die Flossen abgeschnitten, damit sich die Kunden nicht stechen.
Den großen Platydoras Welsen ergeht es nicht anders


Bild in der Galerie

Wir besteigen nun also dort wieder ein Speedboot, das uns den Amazonas hinauffahren wird.


Bild in der Galerie

Und ab geht die Lucy!


Bild in der Galerie

Wo der Rio Negro, wie ja schon erwähnt ein Schwarzwasserfluss, und der andere große Quellfluss des Amazonas, der Rio Solimoes, der durch die vielen mitgetragenen Sedimente fast weiß aussieht, zusammenfliessen stoppen wir kurz. Durch unterschiedliche Strömungsgeschwindigkeiten und pH Werte, vermischen sich die beiden Flüsse nämlich nur sehr langsam und fliessen kilometerweit schön getrennt nebeneinander her. Ein kurioser Anblick.


Bild in der Galerie


Bild in der Galerie

Schliesslich legen wir an einem kleinen malerischen Dorfhafen an.


Bild in der Galerie

Und steigen um in einen alten VW Bulli. Diese netten Kleinbusse sind bei uns ja fast aus dem Strassenbild verschwunden. In Brasilien sind sie noch omnipresent.
Eng ists und dank mal besserer, mal schlechterer Straßen, teils auch recht schaukelig.


Bild in der Galerie

Der Weg ist wie gesagt nicht immer gut. Unser Guide erzählt uns, das beim Einsturz von zwei Brücken vor nicht langer Zeit etliche Menschen ums Leben kamen.
Hier ist eine der beiden.


Bild in der Galerie

Weiter geht es durch Rinderweiden, Savanne und frisch brandgerodete (das hört leider wohl nie auf) Flächen.


Bild in der Galerie

An einer Rinderweide halten wir kurz an, da in den dortigen Tümpeln einige Victoria regia wachsen. Die schwimmenden Blätter dieser Seerosen haben einen hohen aufgebogenen Rand und bis zu über 35 kg Tragkraft. Die Blätter können einen Durchmesser von bis zu 3 Metern erreichen, bleiben aber meist deutlich kleiner. So auch hier.


Bild in der Galerie


Bild in der Galerie

Aber für das kleine Rotstirn Blatthühnchen reichte die Tragkraft allemal


Bild in der Galerie

Während wir die Seerosen bestaunen, fliegen immer wieder Sittiche der Gattung Brotogeris kreischend über uns hinweg. Knipsen lassen sie sich nicht.
Das gelingt einfacher mit diesem Rabengeier, der uns zuschaut.


Bild in der Galerie

Dann geht es noch einige Zeit auf Lehmstraßen weiter, bis wir erneut auf ein Speedboot umsteigen.


Bild in der Galerie

Leider ist hier so keine Zeit übrig, doch ich stoße hier schon unerwartet auf ein - zumindest für mich als Aquarianer- Highlight der Reise: Einen Trupp Skalare an der Anlegestelle. Ein schnelles Bild versuche ich…aber mehr als eine Ahnung der Fische zeigt es nicht.


Bild in der Galerie

Nun geht es also richtig tief in das Stromgebiet des Amazonas. An einem Schwarzwasserseitenfluss, dem Rio Tambouri soll dann unsere Unterkunft liegen.
Aber bis dahin ist es noch ein Stück Weg.


Bild in der Galerie


Bild in der Galerie


Bild in der Galerie


Bild in der Galerie


Bild in der Galerie

Irgendwann ist es dann endlich so weit und wir erreichen die Anlegestelle der Amazon Turtle Lodge, unserer Unterkunft für die nächsten Tage.


Bild in der Galerie

Erstmal gibt es den üblichen Willkommenstrink, leckeren frisch gepressten Saft


Bild in der Galerie

Und dann erklärt uns Eduardo ausführlich das Gelände der Lodge


Bild in der Galerie

Da es Trockenzeit wist, müssen wir zuerst mal das hohe Ufer erklimmen, bis wir dann unsere Unterkünfte suchen können.


Bild in der Galerie


Bild in der Galerie


Bild in der Galerie

Die sind sehr nett und auf Stelzen am Flußufer gelegen


Bild in der Galerie


Bild in der Galerie


Bild in der Galerie

Leider ist einiges im Bereich der Lodge allerdings auch ziemlich renovierungsbedüftig und nicht alles sauber (unsere Bettwäsche zB).
Es gibt einen eigentlich sehr netten allgemeinen Relaxbereich


Bild in der Galerie

Der aber nicht uneingeschränkt nutzbar ist, da einige Kissen wohl nur noch von Schmutz und Schweiss zusammengehalten werden. Das muss nicht sein, auch am Amazonas nicht.
Aber ich will nicht ungerecht sein. Das Personal der Lodge ist sehr freundlich und zuvorkommend, die Lage Klasse und das Essen ebenso.
Zum Essen zieht es uns dann auch sofort hin. Immerhin waren wir ja einige Stunden unterwegs.


Bild in der Galerie

Hier in Blick ins Restaurant. Angenehm luftig und wie gesagt, sehr lecker, vor allem die vielen Fischsorten frisch aus dem Amazonas


Bild in der Galerie

Nun sind wir also endlich an unserer ersten Station angekommen und meine nächsten Berichte zeigen dann vor allem die dortige Natur und Tiere. Ich werde auf eine chronologische Reihenfolge verzichten, da die Tage alle sehr ähnlich ablaufen:
Nach dem Frühstück geht es mit dem Boot (nein, kein Speedboot), gesteuert von unserem indigenen Fahrer Leandro und geleitet von Eduardo auf den Fluß und wir shippern herum, um Tiere zu sehen. Mittags wird in der Lodge gegessen und dann geht es wieder los. Ab und zu eine kurze Wanderung im Regenwald unterbricht die Fahrten und mal sind wir auch zu Sonnenauf- oder -Untergang draussen.
Zwischendurch baden wir im Fluß und relaxen.
Nach Einbruch der Dunkelheit gehe ich mit Stirnlampe und montiertem Makro im Bereich der Lodge und drum herum auf Kleintiersuche. Mario ist dabei sogar noch eifriger als ich und ab und an kommt noch der eine oder andere unserer Gruppe eine Zeitlang mit. Soviel vorab zu unserem Leben in der Amazon Turtle Lodge.
Trotz des entspannt klingenden Programms haben wir die Pausen und das Bad im Flusss übrigens ziemlich nötig. Denn es ist selbst für brasilianische Verhältnisse ungewöhnlich heiss. Das Thermometer macht teils bei 40 Grad noch lange nicht halt und bei Luftfeuchtigkeiten um 90% schlaucht das ganz schön.
Aber hey…was soll man von der Grünen Hölle schon erwarten? Das ist eine Reise, kein Urlaub….Ihr erinnert Euch?
Das wars dann für heute……weiter gehts dann grün und tierisch.
__________________
Viele Grüße

Ingo
____________________________
Kober? Ach der mit den Viechern!

Geändert von ingoKober (27.09.2023 um 14:29 Uhr)
ingoKober ist offline   Mit Zitat antworten