31.08.2009, 20:23
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#14
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Registriert seit: 07.09.2003
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Du möchtest wissen, wie man checkt, ob ein 28-135 in Ordnung ist ...
da zitiere ich mich der Einfachheit halber mal selber (Beitrag steht in unserer Objektivdatenbank):
Zitat:
folgendes ist bei diesem an sich sehr guten Objektiv zu beachten:
1. die Linse ist sehr aufwändig konstruiert und hat deswegen mehrere "freistehende" Linsen. Diese sind gegen Dejustierung sehr empfindlich. Die Dejustierung kann bei diesen Objektiven leicht durch herunterfallen oder anecken kommen und das steht leider im krassen Gegensatz zur robusten "heavy-metal-Anmutung" der Objektive.
Man sollte daher keine Exemplare kaufen, die ein verbogenes Filtergewinde oder ähnliche äußerliche "Gebrauchsspuren" haben, die auf Anecken oder Runterfallen hindeuten.
Quelle: Telefonat mit Hr. Scheibel
2. Das 28-135 hat AF-Kurvengänge aus Kunststoff. Diese können einlaufen und das führt dazu dass nicht mehr hundertprozentig korrekt fokussiert wird. Dann spielen die Linsen ihr volles Schärfepotential nicht mehr aus und werden oft ungerechtfertigt kritisiert.
Check:
- geeignetes Motiv, sichere Bedingungen (Offenblende, Nahbereich, stabiles Stativ, Tageslicht) und Bild mit AF und MF vergleichen
- 1. Im Weitwinkel fokussieren, Bild aufnehmen. 2. ranzoomen, fokussieren, zurückzoomen, Bild aufnehmen (beide Bilder also gleicher Bildausschnitt). WEnn das im WW fokussierte Bild deutlich unschärfer ist: Finger weg, dann sind die AF-Kurvengänge eingelaufen.
Quelle: mein Ansprechpartner im KoMi Service (seit ca. 20 Jahren dabei)
3. Gehäuseteile locker
Häufig kommt es vor, dass die Objektivgehäusehälften gegeneinander Spiel haben. Das 28-135 ist "rückteilfokussierend" gebaut. Deswegen hat es als einzige Ofenrohr-Generation-AF-Linse den Fokusring ganz hinten nah beim Bajonett. Die Baugruppen des Gehäuses sind hier voneinander getrennt, die hintere Kurze beherbergt die Fokussiererei, die vordere Große die Zoomerei. Diese beiden Gehäuseteile weisen immer ganz leichtes Spiel gegeneinander auf.
Das merkt man daran, dass, wenn man mit einer Hand den Fokusteil hinter dem Fokusring umfasst und mit der anderen am Zoomring packt und nun versucht die beiden Gehäusehälften gegeneinander zu verkanten, dass man ein minimales Spiel entlang der optischen Achse feststellt. Mehr als "so grade eben gut fühlbar" darf es aber nicht sein, sonst fluchtet die ganze Geschichte nicht mehr korrekt und das Objektiv ist dezentriert.
Quelle: eigene Erfahrungen, ich hatte zwei bei denen das der Fall war.
4. Sonnenblende: Wieso Minolta zu einer derart streulichtempfindlichen Linse keine Sonnenblende hergestellt hat, ist mir (und nicht nur mir) ein Rätsel.
5. Fokussierung im Nahbereich dicht an der Naheinstellgrenze ist nicht verläßlich. Es kommt (bei meinem) immer mal vor, dass es im Nahbereich an der Nahgrenze behauptet es wäre scharf, ist es aber nicht. Wirklich absolut verläßlich fokussiert meins erst ab ca. 1,70m
Wenn das alles O.K. ist, ist die Linse genial. Wobei mich die Naheinstellgrenze von 1,50 m schon manchmal zur Weißglut getrieben hat.
Ich würde keins kaufen, das ich nicht in Ruhe ausprobieren kann oder bei dem ein ausdrückliches Rückgaberecht besteht, es sind leider grade vom 28-135 viele Nieten unterwegs. Ich habe drei Versuche gebraucht bis ich ein gutes hatte.
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EDIT: wer lesen kann ... Rüdiger hat es ja schon verlinkt
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