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tempus fugit 12.08.2018 00:28

Mikrofon für Feuerwerke
 
Ich will Videos von Feuerwerken machen.
Das Mikrofon soll dabei den Ton so genau wie möglich aufnehmen und bezahlbar sein (bis 200€ setze ich mal so aus dem Bauch gesagt an).

Ich hätte gerne, dass die Explosionen beim Feuerwerk mit meinen Lautsprechern (3-Wege Lautsprecher und einen sehr großen Subwoofer) sehr gut wiedergegeben werden können. Vor allem die Bässe, welche vor Ort das T-Shirt zum flattern gebracht haben sollen sich dann später im Video hören lassen.

Also ich rede hier vom Seenachtfest und wenn die Schweizer anfangen zu feuern hört es sich... sehr beeindruckend an.
Diesen Eindruck möchte ich aufnehmen.

tgoebel 13.08.2018 08:02

Tiefe Töne lassen sich am besten mit Druckempfängern (Richtcharakteristik Kugel) aufzeichnen. Die bei gewöhnlichen Stereomikrophonen verwendeten Druckgradientenempfänger (Richtcharakteristik Niere etc.) liefern nicht den richtigen „Bums“.

Leider ist eine Stereoaufnahme mit zwei Kugelkapseln etwas sperriger: In Frage kommt eine AB-Aufstellung mit >35 cm Mikrophonbasis. Oder eine M/S-Anordnung mit einer Kugel und einer Acht. Letztere sind bei Filmern sehr beliebt, weil diese Anordnung durchaus an eine Tonangel passt. Aber Achtung: Das Mitte-Mikrophon sollte Kugel-Charakteristik aufweisen!

Tafelspitz 13.08.2018 12:29

Auch wichtig: das Aufnahmegerät darf keinen automatischen Kompressor ("Auto-Level" o.ä.) haben, sonst nützt das beste Mikrofon nichts.
Besser manuell einpegeln und genügend Reserven nach oben lassen, damit nichts übersteuert.

screwdriver 14.08.2018 21:36

Zitat:

Zitat von tempus fugit (Beitrag 2012900)
Ich will Videos von Feuerwerken machen.
Das Mikrofon soll dabei den Ton so genau wie möglich aufnehmen und bezahlbar sein (bis 200€ setze ich mal so aus dem Bauch gesagt an)....

Diesen Eindruck möchte ich aufnehmen.

Zu ordentlichen Mikrofonen gehört ein guter Recorder.
Die Aufzeichnung in 48/24 ist hier das Minimum.
Mehr aber auch unnötig.
Für Liveaufnahmen, mit Tiefbassanteilen und grosser Dynamik nutze ich nur noch Grosskondensatormikrofone.

Die müssen gar nicht mal sooo teuer sein.

Ich habe sehr gute Erfahrung mit dem CM22 (je ca 75€) und CM100 (je ca 55EUR) von Kirstein gemacht. Klar, besser geht immer. Da ist man aber mindestens beim 5-fachen Preis aufwärts.
Je nach Aufnahmegerät ist zusätzlich ggf. ein Phantomspeiseadapter plus Adapterkabel von XLR auf z.B. Stereoklinke (2x XLR auf Cinch plus Stereoklinke auf Cinch L+R ) erforderlich.

Als Speiseadapter habe ich die Doppelausführung Millenium PP2B (29€) von Thoman.
Externe Recorder bringen oft schon eine eigene Phantomspannungsversorgung mit und haben auch XLR-Anschlüsse.
Nachträgliche Soundoptimierung mit einem Soundprogramm wie Audacity oder Wavelab und Synchronisation mit dem Video im Videoschnittprgramm ist Pflicht.

Dass für anspruchsvollere Tonaufnahmen kein "einfaches" Mikrofon direkt an der Kamera ausreicht, sollte klar geworden sein. Das ganze Tongeraffel füllt bei mir inzwschen ein paar Systainer...

Mein Lieblingssetup sind 2x CM100 (oder CM22) in annähernder XY-Anordnung (click mich), ZOOM H5 (nur als Recorder ohne die eigenen Mini-Mikrofone), Mikrofonstereoschiene, Hochstativ (Manfrotto Stativ Master AC).

Damit kommt man hoch genug, um von störenden Geräuschen (Quasselstrippen) weit genug wegzukommen.

steve.hatton 15.08.2018 16:58

Mobil ist das ganz zwar schon noch aber doch ein Aufwand. Aber ich stimme zu mit weniger wird weniger Klangerlebnis.

Ich würde dennoch erst mal mit einem Zoom H4 oder H5 testen und dann bei Bedarf die Mikrophone kaufen. (Ein "Ersatzgitarrist" musste mal bei uns einspringen und auf die schnelle 20 Songs lernen - dabei nahm er einfach die Proben mit so einem Zoom - welches auch immer - auf, was erstaunlich gut geklungen hat ! )
Gerade was die Bass-Übertragung betrifft sind m.E. Micros der genannten Preisklasse eher überfordert, aber probieren geht über studieren.
Bei meinem früheren Hobby am Drumset waren aber auch etwas andere Schalldrücke bei zudem extrem naher Mikrophonierung gegeben (<120dB), womit die meisten "preiswerten" Microhpone schon extrem im Clipping waren ....

Kompressor ausschalten ja, aber vielleicht den Limiter mal drin lassen....

Flatternde Hosenbeine werden dann wohl noch die nächste Herausforderung für das Lautsprechersystem sein....nicht vergessen: Watt ist nur der Benzinverbrauch der Lautsprecher :cool:


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