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loewe60bb 25.05.2016 05:52

Makro- Einsteigerfrage
 
Hallo!

Kann mir einmal jemand folgende Verständnis- Fragen bezüglich Makroobjektiven beantworten?
Hab schon versucht aus diversen Info- Quellen Antworten darauf zu erhalten, aber so wirklich ist mir das bisher nicht gelungen:

1) Welche Makro- Brennweite ist wofür geeignet? Geht es hier nur um die erforderlichen Distanzen zum Objekt? Prinzipiell wären ja geringere Brennweiten günstiger.

oder damit zusammenhängend:

2) Ist bei Brennweite X und Maßstab 1:1 der Schärfentiefebereich bei gleicher Blende jeweils gleich groß oder ändert sich dieser Bereich mit der Brennweite? (bei gleichem Abbildungsmaßstab d.h. unterschiedlicher Entfernungen zum Objekt)

3) Gibt es Erfahrungen von Euch, die Ihr mit unterschiedlichen Makro- Objektiven gemacht habt bzw. Empfehlungen von Euch für ein Objektiv für meine A57?

mic2908 25.05.2016 07:35

1) Laengere Brennweiten ermoeglichen einen hoehere Entfernung vom Motiv, gerade bei Insekten praktisch. Durch den kleineren Bildwinkel hast du auch weniger Hintergrund auf dem Bild und kannst dein Motiv leichter freistellen. Bei extrem kurzen Brennweiten und damit kurzen Aufnahmeabstaenden kann es zu Abschattungen kommen, dafuer aber bei wenig Platz, gerade im Innnenbereich, praktisch.

2) Schaerfentiefe ist bei Makros nur vom Abbildungsmassstab und eingestellter Blende abhaengig.

3) Fuer Libellen/Insekten nehme ich draussen gerne das 180mm Sigma, fuer alles was sich nicht bewegt 100mm oder 50mm. Wenn du ein Makroobjektiv fuer deine Kamera suchst, wuerde ich als Allrounder ein 90/100mm Makro nehmen.

loewe60bb 25.05.2016 09:37

Vielen Dank für Deine schnellen Antworten!

Insbesondere diese Aussage
Zitat:

Schaerfentiefe ist bei Makros nur vom Abbildungsmassstab und eingestellter Blende abhaengig.
ist für mich sehr bedeutend.

Werde mich wohl auch in dem vorgeschlagenen Bereich so um die +/- 100mm entsprechend umsehen.

NetrunnerAT 25.05.2016 10:04

Weiß net ob APS-C so ein 60mm Makro nicht besser ist. Mit dem 100mm machst jedenfalls nichts falsch!

HeinzX 25.05.2016 14:19

Um die 100 mm ist ziemlich universell - auch am APS-C. Für Insekten, botanische Gärten u.ä., wo man nicht so nahe ran kann, da ist eine längere Brennweite günstiger. Die Makroobjektive um die 50 mm sind eher was für table top Aufnahmen oder Repros. Bei denen muss man überdies aufpassen, da viele nur bis zum Massstab 1:2 gehen und einen Zwischenring oder einen Konverter benötigen um auf 1:1 zu kommen.

macroschnecke 25.05.2016 15:42

Ich habe an meiner a57 das Tamron 90mm f2.8 SP AF Di Macro 1:1 und bin davon immer wieder begeistert. Mindestabstand zum Motiv so 30 - 40 cm. Der Abstand passt auch für Schmetterlinge und andere Flieger, wenn sie mal stillsitzen.

foto_g 03.06.2016 11:56

ich hab ein minolta 100er makro an einer a58:
- durch den relativ grossen abstand vom motiv kaum probleme mit objektivschatten auf dem motiv
- der af ist auch im makrobereich absolut brauchbar, auch von der geschwindigkeit her.
- früher hatte ich das objektiv (zu analogzeiten) auch gerne für portaits genutzt; an aps-c sind die 100mm aber dafür etwas zu lang. wenn du ein makro haben willst, das auch für portrait optimal sein muss, dann wäre das eher was um die 60mm
- die bq des minolta ist überzeigend.
- auch das bokeh

subjektiv 03.06.2016 19:51

Zitat:

Zitat von mic2908 (Beitrag 1822942)
2) Schaerfentiefe ist bei Makros nur vom Abbildungsmassstab und eingestellter Blende abhaengig.

Stimmt.
Genau wie bei allen anderen Einsatzbereichen auch.

joker13 03.06.2016 20:12

Zitat:

Zitat von loewe60bb (Beitrag 1822930)
Hallo!

Kann mir einmal jemand folgende Verständnis- Fragen bezüglich Makroobjektiven beantworten?
Hab schon versucht aus diversen Info- Quellen Antworten darauf zu erhalten, aber so wirklich ist mir das bisher nicht gelungen:

2) Ist bei Brennweite X und Maßstab 1:1 der Schärfentiefebereich bei gleicher Blende jeweils gleich groß oder ändert sich dieser Bereich mit der Brennweite? (bei gleichem Abbildungsmaßstab d.h. unterschiedlicher Entfernungen zum Objekt)

Schau mal hier KLICK




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der_knipser 03.06.2016 22:47

Die Schärfentiefe ist (nicht nur bei Makros) vom Abbildungsmaßstab und von der Blende abhängig, insofern könnte man denken, es ist egal, welches Objektiv man nimmt, wenn man z.B. eine 1:1 Aufnahme bei Blende f/11 macht. Für den kleinen Bereich der Schärfentiefe stimmt das auch so, aber es gibt trotzdem Unterschiede. Die Distanz zum Motiv wurde schon genannt. Mit der Distanz ändert sich gleichzeitig auch die Perspektive, wobei man das eigentlich nur bei räumlichen Motiven sehen kann. Ich glaube nicht, dass das in der Praxis viel ausmacht. Was sich aber deutlich ändert, ist das Bokeh. Das wird um so deutlicher erkennbar (von Schärfe kann man ja nicht reden), je kürzer die Brennweite ist. Das ergibt sich naturgemäß aus dem Abbildungsmaßstab. Wenn man einen weit entfernten Hintergrund mit einem 50er oder einem 150er Objektiv aufnimmt, bekommt man mit dem 50er etwa 3x so viel aufs Bild, und da ist zwangsläufig mehr drauf erkennbar als beim 150er. Im Nahbereich bedeutet das, dass die berechnete Schärfentiefe zwar bei beiden gleich ist, jedoch bei der kürzeren Brennweite nur langsamer unscharf wird, so dass man faktisch doch von einer etwas größerer Schärfentiefe sprechen kann.

Ich habe gerade ein 50er Minolta und ein 90er Tamron in Greifnähe. Beide habe ich auf 1:1 eingestellt. Das 90er bildet den Hintergrund knapp doppelt so groß ab wie das 50er. Der Abstand zwischen Motiv und Gegenlichtblende ist beim 90er 53 mm, und beim 50er 49 mm. Nimmt man die Geli beim 90er ab, gewinnt man 41 mm, beim 50er ist sie fest verbaut. Ob eine Fliege bei 94 mm länger stillhält als bei 49 mm, konnte ich mangels Insekten-Model gerade nicht ausprobieren.
Bei kleineren Abbildungsmaßstäben gewinnt das 90er natürlich zunehmend mehr an Abstand als das 50er.
Bei Fluchtmotiven sehe ich das längere Makro im Vorteil, bei Blümchen oder technischen Motiven würde ich vielleicht das 50er vorziehen. In der Abbildungsleistung sind beide hervorragend.

Testmotiv: Lineal und ca. 25 cm dahinter eine stehende Taschenlampe:


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