Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 04.11.2011, 02:52   #48
Jens N.
 
 
Registriert seit: 16.11.2005
Ort: Osnabrück
Beiträge: 13.250
Zitat:
Zitat von Jens N. Beitrag anzeigen
Mein Tamron war optisch im direkten Vergleich absolut gleichauf mit meinem Minolta 80-200 HS APO G, im Konverterbetrieb sogar minimal besser (weniger Farbsäume).
Vorhin habe ich mal den alten Vergleich zwischen den beiden rausgekramt und kann nun auch mit ein paar Bildern zu dieser Aussage dienen - mein Gedächtnis hat mich nicht getäuscht, so viel sei vorab gesagt.

Sorry an den TO, es ging hier eigentlich um das Sony vs. Tamron, aber da das 80-200 nun schon mehrfach erwähnt wurde, will ich doch mal das Ergebnis meines damaligen Tests zeigen, bisher habe ich das nicht gemacht.

Kamera war die A700, für beide Objektive natürlich gleiche Einstellungen, natürlich vom Stativ, SVA usw. Die Bilder sind RAWs, hochgeladen habe ich ungeschärfte 100% Ausschnitte. Das Tamron ist immer links, das Minolta rechts. Die Bilder sind bei einem externen hoster gespeichert.

Hier 200mm @f2,8, Fernbereich, Bildmitte:



Schärfe ist ungefähr gleichauf würde ich sagen, aber achtet mal auf den Fensterrahmen, die Dachpfannen u.ä., dort sind beim Minolta mehr longitudinale CA (die ich gar nicht mag, weil kaum zu korrigieren) zu sehen. Und das setzt sich fort.

Hier 200mm @f2,8, Nahbereich, Bildrand:



Gleichstand sag ich mal.

Und jetzt mit 2x TK (für manche an solchen Objektiven ja ein no go, ich sage nur vergleiche das erste Bild und dieses...): 400mm @f5,6 (also Offenblende):



Im Prinzip das gleiche wie ohne TK: gleiche Schärfe, aber mehr Farbsäume beim Minolta.

Hier noch deutlicher zu sehen. Auch 400mm offen, aber näher dran und mit einem schonungslosen Motiv bezüglich Farbsäumen. Das ist jetzt kein 100% Ausschnitt (66%), aber hier geht's auch weniger um die Schärfe:



Achtet auf die hellen Bereiche auf der Haube, bzw. die unscharfen Bereiche am Scheinwerfer.

Wie gesagt, ich habe das Minolta daraufhin gegen das Tamron getauscht. Von der Schärfe (dem Bokeh, dem Kontrast - habe ich mir natürlich auch alles genau angesehen) kein Kompromiss (andere beurteilen das anders, da würde mich dann auch mal so ein Vergleich interessieren), dafür etwas weniger Farbsäume. Beim Minolta wäre durch einen APO Konverter möglicherweise mehr drin gewesen, aber den hatte ich nicht, der wäre deutlich teurer als der hier verwendete TK gewesen und es hätte den Vergleich verzerrt - mich hat mehr interessiert, welche Leistung ich mit meinem vorhandenen TK (der an beide Objektive passte) erreichen konnte.

Der AF beim Minolta ist schneller und es ist wertiger verarbeitet (Metall vs. Kunststoff). Da endeten die Vorteile für mich aber, beim Tamron standen

-eine kürzere Nahgrenze
-neu und mit Garantie vs. alt und mittlerweile ziemlich problematisch im Defektfall (das kam allerdings erst später raus IIRC, mein Vergleich ist von Anfang September 08 - ich gehörte damals zu den ersten im Forum, die das Tamron hatten)
-eine nicht mitdrehende Frontlinse
-eine abnehmbare Stativschelle
-die längere (und damit potentiell effektivere) Geli
-ein etwas geringeres Gewicht
-70 statt 80mm Anfangsbrennweite
-und der günstigere Preis (bei besagtem Tausch blieb noch gut was übrig)

auf der Haben-Seite. Darum war das eine Entscheidung, die ich nie auch nur einen Moment lang bereut habe und darum empfehle ich das Tamron, mit dem ich rundum zufrieden bin, auch gerne weiter. Ein gebrauchtes Minolta 80-200, so gut das Objektiv eigentlich auch ist, würde ich angesichts der Serviceproblematik, der Alternativen und der Preise, die nach wie vor dafür gezahlt werden, heute nicht mehr ohne weiteres empfehlen.

Falls jemand in die Kerbe schlagen will: das Minolta aus dem Vergleich kam damals frisch aus dem Service und der, der es dann gekauft hat war bestens damit zufrieden.

OT:
Was das Minolta und Tamron Makro angeht, auch die habe ich ausführlich direkt verglichen und das ging -schnell zusammengefasst- so aus (dazu keine Bilderflut, da völlig OT): Minolta minimalst schärfer, Tamron minimalst weniger LoCAs, Minolta (D in meinem Fall, bei den ersten beiden Versionen wäre meine Entscheidung evtl. anders ausgefallen, so eng war es) hatte das bessere handling (automatische Fokuskupplung, Stopptaste, toller Fokusring...) und wirkte wertiger. Das Minolta erlaubt einen minimal größeren Abstand bei 1:1.

Optisch rel. egal welches man nimmt, beide sind top und die Unterschiede selbst im Direktvergleich höchst subtil und schwer herauszuarbeiten. Das gilt übrigens auch für das Sigma 105mm Makro (hatte ich später auch noch im Vergleich), aber da gab's ein paar mehr Dinge (an sich auch Kleinigkeiten), die mir nicht so gefielen. Bei diesen Makros bin ich daher dann beim Minolta hängen geblieben und habe auch das nicht bereut.

/OT
__________________
Gruß Jens

Geändert von Jens N. (04.11.2011 um 03:03 Uhr)
Jens N. ist offline   Mit Zitat antworten