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Alt 03.01.2014, 15:26   #35
Excel

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Tag 15: Geiki Gorge und Wolfe Creek Crater National Park

Noch bevor der Wecker klingelt, liege ich schon wach im Bettund kann nicht mehr schlafen. Der Charakter des Outback schlägt auf unserem Parkplatz voll zu. Mit dem ersten Sonnenstrahlen erreicht die Temperatur im Fahrzeug solche Höhen, die vergleichbar sind mit voll aufgedrehter Heizung im Winter und dem schlafen unter einer dicken Daunendecke. Ich versuche der Hitze zu entkomemn und krabbele um 6.30h aus dem Fahrzeug. Doch keine Chance, draußen erwartet mich eine Hitzewand. Die Sonne brennt sofort auf der Haut. Doch Schatten ist hier schwerlich zu finden, und bereits jetzt lassen die Temperaturen einen anstrengenden Tag erwarten.

Bis zur Geiki Gorge ist es noch ein gutes Stück zu fahren und wir wissen gar nicht recht, was es dort an Angeboten so alles gibt. Dort angekommen, wirkt die Gegend nicht gerade überbevölkert, aber laut dem Prospekt am Eingang gibt es Bootstouren über den Fluss - klingt gut.
Die nächste Bootstour startet um 11 Uhr - leider ist es bereits 11:15h und die nächste startet erst wieder um 14:00h
Macht nichts, erkunden wir die Gegend halt zu Fuß. Doch leichter gesagt als getan, und bald ahnen wir, warum die Bootstour hier die bessere Alternative gewesen wäre. Richtige Wege entland des Flusses gibt es nicht, man sucht sich seinen Weg.

Die Hitze legt sich wie ein unsichtbares Tuch auf Nase und Mund, das Atmen fällt schwer. Wann immer Schatten in der Nähe ist, nutzen wir diese Wege, trotzdem müssen wir das Tempo reduzieren, bereits damit hat der Kreislauf Schwerstarbeit zu leisten. Zumindest lassen sich durch das Gestrüpp einige Blicke auf die Schlucht und die schönen Felswände erhaschen:


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Die Sonne brennt dermaßen heiß vom Himmel, dass es schon leicht auf der Haut schmerzt. Da es kaum Luftbewegung gibt, herrschen gefühlte 50°C in der Schlucht. Selbst durch die Sohlen der Schuhe kann man die Hitze des Sandes deutlich spüren. Die Wasservorräte schmelzen rasch dahin, eine weite Tour ist damit unmöglich. Der Schweiß brennt in den vielen kleinen Risswunden, verursacht durch das Gestrüpp.


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Zurück am Ausgangspunkt nehmen wir uns wenigstens noch die Informationshütte vor, die beschreibt, dass der Pegel in dieser Schlucht extrem stark steigen kann, wenn es länger und kräftig regnet. Der Boden der Hütte lag zum Zeitpunkt des Besuches etwa 4 Meter über der Oberkante des Wassers. Zur Veranschaulichung der Wasserhöhe bei Überflutung ("Flood Level") sind Schilder ausgehängt, die die verschiedenen Pegel zeigten.


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Das Dach war etwa 4-5 Meter hoch - der Wasserpegel bis zu 5 Meter darüber. Das macht etwa 14 Meter mehr als zum Zeitpunkt des Besuches!!! Unglaublich


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Einstimmig entschieden wir uns, ein kühles Plätzchen am Fluss zu suchen, um unser Mittagessen (gekühlte Sandwiches ) einzunehmen und zu warten, bis die schlimmste Hitze vorüber ist. Dann fuhren wir weiter entlang des Highway 1, mussten dann aber feststellen, dass wir unser nächstes Ziel, den Wolfe Creek Crater National Park, nicht mehr bei Tageslicht erreichen würden.


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Da wir ohnehin über Halls Creek fahren mussten, um die Schotterpiste in Richtung des Nationalparks zu erreichen, informierten wir uns dort über mögliche sehenswerte Ziele, da wir in jedem Falle dorthin zurück kommen müssen.
In den Abendstunden fuhren wir dann die knapp 150 km Schotterpiste zum Nationalpark. Dort angekommen jedoch ein Gatter, verschlossen mit einer Kette.
Wurde das Tor dorthin abends abgeschlossen? Hat der Park noch keine Saison? Ratlosigkeit. Die Lösung gibt es morgen.
Für diesen Abend jedoch stellten wir uns einfach auf einen Seitenarm der Schotterstraße, packten unsere Sachen aus, und unerwartet wurde das ein tolles Erlebnis - Abendessen mitten m Outback, 150 km von der nächsten Stradt entfernt bei wolkenlosem Himmel, genialen Sternen und strahlendem Mond. Dieser Moment gehört eingefangen!



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Dieses Bild, das auch auf Facebook steht, gefiel dem Betreiber des Parkes offenbar auch sehr gut, da es kurzerhand auf deren Facebook-Seite geteilt wurde.
Die Nacht hatte ein ganz besonderes "Feeling", weit entfernt von jeglicher Zivilisation, mit heulenden Tieren in der Nacht. Man hörte viele Tiere rufen oder in der Umgebung des Autos rascheln. Ich weiß nicht, was es alles war - und will es auch gar nicht wissen...



Übrigens habe ich soeben herausgefunden, dass der Erzzug, den wir nahe Newman gesehen haben, wohl der längste der Welt ist. Unserer war zwar scheinbar etwas kürzer, aber dieses Video zeigt die Dimensionen des Zuges sehr gut (holt euch vorher einen Kaffee, bitte!)


Link zu Youtube: Längster Zug der Welt
https://www.youtube.com/watch?v=9LsuNWjRaAo

Geändert von Excel (03.01.2014 um 15:35 Uhr)
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