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Alt 13.02.2024, 14:14   #3
Man
 
 
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Das 12-40 an MFT entspricht dem Bildwinkel eines 24-80 an VF.
Schau deine Bilder mal durch (z. B. in LR kann man seine Bilder nach Brennweiten anzeigen lassen), wie häufig du 12 und 13mm genutzt hast.
Wenn die Menge nennenswert ist: frage dich selbst, ob du mit einem engeren Bildausschnitt zufrieden gewesen wärst bzw. ob du das Bild überhaupt mit dieser Bildwirkung hättest machen können.

Die von dir ausgewählten Komponenten finde ich in Ordnung – kommt halt darauf an, worauf du Wert legst.
A7IV ist ein braves VF-Mittelklassepferd mit immerhin 33 MP. Wegen BSI-Sensor hält sich rauschen bei hohen Iso in Grenzen und bei Bedarf gibt es sehr gute und noch bezahlbare KI-Entrauschungssoftware. Ich bin mit Topaz Photo AI bzgl Entrauschung so zufrieden, dass ich den KI-basierten Entrauschungsfilter in Adobe (LR + PS) eigentlich nicht nutze. Auch DXO wird als sehr gute Entrauschungssoftware genannt.
Der AF ist so, wie man dass von einer aktuellen Kamera erwartet: schnell, arbeitet auch bei schlechten Lichtverhältnissen noch ordentlich, hat Motiverkennung (Mensch, Tier) und natürlich Augen-AF.
Der Monitor klappt zur Seite aus und lässt dich z. B. für Selfies nach vorne drehen. Er ist aber nicht in der Sichtachse des Objektivs klappbar (ausser platt auf das Gehäuse), das kann störend sein, die Meinungen gehen da auseinander. Es gibt viele Bedienelemente, die man individuell belegen kann.
Die A6700 ist das APS-C-Pendant zur A7IV. Der Sucher ist links angeordnet (schon deshalb kommt dieser Body für mich nicht in Frage) – das hat Vorteile, wenn du mit dem rechten Auge durch den Sucher siehst, weil dann der rückseitige Monitor von deiner Nase unberührt und damit fettfrei bleibt.
Der AF steht dem der A7IV nicht nach – ist vermutlich sogar noch etwas besser, da die A6700 neuer ist.
Es gibt etwas weniger Bedienelemente wie bei der A7IV und der Joystick fehlt.

Das Tamron 28-75 ist ein braves und preiswertes Arbeitstier. Es kommt aber nur bis 28mm runter – es ist die Frage, ob dir das reicht (deshalb die Bitte um Durchsicht deiner Bilder nach Brennweiten).
Alternative wäre, wenn Wert auf F/2,8 gelegt wird, das Sigma 24-70/F/2,8 DG DN, welches allerdings schwerer und teurer als das 28-75 ist. Selbstverständlich ist auch das Sony 24-70 F/2,8 GM II eine gute Wahl, allerdings auch rd. doppelt so teuer. Preislich dazwischen liegt das „alte“ Sony 24-70 F/2,8 GM, welches beim AF vermutlich gegenüber dem Sigma etwas schneller ist, sich optisch aber nicht besonders gut schlägt. Optisch sollen alle 4 gut sein, Reihenfolge gut nach weniger gut wäre nach meinem Kenntnisstand GMII, Sigma, GM, Tamron. Egal, welches Objektiv du davon wählst, du wirst zufrieden sein – ich würde wegen 24mm statt 28mm das Sigma wählen.
Wenn es statt F/2,8 F/4,0 sein darf: SEL 24-105 F/4,0 G: universell, gute Bildqualität (vielleicht nicht ganz so gut, wie die F/2,8 Objektive, aber in der Praxis völlig ausreichend).

Sigma 150-600 soll gut sein. Da damit vermutlich überwiegend bewegte Objekte (Tiere) fotografiert werden sollen, würde ich eher das Sony-Pendant 200-600 wählen. Erfahrungsgemäß harmonieren Sony-Objektive bezüglich AF sehr gut mit Sony-Kameras. Ob Sony da in der Software etwas nachhilft = Objektive anderer Marken beschneidet, wird das Geheimnis von Sony bleiben.
Nachteil des 200-600 ist seine unveränderliche Größe: während Sigma 150-600 und Tamron 150-500 beim zoomen ein- und ausfahren, ist das 200-600 ein Innenzoom d. h. es verändert seine Größe beim Zoomen nicht.
Dazu kommt, dass nur an Sonyobjektiven (200-600, 100-400, 70-200) ein Telekonverter anschließbar ist. Ob man das haben muss, ist dann wieder eine andere Sache.
Wenn du das Tele in einem „normalen“ Fotorucksack verstauen können möchtest, bleibt das Tamron 150-500 (leichter, preiswerter) oder das Sigma 150-600 (längere Brennweite).

Das SEL 50/F1,8 hat einen (meiner Meinung nach gerechtfertigten) schlechten Ruf. Es ist sehr preiswert, ist keine AF-Rakete (braucht man auch nicht unbedingt), und bildet insbesondere am Rand nur mäßig gut ab (dafür hole ich mir keine Festbrennweite). Wenn man die Lichtstärke nicht benötigt, hat man mit dem SEL 40/F2,5 G das qualitativ bessere Objektiv mit etwas mehr Weitwinkel. Noch etwas mehr Weitwinkel bei ebenfalls F1,8 bietet das SEL 35/F1,8.

Das Sigma 35/F2,0 soll sehr gut sein. Wenn ich mich richtig erinnere allerdings auch ziemlich schwer, da aus (viel) Metall gefertigt. Ich würde eher das SEL 35/F1,8 wählen.

Einen Wermutstropfen habe ich noch: wenn du mit KI-basierte AF-Erkennung „nur“ die Erkennung der Motive (Mensch, Tier usw.) meinst, liegst du mit A7IV und A6700 richtig – wenn du die noch etwas ausgefeilteren AF-Möglichkeiten mit dem eigenen AF-KI-Chip meist, leider nicht.
Da du Canon und Sony bezüglich AF in einen Topf wirfst und Canon diese Art AF (noch) nicht hat, juckt dich der neue KI-basierte AF von Sony (der AF erkennt nicht nur Mensch, Tier usw. sondern hat auch 3DModelle dazu gespeichert und berechnet bei Bewegungen des Motivs, z. B. des Menschen, anhand dessen Körperhatung die Position der Augen und stellt darauf scharf - hört sich ziemlich umständlich an, soll aber sehr gut funktionieren) nicht.

Vorschlag für den Fall, dass du überwiegend fotografieren möchtest und filmen eher selten ist: statt A7IV und A6700 würde ich eher zur A7RV greifen. 61 MP, wenn man möchte (es sind auch geringere Größen einstellbar), bei Umschalten auf APS-C (wenn man das statt croppen machen möchte) 26 MP, klapp- und kippbarer Monitor, neuer KI-basierter AF. Geschätzt aber rd. 500 Euro teurer wie A7IV und A6700 zusammen). Nachteil: die mögliche Bildqualität ist schon klasse aber die Bilddateien sind auch ziemlich groß = der Rechner sollte keiner der langsamen Sorte sein.

Für „Tiere ( nicht unbedingt exzessiv BIF ), Macro, Architektur, Street und ganz normal Reisefotografie“ würde ich Wert auf kompakte Abmessungen (so gut das 200-600 auch sein mag, dafür ist das nicht das richtige Objektiv) und geringes Gewicht legen. Meine Wahl dafür wäre:
A7RV (leichter als A7IV und A6700 zusammen), Sony SEL 24-105/F4 mit immerhin rd. 1:3 größtem Abbildungsmaßstab (wenn es unbedingt F/2,8 sein muss: Sigma 24-70 F/2,8 DG DN mit ebenfalls 1:3 größtem Abbildungsmaßstab), SEL 35 F/1,8 als lichtstarkes Weitwinkel (Street), SEL 85/F1,8 (Portrait), Tamron 150-500 (Tiere), wenn es ein „echtes“ Makroobjektiv (leider eher schwer und teuer) sein soll: SEL 90 Makro oder Sigma 105 F/2,8 Makro.
Billiger (rd. -1.500 Euro) wird es mit A7IV statt A7RV, Verzicht auf 85/F1,8 (rd. – 500 Euro), Verzicht auf „echtes“ Makroobjektiv (rd. -800 Euro).

Viel Spaß bei der Qual der Wahl.
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