Hallo zusammen.
Ich hatte das Zeiss und das Tamron im direkten Vergleich. Die Bildqualität ist auf absolut gleichem Niveau! Bei Offenblende ist das Tamron meines erachtens nach etwas besser als das Sony. Über die Ecken brauchen wir nicht reden. Dort ist das Tamron bis Blende 5.6 eindeutig besser als das Sony. Etwas anders sieht es an den Rändern aus. Hier ist das Sony geringfügig besser. Aber diese Unterschiede sind wirklich nur in der 100%-Ansicht zu sehen und eher marginal.
Die Farbwiedergabe finde ich beim Tamron etwas kräftiger. Beim AF ist für mich kein Unterschied feststellbar. Mag sein, dass das Sony 1/100stel Sekunde schneller ist als das Tamron, aber wer will das schon messen. Manche kommen auch einfach nicht darauf klar, dass ein Objektiv für 900 EUR gleich gut (oder sogar besser) ist, als ein mehr als doppelt so teures (Zeiss). Da sucht man halt nach Argumenten, die in meinen Augen keine sind. Und dieser Bruchteil einer Sekunde bei der AF-Geschwindigkeit ist so ein Argument gegen das Tamron. Weitere Argumente wie "keine interne Korrektur" oder "fehlende AF-D Unterstützung" lasse ich gern gelten. Aber auch hier frage ich mich: Wie hat man bloß vor AF-D bewegte Motive scharf abbilden können? Interne Korrekturen interessieren mich als RAW-Fotograf nicht. Das erledigt Lightroom. Und da ist das Tamron sogar im Vorteil, denn irgendwie fehlt mir in Lightroom die Korrektur für das Sony.
Zum Thema RAW: Wenn man die RAW-Aufnahmen beider Objektive vergleicht, so fallen sowohl die Verzeichnung als auch die Vignettierung verdächtig ähnlich aus.
Hier ein Testbild bei jeweils 24mm und Blende 2.8. Bei den Ecken handelt es sich um einen 100% Ausschnitt. Ich denke der Unterschied ist klar zu erkennen.
Hier das Zeiss
-> Bild in der Galerie
-> Bild in der Galerie
Und hier das Tamron
-> Bild in der Galerie
-> Bild in der Galerie
Wie man ebenfalls erkennen kann ist das Tamron etwas weitwinkeliger als das Sony. Ob das ein Vor- oder Nachteil ist, muss jeder für sich selbst entscheiden.
Zum Testaufbau:
Die Entfernung zum Testchart habe ich mit dem Tamron festgelegt, da ich die Ecken der Tafel im Bild haben wollte. Fokusiert wurde manuell. Dann habe ich je Brennweite (34, 35, 50 und 70 mm) eine Testreihe in den vollen Blendenstufen zwischen 2.8 und 16 aufgenommen. Alles per Fernauslöser ohne Blitz. Anschließend wurde das Objektiv gewechselt ohne den Standort oder eine Einstellung am Stativ zu verändern. Somit sind die Testreihen in den jeweiligen Brennweiten im selben Abstand zum Testchart aufgenommen worden.
Fazit:
Unterm Strich sind beide Objektive sehr gute Objektive. Jedes hat Vor- und Nachteile. Die Haptik ist beim Sony etwas hochwertiger als beim Tamron. Dennoch liegt sie auch bei diesem auf sehr hohem Niveau. Der AF ist - nach meinem Dafürhalten - bei beiden Objektiven gleich schnell und treffsicher. Auch in der Farbwiedergabe konne ich keine Unterschiede feststellen. Letztlich habe ich mich aufgrund des deutlich günstigeren Preises bei absolut vergleichbarer Leistung für das Tamron entschieden.
Ergänzung:
Es gibt wohl ein paar Modelle des Tamrons, welche mit dem AF-D und der internen Korrektur der A99 kompatibel sind, weil sie die Lens-ID des Sony vorgaukeln. Meins ist eines von diesen. Wie man aber nachlesen kann, handelt es sich dabei möglicherweise um ein Versehen von Tamron (vielleicht in der ersten Serie), da es ebenfalls Modelle gibt, bei denen sich diese Optionen nicht zuschalten lassen.
Ich hoffe, ich konnte ein wenig weiterhelfen!?
PS: Wer Rechtschreibfehler findet darf sie behalten, sammeln und gegen ein silbernes Nix eintauschen.