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Sir Donnerbold Duck 03.10.2017 15:48

Scharten und Spitzen: Fünf Tage Venediger Höhenweg
 
Hallo,

wie so einige hier zieht es mich jedes Jahr für wenigstens ein paar Tage in die Alpen und jedesmal ist die Kamera dabei. Diesmal gingen wir ein paar Tage auf dem Venediger Höhenweg auf der Südseite der Hohen Tauern. Meine fotografische Ausbeute will ich hier wie schon mehrfach in einen kleinen Bildbericht zeigen. Kommentare bzw. Kritik zu den Bildern ist natürlich immer willkommen!

Der erste Tag: "Quäl dich, du Sau!"

Nach mehrstündiger Anfahrt stellen wir das Auto am Matreier Tauernhaus ab und schlagen uns mit Bus und Taxi zum Ausgangspunkt der Wanderung, dem Parkplatz Ströden, durch. 1403 m hoch, im hintersten Virgental gelegen, da sollte doch nach der drückend schwülen Hitze, vor der ich aus Karlsruhe geflohen bin, endlich einmal wieder frische Bergluft Nase und Glieder umschmeicheln und ein frohgemutes und unbeschwertes Ausschreiten in der wohltemperierten Bergwelt möglich machen.

Pustekuchen! Es ist Nachmittag und saumäßig warm, wolkig, schwül, so dass der Schweiß bei jedem Schritt noch heftiger rinnt - und Schritte liegen einige vor uns. 805 Höhenmeter bis zur Hütte. So richtig Spaß will noch nicht aufkommen und an den steilen Passagen schießt mir immer wieder Udo Bölts' Ausspruch "Quäl dich, du Sau!" durch den Kopf. Mache ich doch!

Aber die Quälerei lohnt sich, denn die Luft wird angenehmer, das Licht besser und die Landschaft ist sowieso herrlich!

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Die Hütte kommt in Sicht, überragt von den beiden Simonyspitzen, dahinter das Maurerkees und die Maurerkeesköpfe. Großartig! Nach knapp 2 h Aufstieg sitzen wir hinter der Hütte, genießen den Ausblick und freuen uns auf den nächsten Tag. Da gibt es dann auch mehr Bilder!

Sir Donnerbold Duck 04.10.2017 09:40

Der zweite Tag: Zwei Scharten

Gegen 7 Uhr morgens treten wir aus der Hütte und werden von strahlendem Wetter und angenehm morgenfrischen Luft begrüßt. Hinter der Hütte steht etwas erhöht das Marterl vor der grandiosen Kulisse der Simonyspitzen:

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Wir schultern die Rucksäcke und stapfen los ins Maurertal. Zwei Übergänge, das Türmljoch (2790 m) und die Zopetscharte (2958 m) liegen vor uns, dazwischen lockt die Johannishütte (2121 m) zur Mittagsrast, insgesamt knapp 1500 Höhenmeter und 8 h Gehzeit. Zum Warmwerden zieht der Weg erstmal recht eben ins Maurertal hinein, wo wir die Grenze zur Kernzone des Nationalparks überschreiten.

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Eine herrlich wilde Landschaft von arktischer Anmutung im herrlichsten Morgenlicht! Bald zieht der Weg nach rechts den Hang hinauf und wir legen zügig Höhenmeter zurück.

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Der Blick zurück zeigt, dass wir schon ordentlich Höhe gemacht haben. Links unten liegt die Essener-Rostocker Hütte, von der aus wir rechts ins Maurertal gelaufen sind. Überragt wird das Tal von den Simonyspitzen und den Maurerkeesköpfen.

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Nach einem problemlosen, aber in der Vormittagssonne durchaus schweißtreibenden Anstieg erreichen wir kurz nach 9 Uhr das Türmljoch und genießen die Aussicht bei einer kleinen Rast. Unter uns liegt das Maurertal, links grüßt der Lasörling (3098 m) über das Virgental hinüber.

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Der Abstieg zur Johannishütte zieht sich und in Gedanken ziehe ich nochmals meinen Hut vor Frau und Kindern, mit denen ich hier vor drei Jahren in Gegenrichtung über das Türmljoch gelaufen bin. So steil hatte ich das gar nicht in Erinnerung... Im Tal kommt die Johannishütte in Sicht:

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Dort kommen wir kurz vor 11 Uhr an und unterwerfen uns einer strikten Kaiserschmarrndiät, um die verbrannten Kalorien zügig zu ersetzen. Gegen 12 Uhr erheben wir uns mit spannendem Bauch und doch etwas schmerzenden Schenkeln, lockern den Hüftgurt am Rucksack und wanken etwas zu wohlgenährt los. 850 Höhenmeter und 3 h bis zur Scharte sagt die Tourenbeschreibung. Nach der Rast sind die Beine eingerostet und der Kaiserschmarrn liegt ziemlich schwer im Magen, so dass wir uns die ersten Höhenmeter schweigsam und schnaufend hochkämpfen. Der Blick auf die hinter uns liegende Talseite mit dem eben zurückgelegten Abstieg verrät uns, dass die Beine nicht grundlos schmerzen:

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Über der Johannishütte ist deutlich der dreieckige Zacken des Türml zu sehen, rechts davon das Türmljoch.

Der Blick ins Dorfertal ist fantastisch und immer wieder zieht der Großvenediger unsere Blicke auf sich:

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Nach gut 20 min sind die Beine wieder im Tritt und der Kaiserschmarrn ist im Blut angekommen, so dass wir nun zügig den Berg hinaufschnüren. Kurz vor 14 Uhr starten wir den Schlussanstieg zur Zopetscharte:

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Wenige Minuten später sind wir auf der Scharte und genießen den Blick ins Timmeltal auf der anderen Seite der Scharte, wo wir einen ersten Blick auf unser morgiges Ziel, die 3300 m hohe Weißspitze haben.

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Der Abstieg von der Scharte ist lustig, dass es so steil zur Sache geht, ist in der Literatur nicht erwähnt:

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Im Rückblick nach oben sieht das natürlich noch spaßiger aus:

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Der weitere Abstieg nach den ersten steilen Metern ist unproblematisch und erfreut mit toller Aussicht auf die Weißspitze und vielen Murmeltieren:

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Gegen 16 Uhr erreichen wir unser Tagesziel, die Eisseehütte, wo wir uns einquartieren und mit großer Sorgfalt unseren Flüssigkeitshaushalt nach der schweißtreibenden Tour ins Gleichgewicht bringen.

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Nach einem abendlichen Blick auf die Zopetscharte, über die rechts im Bild das Licht streift, widmen wir uns noch der allabendlichen botanischen Lektion. Nachdem wir dabei gestern die Zirbe durchgenommen haben, behandeln wir heute die die Obstgehölze des Alpenraumes und gönnen uns eine Marille und einen Pregler (Apfel-Birne, lecker), bevor wir ins Bett kriechen.

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Dana 04.10.2017 10:04

Danke für den schönen Bericht und die tollen Bilder! =)

Was hattet ihr für ein Glück mit dem Wetter! Super Sicht, gelungene Fotos! :top:

Sir Donnerbold Duck 04.10.2017 13:49

Hallo Dana,

dankeschön! Ja, mit dem Wetter hatten wir fast die ganze Zeit Glück. Das war diesen Sommer ja mal wieder ein bisschen Glücksspiel... In der Woche vor der Tour war es dauernd gewittrig, zwei Tage nach unserer Tour kam schon der erste Schnee. Fotografisch sicher sehr reizvoll (mehr als dauernd baluer Himmel), aber zum Wandern war es so schon deutlich besser.

Gruß
Jan

HWG 62 04.10.2017 20:29

Da habt ihr ja einen schöne Tour gemacht, bei feinstem Wetter. Schade nur das sich nicht ab und an mal eine weiße Wolke ins Bild geschlichen hat. Die Gegend ist top. Eure allabendlichen botanischen Lektionen kann ich gut nachvollziehen. Wir waren Ende September vier Tage mit 12 Mann am Dachstein. Leider konnten wir am dritten Tag den geplanten Übergang von der Hofpürglhütte über den Linzer Steig zur Adamekhütte nicht gehen. Schnee bis zur Hüfte in den Rinnen. Wir hatten trotzdem Spaß und die Zirbe am Abend ist ein Muss! :top: Klasse Bilder. :top:

Sir Donnerbold Duck 05.10.2017 19:09

Es kommen noch ein paar Bilder, bei denen sich Wolken ins Bild geschlichen haben, keine Bange!

Schnee bis zur Hüfte ist natürlich ein echtes Problem beim Wandern... Ende September ist das aber auch nicht richtig überraschend. Dann muss man halt abbrechen, die Hüttenzirbe hat man sich auf jeden Fall verdient!

Gruß
Jan

Sir Donnerbold Duck 05.10.2017 19:50

Der dritte Tag: zwei Spitzen

Ein Blick von der Hütte aus auf die morgendlich besonnte Zopetscharte zeigt uns, dass der Tag beginnt wie der gestrige Tag: mit einem Bombenwetter!

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Das passt uns natürlich wunderbar, denn heute steht die 3300 m hohe Weißspitze auf dem Plan. Der Empfehlung des Hüttenwirtes folgend wollen wir dabei auf dem Abstieg noch die 3024 m Seewandspitze mitnehmen.

Wir stapfen mit leichtem Gepäck soll (Vesper und Regenzeug, denn ab 14 Uhr soll Regen kommen) und gewinnen auf der Seitenmoräne eines lange vergangenen Gletschers rasch an Höhe. Das Morgenlicht auf der Landschaft ist herrlich klar.

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Der Weg zieht munter in die Höhe und unser Ziel, die Weißspitze, baut sich als dunkle Pyramide vor uns auf.

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Links auf dem Kamm in der Senke liegt das Wallhorntörl (3045 m), ein Übergang und Aussichtspunkt auf das Eis des Großvenedigermassives. Ab da geht es weglos weiter zum Gipfel. Beim Erreichen des Wallhorntörls öffnet sich schlagartig ein umwerfender Blick auf die Eiswelt des Großvenedigers, der bisher hinter dem Felskamm verborgen lag.

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Nach einer längeren Pause, bei der wir den herrlichen Blick genießen, turnen wir auf dem Felskamm in die Höhe. Es ist kein Weg angelegt, aber die Trittspuren sind deutlich erkennbar.

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Wenig später erreichen wir den Rand des Garanaberkeeses. In der Tourenbeschreibung heißt es noch, man müsse hier auf den Gletscherrand hinausziehen, aber diese Tourenbeschreibung hat vor dem Klimawandel leider keinen Bestand. Das Eis ist soweit zurückgegangen, dass wir am Hang oberhalb des Eises queren können. Äußerst unangenehm, denn der steile Hang ist mehr Staub als Sand und sehr instabil.

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Nachdem wir auch die restlichen 150 Höhenmeter über Fels und Blockwerk kraxeln zureckgelegt haben, kommt der Gipfel in Sicht. Rechts geht es senkrecht in die Tiefe, nach links liegt die Venedigergruppe vor uns. Ein Wahnsinnsanblick!

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Nach einer ausgedehnten Gipfelrast machen wir uns an den Abstieg. Zwischen den mittlerweile aufgezogenen Wolken bricht ein Lichtklecks durch und beleuchtet den Aufstiegsweg. Rechts auf dem Kamm erkennt man bei scharfem Hinsehen den Wegweiser auf dem Wallhorntörl.

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Wir biegen links ab zur Seewandspitze. Ab nun geht es vollkommen weglos mit nur sehr seltenen Markierungen durchs Blockwerk zur Seewandspitze. Sehr kurzweilig, aber dank des einsetzenden Regens fotografisch unergiebig. Kurz vor dem Gipfel hört es auf zu regnen und ich hole die Kamera wieder aus dem Rucksack. Tief unter uns liegt der Eissee, der unserer Hütte zu ihrem Namen verhalf:

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Wenig später haben wir die von hier aus wenig prominente Seewandspitze erreicht. Ein 3000er, den man im Abstieg erreicht...

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Ein tollkühner Schritt am Kreuz vorbei offenbart einen beeindruckenden Tiefblick: fast 400 m senkrecht unter mir liegt der Eissee.

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Der wieder einsetzende Regen nimmt uns die Lust auf eine Rast an diesem schönen Ort und wir turnen zu Tal, was sich in dem weglosen Gelände als nicht einfach erweist. der Abstieg endet kurz oberhalb des Eissees und da sich der Regen verzogen hat, genießen wir die Sonne und den Blick. Von hier unten zeigt sich die über dem Eissee thronende Seewandspitze deutlich eindrucksvoller und scheint sogar die Weißspitze zu ihrer Linken zu überragen.

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Und wieder vertreibt uns der Regen. Wir stapfen zur Hütte zurück, wobei wir erfolgreich auch die letzte der dünn gesäten Markierungen verlieren, nicht aber die Orientierung.

Thema der abendlichen Botanikstunde ist die Meisterwurz, die unseren Gaumen mit den moosigen Aromen verrottenden Totholzes betört. Gewöhnungsbedürftig, aber sehr lecker: das schmeckt wie ein ganzer Wald.

gpo 05.10.2017 20:57

wirklich schöne Bilder....:top:

aber am besten finde ich die im Gegen-oder Seitenlicht oder
wo die Wolken ihren Abdruck hinterlassen :cool:
Mfg gpo

Sir Donnerbold Duck 07.10.2017 15:39

Danke für das Lob. Ja, immer nur blauer Himmel ist langweilig.

Gruß
Jan

Sir Donnerbold Duck 07.10.2017 16:24

Vierter Tag: Die Königsetappe

Heute lacht die laut Führer die schwierigste Etappe, die mit der Schlüsselstelle des Weges, der 2.871 m hohen Galtenscharte. 9 h Gehzeit, 15,3 km und 1260 Höhenmeter liegen vor uns. Enstprechend früh brechen wir an der Eisseehütte auf und wandern mehr oder weniger auf einer Höhe aus dem Timmeltal hinaus. Der Blick zurück zeigt uns die eben verlassene Hütte, über der sich langsam das 3559 m Rainerhorn zeigt, je weiter wir aus dem Tal hinaus gehen.

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Das Timmeltal ist ein Seitental des Virgentales und so führt uns der Weg hoch über dem Virgental Richtung Osten. In der Morgensonne ist das Wandern auf dem aussichtsreichen Weg ein Genuß!

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Tief unter uns liegt Prägraten, das vom Lasörling überragt wird.

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Der Weg zieht ohne große Steigungen am Hang entlang und wir fragen uns so langsam, wo denn all die Höhenmeter stecken sollen.

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Doch kurze Zeit später bekommen wir die Antwort, denn als der Anstieg zur Mittagsrast auf der Bonn-Matreier Hütte in Sichtweite kommt, geht der Weg erstmal steil in die Tiefe.

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Dummerweise müssen wir all das wieder in die Höhe und so wird der Anstieg zur Hütte dann doch anstrengender als gedacht.

Auf der Bonn-Matreier Hütte stärken wir uns erstmal ausgiebig. Das Essen ist saumäßig lecker und in Anbetracht der vor uns liegenden Scharte wandert als Nachtisch noch ein Apfelstrudel in unsere Mägen, was sich als gar nicht dumm erweist. Wir werden die Kalorien restlos verbrennen...


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Wohlgenährt erheben wir uns und wandern los. Schlimm kann es ja nicht sein, denken wir uns, denn von der Hütte auf 2750 m bis zur Scharte auf 2882 m sind es ja nicht viele Höhenmeter. Dazwischen liegt noch die Kälberscharte mit 2791 m, aber dazwischen geht es nicht weit runter. Nach kurzer Zeit kommt auch schon die Galtenscharte in Sicht, die man hier in der Bildmitte erahnen kann:

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Auf dem Weg dorthin kommen uns ein paar etwas erschöpft dreinblickende Leute entgegen und wir erkundigen uns nach dem Wegzustand. Als Antwort bekommen wir die Auskunft, dass es bis zur Scharte nicht weit und schwierig sei. Danach kämen allerdings 400 Höhenmeter Abstieg, die "knusprig" seien. Der Ausdruck ungeschönten Leidens, der meinem Gegenüber dabei über das Gesicht huscht, lässt mich unlustiges ahnen... Schließlich erreichen wir tatsächlich problemlos die Scharte und rasten etwas.

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Wir sitzen auf einer Felsklinge, die vor uns jäh steil ins Tal abbricht. Mehr oder weniger senkrecht unter uns erkennen wir im Tal eine Brücke, über die wir müssen. Bis dahin wird es noch eine Weile dauern, denn der Abstieg führt in dieser äußerst steilen Wand durch heikles und anangenehm zu gehendes Gelände: im oberen Teil ist der Weg sehr ausgesetzt und mehr eine schmale, zum Tal hin geneigte Trittspur in losem Sand und Geröll und so warnt auch gleich zu Beginn Schild vor Steinschlag und mahnt, den Weg zügig und ohne Aufenthalt zurückzulegen.

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Dankbar um die Seilsicherung tappern wir los, konzentrieren uns auf unsere Schritte und lauschen gleichzeitig auf Steinschlag. Auf dem Untergrund will jeder Schritt mit BEdacht gesetzt sein, denn auf dem feinen losen Material lässt es sich trefflich ausrutschen. Kein Wohlfühlgelände.

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Immerhin ist die Aussicht spektakulär und so bleibe ich dann doch hin und wieder für eine Aufnahme stehen. Die links im Bild steil ins Tal stürzende Wand gibt einen Eindruck von der Steilheit des Geländes:

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Nach einer guten Stunde haben wir den Abstieg wohlbehalten hinter uns und freuen uns nun auf den Endspurt zur Badener Hütte, der in munterem Auf und Ab am Berghang ins Frossnitztal hineinzieht.

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Mein Gefühl sagt mir, dass wir noch nicht alle Höhenmeter haben und ich fürchte das dicke Ende, das natürlich noch kommt. Der Weg zieht sich endlos, doch irgendwann biegen wir um eine Ecke und sehen die Hütte. Sie thront hoch oben über uns auf einer Gletschermoräne... Der Apfelstrudel ist schon längst verbrannt und so quälen wir uns auf Reserve die letzten 300 Höhenmeter hinauf. Der Weg ist natürlich von der Hütte aus gut einsehbar und so bemühen wir uns um eine beschwingte Gangart. Die bitter nötigen Verschnaufpausen tarne ich als Fotostop und fotografiere den kurz zuvor überquerten Gletscherfluss, der schöne Sinuskurven den Talgrund zaubert.

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Schließlich erreichen wir die Hütte und gönnen uns erstmal ein wohlverdientes Bier. Die Badener Hütte liegt in toller Aussichtslage und als dann noch ein Regenguss einen tollen Regenbogen zaubert, krabbele ich dann doch noch mal mit schmerzenden Beinen auf die Terrasse hinaus und tobe mich fotografierend aus:

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In Botanik nehmen wir anschließend noch den Enzian durch. Die Hüttenwirtin berichtet mit Schauern von Schotten, die sich letztes Jahr Zucker in den Enzian geschüttet hätten. Verstehe ich nicht, nach dem heutigen Tag schmeckt mir sogar der Enzian süß wie Lebenselixier. Wenig später tobt dann ein Gewitter über der Hütte, aber das hält mich nach dem langen Weg nicht vom Schlaf ab.


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