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Alt 05.12.2016, 09:08   #63
guenter_w
 
 
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Zitat von Ellersiek Beitrag anzeigen
Ich sag ja: Es sind viel zu viel Beteiligte, die am Schulsystem mit rumdoktern.
Die Politik wird auf Länderebene gemacht, die pädagogischen und didaktischen Hohlheiten entstehen an den Pädagogischen Hochschulen, die meinen, ihr Renommédefizit gegenüber den Universitäten durch ihre "Forschungen" ausgleichen zu müssen. Um abseits des Stammtisches die wirkliche Misere zu erkennen, muss man schon viel tiefer einsteigen! Ein Großteil der Bildungsmalaise liegt darin, dass die Lehrerschaften durchaus uneinheitliche Ausbildungscurricula und Schwerpunkte hatten/haben. Die Ausbildung der Grundschullehrer erfolgt wie auch die der Haupt- und Realschullehrer an den Pädagogischen Hochschulen, die historisch aus den Lehrerseminaren hervorgegangen sind. Gymnasiallehrer erfuhren in der Mehrheit eine wissenschaftliche Ausbildung an den Universitäten und kamen mit Pädagogik und Didaktik erst in der Referendarausbildung in Berührung. Das hat sich in den letzten Jahren geändert (nicht unbedingt mit positiven Auswirkungen). Durch viel Aktionismus mussten die PH zu einer Höherbewertung kommen.

Abseits der Bildungspolitik spielt auch die allgemeine gesellschaftliche Entwicklung eine wesentliche Rolle. Wenn beide Eltern vollzeitberufstätig sind, bleibt für Erziehung der Kinder fast kein Raum mehr und die Anerkennung der Familie als "Arbeitsplatz" sinkt. Urlaub und Freizeit haben eine größere Wichtigkeit als Erziehung, aber zum Teil steigt auch der wirtschaftliche Druck auf die Familien. Entweder "no kids" und Wohlstand oder die Gefahr der Verarmung durch Kinder, denn Kinder kosten...
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"Ansonsten ist das Bild für meine Begriffe recht optimal!"
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