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-   -   Monatsthema Juni 2018: Langzeitbelichtung im Vergleich und/oder mit making of (https://www.sonyuserforum.de/forum/showthread.php?t=186454)

aidualk 01.06.2018 05:44

Monatsthema Juni 2018: Langzeitbelichtung im Vergleich und/oder mit making of
 
Mit meinem Monatsthema möchte ich den einen oder anderen vielleicht dazu animieren, sich auch mal mit Langzeitbelichtungen zu befassen.
Ich bekomme ja seit Jahren immer wieder die Kritik, meine Zeiten sind zu lang, mein Wasser zu weich, es sieht unnatürlich aus u.s.w., aber in vielen Fällen gefällt mir das und unterstreicht die Bildaussage, oder ändert sie auch komplett. Natürlich passt es nicht zu allen Motiven und nicht immer ist es von Vorteil für das Motiv oder das fertige Bild. Das kann man hier in diesem Monatsthema vielleicht auch heraus arbeiten.

Um das etwas übersichtlich und anschaulich zu gestalten, bitte immer mindestens 2 Aufnahmen im Vergleich zu zeigen. Einmal das Endergebnis, die Langzeitbelichtung und dann eine normale Belichtung. Als Krönung wäre dann vielleicht sogar ein 'making of' dazu, das etwas mehr die Umgebung in normaler Ansicht zeigt. Ein 'making of' geht freilich nur, wenn man mit mehreren Kameras unterwegs ist bzw. einen fotografierenden Partner dabei hat.

Das kann der Klassiker sein wie fliessendes Wasser, Wolkenzug, oder auch Reduzierung von Personen. Vielleicht aber auch Sternenhimmel oder auch etwas ganz anderes.

Ich möchte die Langzeitbelichtung jetzt nicht an einer bestimmten Zeit fest machen die sie mindestens haben sollte, aber es sollte im Bild schon der Unterschied bzw. der Zweck der längeren Verschlusszeit im Vergleich zur normalen Belichtung erkennbar sein.
Ich weiß, das ist kein triviales Monatsthema, aber ich hatte ja angekündigt, es wird nicht ganz einfach. ;) Dennoch hoffe ich auf eine rege Teilnahme.

Ein paar Beispiele:

Der Klassiker:


Bild in der Galerie


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Und ein making of dazu von meiner Frau:


Bild in der Galerie

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Bei dem Vergleich sieht man in der normalen Belichtung den Regen.
In der Langzeitblichtung ist der Regen in eine Spiegelung übergegangen.


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3 Aufnahmen im Vergleich: Bei der kurzen Belichtung geht das gefrorene Wasser im Bild eher unter. Je länger die Belichtung wird, umso deutlicher wird es betont.


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Die Langzeitbelichtung bringt Ordnung in das Chaos, man kann teilweise sogar hindurch schauen.


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Mir ist klar, dass es sich nicht immer und passend die Gelegenheit ergibt, sich an Langzeitbelichtungen zu versuchen. Deshalb würde ich das Thema auch über den eigentlichen Monat hinaus gerne weiter betreuen und am Leben halten. Das als Anregung, sich in einem anstehenden Urlaub vielleicht mal damit zu befassen. :top:

Windbreaker 01.06.2018 08:26

Wirklich zufällig hab ich von diesem Standort auch ein "normales" Foto gemacht.
Es ist das einzige ohne längere Belichtungszeit. Degegen eine Belichtung mit 8 Sekunden.



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aidualk 01.06.2018 15:03

Dein Beispiel zeigt, dass das ruhigere Wasser weniger den Blick auf sich zieht und damit mehr die Skyline, das Hauptmotiv, in den Fokus rückt. :top:
Ich persönlich hätte vielleicht beide Bilder leicht als Pano beschnitten, unten etwas weniger.

Tafelspitz 01.06.2018 16:24

Nachdem ich beim letzten Monatsthema geschwänzt habe (sorry Suze), kann ich hier wieder etwas beitragen. Das mit den Graufiltern probiere ich immer gerne mal wieder aus, nicht immer mit erfolgreichen Ergebnissen, wie man in einem späteren Beitrag noch sehen wird :cool:

Neulich in Sardinien hatte ich aber sowohl Stativ als auch Graufilter dabei und tatsächlich auch mal beides gleichzeitig an demselben Ort :mrgreen:. Es war ein diesiger Tag an der Küste im SW Sardiniens. Ich wollte versuchen, trotz des fehlenden Lichts durch Beruhigung des Wassers die schöne Färbung desselben etwas hervorzuheben.
20s finde ich bereits etwas zu lang, aber das Bild mit 8s ist aus meiner Sicht brauchbar.

0.5s

Bild in der Galerie

6s

Bild in der Galerie

8s

Bild in der Galerie

20s

Bild in der Galerie

Zaar 01.06.2018 20:44

Narf ...

Gelöscht, weil Thema verfehlt. Wer lesen kann ist klar im Vorteil :oops:

Ohne den Grau-Filter habe ich den Turm nur in einer ganz anderen Perspektive, was dann wohl weder ein Vergleich noch ein Making Of ist.

Stechus Kaktus 01.06.2018 21:04

Edit: Muss mich leider Zaar anschließen :(

willibald79 01.06.2018 21:57

Interessantes Thema! Es animiert mich, als bisher passiven "Mitleser", auch mal was hier einzustellen. Folgende Bilder sind im Frühjahr auf Mallorca entstanden, zuerst mit normaler Belichtungszeit und dann mit 10 Sekunden.


Bild in der Galerie


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Reisefoto 02.06.2018 01:04

Zitat:

Zitat von aidualk (Beitrag 1998689)
Dein Beispiel zeigt, dass das ruhigere Wasser weniger den Blick auf sich zieht und damit mehr die Skyline, das Hauptmotiv, in den Fokus rückt. :top:
Ich persönlich hätte vielleicht beide Bilder leicht als Pano beschnitten, unten etwas weniger.

Mir gefällt die Variante mit dem unberuhigten Wasser auch sehr gut und gerade diese drängt aus meiner Sicht nicht so dazu, den Vordergrund zu beschneiden, weil da im Wasser was los ist. In der beruhigen Version würde ich etliches vom Vordergrund wegschneiden, weil es dort außer strukturlosem Wasser nicht viel zu sehen gibt.

Zitat:

Zitat von willibald79 (Beitrag 1998735)
Folgende Bilder sind im Frühjahr auf Mallorca entstanden, zuerst mit normaler Belichtungszeit und dann mit 10 Sekunden.

Beide haben ihren Charme und eine eigene Stimmung!

Ich beginne mit Bildern von den Lofoten. An diese Stelle sind wir in den beiden letzten Wintern extra gefahren, um den Graufilter zu beschäftigen. Nebenbei sind auch ein paar Bilder ohne Filter entstanden. Was man auch sieht: Das richtige Licht ist wie immer das Salz in der Suppe.

1/80s

Bild in der Galerie

10s

Bild in der Galerie

30s

Bild in der Galerie

30s gleiches Bild, andere Tonwertkurve

Bild in der Galerie

aidualk 02.06.2018 10:34

Zitat:

Zitat von Tafelspitz (Beitrag 1998702)
Neulich in Sardinien hatte ich aber sowohl Stativ als auch Graufilter dabei und tatsächlich auch mal beides gleichzeitig an demselben Ort :mrgreen:. Es war ein diesiger Tag an der Küste im SW Sardiniens. Ich wollte versuchen, trotz des fehlenden Lichts durch Beruhigung des Wassers die schöne Färbung desselben etwas hervorzuheben.
20s finde ich bereits etwas zu lang, aber das Bild mit 8s ist aus meiner Sicht brauchbar.

0.5s

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6s

Bild in der Galerie

8s

Bild in der Galerie

20s

Bild in der Galerie

Echt schöne Serie! :top: Und tolles Beispiel, dass man dann im Nachhinein in Ruhe die Auswahl für das beste Bild hat. ;)

Hat sich beim letzten Bild das Licht verändert oder hattest du einen Polfilter bei den anderen drauf (weil auch der Meeresboden heller wird)?


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Zitat:

Zitat von willibald79 (Beitrag 1998735)
Interessantes Thema! Es animiert mich, als bisher passiven "Mitleser", auch mal was hier einzustellen. Folgende Bilder sind im Frühjahr auf Mallorca entstanden, zuerst mit normaler Belichtungszeit und dann mit 10 Sekunden.


Bild in der Galerie


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Das freut mich wirklich. :top:

Dein Beispiel zeigt sehr schön die Unterschiede, auch wie die Langzeitbelichtung das Licht etwas weicher gestaltet :top:
Ich würde vielleicht bei beiden Bildern versuchen, den Himmel in der Helligkeit etwas zu reduzieren. Er strahlt ein wenig stark.

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Zitat:

Zitat von Reisefoto (Beitrag 1998746)
Mir gefällt die Variante mit dem unberuhigten Wasser auch sehr gut und gerade diese drängt aus meiner Sicht nicht so dazu, den Vordergrund zu beschneiden, weil da im Wasser was los ist. In der beruhigen Version würde ich etliches vom Vordergrund wegschneiden, weil es dort außer strukturlosem Wasser nicht viel zu sehen gibt.

Genau das meinte ich ja. Das Hauptmotiv ist die Skyline. Das unruhige Wasser zieht aber den Blick auf sich, obwohl es dort eigentlich nichts wirklich zu sehen gibt. Das beruhigte Wasser lenkt dagegen nicht ab.
Natürlich sind beide Varianten interessant und sehenswert, besonders im Vergleich. ;)



Zitat:

Zitat von Reisefoto (Beitrag 1998746)
Ich beginne mit Bildern von den Lofoten. An diese Stelle sind wir in den beiden letzten Wintern extra gefahren, um den Graufilter zu beschäftigen. Nebenbei sind auch ein paar Bilder ohne Filter entstanden. Was man auch sieht: Das richtige Licht ist wie immer das Salz in der Suppe.

1/80s

Bild in der Galerie

10s

Bild in der Galerie

30s

Bild in der Galerie

Genau so habe ich mir das vorgestellt. :top:
Das richtige Licht zum richtigen Zeitpunkt und der Filtereinsatz ist meisterhaft umgesetzt. :top:


Zitat:

Zitat von Reisefoto (Beitrag 1998746)
30s gleiches Bild, andere Tonwertkurve

Bild in der Galerie

Ich denke aber, das Bild gehört eher dann zum Monatsthema 'abstrakte Kunst'? ;)


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Zitat:

Zitat von Zaar (Beitrag 1998725)
Narf ...

Gelöscht, weil Thema verfehlt. Wer lesen kann ist klar im Vorteil :oops:

Zitat:

Zitat von Stechus Kaktus (Beitrag 1998730)
Edit: Muss mich leider Zaar anschließen :(

Nicht aufgeben ;) - noch mal versuchen. :top:

aidualk 02.06.2018 10:38

Gestern, beim Aufzug eines Unwetters, habe ich auch noch mal 2 Aufnahmen zum Vergleich gemacht.
In diesem Fall finde ich beide Varianten interessant, unterschiedlich halt ohne sagen zu können, welche mir nun besser gefällt.


Bild in der Galerie


Bild in der Galerie

raul 02.06.2018 11:34

Das ist mal wieder ein feines Monatsthema! Die bildgestalterischen Einflüsse der längeren Belichtungszeit kann man in euren ersten Beispielbildern sehr schön erkennen.:top:

Dann versuche ich mal mitzuziehen.
Als erstes die unbearbeitete Kurzzeitbelichtung von 0,8s Abendszene zum Vergleich wie es vor Ort aussah:

Bild in der Galerie

Danach die unbearbeitete 25s Version, die sich massiv auch in der Farbgebung durch den hohen Gelb-/Rotanteil der Lichter, der sich im Nebel noch verstärkt, unterscheidet:

Bild in der Galerie

Und schliesslich der Vollständigkeit halber noch die stark bearbeitete Version, in der die Halos des Nebels weiter verstärkt und die Lichtfarbe angepasst wurden:

Bild in der Galerie

Gruß,
raul

kiwi05 02.06.2018 16:25

Bei dem Thema und einer persönlichen Einladung mitzumachen:D bin ich heute morgen früh raus. Leider dauerte es an meinem Küstenabschnitt eine Weile, bis die Morgensonne einige Felsvorsprünge erreichte.
Was soll ich sagen?
Das wirklich Wilde der Brandung kommt auf Foto eins gar nicht richtig raus. Bild zwei aber hat einen ganz anderen Charakter, ist für mich aber das bessere Foto.
Was sagt ihr?


Bild in der Galerie


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Tafelspitz 03.06.2018 08:33

Zitat:

Zitat von aidualk (Beitrag 1998781)
Hat sich beim letzten Bild das Licht verändert oder hattest du einen Polfilter bei den anderen drauf (weil auch der Meeresboden heller wird)?

Nein, Polfilter hatte ich keinen verwendet. Entweder war das Licht ein bisschen anderst oder es lag am Filter - für die letzte Aufnahme schraubte ich den 4000er drauf, während bei den anderen der 1000er zum Einsatz kam. Wenn ich mich richtig erinnere.

Zitat:

Zitat von aidualk (Beitrag 1998782)
Gestern, beim Aufzug eines Unwetters, habe ich auch noch mal 2 Aufnahmen zum Vergleich gemacht.
In diesem Fall finde ich beide Varianten interessant, unterschiedlich halt ohne sagen zu können, welche mir nun besser gefällt.

Es ist wie bei vielem Geschmacksache, aber für mich bestätigt sich, dass Langzeitbelichtung bei Wolken sehr oft weniger gefällig ist als bei bewegtem Wasser.

Harry Hirsch 03.06.2018 09:06

:cry:
Jetzt habe ich doch zufälligerweise gestern Morgen (4 - 6 Uhr) ein paar Langzeitbelichtungen (bis 11 Min.) gemacht. Also, die waren schon absichtlich. Aber vom Monatsthema habe ich nichts gewusst.
Und daher fehlen die Vergleichsaufnahmen.
Bei den ersten Bildern wären die allerdings auch komplett schwarz gewesen ;)

aidualk 03.06.2018 09:42

Zitat:

Zitat von raul (Beitrag 1998787)
Das ist mal wieder ein feines Monatsthema! Die bildgestalterischen Einflüsse der längeren Belichtungszeit kann man in euren ersten Beispielbildern sehr schön erkennen.:top:

Dann versuche ich mal mitzuziehen.
Als erstes die unbearbeitete Kurzzeitbelichtung von 0,8s Abendszene zum Vergleich wie es vor Ort aussah:

Bild in der Galerie

Danach die unbearbeitete 25s Version, die sich massiv auch in der Farbgebung durch den hohen Gelb-/Rotanteil der Lichter, der sich im Nebel noch verstärkt, unterscheidet:

Bild in der Galerie

Und schliesslich der Vollständigkeit halber noch die stark bearbeitete Version, in der die Halos des Nebels weiter verstärkt und die Lichtfarbe angepasst wurden:

Bild in der Galerie

Gruß,
raul

Echt sehr schöner Vergleich. :top:
Schon die normale Langzeitbelichtung gibt es Bild etwas besonderes. Hast du einen Graufilter, der das rot etwas betont (z.B. B+W)?
Warum hast du dich in der finalen Version für eine eher Betonung von grün/blau und gegen das warme rötliche entschieden? Es ist durchaus passend aber mich würde einfach der Grund interessieren, weil ich persönlich wohl eher in Richtung warm gegangen wäre. Aber das ist natürlich Geschmacksache. :top:

Danke fürs das schöne Beispiel. :top:


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Zitat:

Zitat von kiwi05 (Beitrag 1998838)
Bei dem Thema und einer persönlichen Einladung mitzumachen:D bin ich heute morgen früh raus.

Sehr gut. :top: :lol:

Zitat:

Zitat von kiwi05 (Beitrag 1998838)
Leider dauerte es an meinem Küstenabschnitt eine Weile, bis die Morgensonne einige Felsvorsprünge erreichte.
Was soll ich sagen?
Das wirklich Wilde der Brandung kommt auf Foto eins gar nicht richtig raus. Bild zwei aber hat einen ganz anderen Charakter, ist für mich aber das bessere Foto.
Was sagt ihr?


Bild in der Galerie


Bild in der Galerie

Sehr schöner Vergleich mit und ohne Langzeitbelichtung. Ich finde hier gewinnt das Bild mit Filter sehr deutlich. :top:

Mehr davon, solange du noch an der Küste unterwegs bist. :crazy:


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Zitat:

Zitat von Tafelspitz (Beitrag 1998898)
Nein, Polfilter hatte ich keinen verwendet. Entweder war das Licht ein bisschen anderst oder es lag am Filter - für die letzte Aufnahme schraubte ich den 4000er drauf, während bei den anderen der 1000er zum Einsatz kam. Wenn ich mich richtig erinnere.

Welches Fabrikat hast du denn?
Ich habe einen B+W 1000er und einen Laowa 1000er. Der B+W ist sehr warm, der Laowa absolut neutral.
Mein 4000er ist ein Haida, der das blau-grün deutlich betont, womit ich manchmal etwas Probleme habe (weil es nicht so einfach im Weißabgleich anpassbar ist, weil der Durchlass nicht über das ganze Spektrum gleich ist), aber bei dir sieht die Farbtemperatur innerhalb der Bilder doch sehr gleich aus.

Zitat:

Zitat von Tafelspitz (Beitrag 1998898)
Es ist wie bei vielem Geschmacksache, aber für mich bestätigt sich, dass Langzeitbelichtung bei Wolken sehr oft weniger gefällig ist als bei bewegtem Wasser.

Ja, das ist auch bei mir oftmals unterschiedlich und auch Geschmacksache. Manchmal gefällt es mir und manchmal aber auch weniger. Z.B. bei diesem Bild finde ich es super, aber leider habe ich davon keinen 'normalen' Vergleich zum hier einstellen.


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Zitat:

Zitat von Harry Hirsch (Beitrag 1998904)
Bei den ersten Bildern wären die allerdings auch komplett schwarz gewesen ;)

Vergessen den Deckel abzunehmen, oder einfach zu kurz belichtet? :cool: :crazy: ;)

Zitat:

Zitat von Harry Hirsch (Beitrag 1998904)
:cry:
Jetzt habe ich doch zufälligerweise gestern Morgen (4 - 6 Uhr) ein paar Langzeitbelichtungen (bis 11 Min.) gemacht. Also, die waren schon absichtlich. Aber vom Monatsthema habe ich nichts gewusst.
Und daher fehlen die Vergleichsaufnahmen.

o.k. - eine Ausnahmegenehmigung bekommst du hiermit erteilt, ein Bild ohne Vergleich zu zeigen und damit gegen das Monatsthema eigentlich zu verstoßen (ich bin neugierig auf ein 11 Minuten Bild :crazy: )

jolini 03.06.2018 09:50

Zitat:

Zitat von aidualk (Beitrag 1998907)
o.k. - eine Ausnahmegenehmigung bekommst du hiermit erteilt, ein Bild ohne Vergleich zu zeigen und damit gegen das Monatsthema eigentlich zu verstoßen (ich bin neugierig auf ein 11 Minuten Bild :crazy: )

Darf ich eine 32 Minuten Nachtaufnahme zeigen? Auf dem Stativ mit offenem Verschluß bei BULB vergessen … :crazy: Die Vergleichsaufnahme wäre ein dunkles Rechteck. ;)

mfg / jolini

aidualk 03.06.2018 09:53

Zitat:

Zitat von jolini (Beitrag 1998912)
Darf ich eine 32 Minuten Nachtaufnahme zeigen? Auf dem Stativ mit offenem Verschluß bei BULB vergessen … :crazy: Die Vergleichsaufnahme wäre ein dunkles Rechteck. ;)

Wie, bei bulb vergessen!? :lol:
o.k. noch eine Ausnahmegenehmigung für 32 Minuten - aber dann war es das damit aber auch. :lol:

raul 03.06.2018 11:10

Zitat:

Zitat von aidualk (Beitrag 1998907)
Echt sehr schöner Vergleich. :top:
Schon die normale Langzeitbelichtung gibt es Bild etwas besonderes. Hast du einen Graufilter, der das rot etwas betont (z.B. B+W)?
Warum hast du dich in der finalen Version für eine eher Betonung von grün/blau und gegen das warme rötliche entschieden? Es ist durchaus passend aber mich würde einfach der Grund interessieren, weil ich persönlich wohl eher in Richtung warm gegangen wäre. Aber das ist natürlich Geschmacksache. :top:

Vielen Dank! Den B+W hast du richtig erkannt!:top:
Ich hatte zuerst noch eine von der Farbgebung her wärmere Version entwickelt und auch ins Forum gestellt:

Bild in der Galerie

Bei der Ausbelichtung auf Acrylglas stand ich allerdings vor der Problematik, dass diese Farben nicht zum Aufhängungsort gepasst hätten, nur deshalb habe ich eine kühlere Version entwickelt, mir gefällt die wärmere auch etwas besser.

Gruß,
raul

Tafelspitz 03.06.2018 12:39

Zitat:

Zitat von aidualk (Beitrag 1998907)
Welches Fabrikat hast du denn?
Ich habe einen B+W 1000er und einen Laowa 1000er. Der B+W ist sehr warm, der Laowa absolut neutral.
Mein 4000er ist ein Haida, der das blau-grün deutlich betont, womit ich manchmal etwas Probleme habe (weil es nicht so einfach im Weißabgleich anpassbar ist, weil der Durchlass nicht über das ganze Spektrum gleich ist), aber bei dir sieht die Farbtemperatur innerhalb der Bilder doch sehr gleich aus.

Meine sind allesamt von Haida (ND8x, ND64x, ND1000x, ND4000x). Und ja, die Farbtemperatur kann manchmal etwas herausfordernd sein :?

Zitat:

Manchmal gefällt es mir und manchmal aber auch weniger. Z.B. bei diesem Bild finde ich es super, aber leider habe ich davon keinen 'normalen' Vergleich zum hier einstellen.
Könnte vielleicht sein, dass es bei den Wolken mehr Zeit braucht (oder stärkeren Wind), um richtig gut zu wirken. Wenn die Wolken innerhalb der Belichtung nicht weit genug ziehen, sieht es ggf. einfach nur etwas verwischt/unscharf aus, wohingegen auf deinem letztgenannten Beispiel doch deutlich mehr los war. So gefällt es mir dann auch. Ist nur mal so meine Hypothese.

Ich habe hier nun ein schlechtes Beispiel, das deutlich macht, dass gutes Equipment ein Faktor ist, den man nicht unberücksichtigt lassen sollte ;)
Es war 2012, ich war jung, dumm und unerfahren (inzwischen bin ich etwas älter :mrgreen:)
Ich hatte mich vom Marketing-Blurb eines stufenlos einstellbaren Graufilters blenden lassen. Von der Grundidee her äusserst praktisch für die A900, da man zunächst bei Durchlass fokussieren und gestalten kann. Danach einfach dunkel drehen, Zeit einstellen und das Foto machen (bei der A900 sieht man ja ansonsten bei aufgesetztem Graufilter: nichts). In der Praxis dann jedoch... seht selber :crazy:

Zunächst das Vergleichsbild.

Bild in der Galerie

Filter halb zugedreht

Bild in der Galerie

Filter ganz zugedreht

Bild in der Galerie

Dafür gibt es davon noch ein Making-of, auch wenn ich auf dem Bild aussehe, als wäre ich hochgradig schwanger :shock:

Bild in der Galerie

Fazit: von diesen Graufiltern nach dem Polarisationsprinzip lieber die Finger lassen.

Reisefoto 03.06.2018 13:02

Zitat:

Zitat von aidualk (Beitrag 1998621)
Der Klassiker:

Gefallen mir beide, aber die Langzeitbelichtung bringt Magie ins Bild. Klasse!

Zitat:

Zitat von aidualk (Beitrag 1998621)
Bei dem Vergleich sieht man in der normalen Belichtung den Regen.
In der Langzeitblichtung ist der Regen in eine Spiegelung übergegangen.

Beeindruckendes Beispiel, wie eine Spegelung durch LZB gewinnen kann.Oft finde ich, dass eine Spiegelung bei LZB verschmiert und das Bild an Wirkung verliert, aber hier überzeugt die längere Belichtung! Ein guter Grund, das öfters zu probieren.

Zitat:

Zitat von aidualk (Beitrag 1998621)
3 Aufnahmen im Vergleich: Bei der kurzen Belichtung geht das gefrorene Wasser im Bild eher unter. Je länger die Belichtung wird, umso deutlicher wird es betont.

Hier schlägt das am längsten belichtete Bild die anderen Bilder aus der Reihe um Längen!

Zitat:

Zitat von aidualk (Beitrag 1998621)
Die Langzeitbelichtung bringt Ordnung in das Chaos, man kann teilweise sogar hindurch schauen.

Das Hindurchschauen gefällt besonders. Auch ein gutes Beispiel einer gelungenen LZB.

Ich freue mich über das Monatsthema, das ist etwas, das mich auch sehr interessiert. Besonders schön finde ich Reihen mit vielen verschiednen Zeiten, die ein Gefühl für die passenden Zeiten vermitteln können.

Heute zeige ich eine Zeitreihe vonn einem Wasserfall in West-Australien. Er liegt in einer schönen Schlucht, in der man unten wunderschön am Wasser entlanggehen kann. Von dort wird es einige Bilder in meinem Australien-Thread geben. Es gibt auch einen schönen Naturpool dort unten, aber dessen Wasser war so kalt, dass ich nicht darin gebadet habe. Die maximale Belichtungszeit in dieser Reihe ist 1/10s. Länger ging leider nicht, da ich damals noch kein ND-Filter hatte. Unbearbeitete JPGs aus der A700.

1/250s

Bild in der Galerie

1/80s

Bild in der Galerie

1/40s

Bild in der Galerie

1/20s

Bild in der Galerie

1/10s

Bild in der Galerie

Harry Hirsch 03.06.2018 14:07

Zitat:

Zitat von aidualk (Beitrag 1998907)
o.k. - eine Ausnahmegenehmigung bekommst du hiermit erteilt, ein Bild ohne Vergleich zu zeigen und damit gegen das Monatsthema eigentlich zu verstoßen (ich bin neugierig auf ein 11 Minuten Bild :crazy: )

Na dann, meine kleine Serie:

11 Min 2 Sek:

Bild in der Galerie

Das gleiche Bild, anders geschnitten (für den besseren Vergleich mit den danach folgenden Aufnahmen):

Bild in der Galerie

4 Min 3 Sek (und andere BW):

Bild in der Galerie

15 Sek.

Bild in der Galerie

Eine Art Making of:

Bild in der Galerie

Übrigens: Tolles Monatsthema! Da kommt mit Sicherheit noch was (frisches) von mir....

conradvassmann 03.06.2018 15:20

Zitat:

Zitat von Harry Hirsch (Beitrag 1998955)
Na dann, meine kleine Serie:
Übrigens: Tolles Monatsthema! Da kommt mit Sicherheit noch was (frisches) von mir....

Servus, fein gemacht, aber Frage: ist das künstliche Körnung oder Rauschen?
Bzw. warum Blende 11 bei Bild 4 Minuten?

aidualk 03.06.2018 19:53

Zitat:

Zitat von raul (Beitrag 1998925)
Vielen Dank! Den B+W hast du richtig erkannt!:top:
Ich hatte zuerst noch eine von der Farbgebung her wärmere Version entwickelt und auch ins Forum gestellt:

Bild in der Galerie

Bei der Ausbelichtung auf Acrylglas stand ich allerdings vor der Problematik, dass diese Farben nicht zum Aufhängungsort gepasst hätten, nur deshalb habe ich eine kühlere Version entwickelt, mir gefällt die wärmere auch etwas besser.

Gruß,
raul

Ah, ok - das ist manchmal wirklich nicht so einfach. Gelegentlich habe ich auch Probleme, dass Bilder nebeneinander oder ins Umfeld auch optisch und in den Farben passen.

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Zitat:

Zitat von Tafelspitz (Beitrag 1998936)
Könnte vielleicht sein, dass es bei den Wolken mehr Zeit braucht (oder stärkeren Wind), um richtig gut zu wirken. Wenn die Wolken innerhalb der Belichtung nicht weit genug ziehen, sieht es ggf. einfach nur etwas verwischt/unscharf aus, wohingegen auf deinem letztgenannten Beispiel doch deutlich mehr los war. So gefällt es mir dann auch. Ist nur mal so meine Hypothese.

Das ist mit Sicherheit so. Es soll im Bild auch schon 'gekonnt und gewollt' aussehen. Im Wasser ist das wohl etwas einfacher als mit Wolken.

Zitat:

Zitat von Tafelspitz (Beitrag 1998936)
Ich habe hier nun ein schlechtes Beispiel, das deutlich macht, dass gutes Equipment ein Faktor ist, den man nicht unberücksichtigt lassen sollte ;)
Es war 2012, ich war jung, dumm und unerfahren (inzwischen bin ich etwas älter :mrgreen:)
Ich hatte mich vom Marketing-Blurb eines stufenlos einstellbaren Graufilters blenden lassen. Von der Grundidee her äusserst praktisch für die A900, da man zunächst bei Durchlass fokussieren und gestalten kann. Danach einfach dunkel drehen, Zeit einstellen und das Foto machen (bei der A900 sieht man ja ansonsten bei aufgesetztem Graufilter: nichts). In der Praxis dann jedoch... seht selber :crazy:

Zunächst das Vergleichsbild.

Bild in der Galerie

Filter halb zugedreht

Bild in der Galerie

Filter ganz zugedreht

Bild in der Galerie

Dafür gibt es davon noch ein Making-of, auch wenn ich auf dem Bild aussehe, als wäre ich hochgradig schwanger :shock:

Bild in der Galerie

Fazit: von diesen Graufiltern nach dem Polarisationsprinzip lieber die Finger lassen.

Top Beispiel - und super Warnung für interessierte Neueinsteiger. :top:
Wobei das Motiv und das Bild schon toll sind. ;)


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Zitat:

Zitat von Reisefoto (Beitrag 1998942)
Gefallen mir beide, aber die Langzeitbelichtung bringt Magie ins Bild. Klasse!

Vielen Dank

Zitat:

Zitat von Reisefoto (Beitrag 1998942)
Beeindruckendes Beispiel, wie eine Spegelung durch LZB gewinnen kann.Oft finde ich, dass eine Spiegelung bei LZB verschmiert und das Bild an Wirkung verliert, aber hier überzeugt die längere Belichtung! Ein guter Grund, das öfters zu probieren.

Ja, das klappt aber nur, wenn das Wasser ohnehin schon sehr ruhig ist. So gut ist es mir nur noch mal am Main in Frankfurt gelungen. Aber da habe ich kein Vergleichsbild.


Zitat:

Zitat von Reisefoto (Beitrag 1998942)
Hier schlägt das am längsten belichtete Bild die anderen Bilder aus der Reihe um Längen!

In dem Fall finde ich das auch so.

Zitat:

Zitat von Reisefoto (Beitrag 1998942)
Das Hindurchschauen gefällt besonders. Auch ein gutes Beispiel einer gelungenen LZB.

Das ist schon auch ungewöhnlich und ist mir erst zu Hause am Rechner aufgefallen.


Zitat:

Zitat von Reisefoto (Beitrag 1998942)
Ich freue mich über das Monatsthema, das ist etwas, das mich auch sehr interessiert. Besonders schön finde ich Reihen mit vielen verschiednen Zeiten, die ein Gefühl für die passenden Zeiten vermitteln können.

Ja, das Thema soll auch zeigen, dass eine Langzeitbelichtung nicht immer und zu allen Motiven/Situationen passt. Man muss ein Gefühl dafür entwickeln und oft mache ich auch Bilder mit unterschiedlichen Zeiten und lasse sie zu Hause länger auf mich wirken um dann das passendste auszuwählen.



Zitat:

Zitat von Reisefoto (Beitrag 1998942)
Heute zeige ich eine Zeitreihe vonn einem Wasserfall in West-Australien. Er liegt in einer schönen Schlucht, in der man unten wunderschön am Wasser entlanggehen kann. Von dort wird es einige Bilder in meinem Australien-Thread geben. Es gibt auch einen schönen Naturpool dort unten, aber dessen Wasser war so kalt, dass ich nicht darin gebadet habe. Die maximale Belichtungszeit in dieser Reihe ist 1/10s. Länger ging leider nicht, da ich damals noch kein ND-Filter hatte. Unbearbeitete JPGs aus der A700.

1/250s

Bild in der Galerie

1/80s

Bild in der Galerie

1/40s

Bild in der Galerie

1/20s

Bild in der Galerie

1/10s

Bild in der Galerie

Das ist genau so eine Serie, die schön die Unterschiede zeigt :top: , wobei ich hier sogar eine noch längere Zeit mit zur Auswahl genommen hätte.


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Zitat:

Zitat von Harry Hirsch (Beitrag 1998955)
Na dann, meine kleine Serie:

11 Min 2 Sek:

Bild in der Galerie

Das gleiche Bild, anders geschnitten (für den besseren Vergleich mit den danach folgenden Aufnahmen):

Bild in der Galerie

4 Min 3 Sek (und andere BW):

Bild in der Galerie

15 Sek.

Bild in der Galerie

Eine Art Making of:

Bild in der Galerie

Das sind doch schöne Vergleiche unterschiedlicher Zeiten. Passt :top:
Welchen Filter (oder mehrere?) hattest du für die 11 Minuten benutzt?

Zitat:

Zitat von Harry Hirsch (Beitrag 1998955)
Übrigens: Tolles Monatsthema! Da kommt mit Sicherheit noch was (frisches) von mir....

Danke - und immer her damit, ich freue mich auf weitere Vergleiche. :top:

Harry Hirsch 04.06.2018 06:38

Zitat:

Zitat von conradvassmann (Beitrag 1998960)
Servus, fein gemacht, aber Frage: ist das künstliche Körnung oder Rauschen?
Bzw. warum Blende 11 bei Bild 4 Minuten?

Oh ja, da hast du recht. ich vermute es liegt an der Nachbearbeitung. In Wirklichkeit war es deutlich dunkler. Vielleicht habe ich etwas zuviel Licht da rausgekitzelt.
Blende 11 habe ich hauptsächlich für die (durchgehende) Schärfe genommen. Es war so dunkel, ich konnte nicht vernünftig fokussieren.
(Wie macht ihr das eigentlich in solchen Situationen?, ist aber OT, gehört eigentlich nicht hierher.)

Zitat:

Zitat von aidualk (Beitrag 1999003)
Das sind doch schöne Vergleiche unterschiedlicher Zeiten. Passt :top:
Welchen Filter (oder mehrere?) hattest du für die 11 Minuten benutzt?

Haida ND 3.0 (1000) und GND 0.6

Zitat:

Zitat von aidualk (Beitrag 1999003)
Danke - und immer her damit, ich freue mich auf weitere Vergleiche. :top:

Nix lieber als das. Muss ja schließlich mit meiner Ausrüstung (Filter und Stativ), die ich mir Ende letzten Jahres angeschafft habe, noch experimentieren. Im Juni heißt das aber früh, sehr früh aufstehen :cool:

conradvassmann 04.06.2018 09:19

Zitat:

Zitat von Harry Hirsch (Beitrag 1999038)
(Wie macht ihr das eigentlich in solchen Situationen?, ist aber OT, gehört eigentlich nicht hierher.)

Ich hab eine lichtstarke Taschenlampe mit bei, damit kann man in der Dunkelheit auch cool was "anmalen".

aidualk 04.06.2018 11:10

Zitat:

Zitat von Harry Hirsch (Beitrag 1999038)
(Wie macht ihr das eigentlich in solchen Situationen?, ist aber OT, gehört eigentlich nicht hierher.)

Ich denke, wenn sich aus dem Monatsthema heraus technische Fragen ergeben, kann man die hier auch diskutieren/beantworten. Ich finde, das gehört mit dazu und man kann etwas daraus mitnehmen.

Aber was meinst du mit der Frage: Die Fokussierung oder die Nachbearbeitung bzgl. Rauschen?

HoSt 04.06.2018 11:59

Schönes Thema! :top:

... auch wenn ich den Graufilter schon gaaanz lange nicht mehr benutzt habe ;)

Aus dem Archiv hier zwei Pärchen aus dem Februar 2012 - Wasserfälle in Triberg bei ca. -22°C:

Sony Alpha 700 - ISO200 - F/9

1/160s

Bild in der Galerie

4s

Bild in der Galerie


Sony Alpha 700 - ISO200 - F/9

1/160s

Bild in der Galerie

6s

Bild in der Galerie

Dana 04.06.2018 14:45

Ui, tolles Monatsthema!
Zuerst dachte ich, da würde ich niemals was zu haben (null Zeit und Möglichkeit jetzt), aber dann fiel mir Portugal ein...und ein Experiment. =)

Normalbelichtung:


Bild in der Galerie

Langzeitbelichtung:


Bild in der Galerie

Das müsste doch passen. =)

Harry Hirsch 04.06.2018 15:45

Zitat:

Zitat von conradvassmann (Beitrag 1999051)
Ich hab eine lichtstarke Taschenlampe mit bei, damit kann man in der Dunkelheit auch cool was "anmalen".

Gute Idee. Ich hatte eine lichtstarke Stirnleuchte dabei. Aber mein Motiv (die Gebirgskette) war etliche Kilometer weg. Da hätte ich wahrscheinlich einen Flagscheinwerfer benötigt.

Zitat:

Zitat von aidualk (Beitrag 1999072)
Ich denke, wenn sich aus dem Monatsthema heraus technische Fragen ergeben, kann man die hier auch diskutieren/beantworten. Ich finde, das gehört mit dazu und man kann etwas daraus mitnehmen.

Aber was meinst du mit der Frage: Die Fokussierung oder die Nachbearbeitung bzgl. Rauschen?

hmmmm.... Also: damit meinte ich zwei unterschiedliche Dinge:

1. Fokussieren:
conradvassmann hatte ja gefragt, warum ich Blende 11 genommen habe. Das habe ich gemacht, um eine möglichst hohe Schärfentiefe zu haben. Insbesondere deswegen, weil ich nicht fokussieren konnte. Es war so dunkel, dass der Autofokus versagt hat. In der Fokuslupe hatte ich einen schwarz-grauen Brei mit einzelnen roten Punkten. Nix zum scharfstellen
Ich musste mir mit der Entfernungsskala helfen. Ich habe auf den "Anfang" von unendlich gestellt und gehofft, dass es (mit Unterstützung von Blende 11) passt.

2. Nachbearbeitung:
conradvassmann hatte auf das Rauschen/auf die Körnung hingewiesen. Rauschen sollte bei ISO 100 nicht da sein, Körnung habe ich keine hinzugfefügt.
Daher vermute ich, dass diese "Störung" meiner wohl übertriebenen (was die Helligkeit angeht) Nachbearbeitung geschuldet ist.

Norbert W 04.06.2018 15:50

Zitat:

Zitat von Dana (Beitrag 1999134)
... Zuerst dachte ich, da würde ich niemals was zu haben (null Zeit und Möglichkeit jetzt), aber dann fiel mir Portugal ein...und ein Experiment. =)

Kurz-knackig, Klasse statt (für mich zu viel) Masse... sehr stark Dana :top:

aidualk 04.06.2018 16:17

Zitat:

Zitat von Harry Hirsch (Beitrag 1999144)
1. Fokussieren:
conradvassmann hatte ja gefragt, warum ich Blende 11 genommen habe. Das habe ich gemacht, um eine möglichst hohe Schärfentiefe zu haben. Insbesondere deswegen, weil ich nicht fokussieren konnte. Es war so dunkel, dass der Autofokus versagt hat. In der Fokuslupe hatte ich einen schwarz-grauen Brei mit einzelnen roten Punkten. Nix zum scharfstellen
Ich musste mir mit der Entfernungsskala helfen. Ich habe auf den "Anfang" von unendlich gestellt und gehofft, dass es (mit Unterstützung von Blende 11) passt.

Da war doch der Mond am Himmel, oder!? Das sollte dann doch problemlos möglich sein zu fokussieren. Welches Objektiv war das denn? War die Blende zum fokussieren ganz offen?

Zitat:

Zitat von Harry Hirsch (Beitrag 1999144)
2. Nachbearbeitung:
conradvassmann hatte auf das Rauschen/auf die Körnung hingewiesen. Rauschen sollte bei ISO 100 nicht da sein, Körnung habe ich keine hinzugfefügt.
Daher vermute ich, dass diese "Störung" meiner wohl übertriebenen (was die Helligkeit angeht) Nachbearbeitung geschuldet ist.

Das Rauschen nimmt bei so langen Verschlusszeit deutlich zu, auch bei ISO 100. Wenn man dann noch etwas aufhellt, wird es sehr deutlich.
So lange Zeiten mache ich selten, aber dann eigentlich immer mit der kamerainternen Langzeitrauschminderung, die schon mal die hotpixel weg nimmt. Dann, wenn möglich, eher etwas reichlicher belichten, damit man nicht zu viel hochziehen muss, dann sollte es gut klappen.

aidualk 04.06.2018 16:23

Zitat:

Zitat von HoSt (Beitrag 1999085)
Schönes Thema! :top:

... auch wenn ich den Graufilter schon gaaanz lange nicht mehr benutzt habe ;)

Aus dem Archiv hier zwei Pärchen aus dem Februar 2012 - Wasserfälle in Triberg bei ca. -22°C:

Sony Alpha 700 - ISO200 - F/9

1/160s

Bild in der Galerie

4s

Bild in der Galerie


Sony Alpha 700 - ISO200 - F/9

1/160s

Bild in der Galerie

6s

Bild in der Galerie

Sehr cool :top: im wahrsten Sinne des Wortes. :lol:
Ich musste erstmal genau schauen um das Wasser zu sehen. Es geht vielleicht ein klein wenig im Umfeld unter. Ich denke aber, in einer großen Projektion kommt es super. :top:


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Zitat:

Zitat von Dana (Beitrag 1999134)
Ui, tolles Monatsthema!
Zuerst dachte ich, da würde ich niemals was zu haben (null Zeit und Möglichkeit jetzt), aber dann fiel mir Portugal ein...und ein Experiment. =)

Normalbelichtung:


Bild in der Galerie

Langzeitbelichtung:


Bild in der Galerie

Das müsste doch passen. =)

Haha - da juckt es mich doch in den Fingern, mit einem Zitat einer guten Freundin zu antworten: :lol: :P

Zitat:

Zitat von Dana (Beitrag 1991707)
Das fließende Wasser ist mir ein wenig zu weich, das kennen wir ja schon. ;)

Nein - natürlich passt das genau. :top:
Und, machst du noch mal gelegentlich Experimente? ;)

Dana 04.06.2018 19:45

Zitat:

Zitat von aidualk (Beitrag 1999150)
Und, machst du noch mal gelegentlich Experimente? ;)

Mal schauen? ;)
Eigentlich ist mir das zu weich. :mrgreen: :P

Kurt Weinmeister 04.06.2018 21:01

Das ist ja stark wasserlastig hier.
Ich habe zwar auch Wasser, der Fokus sollte aber auf den Farben liegen!

Blende 8 / 1/200 sec —> 25 mm SEL1635ZA

Bild in der Galerie

Blende 16 / 72 Sekunden -> 24 mm SEL1635ZA

Bild in der Galerie

Zwischen den Bildern liegen ca drei Minuten ...
PS: Die Bilder sind unbearbeitet. Lediglich Objektivkorrektur und Ausrichtung.

cf1024 04.06.2018 21:05

Mit viel Mühe und ohne Stativ taste ich mich mal vorsichtig an das Thema ran.

Blende 4, 1/800



Bild in der Galerie


Blende 14, 1/25



Bild in der Galerie

jolini 05.06.2018 07:39

Zitat:

Zitat von jolini (Beitrag 1998912)
Darf ich eine 32 Minuten Nachtaufnahme zeigen? Auf dem Stativ mit offenem Verschluß bei BULB vergessen … :crazy: Die Vergleichsaufnahme wäre ein dunkles Rechteck. ;)

mfg / jolini



Nach langer Zeit mäßig ansprechender Themen mit vielen trivialen Bildchen endlich mal wieder etwas Interessantes, bei dem es Spaß macht mitzumachen – Danke Oli!

Wenn ich mit Freunden nachts zur Lichtmalerei unterwegs bin, und das schließt in meiner Definition das gezielte Inszenieren und Akzentuieren von Landschaften mit unterschiedlichen Lampen ein, dann arbeiten wir immer mit mehreren Kameras gleichzeitig: Bei durchschnittlichen Belichtungszeiten von sechs bis zehn Minuten ist es lästig auf den internen Dark Frame der Kamera während der Langzeit-Rauschminderung tatenlos zu warten. Daher arbeiten wir pro Mann mindestens mit zwei Stativen und zwei Kameras – während eine Kamera mit sich selbst beschäftigt ist kann man eine weitere Aufnahme machen oder assistieren.

In genau einer solchen Situation ist das folgende Bild als Zufallsergebnis entstanden:


Bild in der Galerie


Im Juli 2013 waren wir zu viert an der nordspanischen Atlantikküste (Asturien) unterwegs um unter anderem diese kleine Seefahrerkapelle zu fotografieren, damals noch mit der guten alten A900 und der NEX-7. In dunkler Nacht (bedeckter Himmel) sind wir bei Niedrigwasser im Schein unserer Stirnlampen über die Klippen geklettert und haben Kamerastandorte gesucht. Dabei habe ich meine A900 mit dem modifizierten Minolta MC 1,2/58 mm auf der äußersten erreichbaren Klippe aufgebaut und seewärts ausgerichtet um später die Brandung auszuleuchten und mit Verschluss in Stellung BULB testweise mit ca. sechs bis sieben Minuten zu belichten.

Nachdem ich den Kabelauslöser betätigt hatte wurde ich allerdings per Hilferuf zu einem anderen Fotografen gerufen, der Probleme hatte. Danach war ich durch andere Ausleuchtungen / Aufnahmen abgelenkt bis mir nach ca. einer halben Stunde siedend heiß einfiel, dass ich irgendwo im Dunkeln noch eine Kamera mit offenem Verschluss rumstehen hatte.

Also wieder nach vorne auf die Klippe gedüst, nasse Füße geholt, Aufnahme beendet, Kamera vor dem auflaufenden Wasser gerettet und zurück. Ich ging davon aus, dass die Aufnahme völlig verrauscht und unbrauchbar war zumal wir um Mitternacht Temperaturen von 25 bis 26 °C hatten. Trotzdem schaltete ich die Kamera nicht aus und verstaute sie im Fotorucksack, wo sie während der Rückfahrt zur Unterkunft an ihrer Langzeit-Rauschminderung arbeitete.

Im Hotel angekommen war ich überrascht von dem mystischen Charme der pastellig, erdigen Farben und der völlig gesofteten weißen Gischt der Brandung. Der blaue Streifen am oberen Bildrand ist der Himmel. Die weißlichen Horizontlinien wurde von weit draußen auf See hin und her fahrenden beleuchteten trawlenden Fischerbooten erzeugt. Das Bild ist während einer einzigen Belichtung von 1889 Sekunden völlig ohne Fremdlicht in stockdunkler Nacht entstanden. Ich habe das RAW erneut mit der aktuellen DxO Prime Version entrauscht, den Horizont geradegestellt und auf Forumsgröße reduziert - sonst ist es völlig unbearbeitet.

mfg / jolini

der_knipser 05.06.2018 09:14

Zitat:

Zitat von jolini (Beitrag 1999250)
Nach langer Zeit mäßig ansprechender Themen mit vielen trivialen Bildchen...

oh, oh...
Ich hielt das erst für einen ungerechtfertigten Tiefschlag gegen die Ersteller von Monatsthemen.
Aber eigentlich offenbart diese Aussage nur etwas über ihren Autor.

Die letzten Monatsthemen empfand ich auf hohem Niveau mit viel Anreiz zum Mitmachen und durchaus ansehnlichen Bildern. Die Resonanz der Teilnehmer bestätigt das auch.

Deine Sichtweise sei Dir gegönnt, aber mit meiner deckt sie sich keineswegs.

Dana 05.06.2018 09:45

Danke, Gottlieb!
Zuerst wollte ich mich auch maßlos über jolini ärgern...aber du hast Recht.
Es sagt lediglich etwas über den Beitragsverfasser. Danke für die rechtzeitige Weitergabe dieser Erkenntnis!

aidualk 05.06.2018 13:22

Zitat:

Zitat von jolini (Beitrag 1999250)
Nach langer Zeit mäßig ansprechender Themen mit vielen trivialen Bildchen endlich mal wieder etwas Interessantes, bei dem es Spaß macht mitzumachen – Danke Oli!

Es freut mich, dass das Thema allgemein doch einigermaßen Anklang findet. Ich hatte echt ein wenig Bedenken gehabt, da es schon ein wenig speziell ist, und mit Sicherheit sehr viele damit nichts anfangen können.
Auf der anderen Seite habe ich auch Sujets, die mich persönlich nicht so sehr ansprechen. Jeder hat sich halt ein wenig spezialisiert und dann ist es normal, dass es Themen gibt, die einen mehr interessieren und andere eben weniger.
Aber echt: Das war mehr als unglücklich ausgedrückt.

aidualk 05.06.2018 13:25

Zitat:

Zitat von Kurt Weinmeister (Beitrag 1999205)
Das ist ja stark wasserlastig hier.
Ich habe zwar auch Wasser, der Fokus sollte aber auf den Farben liegen!

Blende 8 / 1/200 sec —> 25 mm SEL1635ZA

Bild in der Galerie

Blende 16 / 72 Sekunden -> 24 mm SEL1635ZA

Bild in der Galerie

Zwischen den Bildern liegen ca drei Minuten ...
PS: Die Bilder sind unbearbeitet. Lediglich Objektivkorrektur und Ausrichtung.

Das heißt, du hast die Langzeitbelichtung tatsächlich wegen den unterschiedlichen Farben gemacht!? :shock:
Je nach Fabrikat des Graufilters erhalte ich ja auch unterschiedliche Farben, die ich im Rahmen meines persönlichen Geschmacks dann aber mehr oder weniger anpasse. Aber das war bisher tatsächlich bei mir noch nicht der Grund zum Graufilter zu greifen. Wie hast du dann das Bild endgültig bearbeitet?


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Zitat:

Zitat von cf1024 (Beitrag 1999207)
Mit viel Mühe und ohne Stativ taste ich mich mal vorsichtig an das Thema ran.

Blende 4, 1/800



Bild in der Galerie


Blende 14, 1/25



Bild in der Galerie

Ohne Stativ, o.k. :lol: ;) Aber es passt und man sieht deutlich den Unterschied und es sieht auch echt gut aus. Es fehlt dann im Vergleich aber eigentlich noch eines im Sekundenbereich. Vielleicht wäre es sogar noch etwas besser? ;)
Ich weiß, dein Sujet ist das hier eher nicht so. Ich bewundere deine Bilder. Deine Aufnahmen sind wiederum gar nicht meine (also was ich selbst fotografiere, nicht was mir nicht auch zum anschauen und staunen richtig gut gefällt!). Um so mehr freue ich mich an deiner Teilnahme hier. :top:

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Zitat:

Zitat von jolini (Beitrag 1999250)

In genau einer solchen Situation ist das folgende Bild als Zufallsergebnis entstanden:


Bild in der Galerie

Echt sehr interessantes Ergebnis :top: , auch die Entstehungsgeschichte. :top:
Man sieht aber schon, dass die Kamera technisch damit überfordert ist. ;)
Dennoch danke für's zeigen - interessantes Bild, vielleicht versuche ich bei passender Gelegenheit auch mal ein so extrem lange Belichtung.


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