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Alt 07.06.2017, 15:03   #6
aidualk

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Der Straßenverkehr:

Fast schockierend war für uns in den ersten Tagen der Straßenverkehr. Die Straßen in Hanoi sind eng, die Bürgersteige vollgestellt mit Mopeds, Ladenutensilien und Sitzgelegenheiten und für unser Empfinden allgemein in schlechtem Zustand. Auf jeden Fall ist es kaum möglich, dort auch nur einen km an einer Hauptstraße der Innenstadt halbwegs sicher entlang zu laufen. Es wird auf jeder Spur in jede Richtung gefahren. Alle fahren gleichzeitig, von allen Richtungen in alle Richtungen und wurschteln sich irgendwie aneinander vorbei. Die Hupe wird inflationär eingesetzt, aber nicht aggressiv sondern genauso selbstverständlich wie man bei uns am Lenkrad dreht. Chaos im Quadrat auf der Straße.
Für Asienkenner natürlich nichts neues, für uns aber schon.
Nebenbei kann man auch mal auf die elektrische Versorgung über und am Rand der Straßen achten.


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In den Randgebieten und auch ausserhalb der Stadt kann man so einigermaßen den Überblick behalten. Ich hätte aber überhaupt keine Lust, mich dort selbst ans Steuer zu setzen. Taxis bekommt man in Hanoi immer, überall und auch sofort. Allerdings spricht niemand der Fahrer auch nur rudimentär englisch, so dass es auf jeden Fall nötig ist, die jeweiligen Ziele deutlich schriftlich auf einem Zettel dabei zu haben. Zumindest grob zu wissen, in welche Richtung es geht, wäre dabei auch nicht von Nachteil. Die Preise sind schriftlich am Fahrzeug fixiert und für deutsche Verhältnisse nicht teuer. Wir hatten aber auch immer wieder einen Bus für kleinere und größere Ausflüge zur Verfügung.


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Die Straßen werden fast immer und überall in allen Fahrspuren mehrfach verwendet, in beiden Richtungen. Das bedeutet, man fährt ganz normal auch so halbwegs, oder auch ganz, im Gegenverkehr, bis wirklich Gegenverkehr kommt, dann wird ganz knapp vorher ausgewichen. Auch links abbiegen wird einfach vorgenommen, auch wenn keine Lücke vorhanden ist (es gibt ohnehin so gut wie keine Lücken), man fährt einfach langsam drauf los und vertraut darauf, dass die anderen ausweichen bzw. auch mal, aber nur wenn es sein muss, kurz abbremsen.


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Solche Straßen zu Fuß zu überqueren, bedurfte einer Einweisung. Man geht ganz langsam, bei der Andeutung einer Lücke, auf die Straße soweit vor, wie man sich halbwegs sicher traut, bleibt stehen und schaut in die Richtung, aus der der Verkehr kommt (kommen sollte, sicherheitshalber schaut man auch ständig in die andere Richtung). Bei der nächsten Andeutung einer Lücke geht man einen meter weiter, bleibt wieder stehen. Es bleibt niemand für einen stehen und lässt einen überqueren, alle schlängeln sich um einen herum an einem vorbei, dessen muss man sich bewusst sein. Es fährt einen aber auch niemand um, wenn man nur langsame und bedächtige Bewegungen macht. Auf diese Art tastet man sich vorsichtig über den Fußgängerüberweg/Zebrastreifen.


Die Lieferanten kommen, anders als bei uns, nur selten mit dem LKW. Es würde auch keiner in den kleinen Sträßchen in Mitten der tausenden Geschäften, die immer und überall am Straßenrand sind, durch kommen. Die Mopedlieferanten waren für uns teilweise schon ein Faszinosum.


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So groß und breit sind aber nur die Hauptstraßen. Die Nebenstraßen, wo die Häuser 'unserer' Familie stehen, sind oft nicht größer als so. Beispiel:


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Ohne ortskundigen Führer ist man in einem solchen Viertel dieser Millionenstadt eigentlich hoffnungslos verloren. GPS hin oder her.

Zu fünft (!) auf so einem Moped war mal das Maximum, was wir unterwegs gesehen hatten. Zu dritt ist schon nicht selten.

Drei Schwestern:


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Man hält im Straßenverkehr als Europäer eigentlich ständig die Luft an. Und hier ganz besonders. Aber, andere Länder andere Sitten.


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