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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Nachschärfen von Bildern.


Justus
26.09.2003, 00:17
Hallo,
was genau ergibt sich daraus, wenn man Bilder per EBV "nachschärft"? Ich habe nur Bildprogramme mit rudimentären Nachschärf-Algorithmen, die mich bisher nicht überzeugen konnten, aber ich denke mir sowieso immer, daß die EBV doch keine Schärfe in ein Bild reinzaubern kann, die nicht von Anfang an darin enthalten ist. Es kann höchstens (durch Bearbeitung und nochmaliges Abspeichern) Informationen zerstören.
Kann mich jemand aufklären und evtl. Vergleichsbilder präsentieren?
Gruß,

Justus

korfri
26.09.2003, 01:51
Durch Schärfen werden feinste Unterschiede verstärkt, mit dem Ziel, daß Konturen hervorgehoben werden. Das menschliche Auge ist leider sehr leicht zu täuschen, und empfindet so ein Bild als schärfer.

Soweit Du die Schärfe einstellen kannst, würde ich einfach mal probieren, was gut und vertretbar ist, ohne daß das Original bei Vergrößerung verfälscht erscheint.

Bei Irfanview z.B. benutze ich 10 Punkte, maximal 15.

Ich schärfe nur Bilder an, deren Pixel-Anzahl ich z.B. für die Web-Präsentation in der Galerie verkleinert habe. Wenn ein Foto ursprünglich 2560*1920 Pixl hatte, und von mir auf 800*600 reduziert wird, könnte es unscharf wirken. Das einfachste wäre daher, nach der einmaligen Verkleinerung einmal sanft anzuschärfen. Manche schwören darauf, lieber in mehreren kleinen Schritten zu verkleinern, und evtl. jedesmal ein bischen anzuschärfen.

Egbert
26.09.2003, 06:39
Hallo Justus,

ich schärfe alle Bilder für die Galerie leicht nach, denn durch die Verkleinerung leiden sie. Bei Originalen wende ich es nicht an. Was unscharf ist wird auch dadurch nicht wirklich besser. Ist dann was für den Papierkorb.

r0b
26.09.2003, 13:58
Hallo,
was genau ergibt sich daraus, wenn man Bilder per EBV "nachschärft"? Ich habe nur Bildprogramme mit rudimentären Nachschärf-Algorithmen, die mich bisher nicht überzeugen konnten, aber ich denke mir sowieso immer, daß die EBV doch keine Schärfe in ein Bild reinzaubern kann, die nicht von Anfang an darin enthalten ist. Es kann höchstens (durch Bearbeitung und nochmaliges Abspeichern) Informationen zerstören.
Kann mich jemand aufklären und evtl. Vergleichsbilder präsentieren?
Gruß,

Justus

Das ist leider ohne Kenntnis des Abtasttheorems und der Darstellung von Signalen im Frequenzbereich sehr schwer zu erklaeren. Es ist so dass vor dem Verkleinern das Bild gezielt unscharf gerechnet werden muss da sonst sog. Aliasing-Artefakte auftreten. Die Unzulaenglichkeiten der dazu verwendeten Filter (man koennte auch bessere nehmen ...) kann man nachher teilweise rueckgaengig machen, indem man das vorhandene Restsignal ("hochfrequent") wieder verstaerkt - und damit leider auch das Rauschen dort.

Falls Du Dich einarbeiten willst, google einfach mal nach Begriffen wie "Aliasing Abtastung Fouriertransformation Tiefpass", da findest Du einiges an Literatur. Buecher zum Thema sind unter "Systemtheorie" und "Digitale Signalverarbeitung" zu finden. Alles leider recht mathematisch.

Ich hoffe ich habe jetzt nicht noch mehr Verwirrung gestiftet :oops:

Gruss,
Rob

Justus
26.09.2003, 15:41
Aliasing Abtastung Fouriertransformation Tiefpass

:shock:

Matthi
26.09.2003, 17:51
Aliasing Abtastung Fouriertransformation Tiefpass

Kann man das auch in Deutsch ausdrücken?

r0b
26.09.2003, 21:49
Aliasing Abtastung Fouriertransformation Tiefpass

Kann man das auch in Deutsch ausdrücken?

Hm, Du kannst Aliasing als Überfaltungsfehler bezeichnen. Wenn das hilft. Da wird Google aber nicht soviel ausspucken ... den Rest habe ich schon möglichst mit den deutschen Begriffen bezeichnet.

Leider ist es wirklich schwer das Thema ohne besondere Vorkenntnisse zu vermitteln, und bevor ich mir den Wolf tippe geb ich lieber die Begriffe an, unter denen Google das gewünschte Ergebnis bringt. Sorry :cry: Aber wer tatsächlich Interesse hat wird mit den Begriffen entsprechend Material finden.

Gruß,
Rob

Ottmar
27.09.2003, 19:56
na, wer je in ein Oszyloskop geblickt hat, kenn das Problem der Fehl-Abtastung. Fourietraffo, na, das ist im Üblichen die Traffo vom Zeit in den Frequenzbereich oder umgekehrt. In der Optik,und um das geht es hier, haben wir sogar eine zweidimensionale Fouriertraffo was den Rechenaufwand leicht vergrößert aber nix neues dazubringt. Übrigens haben wir hier schon wieder ne Veralgemeinerung dieser fundamtenalen Traffo. Wer hier lernt, der lernt fürs Leben. :twisted:

Christian Schlager
29.09.2003, 21:54
Kann keinerlei Theorie anbieten, dafür aber den Link zur besten und einfachsten Schärfesoftware, die es derzeit gibt: Sharpcontrol von Vtie. Ist gratis auf http://www.applied-maths.com/paul/sharpcontrol.zip.
Würde einmal mit Radius 116 und Intensity 112 vorsichtig beginnen.
Aber Achtung: Exifinfos werden vom Programm gefressen und sollten daher vorher mit Exifer gesichtert und nachher restored werden.
Gruß, Christain

thomas04
29.09.2003, 23:42
Die einfachen Schärfefilter der EBV-Programme bieten keine brauchbaren Ergebnisse, da das Bildrauschen im selben Maße wie die gewünschten Details geschärft werden. Bei einer Schärfung werden die sog. hochfrequenten Bildanteile verstärkt, quasi so als würde mann bei der Stereoanlage den Höhenregler aufdrehen.

Die sog. "unscharfe Maskierung" oder Unsharp-Masking auf English ist der erste wirklich ernstzunehmende Algorithmus, da bei diesem die errechnete Schärfe durch die Verrechnung einer weichgezeichneten Kopie des Bildes ermittelt wird.
Denn : Weichzeichnen => Rauschen verschwindet => also Rauschunterdrückung beim Schärfen.
Dieser positive Effekt kann gesteigert werden, wenn man mit einer Wirkungsgradmaske arbeitet, auf der die errechneten Kanten (Konturen) der Objekte enthalten sind und somit alle anderen Stellen ohne Details (aber mit Rauschen) bei der Schärfung erst gar nicht berücksichtigt werden.

Das leider kostenpflichtige Plugin NIK Sharpener PRO liefert die besten Ergebnisse, da das Bild zusätzlich noch analysiert wird und die entsprechenden Bildteile mit unterschiedlichen Parametern geschärft werden. Ausserdem kann man dort einstellen, für welches Ausgabemedium das Bild gedacht ist. Danach wird dann der Wirkungsgrad zusätzlich angepasst

Grüsse
Thomas