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bonefish 30.10.2018 16:48

Was sind "Cine" Objektive
 
Hallo,

wodurch zeichnen bzw. unterscheiden sich "cine" Objektive gegenüber anderen Objektiven aus. Vermutlich ist mit "cine" Kino gemeint, oder?
Wer bringt Licht ins Dunkel der Objektivbezeichnungen?

Grüße vom bonefish

usch 30.10.2018 17:22

- Kein Autofokus
- Zahnkranz am Fokusring zum Anbringen einer Follow-Focus-Mechanik
- Stufenloser Blendenring
- Blendenangaben in T-Stops statt in F-Stops

Stealth 30.10.2018 18:48

Cine Objektive werden mit T-Stop (Transmissionsblende) angegeben.
Je aufwendiger ein Linsensystem konstruiert und gebaut ist, desto weniger Licht erreicht tatsächlich den Bildsensor moderner Kameras! Beispiel:
70-200 f2.8 >> T3,2-3,4. Dies war früher bei Belichten von Filmmaterial
von grosser Bedeutung, sonst wäre die neue Szene etwas heller / dunkler belichtet
gewesen.

Cine Objektive haben i.d.R. feinere Abstufungen für Zoom und Entfernung.
Teilweise sind diese auch gedämpft.

Ansonsten hat Usch alles dargestellt.

bonefish 30.10.2018 18:53

Danke für die Aufklärung. Ich dachte es hat etwas mit dem Bildwinkel zu tun, ist aber offensichtlich nicht der Fall!

usch 30.10.2018 19:16

Zitat:

Zitat von Stealth (Beitrag 2028891)
Cine Objektive haben i.d.R. feinere Abstufungen für Zoom und Entfernung.
Teilweise sind diese auch gedämpft.

Ja, das sind dann die "richtigen" Cine-Linsen. Da kommen dann auch noch andere Eigenschaften dazu, z.B. daß der Fokusring bei allen Objektiven einer Serie an derselben Stelle sitzt, damit man beim Objektivwechsel nicht das ganze Rig umbauen muss.

Ich dachte jetzt eher an die Objektive z.B. von Samyang, die sowohl in einer Foto- als auch einer Cine-Version angeboten werden.

Zitat:

Zitat von bonefish (Beitrag 2028893)
Ich dachte es hat etwas mit dem Bildwinkel zu tun, ist aber offensichtlich nicht der Fall!

Richtig, da gibt es keinen Unterschied. Der Bildwinkel ergibt sich wie bei allen anderen Objektiven auch nur aus der Brennweite und den effektiven Abmessungen des Aufnahmemediums (Sensor/Film).

peter2tria 30.10.2018 19:50

Und sehr wichtig, dass die Entfernungsangaben auf dem Fokusring auch mit der Realität übereinstimmen - denn beim Filmen werden die Entfernungen (soviel ich weiß) mit dem Maßband gemessen und dann auf das Objektiv übertragen (inkl. der Anschläge vom Follow-Fokus-System).

screwdriver 31.10.2018 05:18

Zusätzlich sind Zoomobjektive als Cineobjektiv parfokal.
Das bedeutet, dass sich bei Änderung der Brennweite die Fokussierung nicht ändert.
Das ist mechanisch sehr aufwendig und extra teuer.
Ich habe einen Ausrüster für Filmsets im Bekanntenkreis. Dessen teuerste Linse kostet über 100.000€ ...
Die hat der noch nie verliehen, muss die aber im Sortiment haben, um komplett ausgestattet zu sein.

Alison 31.10.2018 08:23

Im besten Fall gibt es auch keine Änderung des Blickwinkels bei Verlagerung des Fokuspunkts.

Fuexline 31.10.2018 08:35

Zitat:

Zitat von screwdriver (Beitrag 2028962)
Zusätzlich sind Zoomobjektive als Cineobjektiv parfokal.
Das bedeutet, dass sich bei Änderung der Brennweite die Fokussierung nicht ändert.
Das ist mechanisch sehr aufwendig und extra teuer.
Ich habe einen Ausrüster für Filmsets im Bekanntenkreis. Dessen teuerste Linse kostet über 100.000€ ...
Die hat der noch nie verliehen, muss die aber im Sortiment haben, um komplett ausgestattet zu sein.

https://pixelsucht.net/liste-parfokaler-zoom-objektive/

wie ich sehe ist es auch das Sigma 18-35 1.8, habe ich damals nie so wirklich wahrgenommen

screwdriver 31.10.2018 14:30

Ein Alleinstellungsmerkmal bei manchen Cineobjektiven ist die Möglichkeit, das Auflagemass zu justieren. Das ist manchmal erforderlich, um Parfokalität zu gewährleisten/ einzustellen wenn wenige 1/1000mm Genauigkeit beim Auflagemass über diese Eigenschaft entscheiden.

Ich selber nutze bei manchen Objektiven bewusst die ausgeprägte gegenteilige Eigenschaft. Nämlich die "automatische" Fokusänderung beim Zoomen.

Wobei gleichzeitiges Zoomen mit Fokusänderung eine spezielle haptische Herausforderung beim Filmen ist. Wenn man mit einer Hand beide Hebel für Zoom und Fokus bedient und mit der anderen Hand den Schwenkarm des Videokopfs führt ...

Nicht von ungefähr ist bei professionellen Drehs eine ganze Crew mit der Bedienung einer einzigen Kamera befasst.


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