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Alt 26.08.2023, 16:31   #15
wehkah

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Dank Eurer vielen Tips und Kommentare habe ich in den letzten Tagen ein paar Experimente durchgeführt. Zwei Objektive kamen zum Einsatz: Sigma 105mm Makro und Sony 38mm Makro. Weiterhin Zwischenringe, einzeln und in Kombination: 36mm, 20mm, 13mm.

Als Motiv habe ich ein Geodreieck mit ein paar Salzkörnern direkt an der Kante gewählt. Fotografiert habe ich von oben. Die Bilder lade ich jetzt nicht hoch, die sind viel zu schlecht und zu groß, das möchte ich Euch nicht antun.

Aber ich erzähle mal was zum gemessenen Maßstab, abgezählt an der am oberen Bildrand zu sehenden Skala des Geodreiecks:


Objektivohne ZRZR 20mmZR 36mmZR 49mmZR 56mm
Sigmar23 mm17 mm14mm13mm12mm
Sony23 mm16mm14mm9mm8mm

Die Kombi aus allen drei ZR (69mm) war nicht möglich: das Sigma ließ sich nicht mehr fokussieren, das Sony lag schon bei 56mm ZR fast auf. Das Ganze war sehr kniffelig, und trotz Stativ und Makroschiene erforderte es sehr viel Geduld, den Fokus zu treffen. Außerdem reichte bereits die Höhe bzw die Dicke des Geodreiecks (ca. 1mm) aus, damit die Skala darauf außerhalb des Fokus lag, wenn die Salzkörner im Fokus waren. Ich muss mir nächste Woche Millimeterpapier besorgen und den Versuch noch einmal machen.

Vernünftiges Arbeiten ist mit dieser Anordnung natürlich nicht möglich, wenn das Objektiv fast aufliegt, und an Makroaufnahmen eines vertikalen Motives ist da gar nicht zu denken. Aber mir geht es jetzt erstmal um das Begreifen der Theorie, darum meine Frage: sehe ich das richtig, daß die letzte Anordnung in der Tabelle (Sony + 56mm ZR) eine vierfache Vergrößerung darstellt, wenn vom Motiv statt 23mm nur noch 8mm zu sehen sind? Oder müsste man den wirklich Vergrößerungsfaktor anhand der Bilddiagonalen berechnen?

Ich habe jedenfalls einen guten Eindruck davon bekommen, was für einen Aufwand man treiben muss, um größer als 1:1 zu fotografieren: Kamera, Objektiv, Stativ, Fußboden, Motiv, das alles muss absolut erschütterungsfrei sein. Ich musste sogar den Funk-Fernauslöser nehmen, weil selbst das Wackeln des Kabels des kabelgebundenen Fernauslösers schon noch mehr Unschärfe ins Bild brachte.

Will man also in der Natur etwas sehr kleines sehr groß abbilden, bleiben, so wie ich es sehe nur folgende Möglichkeiten:

- eine Kamera mit sehr hoher Auflösung (sehr vielen Pixel), so daß man den Ausschnitt stark vergrößern kann
- ein Objektiv, das von Haus aus größer als 1:1 kann
- eine zusätzliche Nah-Linse, die wie eine Lupe vor das (Makro)Objektiv geschraubt wird

Gibt es noch weitere (erschwingliche) Möglichkeiten?

Wer hat schon mal mit einer zusätzlichen Nahlinse gearbeitet und kann mir davon berichten, sie empfehlen oder davon abraten?
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