Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 29.01.2019, 09:42   #347
Dat Ei

Themenersteller
 
 
Registriert seit: 07.09.2003
Beiträge: 19.640
Moin, moin,

Zitat:
Zitat von u. kulick Beitrag anzeigen
Wer mich in letzter Zeit in der Musikmedienwelt am meisten begeistert hat, ist ausgerechnet 2017s Gewinner des Grand Prix d'Eurovision. Dass erstmals ein Jazz-Sänger, Salvador Sobral, gewann, der seine ganze portugiesische Seele in Jazz- und Popjazz-Songs einbringt...
mehr zufällig als gewollt und geplant hatte ich damals Salvadors Auftritt beim Contest live im TV verfolgt. Diese Darbietung hat mich damals verwirrt und verstört, weil sie so untypisch für diesen Wettbewerb und seine Entwicklung in den letzten Jahren war, aber gleichzeitig auch so anrührend, so sensibel, so fragil. Der Auftritt war nicht nur bezaubernd, sondern auch sehr mutig. Den fand ich viel gewagter als den von Conchita Wurst, der/die damit nur einen Zeitgeist in unserer allzu politisch korrekten Zeit bediente - der Auftritt 20, 30 Jahre früher, das wäre mutig gewesen.

Zurück zu Salvador: nachdem ich mir im Nachgang zu seinem Gewinn des Contests einige andere Videos von ihm angeschaut hatte, zog alsbald seine CD bei mir ein, um mir ein kompletteres Bild von ihm zu machen. Seine Jazz-Attitüden sind noch recht leicht und nur flach ausgeprägt. Er ist meines Erachtens dem Pop immer noch näher als dem Jazz, was ihn zugänglicher für die große Menge der Zuhörer macht, aber er gestaltet seine Musik mit viel Feinsinn, Gefühl und originellen Arrangements. Er spielt nicht den sensiblen Künstler, er ist einer. Wirklich ein Lichtblick der sonst so traurigen Ver(a)/(u)nstaltung.


Dat Ei
__________________


"Wennde met dr Hääd löufs, häsde immer e Aaschloch vürm Jeseech." (Zitat Gerd Köster)
"Wer mit Euch ist, ist nicht ganz bei sich."
Dat Ei ist gerade online   Mit Zitat antworten