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Urgs 17.04.2024 21:54

Focus Peaking/Kantenanhebung unausgereift? A7RV
 
Das Focus peaking ist vollkommen dysfunktional. Bin ich der einzige, den es stört?

Die Intensitätseinstellung bezieht sich leider nicht auf den Kontrastschwellwert, sondern auf die Farbintensität der Pünktchen...

Das FP soll der Ersatz sein für den Wegfall der früheren Tiefenschärfeskala, mit der man zwischen gewünschtem Nah- und Fernpunkt vermitteln konnte. Da die heutigen Fokusringe mechanisch entkoppelt sind geht das nicht mehr. Eine wesentliche Funktion einer Kamera, die präzise Einstellung einer Tiefenschärfezone, ist damit nicht gegeben.

Die Lupe hilft dabei auch nicht weiter, da sie keine ablesbaren Werte für Nah-und Fernpunkt(e) liefert, zudem enorm umständlich ist.

Weiterhin ist das FP schon allein deshalb unbrauchbar, weil es von der Anzeigehelligkeit (LiveView) abhängt, also von der eingestellten Belichtung, d.h. von der Zeit und ISO.

Technisch unzureichend implementiert, bei einer 4000€-Kamera, und jetzt schon in der xten Generation.

Wie seht Ihr das?

Porty 17.04.2024 22:21

Zeiss Batis- Objektive hatten das als LCD- Anzeige. Waren aber trotz hoher optischer Qualität kein Verkaufsschlager.
Abgesehen davon ist der tolerierbare Zerstreuungskreis abhängig von der Auflösung bzw Pixeldichte der Kamera und dementsprechend die hyperfokale Distanz je nach Sensorauflösung unterschiedlich. Dementsprechend ist es wenig sinnvoll, das aufs Objektiv zu drucken, außer die Auflösung der Scherbe ist der limitierende Faktor.
Aber wozu brauchst du das, die AF- Systeme sind doch heute so leistungsfähig, dass man auf solche Faustformeln der Analogzeit nicht mehr zurückgreifen muss. ;)

lampenschirm 18.04.2024 04:34

focus peaking bringt was bei nahen Dingen bei geringer Schärfentiefe.. ....oder auch , da wo der grösste Kontrast ist, ist es bekanntlich am schärfsten........mehr brauche ich z.b. mit der Lupe auch nicht.....

für den Rest gibts sog. DOF Rechner für aufs phone...

aidualk 18.04.2024 06:44

Zitat:

Zitat von Urgs (Beitrag 2303711)
Das FP soll der Ersatz sein für den Wegfall der früheren Tiefenschärfeskala, mit der man zwischen gewünschtem Nah- und Fernpunkt vermitteln konnte.

Fokus peaking zeigt dir die Schärfenebene an, nicht die Schärfentiefe. Das peaking wird erzeugt auf dem Ausgabemedium, also in dem Fall der Monitor oder Sucher. Damit kann es auch nicht exakter sein als die Auflösung dieses Ausgabemediums. Ursprünglich kam das Fokus peaking aus dem Filmen. Dort wurde mit max. FullHD gefilmt. Das waren rund 2MP. Dafür war es allemal ausreichend. Dass es nun, ohne zusätzliche Vergrößerung, bei einem 61MP Sensor nicht mehr punktgenau ist ...

Zitat:

Zitat von Urgs (Beitrag 2303711)
... die präzise Einstellung einer Tiefenschärfezone, ist damit nicht gegeben. ...

Die Schärfentiefenskala früherer Objektive war doch nur ein grober Schätzwert für die Filme, die in etwa einer Auflösung von 6-8MP entsprechen. Für damals ausreichend (aber auch nicht mehr), für die heutigen hochauflösenden Sensoren das Gegenteil von präzise. Das kann man völlig vergessen, auch und besonders wenn man noch alte Objektive mit Adapter verwenden möchte (Achtung Auflagemaß und Zerstreuungskreis).

Wenn du die Schärfentiefe an Hand von Brennweite, Blende, Entfernung und, vor allem, Zerstreuungskreis exakt haben möchtest. Es gibt massig Apps dafür.

Im Sucher kannst du das aber auch direkt anschauen. Du stellst deine Kamera auf Arbeitsblende und wenn du dann nicht ausreichend exakt sehen kannst, wo deine noch ausreichende Schärfe endet, gehst du auf den Punkt mit der Lupe. Die kannst du beliebig im Bild verschieben und siehst so, wo die Schärfe für dich noch ausreichend ist oder nicht mehr. Mit etwas Übung ist das wesentlich exakter als die alten, grob geschätzen, Schärfentiefenskalen.

screwdriver 18.04.2024 18:29

Die nativen e-Mount Objektive übermitteln auch die Entfernungseinstellung an die Kamera.
Angezeigt wird die tatsächlich aber nur bei ausschliesslich manueller Fokussierung UND gleichzeitiger Betätigung des Fokussierrings.
Mit zunehmender Entfernung wird die Angabe zunehmend ungenau mit grösser werdenden Sprüngen. Auch abhängig von der Schrittweite des Fokusantriebs des jeweiligen Objektivs.

Für die Fokussierung auf den Nachthimmel ist das z.B. ausreichend.
Wenn man sich etwas intensiver mit der Schärfentiefe befassst hat, braucht man keine Skalen mehr.

Der Autofokus der Kamera hat naturgemäss natürlich Schrierigkeiten auf ein nicht vorhandenes Objekt zwischen zwei Zielen in unterschiedlicher Entfernung scharf zu stellen.
Hier ist dann eben immer noch das Können und Wissen des Fotografen gefragt.


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