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Alt 27.08.2023, 21:04   #23
Stuessi
 
 
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Schärfentiefe und AUflösungsvermögen

Zitat:
Zitat von usch Beitrag anzeigen
Ersteres ist natürlich richtig, letzteres aber nicht...
Hallo usch,

bei Deiner Antwort berücksichtigst Du nicht die angestrebte durch Beugung begrenzte maximale Auflösung.
Als Faustformel für die Schärfentiefe in Abhängigkeit davon hat sich diese Formel bewährt:

Schärfentiefe ≤ 7200 / Auflösung^2

Wird die Auflösung in Linienpaaren / mm angegeben, erhält man die Schärfentiefe in mm

Beispiele:

50 Lp/mm: 2,9 mm
100 Lp/mm: 0,72 mm
141 Lp/mm: 0,36 mm

Die Formel berücksichtigt nur die Unschärfe infolge Beugung.

Zur Demonstration habe ich ein unter 45° schräg gestelltes sog. Objektmikrometer, 2 mm in 1/100mm Schritte unterteilt, bei unterschiedlichen Blenden fotografiert,

1. mit einem ApoRodagon-D 1x

Bild in der Galerie

2. mit einer Kombination zweier MD50mm/1,4 Objektive

Bild in der Galerie

Wegen der Neigung hat die Skala 141 Lp/mm. Der Höhenunterschied benachbarter Teilstriche beträgt 7 µm.
Da der Sensor der A6000 nur eine Auflösung von 127 Lp/mm besitzt, musste das Bild mit einem Konverter 2x vergößert werden.

Auf den beiden Bildern kann man dann abschätzen, wie groß die maximale Schärfentiefe (bei 141 Lp/mm) ist.

zu 1:
bei f/5,6 50 Skt. ===> st = 350 µm
bei f/4 20 Skt. ====> st = 140 µm **
zu 2:
bei f/11 40 Skt: ===> st = 280 µm
bei f/8 20 Skt. ====> st = 140 µm **

** Öffnet man die Blende um einen Wert, nimmt die Schärfentiefe zwar auf die Hälfte ab, der Kontrast nimmt aber deutlich zu.

(Beim Abbildungsmaßstab 1:1 ist der effektive Blendenwert beim Rodagon 11 bei eingestellt 5,6.)

Grüße,
Stuessi
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