Capture One Bug in der Farbdarstellung
 

Hallo zusammen,

ich hatte vor kurzem festgestellt, dass die Farben eines bearbeiteten ARW in C1 vom exportierten TIF abwichen. Das TIF war kühler und Kontrastärmer als das ARW. Es stellte sich dann heraus, das die Farbwerte korrekt waren aber die Darstellung in C1 unterschiedlich ist. Besonders fällt dies bei warmen Farben auf.

Wird ein ARW unter 100% Größe dargestellt, werden die Farben nicht korrekt angezeigt. In 100% Darstellung stimmt wieder alles.

Der Support von Phase One hat den Bug bestätigt und auf seine Liste gesetzt. "Wir können dies so nachvollziehen. Es gibt derzeit leider keine Option, das Verhalten "umzuschalten" - wir werden dies deshalb auf unserer Bugliste…"

Da der Bug schon seit ein paar Versionen zu bestehen scheint und ich vom Support auch keinen Hinweis auf Inkompatibilitäten mit meiner Hard- und Softwareumgebung bekam, habe ich wenig Hoffnung, dass das schnell gelöst wird. Sehr ärgerlich. Vom Kaufpreis und dem letzten Update auf 12 mal abgesehen, habe ich auch unzählige Stunden Einarbeitung investiert. Das Geld verbuche ich mal unter Lehrgeld.

Mag sein, dass es unter anderen Umgebungen nicht auftritt. Aber ich habe ja nun keine exotische Hardware. Und auch das es nicht bei allen Bilder auffällt, macht es nicht besser. Ich will keine Farbretusche in einer Software machen, bei der ich im Ausschnitt überprüfen muss, wie die Farbe wirklich aussieht. Mangels für mich passender Alternativen gehe ich zurück zu Lightroom und dann ins Abo.

Schönen Abend noch
Michael

Ich bin zum Abo weil mir C1 einfach zu teuer geworden ist. Ich bin bei V9 eingestiegen und habe damals für die Version nur für Sony keine 60€ bezahlt.

Hab dann mal mit dem Gedanken gespielt, mir ein Upgrade auf V12 zu machen, für alle unterstützten Kamerahersteller, aber das ist mir für privat und nur ab und zu einfach zu teuer.

Zufällig hatte Adobe da gerade das Angebot mit den 9,90€. Zum Ausprobieren habe ich das Abo abgeschlossen.
Ich kann über LR nicht meckern, das Programm macht was es soll, aber eigentlich ist es, für die Menge, wie ich es benutze, noch zu teuer.

Wenn mein Abo ausläuft, schaue ich mir vielleicht mal Luminar an. Das könnte vielleicht auch für dich eine Option sein, wenn Du das Abo-Model nicht magst.

Gruß David

Den Effekt kenne ich nur von sehr stark verrauschten Bildern. In der verkleinerten Ansicht arbeitet C1 mit dem Proxy-Image, in der 100%-Ansicht dagegen mit den Original-Rohdaten. Daß dann die Unterdrückung des (Farb-)Rauschens zu unterschiedlichen Ergebnissen führt, wenn man von einer verkleinerten (und dadurch schon teilweise geglätteten) Version ausgeht statt vom Original, ist nachvollziehbar. Ich kann damit leben, weil das nur einen verschwindend geringen Bruchteil meiner Bilder betrifft, eigentlich nur die, die ich früher gleich gelöscht hätte und jetzt nur noch irgendwie gerettet habe. Bei korrekt belichteten Aufnahmen mit niedrigen ISO-Werten ist dagegen alles in Ordnung.


→ Bild in der Galerie

Hast du irgendwelche besonderen Proofing-Optionen eingestellt?

Können wir bitte beim Thema "Farbdarstellung" bleiben? Danke.

Mir ist da noch nie etwas aufgefallen.
Kannst Du zu deinem Screenshot erklären, worauf ich da achten muss. Ich seh’s nicht. [emoji2373]

Eben. Die Farben im 100%-Ausschnitt des Fokus-Werkzeugs sind unter normalen Umständen exakt dieselben wie im Hintergrund bei der Gesamtansicht, und so werden sie auch exportiert.

Das Gegenbeispiel sähe so aus:


→ Bild in der Galerie

Hier erscheint das Grün der Blätter in der Verkleinerung deutlich kräftiger als in der 100%-Ansicht, wobei letzteres die Darstellung ist, die dem exportierten Bild entspricht. Das sind aber wie gesagt Ausnahmefälle, wenn das Bild schon im fünfstelligen ISO-Bereich aufgenommen ist und dann noch mehrere Stufen in der Belichtung hochgezogen wird (Hier: ISO 12800, Brightness +15, Shadow +100).

Nein, Proofing-Optionen habe ich keine eingestellt. Die Aufnahme ist ISO 100 und es sind natürlich nicht alle Bilder betroffen. Tendenziell sind es Bilder mit warmen Farben und Grüntönen, hohen Kontrasten und vielen Details. In diesem Fall Waldbilder für ein Buchprojekt. Ich hatte den Effekt auch Ende letztes Jahr bei Landschaftsaufnahmen für einen 2 Kalender. Damals hatte ich allerdings nicht C1 im Verdacht sondern Affinity Photo und Publisher. Da ohnehin alle Bilder weitergehend retuschiert hatte, habe ich mich nicht weiter darum gekümmert.

Ich habe einfach zu viele Kalender- und Buchdrucke für die ein farbsicherer Workflow einfach vorhanden sein muss. War er bisher sowohl privat als auch beruflich auch. Für eine Phone/Pad/TV-Ausgabe kann man diesen Bug sicher ignorieren. Für mich sind es zu viele Bilder, als dass für die Kontrolle von globalen Korrekturen einen Bildexport machen möchte.

Hier ist der Screenshot, den ich auch bei Phase One eingereicht hatte.

Gruß
Michael


→ Bild in der Galerie

Ah. Okay, danke

Ich nutze den Viewer auf einem dedizierten Bildschirm und kann in keiner Ansicht egal welcher Vergrößerung, egal wie stark ich Bilder kontrastreich/farblich bearbeite, eine Abweichung feststellen. Auch nicht im Fokuswerkzeug. Ich habe allerdings die Vorschaudateigröße in den Einstellungen auch auf 1920px stehen, habt ihr da evtl. zu kleine Werte, das würde nämlich die Qualitätseinbußen erklären?

Gruß,
raul

Das ist ein Vergleich zwischen dem Raw und einem exportierten und wieder zurück nach C1 importierten TIFF, beide in der eingepassten Ansicht. Export und Import sind mindestens zwei zusätzliche Fehlerquellen. Um die auszuschließen, würde ich gerne erst mal für …

… einen Screenshot sehen, also die Gesamtansicht im Viewer mit einem Detail in der 100%-Ansicht wie bei menen beiden Beispielen.

Dinge wie Rauschunterdrückung und Schärfung finden auf Pixelebene statt und können deshalb in einer verkleinerten Ansicht gar nicht exakt reproduziert werden. Keine Einbußen hätte man nur, wenn die Auflösung der Vorschaubilder gleich der Originalauflösung wäre, das würde aber deren Sinn ad absurdum führen.

Nach meinem Verständnis enthalten die Proxies auch nicht nur ein Vorschaubild in exakt der eingestellten Auflösung, sondern progressiv gestaffelte Vorschauen beginnend bei 640px bis hin zu maximal der in den Einstellungen vorgegebenen Größe. Welche davon dann für die Darstellung verwendet wird, hängt vom Verhältnis aus Originalgröße, Monitorauflösung und aktuellem Zoomfaktor ab. Eine (zu) hohe Einstellung bringt also gar nichts, sondern belegt nur unnötig Platz auf der Festplatte. Im Gegenteil, je kleiner die eingestellte Vorschaugröße ist, desto eher muss beim Hineinzoomen von der Proxy- auf die Originalansicht gewechselt werden. Ich überlege gerade, ob ich nicht sogar von 1920px auf 640px runtergehen soll. :shock:

Kann ich durchaus nachvollziehen, insbesondere wenn dich mögliche Detailabweichungen nicht stören. Bei der Schärfe verstehe ich eh nicht, was man auf einer Miniaturansicht diesbezüglich zu entdecken sucht.
Aber die Farbabweichung in deinem zweiten Bild finde ich schon eklatant. Sobald ich starke Farbänderungen im Original vornehme, sind 1s später die Miniaturansichten im Browser und im Fokuswerkzeug ebenfalls aktualisiert, daher kann ich die Abweichungen nicht reproduzieren.:zuck: Ich nutze Capture One Pro 11.3.0.20.

Gruß,
raul