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Alt 23.03.2017, 15:03   #18
Man
 
 
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Zitat:
Zitat von jutta111 Beitrag anzeigen
...A7RII ...HSS fähigen Porty (Jinbei HD600II) Bewegungsaufnahmen meiner Hunde ...kurze Verschlusszeiten (ca. 1/1250, f2.8) ...Funkauslöser (Pixel Opas und Cactus V6IIs). ...ist ...bei jedem Bild der Schärfebereich auf dem Rücken meiner Hunde und nicht auf den Augen. Meiner Meinung nach besteht eine Auslöseverzögerung des Blitzes und in der Zeit wird der Autofokus nicht nachgeführt. ...
Meiner Meinung nach hat ein falsch sitzender Schärfepunkt bei einer Verschlusszeit kleiner 1/1000stel Sekunde bei sich (schnell) bewegenden Hunden nichts mit einer Verzögerten Ansteuerung des Blitzes zu tun.

Bei Blitzaufnahmen mit Verschlusszeiten kleiner der Blitzsynchronzeit (die liegt bei modernen Kameras mit Schlitzverschluss meist bei 1/250stel Sekunde, bei eingeschaltetem SS ist sie noch etwas langsamer, z. B. bei 1/160stel Sekunde) muss während des Ablaufens vom Verschluss permanent (Blitz-)Licht vorhanden sein.
Das kann man durch HSS (der Blitz gibt während des Verschlussablaufes ein sehr schnelles Flackerlicht ab, was zu einer gleichmäßigen Belichtung führt) oder SlowSync (die Leuchtzeit ist mindestens so lange wie die Dauer des Verschlussablaufs) erreichen.

Bei Blitzaufnahme mit Belichtungszeit kleiner wie der Blitzsynchronzeit leuchtet also während des Verschlussablaufes der Blitz permanent (bei HSS als Flackerlicht, bei Slowsync als Dauerlicht). Unter diesen Voraussetzungen kann ein spät oder zu spät zündender Blitz oder die zeitliche Verzögerung zwischen Betätigen des Auslöser und Öffnen des Verschlusses nicht die Ursache für eine Unschärfe sein.

Meine Vermutung geht eher dahin, dass die spiegellose Kamera selbst die Schärfenachführung (zu) früh einstellt, ich teile also die im Eröffnungsthread dazu gemachte Vermutung.
Bei HSS erscheint mir das noch logisch, da der Sensor für die Vorblitzmessung benötigt wird - vielleicht stellt die Kamera in dieser Zeit den AF nicht mehr nach.
Eine SLT oder eine DSLR kennt dieses Problem nicht, da sie ein separates AF-Modul unabhängig vom Sensor hat, welches über einen Spiegel mit Licht versorgt wird.
Bei Spiegellosen Kameras erfolgt die Scharfstellung über den Bild-Sensor.
SLT hat damit systembedingt kein AF-Problem, da auch noch während der Aufnahme und auch während der Vorblitzmessung das AF-Modul mit Licht versorgt wird.
Eine DSLR klappt meines Wissens nach dem Vorblitz den Hauptspiegel noch mal runter (der Verschluss muss vor Start der "richtigen" Aufnahme eh erst geschlossen werden, diese Zeit kann man für das Runterklappen des Spiegels nutzen), um den AF zu checken und lösen erst dann aus.
Eine Spiegellose kann zwischen Vorblitzmessung und "richtiger" Aufnahme keine Prüfung der AF-Einstellung machen, da in dieser Zeit der Verschluss geschlossen ist und der Sensor demnach kein Licht hat.

Eigentlich sollte der AF-C einigermaßen zuverlässig errechnen können, wo sich das fokussierte Objekt zum Zeitpunkt der Verschlussöffnung befinden wird (sofern dessen Bewegung und Beschleunigung während der vielleicht rd. 1/5tel Sekunde gleich bleibt, während der der Bildsensor wegen der Vorblitzmessung keine AF-Messung machen kann).

Erstaunlich finde ich, dass die A6300 und A6500 lt. Aussage hier im Thread dieses Problem nicht haben: auch diese Kameras sind spiegellos und haben demnach kein separates AF-Modul. Hat sich hier technisch zwischen den VF-A7ern und den APS-C-A6xxxern etwas bei der Vorblitzmessung geändert?
Vielleicht ist der AF-C bei den neuen APS-C 6300/6500 besser geworden oder sinnvoller programmiert?
Oder öffnet und schließt der Verschluss zwischen Vorblitzmesung und "richtiger" Belichtung tatsächlich noch einmal nur dafür, dass eine AF-Messung auf dem Bildsensor vorgenommen werden kann? Das kann ich mir nicht vorstellen, da das zu einer deutlichen Zeitverzögerung führen würde.

Vielleicht ist das Problem aber auch eher simpel zu beheben (leider nur für den Hersteller, nicht für uns), weil der AF auf den Zeitpunkt der ersten Verschlussöffnung (bei Blitzaufnahmen mit Vorblitz also schon auf die Verschlussöffnung für die Vorblitzöffnung) scharf stellt (und dieser "Programmfehler" wurde mit der A6300/6500 bereinigt).
Für Aufnahmen ohne Blitz völlig richtig (die funktionieren anscheinend ja auch), für Blitzaufnahmen mit Vorblitzmessung leider nicht.

Für Abhilfe sorgt vermutlich Blitzaufnahme ohne Vorblitzmessung (also manuell oder über Blitz mit eigener Belichtungsmessung = kein "bequemes" TTL).
Bei Aufnahme von sich schnell bewegenden Objekten (Hunde) halte ich eine manuelle Einstellung der Blitzintensität am Blitzgerät für schwierig bis unmöglich.
Man könnte sich, ähnlich wie in einem Studio, mit mehreren Blitzen einen Bereich ausreichend hell beleuchten und hoffen, dass die Hunde sich auch in diesem Bereich aufhalten - evtl. sieht man auf den Bildern aber wegen Schatten in verschiedene Richtungen (weil Blitze aus verschiedenen Richtungen für die Beleuchtung zuständig waren) sehr deutlich, dass Blitze eingesetzt wurden.

Denkbar wäre Verwendung von einem Blitz mit eigener Belichtungsmessung - zum Beispiel die älteren großen Metz-Aufsteckblitze (das heißt bei Metz A-Modus = Automatik-Modus = der Blitz hat selbst eine Messdiode, misst selbst während der Blitzaufnahmen die Lichtintensität und schaltet unter Beachtung der übermittelten Kameradaten ISO und Blende den blitz selbständig ab).
Der wichtigste Nachteil für dich dabei: eine Belichtungszeit kleiner wie die Blitzsynchronzeit ist damit nicht machbar.

Frage: tritt das Problem "falscher AF" nur bei Blitzaufnahmen kleiner Blitzsynchronzeit auf oder auch bei "normalen" Blitzaufnahmen mit z. B. 1/250stel Sek. Belichtungszeit?

vlG

Manfred
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