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Alt 04.09.2022, 14:48   #9
DerGoettinger

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Zitat:
Zitat von erich_k Beitrag anzeigen
Ich brauche keine Nachfolger der 6400/6600 - die sind für mich jederzeit so gut, dass man sie beherzt nutzen kann ...
Das Problem ist, das man sehr schnell von sich auf andere schließt. Erich, ich glaube Dir von Herzen, dass DU keinen Nachfolger der 6400/6600 brauchst. Aber was ich oder Du oder er/sie/es wollen ist, überhaupt nicht marktrelevant - sofern sich daraus nicht eine genügend große Gruppe bilden lässt. Die Schwierigkeit bei der Betrachtung dieses Themas ist, seine persönliche Befindlichkeit komplett zu ignorieren und einen Perspektivwechsel hin zu eben jenen Gruppen und deren Befindlichkeiten zu machen, obwohl man selbst diesen Gruppen eben nicht angehört und auch fern von deren Befindlichkeiten ist. Sony wird ebenso wenig aus dem APS-C-Markt aussteigen, weil Du keinen Nachfolger der a6400/6600 brauchst, wie es dieses Jahr noch eine ebensolche Kamera herausbringen wird, weil ich gerne meine a6500 ablösen möchte und für meine Art der Fotografie unter den vorhandenen Kameras keine ausreichend geeignete finde.

Für Sony ist allein der Weltmarkt (und vielleicht noch der unmittelbare Markt in Japan) interessant.

Letztendlich war mein Eingangspost genau der Versuch eines Perspektivwechsels weg von meiner Meinung hin zu einer Position, die global nach meiner Einschätzung starkt genug ist, um Sony in ihren Entscheidungen zu beeinflussen. Ich würde sofort einen Nachfolger der a6400/6600 nehmen. Aber neutral betrachtet ist es absolut logisch und richtig, dass Sony dieses Jahr keine neue APS-C-Fotokamera bringt.

APS-C-Markt tot:
Zitat:
Zitat von CP995 Beitrag anzeigen
Tot ganz sicher nicht, aber zumindest sehr stark geschrumpft!
Insofern ist meine Antwort ja nicht falsch. Der ABS-C-Markt für Fotorgrafie ist nicht tot.

Sonys Aktivitäten bei der APS-C-Video-/Cinegrafie:
Zitat:
Zitat von CP995 Beitrag anzeigen
Weil Sony dort Wachstum sieht und das vermtulich zurecht
Zu dem Ergebnis komme ich ja auch.

Steigt Sony bei der APS-C-Fotografie aus?
Zitat:
Zitat von CP995 Beitrag anzeigen
Wenn es sich für sie nich mehr lohnt, dann bestimmt, aber das wissen wir hier nicht.
Und genau das ist der spannende Punkt. Wann "lohnt" es sich für ein Unternehmen, weiter auf einem bestimmten Markt zu bleiben.

Es ist eben nicht nur der sehr zentrierte Blick auf "was gibt Sony exakt und real an Geld für eine a6x00 aus (Entwicklung, Produktion, Marketing) und was nimmt Sony für das Produkt real und exakt ein", sondern dort hinein fließen eine Menge weiterer Aspekte, selbst solche Dinge wie "Vorhandene, aber schlecht kalkulierbare Synergeieffekte" oder eben auch "Imageverlust durch Marktausstieg". Und auch hier: hier in diesem Forum wird es sicherlich Leute geben, die sagen "Das ist mir egal". Jede/r isoliert für sich hat recht - und ist doch für Sony irrelevant, weil wir zu wenige sind, um marktrelevant zu sein (übrigens auch die, die sagen "Sony verliert an Attraktivität, wenn Sony keine APS-C-Fotokamera mehr herausbringt").


Zitat:
Zitat von CP995 Beitrag anzeigen
Auf jeden Fall kann man mit den APS-C Videodingern ja auch noch Fotografieren!
Und viele Fotografen sind heute eh' hybrid unterwegs.
EIn schöner Satz, um einmal über die Begriffe "Möglichkeit" und "Wahrscheinlichkeit" nachzudenken.

Ist es "möglich", dass es Fotografen gibt, die mit einer Videokamera fotografieren würden? Wer beides macht und dabei verstärkt auf Videografie setzt, das Fotografieren aber nicht gänzlich außer Acht lässt und dabei gleichzeitig versucht, das Equipment "rational kompakt" zu halten, wird definitiv dieser Gruppe angehören. Also: es ist sogar 100 % möglich, dass es Menschen gibt, die zum Fotografieren eine Videokamera nehmen.

Aber wie "wahrscheinlich" ist es, dass ein Fotograf mit einer Videokamera fotografieren würden? Oder anders gefragt: wie groß ist die Gruppe der Menschen, die (zumindest auch) fotografieren und dafür eine APS-C-Videokamera nehmen? Und: wie groß ist im Vergleich dazu die Gruppe der Menschen, die zum Fotografieren explizit keine APS-C-Videokamera, sondern eine APS-C-Fotokamera nehmen würden? Ich halte - unter Berücksichtigung dessen, was APS-C-Videokamera im Bereich der Fotografie leisten - die zweite Gruppe immer noch für die deutlich größere. Die Gruppe wird im Durchschnittsalter älter sein und das Verhältnis wird sich in den kommenden Jahren sicherlich verschieben (auch weil APS-C-Videokameras im Fotobereich besser werden), aber auf mittlere Sicht wird die zweite Gruppe nicht vom Markt verschwinden.

APS-C-Aktivitäten der Konkurrenz:
Zitat:
Zitat von CP995 Beitrag anzeigen
Wer denn?
Canon und Nikon verstärken nichts, sondern bringen nur Umsteigemodelle zu spiegellos für ihre DSLR Altkunden.
Da werden keine kompletten Systeme aufgebaut, denn auch schon bei den DSLRs haben Beide für APS-C nur noch das Nötigste gemacht.

Bleibt Fuji und die müssen nichts "verstärken", da sie eh' seit Jahren als einziger den APS-C Markt im Fokus haben.
Allein dass Canon den APS-C-Bereich in das RF-Mount mit hineinholt, ist definitiv als Aussage "pro APS-C" zu werten. Es ist definitiv eine Aufwertung des Sensors. Canon hätte ja den APS-C-Bereich auch langsam sterben lassen können. Haben sie aber nicht.
Nikon ist eine Markte, die ich zugegebenermaßen nicht wirklich auf dem Schirm hab, aber auch da sehe ich zumindest keine Absetzbewegungen.
Und Fuji: nun, wenn ich es richtig sehe, ignorieren sie Vollformat ja komplett - und fahren sehr gut damit. Im Übrigen empfehle ich alle mal, sich dieses Video von RAW Akademie anzusehen. Thomas beschreibt dort, warum er mit APS-C fotografiert (er fotografiert zwar mit Fuji, argumentiert aber relativ neutral und spricht eben auch von Sony).
Es ist also mitnichten so, dass die Konkurrenz tatenlos und unmotiviert ist. Gerade dass ausgerechnet Canon sich zum RF-Mount mit APS-C bekennt, ist ein wichtiges Signal.

Zitat:
Zitat von CP995 Beitrag anzeigen
Aber dafür müssen sie doch keine neue Kamera bringen, die erstmal wieder R&D Gelder verschlingt und deutlich teurer sein müsste, als das, was heute schon da ist.

Die A6600 ist m.E. gut genug um noch ein paar Jahre auf dem Markt zu bleiben.
Denk' mal dran, wie lange Sony die A77II noch ohne Nachfolger verkauft hat und die hatte mehr Wettbewerb als die A6600 ...
Ja, und? Natürlich ist die a6600 gut genug, um noch ein paar Jahre auf dem Markt zu bleiben. Die a7II ist weg und die a7III ist jetzt die Kamera, die "gut genug", um noch ein paar Jahre auf dem Markt zu bleiben. "Gut genug für den Markt" ist kein Argument gegen eine neue Kamera.

Und die Kosten für F&I, die Du ansprichst? Nun, wieviel "Neues" muss denn entwickelt werden, was NICHT in a7IV und den kommenden FX- bzw. ZV-Kameras enthalten ist? Die Technik an sich ist da - und vieles auch schon auf vergleichbarer Gehäusegröße. Es geht gar nicht so viel um "neue Technik entwickeln", sondern eher nur darum "vorhandene Technik im Gehäuse neu arrangieren". Und dann wird eben die Frage relevant, was von a7IV und neuen FX- & ZV-Kameras nicht in der a6600 drin ist. Mal ganz ehrlich: die a7IV ist nun wirklich keine Wunderkamera. Aber sie ist da, weil sie eben doch "besser" ist als die a7III - die doch Deinen Worten nach "immer noch gut genug für den Markt ist".
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"Die ersten 10.000 Bilder sind die schlechtesten" - wahlweise Henri-Cartier Bresson, Jackson Pollock oder Helmut Newton zugeschrieben
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