Liebes elfchen!
Dir da jetzt zu helfen, ist echt nicht so einfach, weil anscheinend gar kein Vorwissen vorhanden ist. Ich versuche es mal mit "Äppeln und Birnen", kann aber nicht versprechen, dass danach alles klar ist.
Dass dein Bild unscharf ist, ist völlig logisch.
Du warst in einer recht dunklen Halle unterwegs, so dass selbst das Sportprogramm mit dem wenigen Licht überfordert war. Ich habe mal die Bildinformationen durchgeguckt, die sogenannten "Exifs" deines Bilds und da wird für die Belichtungsdauer 1/15 Sekunde angegeben. Das ist SEHR lang für schnelle Bewegungen.
ABER: die Technik, die du angewendet hast (also, dass du mit der Kamera mitgezogen hast), ist die goldrichtige. Man sieht es am vorderen Turnschuh, der schon fast scharf ist. Da hattest du Glück, der war genau im gleichen Tempo wie du unterwegs. Du hast exakt im richtigen Tempo die Kamera mitgezogen, nur war einfach die Belichtungszeit zu lang durch das wenige Licht, das in der Halle war. Dadurch sind die Zappeleien der Kinder auf dem Rad zu dolle und alles verwischt, außer dem, was nicht wackelt und dasselbe Tempo wie du hatte: der Schuh und das eine Rad.
Die Belichtungsdauer ist einfach erklärt, wenn man überlegt, wie das früher beim Film war. Klappe auf: Licht kommt auf den Filmstreifen, Klappe zu. Je länger die Klappe auf ist, desto mehr Licht kommt auf den Filmstreifen, aber desto mehr Zeit vergeht auch. Daher mussten die Menschen früher, bei den ganz alten Fotoapparaten auch immer so ewig lang total eingefroren sitzen, damit das Bild scharf ist.
Dazu kommt die Größe der "Klappe" (Blende). Ist die Klappe klein, kommt weniger Licht bei derselben Zeit auf den Film, als wenn die Klappe etwas größer wäre. Logisch oder? Schicke ich Licht durch ein winziges Loch in einer Tür, wird der Raum dahinter nur bedingt heller. Mache ich die Tür ganz auf, wird der Raum wesentlich heller.
Du brauchst also entweder mehr Zeit (die du beim Sport nicht hast) oder eine "größere Klappe", damit die Zeit sinkt, aber trotzdem mehr Licht in den Raum kommt. Das Tamron hat eine nicht ganz so große Klappe (Blende), wenn man bei dem Objektiv die "Türe ganz öffnet". Das Sportprogramm hat die Klappe schon weit möglichst aufgerissen, mehr geht halt nicht. Und wenn die Klappe ganz auf ist, geht der Rest halt von der Zeit ab, um dem Film genug Licht zu geben.
Ein weiterer Punkt ist ISO. ISO ist quasi ein "Lichthelfer". Je höher ISO eingestellt ist, desto empfindlicher nimmt alles in der Kamera das Licht auf. Wenn man bei gleicher Zeit eine gleich große Klappe aufreißt, holt sich der Film bei höherer ISO mehr Licht in den Raum. Er ist lichtempfindlicher, nutzt das vorhandene Licht besser. Ich wundere mich daher etwas, dass das Sportprogramm nur ISO400 gewählt hat, die Kamera kann da etwas mehr. ABER, es gibt auch einen Nachteil bei ISO: das Bild fängt an zu "rauschen", das bedeutet, es wird etwas körniger, die Details verschwinden etwas. Das nimmt man dann manchmal in Kauf dafür, dass das Licht ausreicht.
Wenn du viel Sport in der Halle fotografierst, bräuchtest du also folgende Fakten: WENIGER Zeit, damit nicht so viel Verwacklungsunschärfe entsteht und die Kinder trotz Zappeln etwas schärfer werden. GRÖSSERE Klappe, damit das Licht voll ausgenutzt werden kann, HÖHERE ISO, damit das Licht, was da ist, noch besser genutzt wird.
Da das Sportprogramm da nicht mehr mitzieht, müsstest du es selbst einstellen... dazu kommt, dass dein Objektiv, wenn du es weiter rauszoomst, die Klappe (Blende) nicht mehr wirklich weit aufreißt, selbst wenn sie so weit offen ist wie möglich.
Du bräuchtest also ein Objektiv, das "lichtstärker" ist, eine größere Öffnung und eine größere Klappe hat, dann würden die Belichtungszeiten kleiner werden und deine Chancen größer. Draußen ist meist genug Licht, da ist das egal, da reicht dein Tamron auch aus. Drinnen sind die Bedingungen viel schwieriger.
Bei deinem Tamron hast du eine Blende von 3,5-6,3. Das bedeutet, dass du, wenn du NICHT zoomst, eine recht weit offene Blende (Klappe) fabrizieren kannst. Je niedriger die Zahl ist, desto offener ist die Blende. Wenn du aber zoomst, wird diese Zahl immer höher (das ist baubedingt so) und die Blende geht automatisch immer weiter zu.
Es gibt Objektive, die zum Beispiel durchgehend eine Blende mit 2.8 haben. Das wäre dann richtig schön weit offen, spart Zeit und ISO.
Wenn du also viel Sport fotografierst, dann wäre das Tamron 70-200 2.8 das Richtige. Das macht die ganze Zeit die Klappe weit auf und es kann viel mehr Licht auf den "Film".
So...mehr Äppel und Birnen geht nicht.
EDIT: WARGH!!!! In der Zeit haben VIER Leute geantwortet!!