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meshua 31.01.2018 08:24

Ein RAID ist kein Backup! ^^
 
Aus gegebenem Anlaß und abgetrennt aus Dana's Notebook-Quiz:

Zitat:

Zitat von Bodo90 (Beitrag 1974478)
Na selbstverständlich rede ich von einem NAS mit mehreren Platten, die in einem Raid laufen..:D - und das ist auf jeden Fall eine Sicherhng. Gibt es überhaupt NAS-Systeme mit nur einer Platte?

In jedem Fall ist es einfach komfortabler als immer manuell von Platte A auf Platte B zu schieben.

Hier liegt bereits der Hase im Pfeffer: Sicherheit vs. Komfort stehen sich diametral gegenüber. :P

RAID ist kein Backup
Zitat:

"Es gibt einen bedeutenden Unterschied zwischen RAID und Backup Obwohl auf zwei oder sogar mehr Platten simultan geschrieben wird, handelt es sich nicht um ein Backup. Für den Fall, dass das Betriebssystem, eine Anwendungssoftware oder ein Benutzer für eine Inkonsistenz bei den Daten sorgt, werden inkonsistente Daten simultan auf alle RAID-Platten geschrieben. Bei einem Backup hingegen werden Daten kopiert und auf einem weiteren Datenträger gespeichert, der nicht das ursprüngliche Speichersystem ist. Das Backup ist somit zeitlich und räumlich von den Originaldaten entkoppelt. Bereits gesicherte Daten können nicht durch Betriebssystem- oder Software-Funktionen beschädigt werden, es sei denn, es wird ein Backup von bereits inkonsistenten Daten angelegt." (https://www.acronis.com/de-de/articl...ould-i-use-it/)
Oder kurz zusammengefasst: RAID erhöht die Datenverfügbarkeit. Ein Backup erhöht die Datensicherheit (Safety). Das ist der einfache aber wichtige Unterschied. ;) In diesem Sinne...

Einen arbeitsreichen Mittwoch ohne Datenverlust wünscht,
meshua
(@now: TimeMachine: Backing up 210,5 MB of 530,0 MB :D)

Kurt Weinmeister 31.01.2018 08:30

Zitat:

Zitat von meshua (Beitrag 1974692)
(@now: TimeMachine: Backing up 210,5 MB of 530,0 MB :D)

Ich habe mir eine Null und eine Eins in den Safe gelegt (Backup).
Damit läßt sich der Rest durch simples Aneinandereihen wieder rekonstruieren.

HaPeKa 31.01.2018 08:44

Korrekt zusammengefasst :D

Sicherheit und Komfort müssen sich jedoch nicht diametral gegenüberstehen.
Wer die Möglichkeit hat, 2 NAS örtlich getrennt zu betreiben, hat eine sichere und komfortable Lösung.

Ich habe eine NAS mit RAID zu Hause und eine im Büro.
Nachts werden Daten, die tagsüber neu dazu gekommen sind oder geändert haben über eine VPN Verbindung auf's andere System übertragen und verschlüsselt gespeichert. So sind sowohl die geschäftlichen wie auch die privaten Daten bestens gesichert.

Eine zweite NAS kann man ja auch bei einem Kollegen oder virtuell bei einem Hoster betreiben. Muss man halt mal einrichten, aber dann läuft das völlig autonom und man bekommt jeden Morgen eine Mail, dass der Backup erfolgreich durchgeführt wurde ...

Elric 31.01.2018 09:04

So ist es. Bei mir laufen jeden Tag verschiedene Backup-Jobs mit Duplicati, die mir meine Daten auf verschiedene Ziele verschlüsselt sichert. Als Ziele habe ich einen zweiten Rechner zu Hause, Cloud-Speicher und zwei angemietete Server.

Von Zeit zu Zeit oder ich viele neue/geänderte Daten (z.B. Fotos) gibt es noch Backups auf externe Medien/Festplatten.

Dat Ei 31.01.2018 09:31

Moin, moin,

Zitat:

Zitat von meshua (Beitrag 1974692)
Oder kurz zusammengefasst: RAID erhöht die Datenverfügbarkeit. Ein Backup erhöht die Datensicherheit (Safety). Das ist der einfache aber wichtige Unterschied. ;) In diesem Sinne...

sorry, aber das unterschreibe ich in der Form auch nicht so.

1.) Nicht jedes RAID-Level erhöht die Verfügbarkeit.
2.) Manche RAID-Level erhöhen auch die Datensicherheit bzgl. Hardwaredefekten, weil Backups nicht brandaktuell sind.
3.) I.d.R. erhöhen RAID-Ansätze die Performance (Ausnahme: gewisse RAID-Level auf Software-Basis).
4.) Ein Backup dient der kurzfristigen Wiederherstellung eines Systems.
5.) Sicherung und Archivierung sollte man konzeptionell vom Backup unterscheiden und trennen.
6.) Jeder Datenspeicher, der im Zugriff ist, kann unwiederbringlich verloren gehen - egal ob er aktuelle Daten, Backup-Daten, Sicherungen oder Archivierungen enthält.

Die Liste lässt sich noch weiter fortsetzen...


Dat Ei

Joshi_H 31.01.2018 10:19

Ich mache mein Backup auf ein RAID-System. Ist das jetzt auch kein Backup?

kk7 31.01.2018 10:20

@Dat Ei

Die Zusammenfassung von meshua halte ich grundsätzlich für richtig.

Ja, RAID 0 ist bei den heutigen gebräuchlichen RAID Leveln der Spezialfall, der das Risiko für Datenverlust durch Hardware Defekt verdoppelt. Dein 2. Punkt ist mMn Datenverfügbarkeit, weil wie in Deinem Beispiel der Ausfall einer Platte verkraftet werden kann. Wenn Schrott wichtige Daten überschreibt wird hilft auch das RAID nichts. Da braucht es dann das Backup.

RAID 1 würde ich beim Thema Performance als Ausnahme sehen und Software RAID kann heutezutage auch deutlich schneller als Hardware RAID sein.

4+5 im Prinzip richtig, für Privatanwender und kleinere Unternehmen aber durchaus eine Herausforderung. Für große unter Umständen auch, die haben aber normalerweise Mitarbeiter, die sich darüber den Kopf zerbrechen dürfen.

Ein Datenspeicher muss nicht mal im Zugriff sein, um Daten zu verlieren. Hersteller von SSDs garantieren teilweise nur 3 Wochen Datenintegrität, wenn eine SSD ohne Strom gelagert wird. Auch bei Festplatten, Tapes und optischen Datenträgern kippen mit der Zeit Bits. Mehrfache Kopien und von Zeit zu Zeit prüfen und umkopieren schadet also nicht.

Gruß
Klaus

Bodo90 31.01.2018 10:23

Guten Morgen - was ist denn hier schon wieder los :D

nein, aber im ernst - ich lass mich gerne eines besseren belehren.
Wir müssen aber schon sachlich bleiben. D.h. Argumente wie aus dem vorangegangenen Thread wie bspw. Diebstahl (wogegen man auch Dinge tun kann und sollte) oder Feuer lasse ich aufgrund der Wahrscheinlichkeit nicht gelten. Mit solchen Eventualitäten zu argumentieren kommt einem Circus gleich.
Weiterhin schließe ich aus, das ich aus Versehen irgendwelche wichtigen Daten lösche. Software hat das auch noch nie bei mir zustande gebracht (gibt es dafür konkrete Beispiele, wie das aussehen könnte?).

Was ich am ehesten nachvollziehen kann, ist der Umstand des defekten Controllers - da hilft tatsächlich nur eine doppelte NAS-Lösung, wie bei HaPeKa - was natürlich wieder ins Geld geht, aber wie im anderen Thread von mir bereits angemerkt: man gibt so viel Geld für seine Ausrüstung und Reisen aus, nur um daran zu sparen, das Erbrachte ausreichend zu sichern.

Fakt ist jedoch in jedem Fall: man kann auch das gesicherte immer weiter absichern, bis man grün und blau wird.
Ich denke, die meisten haben ihre Daten nur einfach gespeichert. Und selbst die, die ein Backup auf einer Externen (bspw.) vornehmen, tun dies evtl. auch nicht regelmäßig (zumindest ging es mir oft so, als ich das so gehandhabt habe - man vergisst es doch des öfteren mal). Optimale Lösungen sind das m.E. daher auch nicht.

Der NAS (im Raid 1) synchronisiert halt sofort, was passiert. Geht eine Platte kaputt, tausche ich sie gegen eine neue aus.
Aufgrund der Controller-Problematik (ich werde mich da noch etwas einlesen), erwäge ich auch die Anschaffung eines zweiten NAS - und dann ist auch soweit gut, denke ich - oder?
Einen Raid1-System im NAS allerdings als "gar keine Sicherung" zu verunglimpfen halte ich für etwas reisserisch und übertrieben.

kk7 31.01.2018 10:34

Ein RAID 1 ist keine Sicherung und das hat mit Verunglimpfung nichts zu tun. Das RAID gewährleistet nur, dass Du auf die Daten zugreifen kannst - mehr nicht. Spätestens wenn Schrott geschrieben wird oder der Verschlüsselungstrojaner losgelaufen ist wirst Du den Unterschied erkennen. Beides seltene Fälle, aber wie oft fällt schon eine Platte aus? Es gäbe da auch noch Szenarien wie Inkonsistenzen, versehentliches Löschen, ...

Ein 2. NAS zur Sicherung ist schon mal besser als gar nichts.

Gruß
Klaus

Bodo90 31.01.2018 10:40

Das halte ich nun auch für unwahrscheinlich, aber gut - mal angenommen.

Wie sichere ich meine Daten regelmäßig (am besten von allein) und ohne Risiko?
Was wäre euer Plan?


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