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Rizzo 14.02.2018 11:00

Finde den oder die Fehler...
 
Hallo,

ich bin zwar schon etwas länger hier Mitleser und fotografiere auch schon ne Weile, allerdings komm ich seit fast 10 Monaten so gut wie gar nicht dazu. Dank an meinen süßen Sohn... :D Lediglich mal auf Familientreffen usw.

Gestern waren wir auf nem Karnevalsumzug und letztes Jahr hatte ich da schonmal auf nem anderen Umzug ganz brauchbare Ergebnisse erzielt. Damals aber alles mit AF-S und manueller Blendeneinstellung fotografiert.

Seitdem liest man ja aber viel und guckt sich auch mal auf youtube was an, wie man das alles evtl. besser lösen kann.

Also mit neuem Halbwissen :oops: gestern wieder gestartet.

Sich bewegende Menschen zu fotografieren ist dann ja doch etwas kniffliger als ne Landschaft.

Mit meinem Halbwissen und mit meiner Alpha 6000 und 18-105G bewaffnet, hab ich dann gestern fröhlich drauflos geknipst.

Noch vorab, um Kameraposition und Komposition etc. gehts mir hier jetzt nicht. Mein Ziel war es scharfe Fotos der sich bewegenden Menschen hinzubekommen und das ist mir net wirklich gelungen.

Mir ist klar, die Lichtsituation war suboptimal und die Einstellungen wohl nicht korrekt, mich würde nur interessieren, was hättet ihr anders eingestellt, um bessere Ergebnisse zu erzielen.

Hier zwei Beispielfotos, wahllos herausgegriffen, da alle anderen im Prinzip ähnlich schlecht sind.

Meine Kameraeinstellung war auf S, also Verschlusszeitenautomatik. Ich hatte 1/125 gewählt, fragt mich nicht warum, dachte das sei ausreichend und ich hatte wohl angst, daß ne viel kürzere Verschlusszeit für ne nichtausreichende Belichtung sorgt.

Fokusmodus war AF-C und ich hatte zwischen Fokuspunkt Bildmitte und Feld hin und her gewechselt.

Was mir nicht gefällt ist das Rauschen der Fotos, trotz ISO 100 oder 200. Bewegungsunschärfe? Und das fehlen der Schärfe. Ich weiß, daß das 18-105G da mehr kann. Die Fotos sind soweit unbearbeitet, lediglich von LR als jpeg exportiert.

Gruß Rizzo


Bild in der Galerie


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embe 14.02.2018 11:59

Beim ersten Bild sind die Hexen arg dunkel, klar da hat die Belichtungsautomatik den hellen Himmel mitreingenommen.
Also da (gegen einen hellen Hintergrund) ggf. einfach etwas überbelichten (bei der ILCE-6000 Wahlrad-Klick unten und eine kleine Drehung im Uhrzeigersinn).

Rauschen sehe ich eigentlich nicht.
Die 6000 verträgt ohne Probleme höhere ISO-Werte. Probier ruhig mal ISO 400/640/800 aus (es geht auch gut noch viel höher :D).

Zeit: 1/125 Sek ist hier zu lange
Besser 1/250 Sek oder noch kürzer.
Beim zweiten Bild siehst Du dass der Mann vorne springt und die Bewegungsunschärfe dadurch, bei der Dame daneben ist das Gesicht in Ordnung, die sich schnell bewegenden Hände verwischt. Aber Du willst ja sicher die Gesichter auch der sich bewegeneden Personen scharf.

Fokus:
Mitte ist gut. Du sagst der Kamera wo sie scharfstellen soll. Dann sollte der für Dich wichtige Bildteil aber auch in der Mitte liegen.:D
Feld - die Kamera sucht sich einen für die Kamera passenden Punkt im Feld. Das ist nich unbedingt der den Du haben möchtest. Und das Feld bei der Ilce-6000 ist schon recht groß.
Besser: Flexible Spot (S,M oder L)

Also ISO ruhig höher, Zeit deutlich kürzer, Spot-Fokus und die Belichtungsmessung ggf. anpassen

Rizzo 14.02.2018 13:02

Servus,

danke schonmal für dein Feedback. Im Grunde hab ich mit diesen Antworten schon gerechnet. Außer dem Belichtungsgrad.

Vielleicht auch ein Fehler von mir, ich hab zwar Fokusfeld Mitte, fokusiere aber Gesicht z.b. an und schwenke dann die Kamera quasi so, wo ich dann mein Gesicht haben will.

Mit dem flexiblen Spot bin ich irgendwie nicht so einig, bzw. nicht so schnell. Ich müsste ja quasi erstmal festelegen, welcher Bereich im Bild scharf gestellt wird und dann warten bis das entsprechende ( hier ) Gesicht darin auftaucht!?!?

Dachte, vielleicht würde es auch mit der Fokusverriegelung besser funktionieren.

Dachte auch, 1/125 wäre ausreichend. Bei Nachziehern ( ich weiß ist nochmal ein ganz anderes Thema ) wird da ja doch deutlich länger belichtet.

Naja, muss da wohl noch weiter dranbleiben und einfach weiter verschiedene Einstellungen Testen. Mit dem Feldfokus bin ich auch nicht so zufrieden, finde die Automatik stellt da einfach oft auf die "Dümmsten" Bereiche scharf.

Wie würdet ihr mit dem flexiblen Spot vorgehen? Gibts da vielleicht was anschauliches im Netz, wo net grad eine stillstehende Person vom Fotografen mit Fotoapperat auf Stativ geknipst wird?

Windbreaker 14.02.2018 13:36

Zitat:

Zitat von Rizzo (Beitrag 1977773)
Dachte auch, 1/125 wäre ausreichend. Bei Nachziehern ( ich weiß ist nochmal ein ganz anderes Thema ) wird da ja doch deutlich länger belichtet.

Bei Mitziehern bewegt sich das zu fotografierende Objekt von einer Seite zur anderen und nicht auf dich zu. Deshalb kann man dann mit längeren Belichtungszeiten arbeiten (was trotzdem nicht immer klappt).

Gestern war das Fotografieren nicht ganz einfach schon weil die Kontraste durch die strahlende Sonne arg hoch waren.

Eine Möglichkeit wäre, kürzere Belichtungszeit und ISO-Auto (begrenzt auf 800 oder 1600 müsste reichen). Mittlerer Fokuspunkt oder den flexiblen Spot mit wenigen Punkten. Fokussieren und dann Kamera bewegen würde ich grundsätzlich vermeiden. Zumindest bei sich bewegenden Motiven. Denn da ist der Fehlfokus vorprogrammiert.

Alison 14.02.2018 13:41

Zitat:

Zitat von Rizzo (Beitrag 1977773)
Vielleicht auch ein Fehler von mir, ich hab zwar Fokusfeld Mitte, fokusiere aber Gesicht z.b. an und schwenke dann die Kamera quasi so, wo ich dann mein Gesicht haben will.

Ja, das ist die althergebrachte Technik - aber die hat so ihre Schwächen, zum einen bewegt sich den Objekt weiter wärend du schwenkst und zum anderen schwenkst du immer ein ganze Schärfenebene, die parallel zum Sensor liegt und damit schenkst du die Schärfe mitunter vom Objekt weg. Auch wenn es fummelig ist, nimm lieber die außenliegenden Fokuspunkte.

Aber: zumindest bei den Hexen hast du einen großen Schärfebereich, ich denke dem Bild fehlt eher etwas Nachbearbeitung oder passende Kameraeinstellungen, für fertige jpgs so was wie DRO auto, Schärfe und Kontrast +1

fritzenm 14.02.2018 14:01

Tja, eine der Schwierigkeiten beim Fotografieren von Umzügen, Paraden usw. ist, für die Tiefenstaffelung mit der die Teilnehmer auf die Kamera zugehen, eine geeignete Einstellung, ggf. auch Objektivauswahl zu treffen.

In einer WW-Einstellung wird dafür, um die notwendige Tiefenschärfe zu erhalten, dann doch meist ein relativ kräftiges Abblenden benötigt. Wenn zusätzlich noch Bewegung im Spiel ist und eine entsprechend kurze Belichtungszeit benötigt wird, dann muss man dann häufig in den höhern ISO-Bereich vorstossen, um vernünftige Werte zu bekommen.

In der Frage der Positionierung des Fokuspunktes ist die Frage, ob das Ziel ist, in einer WW-Aufnahme möglichst viel scharf abzubilden - dann wäre eine Fokussierung auf einen Referenzpunkt auf, vereinfacht, etwa halbe Distanz zwischen nächsten und weistesten Motiv angebracht (Stichwort: hyperfokale Entfernung), so dass die Abblendung dafür sorgt, dass alles in den Tiefenschärfenbereich fällt.

Sollte dein Interesse jedoch an der scharfen Abbildung einer bestimmten Person liegen, dann würde ich den Fokuspunkt auf diese Person legen, auch mehr einzoomen, also das Bild mit ihr füllen (Hoch- oder Querformat) und ggf. eine grössere Blendenöffnung wählen zur Isolierung von unwichtigem Vor- und Hintergrund.

Wenn es darum geht, einen unbekannten Umzugs-Ablauf fotografisch festzuhalten, dann sollte man sich bewusst machen, dass die Aktion weitgehend innerhalb des Zugweges abläuft, man sich also schon vorher Gedanken machen kann, an welchem Punkt man mit welcher Brennweite / welcher Entfernung, aber auch welcher Belichtungseinstellung ansprechende Bildaufbauten hinbekommt. Bzw. auch, an welchen Stellen man mit der Teleeinstellung des verwendeten Objektivs beispielsweise portraitähnliche Aufnahmen schiessen kann. "Planung" und "Vorbereitung" sind hier die Stichworte, was auch für die Wahl des Standortes wichtig sein kann, z.B. bzgl. des Lichtes und dessen Veränderung über die Zeit der Veranstaltung, wie evtl. reagieren, Standort anpassen, bei zu starken Schatten ggf. Blitz zur Aufhellung einsetzen, deutlich hellere Himmelspartien im Bild (hinter dem Motiv) vermeiden usw.

Man 14.02.2018 14:32

Das bemängelte Rauschen sehe ich (auch) nicht.

Situation:
- grellender Sonnenschein = hohe Kontrastet, die Kamera muss sich entscheiden, ob noch Zeichnung in den Lichtern (Himmel) sein soll oder ob die Schatten (Personen) ansehnlich belichtet sein sollen. Da man zu dunkle Bildbereiche insbesondere bei RAW-Dateien noch aufhellen kann, überstrahlte Bereiche aber regelmäßig nicht mehr retten kann, entscheidet sich die Kamera im Zweifel für eine korrekte Belichtung der Lichter.
Während also die im Sonnenschein liegenden Hausfassaden noch gut wiedergegeben werden, erscheint der Umzug (hier ist das die Hauptsache, aber woher soll die Kamera das wissen?) zu dunkel.
In RAW kann man das über Anhebung der Tiefen ausbessern. Vermutlich würde ich in LR erst mal die Über- und Unterbelichtungswarnung einschalten (die kleinen Rechtecke links und rechts oben im Diagramm anklicken, Unterbelichtungen werden im Bild dann blau, Überbelichtungen rot unterlegt), die Belichtung insgesamt leicht anheben, die Lichter so weit zurück nehmen, dass keine bildwichtigen Teile überstrahlt sind und die Tiefen soweit anheben, dass für mich ein von der Belichtung stimmiges Bild entsteht.
Dazu noch Klarheit, Sättigung, Dynamik soweit justieren, dass mir das Ergebnis passt.
In JPG hilft Einstellung an der Kamera DRO und Belichtung nach oben korrigieren.

- Fotograf steht im Schatten = in Ordnung, dadurch straht die Sonne nicht direkt ins Objektiv.

- Motiv ist im Schatten = verstärkt den Effekt "grellender Sonnenschein" noch. Die Sonne (kommt von links) wird von den Häusern abgeschattet, es gibt aber sicherlich auch einige "sonnige" Bereiche z. B. auf Höhe der Straße vorne links, in denen der Umzug wegen der grellen Sonne sogar eher schon wieder zu hell ausgeleuchtet wird.
Damit bekommt man die "bestrahlten" Motivteile mehr als ausreichend belichtet, die Unterbelichtung der im dahinter liegenden Schatten liegenden Teile bleibt aber dabei.
Einziger Vorteil: man kommt wegen des helleren Hauptmotivs zu kleineren Verschlusszeiten.

- Bewegungsunschärfen = kürzere Verschlusszeiten wählen. Die A6000 hat doch sicherlich ISO-Automatik (zumindest in A, S, P), ein Versuch lohnt sich. Selbst meine A700 ist noch gut bis 400 ISO (mit leichten Abstichen auch noch bis 800 ISO) zu gebrauche - da sollte bi der A6000 z. B. ein Bereich 100 bis 800 ISO für die Automatik gut machbar sein.

vlG

Manfred

embe 14.02.2018 14:45

Die A6000 kann autoISO in A S P und M.
Ich habe die obere Grenze bei autoISO bei meiner meistens auf ISO6400 stehen. :D

Spot-Belichtungsmessung mit dem Fokuspunkt ist erst bei der ILCE-6500 verfügbar.

AF-C mit Tracking geht bei 'AF-Verriegelung EIN (Start bei Auslös.)' auch mit dem Flexiblen Spot (wenn die Hästräger so langsam durch den Bildausschnitt wandern...)

s7eFan 14.02.2018 16:02

Zitat:

Zitat von Rizzo (Beitrag 1977733)
Fokusmodus war AF-C und ich hatte zwischen Fokuspunkt Bildmitte und Feld hin und her gewechselt.

Zitat:

Zitat von Rizzo (Beitrag 1977733)
Vielleicht auch ein Fehler von mir, ich hab zwar Fokusfeld Mitte, fokusiere aber Gesicht z.b. an und schwenke dann die Kamera quasi so, wo ich dann mein Gesicht haben will.


Kann das überhaupt funktionieren? wird dann nicht nach dem Schwenken wieder auf die Mitte scharfgestellt?

Rizzo 14.02.2018 16:06

Danke für die Tips. Hilft mir schon weiter. Das mit der Bildbearbeitung einiges rauszuholen weiß ich und ich bekomm da dann auch schon was besseres als das gezeigte hin, darum ging es mir aber nicht. Trotzdem danke für die Info.

Hab die Isoautomatik auf 800 stehn.

Das von mir bemängelte Rauschen sieht man im 1:1 Ausschnitt, kann aber auch wirklich an den von den angesprochenen starken Kontrasten liegen.

Es hilft wohl hauptsächlich üben, üben und nochmals üben.

Das ich da nicht noch mehr Einstellungen getestet hatte, lag auch daran, daß ich im Sucher bei der Bildvergrößerungsansicht der einzelnen Fotos, großteils die Fotos scharf fand. War aber auch da ein schwieriges Lichtverhältnis und zu hause am Laptop sieht man es dann erst genauer, zumal die Auflösung im Sucher der A6000 ja nicht sonderlich hoch ist.


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