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Alt 06.02.2019, 15:12   #13
Man
 
 
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Beiträge: 2.574
Zwischen "hell 1" (erste Bild) und "hell 3" (3. Bild) sehe ich keine Unterschiede.
Scheint lt. Exifdaten auch dieselbe Aufnahme zu sein.

Mit kleinen Blenden (hier F/22) verlängert man nicht nur die Belichtungszeit und verringert die Freistellung, sondern man riskiert auch insgesamt unschärfere Bilder wegen Beugungsunschärfe. Das geht um so früher los, je kleiner der Sensor ist.
Versuche mal, dich mit kleinster Blende F/8 bis F/11 zu begnügen.
Längere Belichtungszeiten (für fließendes Wasser zum Beispiel) gibt es mit (noch) niedrigeren ISO-Einstellungen und/oder ND-Filtern.
Weltbewegend mag der Unterschied nicht sein, wie das Bild "automatik Testbild" (letztes Bild) mit F/4 zeigt.

Bei Schnee als Fotomotiv gibt es mindestens 3 Problemchen:

1) der AWB führt gerne zu einem hohen Blauanteil = der Schnee wirkt bläulich bis grau-bläulich (das ist hier meiner Meinung nach nicht der Fall).
Also in RAW aufnehmen und anschließend im RAWKonverter den für einen selbst am besten passenden WB einstellen oder mit manuellen WB-Einstellungen in JPG Probeaufnahmen machen, bis es passt.

2) Schnee ist sehr hell (sollte ja strahlend weiss wiedergegeben werden). Die Kamera belichtet auf ein mittleres grau = der Durchschnittswert der für die Messung herangezogenen Bildbereiche entspricht bezüglich der Helligkeit einem mittleren grau.
Sollte sich nur oder zumindest überwiegend heller Schnee im Messbereich finden, wird dieser also grau dargestellt.
Also schon bei der Aufnahme höher belichten, z. B. +2 statt 0. Auch hier hat man in RAW bei der Fotobearbeitung mehr Reserven wie mit JPG.

3) Schnee bildet mit dunklen Bildbereichen (z. B. den Schatten in den Höhlen/Öffnungen in Bild "hell 2" (zweites Bild) einen enorm großen Kontrast. Der Sensor kann aber nur einen Teil davon sauber verarbeiten, in der Regel können aktuelle Sensoren 10 bis 12 Blenden "verdauen". Die hellste Stelle im Bild kann also 10 bis 12 mal so hell wie die dunkelste Stelle sein und beide werden auf dem Bild noch gut wiedergegeben. Ist der Kontrast größer, muss sich die Kamera aussuchen, ob es eher die hellen Stellen korrekt abbildet (aus strahlend weißem Schnee würde dann gerne ein Schnee mit Grauschleier) oder dunkle Stellen (der Schnee ist nur noch eine gleißend helle Fläche, dafür kann man in den Schatten der Höhe noch Strukturen erkennen).
Abhilfe schafft man mit einer Zeitenreihe und Zusammenrechnen als HDR.
Vorschlag: 0;-2;+2 Blenden aufnehmen und mit "fotorealistisch" als HDR zum Beispiel im Adobe-Converter zusammenbauen - dann sieht man nicht ganz so deutlich, dass es sich um eine HDR-Aufnahme handelt. Wenn man dann den Schnee noch strahlender haben möchte, hebt man die Höhen entsprechend an - das kann man manuell in der Bildnachbearbeitung gut steuern = ausgefressene Lichter kann man dabei gut vermeiden.
Und ja: Aufnahmen vom Stativ möglichst mit Fernauslösung, um Verwackelungen zu vermeiden, sowie ausgeschalteter Bildstabilisierung (und ohne Änderung von Brennweite, Entfernungseinstellung, Blende, ISO, WB während der Aufnahme) sind dann Pflicht, RAW mach Sinn, da dann mehr Bildinformationen wie bei JPG zur Weiterbearbeitung zur Verfügung stehen und ich würde das immer in M fotografieren, da ich dann die beste Kontrolle über die Aufnahme Einstellungen habe.
Auch die A57 wird bei den Auslöseoptionen (Einzelbild, Serienbild, 2 oder 10 Sek. Zeitverzug) eine Einstellungsmöglichkeit für Zeitenreihe (Zeit ändert sich, Blende bleibt bestehen) haben. Aber Vorsicht: länger als 30 Sekunden wird die A57 mit dieser Einstellung vermutlich nicht fotografieren - für 1Sekunde / 1/4tel Sekunde / 4 Sekunden wird es aber reichen, führt also eher zu Verdruss bei Nachtaufnahmen mit entsprechend längeren Belichtungszeiten.
Vielleicht ist HDR-Bild mit der A57 (ich weis nicht, ob die !57 das kann) sogar als fertiges JPG (wenn man kein Feintuning mehr vornehmen möchte) möglich, aber dann wird man keine Einzelbilder zur Nachbearbeitung mehr zur Verfügung haben.

Zumindest theoretisch könnte natürlich auch das Objektiv einen "Hau" haben, z. B. beschlagen gewesen sein oder Pilz haben - da glaube ich aber eher nicht dran. Das "Automatik Testbild" haut einen zwar nicht vom Hocker, aber nach einem gravierenden Objektivfehler sieht das nicht aus (obwohl es gerne etwas "knackiger" sein könnte - das sollte sich aber in der EBV noch etwas hinbiegen lassen).

Viel Spaß beim Experimentieren

Manfred
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Das Leben ist hart, ungerecht.......und endet mit dem Tode.
Ich persönlich bevorzuge das Leben (trotzdem).
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