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-   -   Umbrien -oder "Better drive Fiat Panda!" (https://www.sonyuserforum.de/forum/showthread.php?t=188466)

Dana 21.10.2018 21:45

Umbrien -oder "Better drive Fiat Panda!"
 
Huhu! :D

Wer mag, den nehme ich für eine Woche mit nach Umbrien, wo ich mit Vera einen schönen Urlaub verbracht habe. =)

Zeitraum: 4.10.-12.10.2018

Diesmal sind wir nicht geflogen + Mietwagen, sondern haben unsere Habseligkeiten einfach ins Auto gepackt und sind losgefahren. Ich mag es, im Auto die Landschaft an mir vorbei ziehen zu sehen und mich einem Urlaubsziel so zu nähern und Vera hatte sich mit dem Gedanken anfreunden können.

Die Fahrt (Deutschland, Schweiz, Italien) war recht ereignislos, aber das Wetter toll und so beschlossen wir, den Gotthard-Pass zu fahren, dessen Strecke ich total liebe und den Vera vorher noch nie gefahren war. Das Auto schraubte sich immer höher und an der schönsten Stelle ist eine kleine Möglichkeit zu parken und einen guten Kaffee zu trinken. Wir wählten allerdings, obwohl wir schon wieder auf der Abwärtsroute waren, den Aufwärtsparkplatz, wofür wir nochmal wendeten, damit wir das Auto besser im Auge behalten konnten. Dann genossen wir die Sonne und ein gutes Heißgetränk und hatten Glück mit der Sicht. Als Sahnetüpferl nutzte gerade ein Paraglider die Aufwinde.

(Handyfotos)


Bild in der Galerie

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Danach ging es weiter, wir bogen verbotenerweise links vom Parkplatz runter (wir Revoluzzer, wir…), um weiter nach unten fahren zu können und durchquerten die Schweiz, um die italienische Grenze zu passieren. Davor war aber ein riesiger Stau. Unser Navi war aber sehr kluhk und führte uns von der Autobahn runter, hinten rum, drunter durch, wieder hinten rum, durch ein Metallgitter-Tor (Hilfe…) und schwubbs kamen wir von anderer Seite an eine Grenze, die wie eine Hinterhoftankstelle aussah. :D Erfolgreich durchgekommen, begaben wir uns in Richtung Como, wo unsere Zwischen-Übernachtung lag. Como war bereits ausgeschildert.

„DA!“
Vera zeigte gen Himmel.
„Ein Kormoran!“
Ich hatte gerade meine schlechte-Witze-Kiste offen:
„Wohl eher ein COMOran…“
Brüller.

In Como angekommen, stellten wir fest, dass wir die Anfahrtsbeschreibung wohl mal etwas besser gelesen hätten. Veras Auto kämpfte sich immer mehr nach oben…Como und der Comer See (super hübsch!) rückten immer mehr in die Ferne, die Gassen wurden immer steiler und enger…puh. Irgendwann hatten wir das Restaurant erreicht, dass in der Beschreibung angegeben war „nehmt das ins Navi auf, dann findet man uns besser!“ und ab dann hielten wir die Augen offen.
„La Casa di Trizzi“ hieß unsere Behausung…ein kleines Gästehaus sollte es sein. Wir fuhren also weiter.
Noch enger.
NOCH enger.
Es kamen nun Gässchen, bei denen eine A-Klasse echt Schwierigkeiten bekam. Eine A-Klasse! Das ist ein Kleinwagen! Wir fuhren vorsichtig und hielten Ausschau.
Nix. Wir fuhren, wendeten, fuhren…und fanden es nicht.
Dann fragte ich eine italienische Dame, die ihren Hund ausführte.
Die erklärte uns den Weg, den wir gekommen waren, meinte dann aber, es ginge dann rechts ab.
Hä…wo…
Egal, es musste ja irgendwo rechts ab gehen.

Wir fuhren zurück, sahen ein Schild – ohaaaaa, wir mussten durch einen engen Torbogen fahren! Vera schlug das Lenkrad eng ein.
Keine Chance.
Vera drehte, fuhr zurück, schlug ein.
Wir hätten den Wagen zusammenfalten müssen, damit er dort durchpasste.
Was nun?
Vera parkte das Auto in einer fremden, zugewachsenen Einfahrt und beschloss, mal durch den Bogen zu spazieren, während ich beim Gepäck blieb.
Sie kam dann mit Roberta, der Besitzerin des Gästehauses zurück, die uns anwies, wieder runter zum Restaurant zu fahren, sie würde uns den Parkplatz zeigen.
Unten (neben dem Restaurant!) trafen wir uns und durften das Auto vor eine der vielen Garagen parken, die dort nebeneinander standen. Jetzt wussten wir auch, warum!

Roberta sah unser Gepäck und beschloss, ihr Auto zu holen und uns zum Haus zu kutschieren, total nett! Sie spritzte den Berg wieder hoch und kam nach kurzer Zeit mit einem Fiat Panda zurück. Beim Hochfahren erklärte sie uns, dass sie tatsächlich diesen Panda gekauft hatte, um zu ihrem eigenen Haus zu kommen. Mit etwas Größerem kam man dort tatsächlich nicht um die Kurve. Selbst sie musste sehr genau korrigieren, damit kein Lack an der Mauer hängen blieb.

ENDLICH durch den Engpass gekommen, sahen wir das hübsche Haus der Casa di Trizzi. Die Besitzerin wohnte dort selbst mit ihrem Lebensgefährten und den Teiltrakt des Hauses hatte sie in ein Gästehaus verwandelt. Zwei Zimmer, ein Wohnzimmer, eine Küche…sehr schön! Und ein Klavier!

Nochmal Handybilder:


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Hachja, toll! Da es schon sehr spät abends war, spielte ich nicht mehr, sondern machte mich fertig, um mit Vera das Restaurant weiter unten am Berg zu besuchen, das laut Roberta sehr gut sein sollte.

Auf dem Weg dahin, musste ich nochmals mein Handy zücken, das fand ich einfach so cool:


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Und ja, das Restaurant WAR empfehlenswert!
La Crotta Civiglia ist ein Restaurant im Nichts…aber total voll wurde es da! Nur Einheimische und alle schlemmten fröhlich vor sich hin.
Wir bestellten als Vorspeise gefüllte Kürbisblüten auf Brot und teilten uns zum „Hauptgang“ eine Pizza.

Die Kürbisblüten waren ein Gaumenschmaus. Unglaublich.


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Und auch die Pizza war lecker! Es war total schön, die italienischen Menschen sprechen zu hören, aber ich war sehr erstaunt, wie leise es war! Ich kenne Italiener nur begeistert rumfuchtelnd und recht dynamisch sprechend…aber im Restaurant sprachen ALLE, aber es war trotzdem total ruhig. Sehr angenehm!

Vera hatte, schlau wie sie ist, eine Taschenlampe mitgenommen, die wir auf dem Rückweg nutzten. Es war zwar nicht total dunkel, aber die Autos fuhren einen heißen Reifen den Berg hoch und auf diese Weise sahen sie uns früher.
Wieder daheim angekommen, fielen wir recht schnell ins Bett…mussten wir ja morgen noch die Reststrecke bis Giano dell Umbria zurücklegen, das war nicht ohne.

Davon erzähle ich euch dann die nächsten Tage mehr. =)
(Und dann hab ich auch mal meine Kamera ausgepackt! :mrgreen:)

10Heike10 21.10.2018 22:21

Zitat:

Es kamen nun Gässchen ...
Erinnerungen an die Straßen in der Toscana hast du gerade geweckt. ;)


Freue mich schon auf die Fortsetzung :top:

Vera aus K. 22.10.2018 01:27

:D

...

Als wäre man dabei gewesen ... :top::top::top:

Tom D 22.10.2018 08:33

Sehr schön. Da freue ich mich schon auf die Fortsetzungen.

Bei immer enger werdenden Gassen muss ich immer an Mallorca denken :)

ingoKober 22.10.2018 08:42

Zitat:

Zitat von Tom D (Beitrag 2027229)

Bei immer enger werdenden Gassen muss ich immer an Mallorca denken :)

...und ich an südfranzösische Dörfer und ein deutsches Auto voller Kobers mit großem Wohnwagen hinten dran.

Wie immer sehr atmosphärisch. Ich freue mich auf die Fortsetzungen.

Viele Grüße

Ingo

Dana 22.10.2018 09:04

Schön, dass ihr euch auf den Bericht freut! =)
Dann macht es noch mehr Spaß.

Ingo: mit dem Wohnwagen wärst du schon wesentlich weiter vorne gescheitert. :lol:
Kurz nachdem wir beim Restaurant waren, kam wohl ein Lieferwagen den Weg hoch und verklemmte sich zwischen die beiden gegenüberliegenden Hauswände...und dann gab es kein Vor und Zurück, wildes Gehupe etc. Schade - und wir waren beim Essen. :lol:

Tom: an Malle musste ich auch SOFORT denken. :lol:

Harry Hirsch 22.10.2018 09:57

Du hattest dich im EdT Thead schon aus dem Urlaub in Italien gemeldet (->KLICK).
Na sowas, hatte ich gedacht, da waren wir kurz zuvor (Mitte Septemer) nicht weit weg (global betrachtet) ;), nämlich im Parco Nazionale dei Monti Sibillini.

Und jetzt erzählst du mir, dass wir noch eine ähnliche Strecke gefahren sind. Über den Pass habe ich mich mit unserem geliehenen 3,5 to und 7,50 Meter langen Womo nicht getraut, wir sind statt dessen durch den Tunnel. Aber für eine Nacht oben in Andermatt haben wir pausiert. Und sind am nächsten Tag zu Gurschalp gewandert.
Die Gotthardstraße läuft da ja auch lang. (Plus zwei weitere Passstrecken).
Gegenüber schlängelt sich der Glacier Express den Hang runter bzw. hoch.
Hübsch dort. Wenn auch viel Straße, Bergabhn und Schneekanonen...

Deine Strory und Fotos gefallen mir (wie immer) sehr gut.:top:
Ich freue mich schon darauf wie es weitergehtund und bin gespannt, ob wir vielleicht noch mehr "gemeinsame" Anlaufpunkte hatten.

Kreta2 22.10.2018 10:08

Tolle Fotos,und die Unterkunft scheint auch nicht schlecht gewesen zu sein:top:.
Nur mit den Kürbisblüten kann ich nichts mit anfangen:oops:
Gruß Thomas

Dana 22.10.2018 10:11

Joachim: Ach cool! Mal sehen, welche Überschneidungen es gibt!

Thomas: die Kürbisblüten sind ganz zart und gemüsig und waren mit leckerem Frischkäsegemisch gefüllt... Ich wette, das hätte dir auch geschmeckt!

jhagman 22.10.2018 10:28

Oh...Da freu ich mich auch schon auf mehr von eurer Reise! Und muß den Reisebericht gleich mal Richtung Angelika durchstechen :D

walt_I 22.10.2018 15:35

Freue mich auf die Fortsetzung.
Du hast einen tollen Erzählstil :top:

Gruß
Walt

Ditmar 22.10.2018 15:55

Ja so ist es, in einigen Ländern vor allem im Süden sind die Straßen manchmal sehr Eng.
Bin gespannt wie es weiter geht, aber auch die Handybilder zeigen schon sehr schöne An- bzw. Aussichten. :top:

Dana 22.10.2018 15:56

Ach schön, danke!

Der nächste Berichtsteil kommt heute Abend.
Geschrieben ist er schon, nur das Einbinden der Bilder dauert...das Forum hakte vorhin ziemlich.

prodo 22.10.2018 16:42

Ahh..., ein neuer Bericht und wie immer möchte man nicht auf die Fortsetzung warten. Er fängt schon sehr interessant an.

Jetzt ist es doch passiert.
Ich warte...
Ich warte...
Ich warte...

Gott sei Dank ist für heute Abend die Fortsetzung angekündigt.

Dana 22.10.2018 19:13

Fr, 5.10.
Von bekloppten Kirchenglocken und buchstabierenden Navis


Die Nacht war ok, aber wie das so in fremden Betten ist, man schläft doch nicht so gut wie daheim (das sollte sich später noch ändern, aber momentan gilt es noch. :D), daher schlief ich wesentlich länger als gedacht, weil die Pausen ja irgendwie kompensiert werden mussten. Wecker war aus, weil ich wusste, dass ich auf jeden Fall rechtzeitig aufwachen würde (innere Uhr und so).

Die Kirchenglocke des Örtchens ertönte. Ich lächelte…zählte mit, mal sehen, ob es sieben oder acht war…
1….. 2…… 3….. 4….. 5….. 6…… 7………… 8….. ouh, doch schon acht…
……9…….Waaaaaas????? Verschlafen???? Ach du SHIT…da sollten wir beim Frühstück sitzen!
Ich saß kerzengerade im Bett.
……10……..
????????????????????????
……11 …………. 12………… Ah, erstmal die volle Stundenzahl und dann vielleicht mit einer anderen Glocke die richtige?
……….. 13…………….. 14……………. 15……………… :shock: :shock: :shock: …….(ich kürze ab) ………….38 ………… 39……….. 40.

Ähm. Ja.
40 ist eine biblische Zahl. Ein interessanter Wecker für die Bergregion Como. ;)

Es war tatsächlich acht Uhr und ich machte mich fertig, um dann nach unten zu gehen und schon mal die Läden zu öffnen, damit der Sonnenschein eine Chance hatte. Das Klavier stand da…und es war kurz vor neun…also durchaus eine zivile Zeit. Ich setzte mich dran…
Ein wenig Mozart, ein wenig Beethoven, noch ein Impromptu von Schubert… Hachja. Über die miese Stimmung hörte ich einfach mal hinweg.

Als ich aufhörte, nahm ich in der Küche schon Geklapper wahr, Roberta war also schon da und bereitete vor. Ich ging hinüber, um ihr zu helfen, da war aber eigentlich schon alles erledigt und sie strahlte mich an:
„Brava!“
Hihi… Ich schaute mir an, was es alles so gab. Meine Güte. Für uns zwei (und den Zimmerpreis!!) hatte sie fürstlich aufgefahren. Brot, Toast, süße Stückchen, Croissants, Zwieback (warum auch immer Italiener so gerne Zwieback essen…oder denken sie nur, die Deutschen tun das gern?), Pudding, Marmeladen, Honig, Nutella, Müsli, Wurst, Käse, Obst und ein ganzer, frisch gebackener Kuchen! Hammer. Da mochte man sich gern noch zwei, drei Reservemägen zulegen, einfach nur, um nicht aufhören zu müssen! Wahnsinn.

Wir frühstückten (gossen allerdings Tee und Kaffee weg, die waren nach einem Schlückchen als lebensgefährlich eingestuft worden), genossen das gute Essen und packten dann zusammen. Wir baten, unsere Sachen noch für eine Weile stehen lassen zu dürfen, weil wir gerne noch eine Runde fotografieren gehen wollten, einfach mal so um unser Häuschen herum. Durften wir, gingen wir.

Das war unser Häuschen:


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Und hier kann man die Gasse sehen, in die wir hätten einbiegen müssen. Dummerweise macht ein Weitwinkel alles viel weniger dramatisch als es wirklich war. :lol:


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Ob „Luigi, bring den Wäscheständer raus!!“ wirklich DAS bedeuten sollte?


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Und Vera entdeckte noch eine tolle Tür für den nächsten Adventskalender:


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(Da sie die nächste Zeit nicht unbedingt zum Bilderbearbeiten kommt, habe ich sie mal in Vertretung eingestellt, da ich sie ebenfalls aufgenommen habe)

Wir liefen noch etwas eine kleine Straße Richtung Sonne, eng bebaut, überall tatsächlich nur Kleinstwagen im Hof, dazu zT recht kitschige, zT sehr verwahrloste Gärten, aber mit viel Flair…und dann sahen wir noch etwas diesige „Aussicht“:


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Zurück an der „Casa“


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packten wir unsere Sachen in Robertas Auto und sie fuhr uns zurück zu unserem Wagen. Dort verabschiedeten wir uns herzlich und wir können hier wirklich Werbung machen.
Wenn jemand mal eine Übernachtungsmöglichkeit auf dem Weg sucht, die „La Casa di Trizzi“ bei Como ist wirklich wunderbar. Zwei herzallerliebste Gästezimmer (Familie, Freunde, zwei Pärchen), schön eingerichtet, sauber, tolles Frühstück, super Preisleistung und gute Betreuung! Man muss halt nur dran denken, dass man mit einem Kleinwagen nicht bis zum Haus vorfahren kann. Das macht aber nix, weil Roberta einen holt, wenn man es braucht und der Weg von der Garage bis zum Haus nicht lang ist, nur leicht in der Steigung.

Wir fuhren noch einmal den Berg hoch, um zu schauen, ob man die Aussicht von vorhin noch irgendwo etwas besser kriegen könnte…aber in Umbrien haben die Italiener die Aussicht gepachtet…bzw deren Häuser. Man kann immer nur bis zur Hauswand gucken und vermuten, dass die dann einen wunderbaren Blick haben, wenn sie aus ihrem Wohnzimmerfenster schauen.

So blieb uns nur eine Stadtansicht und ein komischer Turm:


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Wir gaben nun unser Endziel ins Navi ein und leider führte es uns weg vom Comer See, so dass wir von diesem nichts mehr mitbekamen. Schade! Dafür bot uns die eine Serpentine wenigstens ein bisschen Aussicht, wenn auch immer noch diesig und für die Bearbeitung eine Herausforderung:


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Die Autobahnfahrt war SO langweilig (also nur außerhalb des Autos, nicht innerhalb!). Nix los auf beiden Seiten der Straße - Umbrien ist recht ungezähmt und stark bewaldet, nicht so wie die Toskana - und die Italiener haben anscheinend auch keinerlei Gespür für schöne Rastplätze mit Sitzmöglichkeiten, wo man mal kurz in der Sonne sitzen und ein Brot genießen kann…so fuhren wir weitestgehend durch.

Das Navi sagte plötzlich: „halten Sie sich links, Richtung:….und dann folgten nur einzelne Buchstaben.
Hä….es würde sicher gleich nochmal kommen, das Navi sagte NIE nur einmal etwas:
„halten Sie sich links, Richtung:

EFF
I
ER
E
ENN
ZETT
E

Wir kriegten uns vor Lachen nicht mehr ein. :lol: Warum auch immer das Navi genau bei "Firenze" anfing zu buchstabieren, statt es auszusprechen (es sprach die wildesten Namen aus! Zwar gerne mal kreuzfalsch, aber es sprach sie aus!)…es traf aber voll unser Humorzentrum.

Als wir an der vierten oder fünften unbemannten Baustelle vorbei fuhren, beschwerte Vera sich:
„Überall steht ‚Men at work‘! Ja, wo denn? Kein einziger Mann zu sehen! Leere Versprechungen!“ Ihre Enttäuschung wuchs pro Baustelle…sollte mir das zu denken geben? :D

Dann kam der Moment, wo wir endlich von der Autobahn runter fahren durften und zwischendurch stoppten wir immer mal wieder, weil uns nette Ortschaften ein paar schöne Dinge preisgaben:


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Bei diesem Bild musste ich sehr lachen:


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Steht auf dem Schild doch „Case nuove“ (neues Haus)… :lol:

Die Landschaft wurde immer schöner…oder vielleicht auch einfach nur das Licht. ;)


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Die Lichtstimmungen toppten sich dann gen Abend gegenseitig:


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Als wir endlich am Ziel ankamen (Fuchs und Hase waren schon lange vorher am GuteNachtsagen gewesen!), dämmerte es bereits stark, aber es war gerade noch so „hell“, dass wir ohne Schwierigkeiten unser Gepäck in die kleine Wohnung bringen konnten.
Sehr süß und klein, aber kaaaaaalt…. Wir wussten schon, dass die Heizung nicht angemacht werden konnte und hatten unsere Öfchen mitgenommen, die uns dann für die Abende etwas Wärme spendeten. Die Wohnung gehört Veras Freundin, daher hatten wir vorher schon alles abgeklärt und waren vorbereitet. Nach unserem Frosturlaub in der Cinqueterre wollten wir das ungerne wiederholen. :D

So. Hunger. Wohin?
Vera hatte über TripAdvisor etwas rausgesucht und wir ließen uns hin navigieren.
Als wir dort ankamen, wo das Navi sagte „Hier isses!“, war weit und breit überhaupt nix. Häuser zwar immerhin, aber nur Wohnhäuser, keinerlei Restaurants, nix. Na toll. Es war dunkel, wir hungrig und fremd…beste Voraussetzungen für einen entspannten Abend. :D Aber wir gaben die Hoffnung noch nicht auf, ich suchte mit der genauen Adresse der Homepage.
Das Navi sagte „aaaaah, DA wollt ihr hin!“ und führte uns über vergessene Wege und Stege mitten ins pechschwarze Dunkel.
Nur um uns dort abzusetzen, wo wieder nix war.
Ohmann. Ich hatte es also nicht besser, sondern schlimmer gemacht. :lol:

Genug ist genug! Ich gab bei Google „Restaurant“ ein, ab unserem Standort und Google führte uns zu einem italienischen Restaurant, das gute Bewertungen hatte und als „ungezwungen, locker, gemütlich“ beschrieben war. Klang ja gut.

Dort angekommen, mussten wir etwas revidieren.
Ok, es GAB es schon mal.
Ok, es war sogar offen.
Ok, man konnte dort essen.
Jaaay!
Aber es sah aus wie in einer Mensa, groß, eine Halle, viele Tische, sehr laut, sehr hallig…und sieben italienische Kinder, die völlig aufgekratzt den Laden terrorisierten. Es waren Kinder von Gästen (viele Tische besetzt) und vom Personal, die alle zusammen schreiend vorne im Restaurantbereich rumrannten. Die Akustik half unseren Ohren da nicht wirklich. Ich wunderte mich sehr, dass die Familien das zuließen und die anderen Gäste das nicht schlimm zu finden schienen…aber in Italien ist es tatsächlich so, dass Kindern relativ viel Freiheit gewährt wird…das sollte ich noch öfter merken.

Nachdem wir wirklich schon sehr belastet waren durch die beiden Anfahrtstage, war das für uns echt kaum zu ertragen. Glücklicherweise schüttelten dann doch einige Gäste auch den Kopf, was dazu führte, dass zwei Familien gingen und ein paar der „hauseigenen“ Kinder nach draußen verbannt wurden. Schlagartig war es ruhiger und wir konnten unser Essen genießen.

Da das Essen sehr lecker war, wollten wir es zu anderer Zeit in der Woche nochmals versuchen. Bei erneutem Kinderterror nimmt man sich dann halt einfach was mit und isst daheim.

Da Vera sich einen verdienten Wein gegönnt hatte, fuhr ich uns zu unserer Wohnung zurück, wo wir dann beide noch ein kleines Glas hoben und den Tag ausklingen ließen.

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Vorschau auf den nächsten Bericht:
Ein Regenbogen erhellt den Morgen, Erni und Bert sind nicht das, was sie scheinen und Oktopussalat aus einem italienischen Supermarkt ebenfalls nicht…

Dana 22.10.2018 19:16

Frage. Seht ihr den Bericht und die Bilder?

Ich hab alles eingestellt, sehe es kurz und dann nicht mehr. Ich sehe nur die ersten paar Sätze...was ist das denn...

EDIT:
Stefan hat sofort geholfen (Mod auf Zack!), es lag an den Zahlen und den Punkten...das Forum hat das alles als Ewigwort erkannt und "kackte ab", wie Stefan es nennt. :D
Nun könnt ihr alles lesen.

eac 22.10.2018 20:04

Pures Eigeninteresse. Wollte ja auch den Bericht weiterlesen. ;)

hpike 22.10.2018 20:07

Mal wieder sehr spannend und lebendig geschrieben Dana. Als wäre man dabei. Das kannst du wirklich gut. ;):top:

kiwi05 22.10.2018 20:32

Danke Stefan, daß wir nahtlos weitergenießen dürfen.
Danke Dana für deinen gewohnt unvergleichlichen Stil.....immer wieder gern bin ich mit dir/euch unterwegs.:top:

embe 22.10.2018 22:15

Zitat:

Zitat von Dana (Beitrag 2027360)
...
So blieb uns nur eine Stadtansicht und ein komischer Turm:




Hach, total schön, Eure Reise so nachvollziehen zu dürfen. :D

Der komische Turm ist der Faro Voltiano in Brunate bei Como. Ein 29 m hoher Leuchtturm oberhalb des Comer Sees, der zum 100. Todestag von Allessandro Volta (der mit der ersten Batterie) 1927 gebaut wurde.

Dana 22.10.2018 22:20

Also, ich hoffe, die Bilder gefallen euch auch und nicht nur die Schreibe. :lol:

@Michael: danke für die Erklärung! Ich hatte weder noch auf dem Schirm, wie die Stadt hieß, noch, was das da war...schön, dass du es hier schreibst, da lernt man noch was!

kiwi05 22.10.2018 22:30

Zitat:

Zitat von Dana (Beitrag 2027402)
Also, ich hoffe, die Bilder gefallen euch auch und nicht nur die Schreibe. :lol:

Dann zitiere ich mich mal aelbst:
Zitat:

Zitat von kiwi05 (Beitrag 2027379)
Danke Dana für deinen gewohnt unvergleichlichen Stil.....

.....der für mich die perfekte Mischung aus emotinalem Reisebericht und entsprechenden Bildern ist.

CB450 22.10.2018 22:31

Ahh, Italien. Meine Wahlheimat, wenn ich denn italienisch spräche. ;)
Vor drei Wochen saß ich noch auf Sizilien und genoß das Meer, den Fisch und den Wein.

Danke, dass Du uns hier teilhaben lässt. Wie immer mit feinen Bildern und flotter Feder.
Die Mitte Italiens mag ich auch. :)

Tafelspitz 23.10.2018 07:52

Zitat:

Zitat von Dana (Beitrag 2027402)
Also, ich hoffe, die Bilder gefallen euch auch und nicht nur die Schreibe. :lol:

Oh, ein Danascher Reisebericht, den hätte ich ja fast übersehen :shock: :D :top:

Wie immer ein besonderer Leckerbissen, sowohl textlich als auch illustratorisch, vielen Dank fürs Teilhaben lassen!

Und schön, dass ihr euch für die Gotthard-Passstrasse entschieden habt. Ein eindrückliches Stück Strasse mit grandioser Geschichte.
Falls ihr mal wieder dort durchfahrt, ein paar Tipps:
- Schöllenenschlucht und Teufelsbrücke. Übersieht man leider leicht und fährt unbemerkt daran vorbei, ist aber eine landschaftliche Perle gleich neben resp. unter der Strasse.
- Auf dem Weg runter vom Pass Richtung Italien die alte Tremola-Strasse nehmen. Biegt zwischen den Restaurants etwas versteckt ab, lohnt sich aber sowohl landschaftlich als auch fahrtechnisch. Und viel weniger Verkehr als auf der neuen Strasse.
Bringt man 1-2 Stunden Zeit mit, lohnt sich ein Besuch in der Festungsanlage Sasso.

jhagman 23.10.2018 08:18

Eure Bilder wären nur halb soviel Wert ohne die Erzählung dazu!
Ich lese gespannt mit und freu mich der Bilder. Mit der Wahrscheinlichkeit selber die Ecke irgendwann mal unsicher zu machen :-)

steve.hatton 23.10.2018 11:36

Zitat:

Zitat von embe (Beitrag 2027400)
Hach, total schön, Eure Reise so nachvollziehen zu dürfen. :D

Der komische Turm ist der Faro Voltiano in Brunate bei Como. Ein 29 m hoher Leuchtturm oberhalb des Comer Sees, der zum 100. Todestag von Allessandro Volta (der mit der ersten Batterie) 1927 gebaut wurde.

Ach Brunate, kenn ich eher daher - weiter südlich von Como bei Fino Monasco:
https://www.calzaturificiobrunate.it/de/

Ditmar 23.10.2018 11:52

Zitat:

Zitat von jhagman (Beitrag 2027453)
… Mit der Wahrscheinlichkeit selber die Ecke irgendwann mal unsicher zu machen :-)

Ist doch für Dich nur eine Tagesausflug, da bist Du abends doch wieder zu Hause. :lol:

Ja es macht Spaß weiter zu lesen, auch weil ich die Gegend überhaupt nicht kenne.

Dana 23.10.2018 13:17

Danke für die liebe Zuwendung und die tollen Tipps!
Wenn wir mal wieder den Pass fahren (und das wird nächstes Jahr sein, da geht es nach Rom und in die Toskana), werden wir die Seitenstraße ausprobieren!

Tom D 23.10.2018 16:54

Ach, schön. Feiner Bericht und dolle Bilder. Mein liebstes ist das vorletzte. Tolle Lichtstimmung und ich liebe diese auf Hügeln liegende kleine italienischen Städtchen.

Und ich musste erst mal googeln, was Metanodotto bedeutet.

10Heike10 23.10.2018 17:45

Interessant geschrieben und sehr schön illustriert :top:


Auf die von dir beschriebene Lockerheit im Umgang mit Kindern traf ich auch in anderen Ländern.
Wir Deutschen sind da manchmal etwas ... hm ja steif ;)


Freue mich auf deine Fortsetzung!

Dana 23.10.2018 18:20

@Tom: :umarm:

@Heike: Dann nehme ich lieber die deutsche Steifheit. Es war ein Unding, wie sich die Kids dort benommen haben. Das war nicht mehr feierlich. Das hat nichts mehr mit steif oder nicht steif zu tun...

So, weiter gehts!

Bevor ich mit dem neuen Teil beginne, möchte ich noch zwei Bilder nachlegen, die ich fälschlicherweise dem nächsten Morgen zugeordnet hatte. Gerade fiel mir auf, dass das nicht sein könne und ich stellte fest, dass es die Abendröte des vorigen Tages war.


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So. Aber jetzt!


Sa, 6.10.
Von falschen Entscheidungen, Sesamstraße und dem leckersten Focaccia ever


Als ich morgens erwachte, tröpfelte es aufs Dachfenster.
Och nö. Jetzt fährt man in Urlaub (daheim seit April Dauerschönwetter) und da regnet es los. Naja, dann beginnt der Tag halt langsam, behäbig und urlaubig…mit ner Zeitung, einem Buch und ner Wolldecke. Auch schön!

Aber als ich aufstand und aus der Balkontür trat, um Luft zu schnappen, blieb dieselbe mir eher weg.
Das Licht brach sich gerade Bahn…
Moment…wenn es da Licht gibt…und Regen…dann…dann….!!!!!
Ich jagte hinaus, riss meinen Kopf nach links…und tatsächlich.


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Ich rannte nach meiner Kamera. Hielt inne.
Hm…Wecke ich Vera?
Und dann traf ich eine fatale Fehlentscheidung, ich weckte sie NICHT. Sie braucht ihren Schlaf und ich war mir nicht sicher, ob ein Regenbogen ein Weckgrund sein sollte… Zudem wusste ich ja nicht, wie lange diese Situation so blieb, sowas ändert sich ja total schnell – und sie zu wecken, um ihr dann „nichts“ am Himmel zu zeigen, das wollte ich nicht.

Somit fetzte ich meine Kamera hoch und rannte im Bademantel und mit Hausschuhen die Treppe runter, auf die Straße. Man sah den Anfang des Regenbogens und erahnte, wo er weiter ging.


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Und ich dachte, ok, wenn er diese Biegung hat, dann müsste ich eigentlich auch das andere Ende sehen können. So rannte ich im Regen weiter, meinen Bademantel bzw dessen Kapuze segnend, und sprang in die Weinberge, um das andere Ende ebenfalls aufnehmen zu können. Und es gelang mir.


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Giano lag in der Sonne, aber drumrum war alles wirklich dunkel. Mit dem Tele wirkte das noch mehr:


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Beim Rückweg MUSSTE ich es einfach nochmals aufnehmen, das war zu schön...


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Dann war der Zauber vorbei, der Regen hörte auf und die Sonne brach durch.


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Unser Häuschen (links sieht man den Aufgang zu unserer Wohnung):


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Auf der „Gegenlichtseite“ und hinten im Tal gab es schöne Nebelstimmungen:


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Und ich entschuldige mich nochmals bei Vera für die falsche Entscheidung und widme ihr die Bilder.
Zwar sagte sie, dass sie selbst nicht genau wüsste, ob sie aufgestanden wäre, aber es tut mir im Nachhinein einfach leid, ihr die Chance genommen zu haben.

Das Frühstück nahmen wir gegen halb elf ein, denn das Wetter hatte sich dann wieder zugezogen und es regnete grau in den Tag hinein. Danach war der Plan, ein wenig rumzufahren und dann einzukaufen.
Vera googelte.
Hö…hier gibt es einen ERNI…
Man witzelte herum, ob es dann auch einen BERT gebe und ob es Partnersupermärkte seien, die auch zusammen wohnten…aber Vera hielt dann die Nase näher ans Fohn:
„Ach nee, Emi! Sah nur aus wie Erni!“ Und EMI und ERNI sehen klein geschrieben wirklich sehr ähnlich aus, das kann man schon mal verwechseln.
Also keine italienische Sesamstraße und wir fuhren gegen 14.30h dann doch mal los.
Erst einmal wollten wir uns Giano anschauen, unser kleines Dörfchen (das heute Morgen in der Sonne lag) und schraubten uns die steile Bergstraße hinauf.
Oben angekommen, regnete es Bindfäden und machte somit alles recht unattraktiv.
Wir wählten also Spoleto als nächstes Ziel aus, das eine halbe Stunde entfernt lag und hofften, dass das Wetter bis dato ein Einsehen mit uns haben würde.

Die Stimmung war schon seeeeehr „schwarz“:


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Aber hey, Glas halb voll und so!

Unterwegs merkte ich meinen Magen sachte anklopfen. Das Frühstück hält bei mir nun mal nicht bis abends und auch Vera mag nachmittags gern ein Stück Süßes mit einem Kaffee. Da ich aber mittags lieber deftig mag, ist ein Zusammenkommen da gar nicht so einfach. Wir suchten also eine Art Bäckerei, die sowohl die eine als auch die andere Seite bediente und fanden sie in Spoleto. „Pasticceria, Pizzeria“, das versprach, beides zu enthalten.
Vera bestellte einen Cappuccino und ein süßes Teilchen, ich ließ mir eine Focaccia belegen mit getrockneten Tomaten und einer Mischung aus Zucchini, Oliven etc.
Best Focaccia ever. SO lecker. Und soooo riesig, dass ich die Hälfte mitnahm und wir nochmals davon essen konnten.

Es regnete. Immer noch. So, dass es keinen Spaß machte, in Spoleto irgendwie aus dem trockenen Gefährt zu steigen und ein wenig herum zu laufen. So drehten wir und fuhren doch mal zum ERNI. War bei uns jetzt der ERNI, ganz egal, wie er sonst hieß. ;)
Wir kauften für die nächsten Tage ein, für das Abendessen noch ein paar Oliven, Tomaten, Brot und einen Oktopussalat direkt von der Theke, der uns anlachte. Zusammen mit der Focaccia…hammer Abendessen. Ich freute mich schon drauf.

Nach dem Einkauf machten wir uns auf den Weg heim, allerdings hörte der Regen dann doch mal auf und es entstanden schöne Nebel- Staffel und Stimmungsbilder, auch wenn das Licht fehlte und wir dazu neben den Straßen in die Gräben hüpfen mussten, um nicht JEDEN Strommasten mit auf dem Bild zu haben, den es in Umbrien so gibt.


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Abends tischten wir unser Gekauftes auf…der Oktopussalat sah in der Schüssel SO wunderbar aus…
…und wanderte nach zwei Bissen geschlossen in den Müll.
Boah…sowas Schlechtes habe ich in meinem Leben selten gegessen…der Oktopus musste an die 100 Jahre alt gewesen sein und war miserabel angemacht. Ich esse solche Salate sehr gern, aber das war echt mies.

Ja, ihr merkt, es geht an diesem Tag oft ums Essen…viel mehr haben wir ja auch nicht gemacht. :D

Da ich mir „handyfrei“ verordnet hatte, las ich in meinem Buch…genau vier Zeilen, dann schlief ich darüber ein, was nichts mit dem Inhalt, sondern eher mit meiner momentanen Verfassung zu tun hatte, schließlich erholte ich mich immer noch von einer Streptokokkeninfektion…

Der nächste Tag sollte besser werden!

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Vorschau auf den nächsten Bericht:

Einiges ging mir SEHR an die Nieren…und manchmal kommt man über Umwege ans Ziel!

Tom D 23.10.2018 19:24

Zitat:

Zitat von Dana (Beitrag 2027640)
Unser Häuschen (links sieht man den Aufgang zu unserer Wohnung):


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*dasbildimkopfspiegel*

Duck und wech

Und, haha, Ernie und Bert, klasse :D

Die Regenbogenbilder gefallen mir sehr.

Dana 23.10.2018 23:16

Zitat:

Zitat von Tom D (Beitrag 2027653)
*dasbildimkopfspiegel*

Duck und wech

Nein, wirklich LINKS der Treppenaufgang am Haus. :D
Nicht vorne rechts der. ;)

Tom D 24.10.2018 05:27

Achso, links am Haus. Ich hatte links im Bild verstanden.
Sorry. :?

Tafelspitz 24.10.2018 07:58

Woah, die Regenbogen-Bilder sind ja echt voll dä Hammä :top:
Da hat es sich doch gelohnt, im Bademantel durch den Regen zu ziehen.
Davon hätte ich allerdings auch gerne ein paar Bilder gesehen :crazy:

Dana 24.10.2018 08:06

Zitat:

Zitat von Tom D (Beitrag 2027723)
Achso, links am Haus. Ich hatte links im Bild verstanden.
Sorry. :?

Ist doch nicht schlimm! War von mir auch missverständlich geschrieben. :umarm:

Zitat:

Zitat von Tafelspitz (Beitrag 2027735)
Davon hätte ich allerdings auch gerne ein paar Bilder gesehen :crazy:

SO ein Pech, dass mein Kamerateam noch schlief. ;)

ingoKober 24.10.2018 08:44

Sehr schöne Regenbogenbilder!
Und auch mal was anderes als die übliche Italienbildstimmung :top:

Viele Grüße

ingo

Ditmar 24.10.2018 10:32

Wie heißt es so treffend, "Der frühe Vogel fängt den Wurm" oder so ähnlich, das trifft hier voll und ganz zu, schone Bilder vom Regenbogen und dem Land überhaupt. :top::top:
Und was Nachtmenschen angeht, die verpassen so etwas dann eben, so etwas nennt man "Pech gehabt", kenne ich so von meiner Frau, die ist eher eine Langschläferin.
So jetzt höre ich lieber auf weiter zu schreiben, sonst gibt es demnächst noch :itchy:

Dana 24.10.2018 14:14

Naja, wer halt immer Spätdienst hat, hat halt einen etwas anderen Rhythmus. ;)
Jemand, der bis 22h hart arbeitet und dann vielleicht noch etwas Feierabend möchte, zeigt DIR nen Vogel, wenn er um sechs oder sowas wieder aufstehen soll. :D

Und weiter gehts!
Der nächste Beitrag wird nicht GANZ so einfach, weil mir da einiges an die Nieren ging. Ich weiß, da werden die Meinungen weit auseinander gehen...lasst es einfach als MEIN Stimmungsbild stehen, ja? Danke!

Sonntag, 7.10.
Von Teenie-Idolen, armen Tauben und Türmen, die nicht da sind, wo man sie erwartet…oder doch?


Als ich aufwachte, merkte ich…nix.
Und das ist tatsächlich bemerkenswert! Normalerweise tut immer irgendwas weh, wenn man eine rheumatische Erkrankung hat. Irgendwas ziept immer. Hier: nix. Ich wachte auf, streckte mich und war völlig schmerzfrei. Und das sollte sich über die Woche hinziehen.
Grund: meine Matratze.
Als ich zum ersten Mal ins Schlafzimmer kam, war da ein ganz normales Doppelbett, so dachte man jedenfalls. Als ich die Bettdecken zur Seite nahm, stellte ich folgendes fest:
Ja, das Bett maß insgesamt in der Breite zwei Meter.
Ok….so ganz fair aufgeteilt waren diese nicht, denn es gab ein Bett mit 1,20m und ein Bett mit 80cm Breite, die nebeneinander gestellt und auch nicht fest aneinander gemacht waren.
Wie das ja oft so ist, hat man feste Seiten, wo man schläft und natüüüüürlich war MEINE Seite die mit den 80cm.
Ich hmpfte eine Weile durch die Gegend, fand mich dann aber damit ab, denn reichen taten 80cm natürlich und ich konnte mein Bein ja auch mal „über die Grenze strecken“.
Und ich sollte belohnt werden – denn diese Matratze…Leute…the best. Ich habe die ganze Woche geschlafen wie ein Baby, völlig ohne Schmerzen – das war für mich eine ganz neue Erfahrung.

Morgens bekamen wir dann Besuch von Veras Freundin, der auch die Wohnung gehört, die in der Nähe von Rom wohnt und dort Reiseleiterin ist. Ich stand daher schnell auf und wollte schon Vera wecken:


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Aber der war SO schnell weg, dass es sich diesmal tatsächlich nicht lohnte. Dafür gab es noch zwei schöne sonnig-neblige Stimmungen:


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Um zehn Uhr trafen wir uns dann in unserer Wohnung auf einen Kaffee und zum Quatschen mit besagter Freundin, mittags legte sie sich ein wenig zur Ruhe und wir fuhren so lange auf Tour, bevor wir abends mit ihr wieder zusammentreffen und Essen gehen wollten.
Unser Ziel hieß „Bevagna“, ein kleines Dörfchen, in dem Vera vor einigen Jahren mal für einen Urlaub gewohnt hatte und liebe Erinnerungen damit verband. Das wollte ich mir natürlich nicht entgehen lassen und so schwangen wir uns auf, dieses Örtchen zu besuchen.
Wir fanden es ohne Probleme, bekamen auch noch einen Parkplatz (juhu!) am Ortsrand (im Ort dürfen nur manche Anwohner fahren und auch nur an besonderen Stellen, außerdem ist es sehr eng) und liefen über die Brücke in das Städtchen hinein.


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Ich liebe solche Dächergruppen, meist alt und eigentlich schon renovierungsbedürftig…aber mit so viel Charme… die „Glückstaube“ in der Mitte sah ich fliegen, aber dass ich wirklich traf, war mehr Glück als Verstand!


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Als wir in der „Ortsmitte“ ankamen, war irgendwie ganz Bevagna auf den Beinen. Der Platz war überfüllt, es schwätzte und lachte umeinander…und wir waren erst sehr überrascht, dann aber erkennend: Es war Sonntag, es war Mittag, die Kirche war gerade aus. Vera meinte, dass sich die Menschenansammlung sicher bald legen würde, also gingen wir erst einmal ein wenig herum und schauten uns alles drum herum an. Gässchen, Kirchen, Türen (für den Adventskalender! :D)…


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(Der Witz: da wir so viel hin und her liefen, verlor ich die Orientierung und machte ein fast deckungsgleiches Bild nochmal, weil ich nicht kapiert hatte, an derselben Stelle zu stehen. :lol:)


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wir durchwanderten den kleinen Ort in alle möglichen Richtungen und wollten eigentlich noch zu einer Kirche, oben auf der Spitze des Hügels, aber da war gesperrt. Eine Filmcrew hatte sich auf der großen Treppe breit gemacht, mit Bouncern, Schirmen, Kameras…und zwei jungen Mädels, die von einer Reporterin interviewt wurden. Oha, sah nach Teenie-Stars aus. Wir sollten den Mädels auch später noch öfter begegnen…auch mit Fans, die dann Selfies machten etc. Keine Ahnung, wer das war. :D

Beim Rückweg zum Platz, um ihn jetzt mal frei aufzunehmen und auch etwas zum Essen zu suchen, wählten wir einen bestimmten Weg. Wir sahen eine rote, große Katze, die uns aus dem Weg stob…und ich stolperte fast über etwas, das mitten auf dem Weg lag. Eine Taube, mich panisch anschauend.
Sowas geht bei mir ja gar nicht. In Deutschland wäre ich mit ihr zum nächsten Tierarzt, ganz egal, was sonst unser Programm gewesen wäre. Ich ertrage sowas nicht. Mir kamen natürlich sofort die Tränen und ich schaute mir die Taube näher an. Sie lag breit ausgefächert da und blutete oben am Hals.
Na toll, da hatte sich die Katze sie wahrscheinlich schon gepackt.

Ich WEISS, man soll der Natur eher ihren Lauf lassen, aber ich KANN das nicht. Ich musste so weinen und Vera tröstete mich, sagte mir aber, dass es einfach keinen Sinn habe, die Taube irgendwo hin zu bringen, das wird in den meisten Ländern außerhalb Deutschlands einfach anders gehandhabt.
Ich wollte da nicht weg, ich wollte sie nicht ihrem Schicksal überlassen, da setzte sich die Taube auf und spazierte los. Sichtlich lädiert, aber sie lief. Von der Katze weg. Die, fettgefressene Hauskatze (gepflegt, dick, also keine Not!), wollte dem armen Vogel hinterher. Ich schirmte die Taube ab.
NEIN!
Die Katze guckte blöd. Lief ums nächste Auto und versuchte es nochmals.
NEIN!
Ich ließ sie nicht.
Sie zeigte mir den Mittelfinger und versuchte, an mir vorbei zu kommen.
NEIN!!!
Die Taube rettete sich zuerst auf einen Vorsprung. Die Reaktionen der Italiener, die vorbeikamen, waren alle gleich: unbeteiligt, schulterzuckend. Nunja, was sollten sie auch machen.
Und das Allerschlimmste:
Die Taube saß auf einer Treppe vor einer Haustür mit Glaseinsatz. Hinter der Tür sprang eine graue „Shebakatze“ immer und immer wieder hoch, stierte nach draußen, krallte sich im Vorhang fest und fixierte den angeschlagenen Vogel. Ein Pärchen blieb stehen, die Frau lachte schallend, griff zum Handy und machte ein Bild.

Klar, super Motiv…aber ich konnte nicht.

Vera zog mich weiter, ich heulte noch drei Straßen weiter, ich weiß, einfach doof…und ja, ab und an Fleischesser und so…aber für mich ist es ein Unterschied, ob ein Tier gezielt fachmännisch getötet wird (und bestenfalls vorher ein schönes Leben hatte, das kann man ja durch den Kauf steuern) oder ob ein Tier völlig unnötig verletzt wurde und nun in Gefahr ist. Eine Diskussion über sowas ist hier auch nicht erwünscht, das würde den Rahmen sprengen. Ich erzähle euch einfach nur von meinen Emotionen.

Doch als wir noch um fünf Ecken gebogen waren und nun wieder die Hauptstraße entlangliefen, spazierte uns die Taube entgegen! Sie war entkommen (zwar verletzt, aber das konnte sie schaffen) und blieb stehen und schaute mich an. Klar, es klingt albern, aber ich schaute sie auch an…und wir standen da…und ich war einfach nur froh, dass sie noch lebte und die Katze nicht die erste Chance ergriffen hatte, sie zu schlagen.

Ganz am Schluss, als wir nochmals ein Stück dieser Straße gehen mussten, sahen wir sie NOCHMAL auf einer anderen Höhe als vorher! Und wieder blieb ich stehen…und sprach zu ihr…sie legte den Kopf schief und kam mir dann ein Stückchen entgegen gehopst…
Ich weiß nicht, ob sie es geschafft hat…aber ich möchte es mir gern vorstellen…

Wir kamen nun an den Platz in der Dorfmitte, der war jetzt tatsächlich wie leergefegt:


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Ich habe es mal so schepp gelassen, weil das Richten mir auch nicht gefallen hat.

Wenigstens kam langsam mein Bauch wieder in Ordnung und meldete Hunger an. Wir setzten uns ins „Ottavius“, nachdem wir die große Werbung des benachbarten Imbisses ausgeschlagen hatten.
Die Bedienung erklärte uns, dass es SEHR lange dauern würde – was wir nicht hofften, bei gegrilltem Gemüse, Bruschetta und einer Ofenkartoffel…und glücklicherweise hatten wir auch Recht, das Essen kam dann recht schnell, weil der Koch es „dazwischenschob“. Lecker! Bruschetta mit Trüffel ist echt richtig gut! Die anderen Gäste, die draußen gesessen hatten, waren mittlerweile gegangen, ein Pärchen hatte uns noch eine halbe Flasche Wein schenken wollen, die sie übrighatten, die wir aber dankend ablehnten, weil wir mitten am Tag eher nichts trinken. Trotzdem, was für eine nette Geste!

Eigentlich wollten wir gehen…aber dann brach die Hölle los. Wir hatten schon gesehen, dass sich Wolken aufbauen…aber dass die SO abregneten…meine Güte. Wir schnappten unser Hab und Gut und verkrochen uns dicht unter den Sonnenschirm…und gottseidank war dieser wasserundurchlässig! So saßen wir und schauten uns die Wassermassen an, die herab stürzten…aber irgendwie war das schon auch lustig! Zwar wurde es etwas kühler, aber man konnte es gut aushalten.

Als es nachließ, kam die Bedienung sofort hoch und lachte mit uns ziemlich über die nun SEHR nasse Außenanlage und uns zwei total trockene Gäste. ;)

Wir gingen, nachdem die Sonne wiederkam, noch eine Weile im Örtchen herum.


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Die Sonne und die regennassen Straßen hatten schon auch was!


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Da wir noch zum „Torre del Colle“ wollten, verabschiedeten wir uns von Bevagna und verließen es im schönsten Sonnenschein:


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Weiter gings, das Navi wies uns den Weg zum „Torre del Colle“.
Wir fuhren auf den Parkplatz.
Kein Turm weit und breit.
Hä…das stimmte doch nicht…

Ich gab den „Torre del Colle“ erneut ins Navi ein und das Navi sagte: „ACHSO, DA wollt ihr hin!!! Das sind noch acht Minuten!“
Hmpf.
Wir fuhren also weiter und weiter…zwischendurch bekamen wir noch schöne Motive zu sehen, daher hielten wir ab und an:


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Der Reiher auf dem ersten Bild war das Motiv, das Vera UNBEDINGT haben wollte…aber just, als sie sich in eine gute Position gebracht hatte, lief ein Pärchen über die dortige Brücke und der Reiher flog von dannen… Das tat mir so leid und daher widme ich ihr dieses Bild auch, obwohl ich den Reiher nicht wahrgenommen und das Bild aus anderen Gründen aufgenommen hatte.
Schatz, nur für dich! ;)

Als wir an der Stelle ankamen, die uns das Navi zugewiesen hatte (wir waren mittlerweile eine halbe Stunde unterwegs, weil wir halt überall auch angehalten hatten), führte eine mega steile Straße hinauf. Nee, echt nicht.


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„Lass uns mal schauen, wie es dort um die Kurve aussieht…“
Ich deutete um die Ecke und auch Vera hatte sich das schon vorgenommen, wendete und fuhr halb um den Berg.

.........

„…………………Kennst du das?“
Ich schaute mir den Parkplatz an…
„Moah, ey…“
Wir waren wieder am Ausgangspunkt des ersten Stopps am Parkplatz… Riesen Umweg für NIX!
Ich meine, das Navi leise hämisch kichern gehört zu haben…

Na gut. Wenn das also hier sein sollte, dann sollte das so sein.
Wir stiegen aus und spazierten durch das alte Stadttor:


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Durch enge Gässchen (was auch sonst):


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Bis an den Ortsrand mit einer tollen Stimmung (seht ihr den Hasen rechts mittig?):


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Dann schauten wir auf die Uhr und sahen, dass wir uns sputen mussten, um rechtzeitig daheim zu sein, um Veras Freundin zu holen. An einer Stelle blieben wir nochmals stehen, weil wir irgendwas gesehen hatten…und ich stand da und schaute Vera zu. Plötzlich blies mir etwas von hinten in den Nacken und schnaubte. Ich drehte mich überrascht um:


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Der Kleine stand auf dem Balkon, der echt in Kopfhöhe angebracht war und schaute mir direkt ins Gesicht. :D Wedelnd, wie man auf dem einen Bild durch die lange Belichtung sieht! :lol:
Ein süßer Fratz!

Am Ortsausgang lag dann noch einmal die Gattung „Katze“ friedlich herum:


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Und dann schipperten wir nach Hause, nicht, ohne noch zwei Bilder bei schönem Licht zu schießen:


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Wir holten Veras Freundin, die schon wartete und gingen in Montefalco, einem Ort in der Nähe, einen Aperitif nehmen (macht man in Italien so) und danach in ein wunderbares Restaurant Essen (ohne Kameras,einfach nur so, aber wir waren da später nochmal, dann folgen noch ein paar Bilder!).

Wer mal nach Montefalco kommt, muss UNBEDINGT in das „L’Alchimista“ gehen. Es ist direkt am Marktplatz und wird von zwei Schwestern geleitet. Super nett, super lecker…unglaublich.
Vera und ich aßen das Gleiche: Rinderfiletstreifen an Rucolasalat mit Balsamico und frischen Parmesanhobeln…ich habe noch NIE solches Fleisch erlebt…so perfekt gebraten…boah. BOAH. Ich esse nur noch sehr selten Fleisch, aber hier erzählte uns die Freundin von Vera von der Herkunft der Rinder...und da gönnte ich mir das. Das Restaurant ist dafür bekannt und trotzdem nicht überteuert.

Danach war der Tag mit großer Zufriedenheit verbracht, auch wenn ich immer wieder an das Täubchen denken musste… Wir schauten abends noch einen Film über Afrika (in Italien… :D), ein Land, das uns einfach nicht mehr los lässt…und dann ging es ins Bettchen!

ingoKober 24.10.2018 15:51

Hm...die Taube hättest Du besser der Katze gelassen. Katzenspeichel ist hochinfektiös und die enthaltenen Bakterien für Vögel fast immer tödlich. Da reichen schon kleinste Wunden. Da wäre ein rascher Tod durch dei Katze gnädiger gewesen.
OK, Tauben gibts genug...aber Du hast letztlich einen Ausschnitt davon gesehen, was auch in Deutshcland Freigängerkatzen - mit daheim gefüllter Futterschüssel- anrichten. Vielerorts sind sie inzwischen gleich nach der Habitatszerstörung der größte Bedrohungsfaktor für angeschlagene Populationen von Kleinwirbeltieren.
Katzenhalter wollen es nicht wahrhaben, aber es ist vielhundertfach wissenschaftlich belegt. Millionen von Kleinwirbeltieren werden Jahr für Jahr von Freigängerkatzen erlegt.
Besonders hart trifft es Reptilien und Fledermäuse. Eine einzige Katze kann ganze Fledermauskolonien ausrotten, wenn sie nur Abend für Abend am einzigen Scheunenausflugloch ein paar ausfliegende Chiroptera aus der Luft schlägt und zu Tode spielt.
Wo Freigängerkatzen sind, gibt es auch bei optimaler Habitatsituation in aller Regel gar keine Reptilien (Mauereidechsen ausgenommen) mehr.
Ein reales Beispiel: Ein mir bekannter Herpetologe betreute die Umsiedlung von mehreren hundert Zauneidechsen, die einem Bauvorhaben weichen mussten. Habitat war vorbereitet und optimal. Alles bestens. Die Echslein blieben dort und vermehrten sich. Dann zog in ein isoliert ca 100m entfernt stehendes Haus eine Familie mit zwei Freigängerkatzen ein. Ein Jahr später gab es dort keine einzige Zauneidechse mehr...

Sorry, wird zu off topic. Ich stoppe es lieber hier.
Aber die Ignoranz der Katzenhalter regt mich auf. Die leugnen das schlicht, trotz erdrückender und wissenschaftlich gut gesicherter Datenlage.
Alle wissen das besser...es ist Natur und schon immer so. Von wegen Natur und schon immer. Seit ca 80 Jahren explodiert erst die Katzenpopulation und die Dichte liegt heute vielerorts bei mehr als dem tausendfachen der natürlichen Kleinraubtierpopulation...ein Effekt, als würde man auf Makutsi 5000 zusätzliche Löwen aussetzen...ob da wohl Antilopen und Co überleben würden?
Vor unserer Haustür haben wir genau diese Situation.
Aber Stopp...sorry

Viele Grüße

Ingo .


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