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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wildlife-/Naturfotografie - Expertenrat gesucht


DeepBlueD.
08.09.2008, 12:20
Hallo zusammen,

nachdem Matthias mal wieder seine Wildkatzen hier gezeigt hat und wir per PN etwas darüber gesprochen haben, hat er die Idee gehabt, dass wir das öffentlich machen. Gute Idee finde ich, also gesagt getan;)
Nun also zum Thema:
So langsam merke ich auch, dass es mich selbst mehr und mehr interessiert, Wildlife-/Naturfotografie zu machen. Momentan hab ich aber gerade im Telebereich noch nicht wirklich die Megaauastattung etc. und auch noch nicht die Kohle beisammen, die ich dafür bräuchte.
Prinzipiell würden mich mal ein paar Tips von den Profis interessieren etc.:
Wie geht ihr bei solchen Shootings vor? Dreibenstativ oder nur ein Einbein, oder sogar freihand:shock: ? Wenn ich mir nämlich als mal die Belichtungszeiten einiger Bilder anschaue, bin ich baff über die Schäfe!
Wie hoch ist euer Ausschuss oder werden die meisten Bilder so scharf (unverwackelt)? Klar, alles Übungssache, aber ich schaffe es sogar auf dem Einbein mit Stabi bei deutlich kürzeren Zeiten zu versemmeln....
Sehen eure Bilder auch in vergrößerter Ansicht so scharf aus? Denn mir gehts als oft so, dass ich mir Bilder anschaue und denke, ich hab ein scharfes hinbekommen, wenn ich dann aber z.B. auf 100% gehe, sind sie doch verwackelt. Klar, wer braucht schon die 100%, aber ich bin da von Haus aus ein kleiner Perfektionist und will die Bilder dann eben auch wirklich unverwackelt haben (selbst wenn die Bilder in normaler Betrachtungsgröße richtig scharf aussehen). Oder hab ich da einfach nur zu hohe Ansprüche?
Würde mich freuen, wenn hier die Profis nen kleinen Erfahrungsbericht schreiben würden und ein paar Tips.
Danke.

wwjdo?
08.09.2008, 12:47
Hallo, Dennis,

schön, dass du die Idee aufgenommen hast, da ich mir ebenfalls Anregungen und Tips erhoffe!

Das Wort Experte möchte ich allerdings nicht für mich in Anspruch nehmen, sondern eher Vorwärtstaster...;)

Vielleicht können wir ja die Punkte einwenig nacheinander abarbeiten!?

Ich fange mal mit dem Aufnahmestandpunkt an, da hier m.E. vieles davon abhängt: Muss ich - wie an einem Gehege - in dem die Tiere sich schnell bewegen - ggfs. mobil sein oder sitze ich in einem Tarnzelt bzw. einer Ansitzhütte und warte, dass das Tier ein bestimmtes Areal betritt und sich darin bewegt. Bei letzterem Szenario würde ich ein stabiles Dreibein mit einem sehr guten Kopf klar favorisieren!
Bei Gehegen habe ich häufig erlebt, dass Fotografen entweder die Objektive wechseln oder einen Zweitbody neben ihrem 400/500mm Tüten mit einem lichstarken 70/80-200mm Objektiv einsetzten, wenn die Tiere den Standort wechseln bzw. sich in die Nähe der Fotografen bewegen. Evtl. muss man auch Kompromisse machen bzw. dann, wenn die Nahgrenze reicht eben z.B. ein Kopfporträt mit einem langen Tele machen.
Bei Gehegen kann ich mich beispielsweise auch ohne Stativ evtl. irgendwo anlehnen bzw. am Gitter abstützen - muss dann aber z.B. bei den Luchsen aufpassen, dass sie nicht zu nahe kommen...:lol:
Bei solchen Abtstützumanövern kommen manche Fotografen sogar noch mit langem Gerät im 3kg Bereich klar.
Die aktivierte Sereinbildfunktion scheint mir grundsätzlich auch ein Muss zu sein, denn der Ausschuss ist natürlich zumnindest bei meinem Equipment sehr hoch bzw. groß...

DeepBlueD.
09.09.2008, 16:46
Danke für deine Erfahrungen Matthias.
Wäre schön, wenn sich noch jemand meldet.

uwe1955
09.09.2008, 19:43
[QUOTE=DeepBlueD.;Wie geht ihr bei solchen Shootings vor? Dreibenstativ oder nur ein Einbein, oder sogar freihand:shock: [/QUOTE]

Hallo Dennis,
ich bin ganz sicherlich kein Profi, und kann dir darum nur meine Art der Vorbereitung mitteilen.
Wenn ich eine Tour plane, bei der ich im Vorfeld weiß, was ich fotografieren will ( z.B. Rehe vom Hochsitz aus ) nehme ich nur ein Dreibein mit, richte es auf die Lichtung aus und warte, warte und warte. Je nach Entfernung ist der Ausschuß dann immer noch sehr hoch.
Will ich direkt durch den Wald gehen, nehme ich das Einbeinstativ (z.B für Vögel in den Baumkronen)
Bei nicht so schnellen Objektiven ( Schnecken, Igel oder auch Feldhasen ) versuche ich es immer noch Freihändig. Aber auch da ist der Ausschuss mächtig.
Objektive, die ich mitnehme, sind das Minolta 100-300 APO, das Minolta 70-210 3,5-4,5und das Minolta 28-135.

Wirklich weiter hilft dir das sicherlich nicht. Es ist einfach immer Situationsbedingt.

halzkrause
09.09.2008, 19:51
Also wenn du in einem Wald Fotos machen willst kommst du um ein Stativ nicht drum rum.
Im Wald herscht generell Lichtknapheit:cool:

wwjdo?
10.09.2008, 11:26
Ich hoffe ja, dass das Thema noch nicht durch ist!?

Wie hoch ist euer Ausschuss oder werden die meisten Bilder so scharf (unverwackelt)? Klar, alles Übungssache, aber ich schaffe es sogar auf dem Einbein mit Stabi bei deutlich kürzeren Zeiten zu versemmeln....
Sehen eure Bilder auch in vergrößerter Ansicht so scharf aus? Denn mir gehts als oft so, dass ich mir Bilder anschaue und denke, ich hab ein scharfes hinbekommen, wenn ich dann aber z.B. auf 100% gehe, sind sie doch verwackelt. Klar, wer braucht schon die 100%, aber ich bin da von Haus aus ein kleiner Perfektionist und will die Bilder dann eben auch wirklich unverwackelt haben (selbst wenn die Bilder in normaler Betrachtungsgröße richtig scharf aussehen). Oder hab ich da einfach nur zu hohe Ansprüche?

Darauf will ich auch noch eingehen.

Bei mir ist der Ausschuss leider relativ hoch, was aber m.E. auch mit dem Equipment zusammenhängt. Mit einem D300 AF-Modul und schnellen AF-S Linsen könnte ich den Ausschnuss sicher verringern.

Wenn ich mit meinen Linsen aber treffe und alles zusammenpasst, habe ich wirklich knackscharfe Bilder, über die ich wirklich nicht meckern möchte!

Was mich bis jetzt von einem Wechsel in ein anderes Lager abhält ist eben besagte Flexibilität durch den AS/SSS. Dadurch sind eben Linsen wie ein 200mm 2.8 APO oder auch eine lange Teletüte, wie ein 300mm oder 400mm automatisch stabilisiert!

Wenn ich überlege, wie das bei Nikon aussehen würde! :roll: Zumindest im langen Telebereich müsste man mit VR wirklich eine ganze Stange Geld ausgeben, was für mich aber unrealistisch ist.
Auch ein Sigma 100-300mm wäre bei Nikon zwar mit einem schnelleren Antrieb versehen aber eben nicht stabilisiert!
Im Moment ist es wohl so, dass reine Naturfotografen wirklich ganz viel Geld liegen lassen müssen oder bereit sind mit Kompromissen zu leben, so bald es über 200mm hinaus geht!

Somnium
10.09.2008, 11:55
Ich bin zwar alles, nur kein Profi, aber hat das im Internet jemals jemanden davon abgehalten trotzdem was zu schreiben? ;)

Kommen wir zuerst zum Stativ. Ich nutze alles. Dreibein, Einbein und Freihand. Kommt ganz drauf an was ich machen will. Weiß ich, das ich mich nicht viel bewegen will, dann führt kaum etwas am Dreibein vorbei. Ist einfach am stabilsten. Das kommt aber recht selten vor, meistens geh ich doch ohne Plan los und hab nur das Einbein am Rucksack dran, das ist einfach bei 400mm schon angenehm, vor allem in Haltungen die ansonsten keinen stabilen Stand ermöglichen würden.
Ohne Stativ renn ich nur rum wenn ich eigentlich was ganz anderes vorhatte, sich das Fotografieren aber durch Zufall doch ergeben hat. Das bin ich auch immer für den Stabi dankbar. :top:

In 100% Ansicht seh ich öfters unschärfen. Die interessieren mich jedoch nicht, das Bild muss in den größen was taugen die genutzt werden. Wieso soll ich ein Bild entsorgen das in Ansichten die ich mir nie anschaue kleine Schwächen hat?

Ausschuss ist natürlich vorhanden - und das nicht zu knapp. In 90% der Fälle sitzt der Fokus nicht richtig, in den anderen war ich zu langsam und hab nur noch nen leeren Ast. Davon hab ich aber auch ne ganze Sammlung, wahrscheinlich könnte ich damit ein Buch füllen. Nur, ob jemand "Äste des Niederrheins" kaufen würde? Ich glaube nicht. ;)

Ansonsten kann ich mich wwjdo?'s Beitrag absolut anschließen. Man muss Kompromisse machen. Was ich gerne hätte kann ich mir nicht leisten. Daher bin ich mit dem was ich hab zufrieden und leb halt mit den daraus entstehenden Problemen. ;)

wwjdo?
10.09.2008, 12:08
Man muss Kompromisse machen. Was ich gerne hätte kann ich mir nicht leisten. Daher bin ich mit dem was ich hab zufrieden und leb halt mit den daraus entstehenden Problemen.

Hach, wie wahr! :lol:;)

Alexander Hill
10.09.2008, 15:59
Hallo

ich habe erst gestern ein umfangreiches Tutorial zu dem Thema gefunden. Ich weiß nicht, ob ich da offene Türen einrenne, aber auf

http://www.psd-tutorials.de

gibts eine 9-teilige Serie über Naturfotografie, die so ziemlich alle Bereiche abdeckt. Ich weiß allerdings nicht, ob man sich da registrieren muss. Die Serie allein ist es aber schon wert.

Auf der Seite den Menüpunkt "Tutorials/Fotografie & Mediengestaltung / Fotografie anklicken.

Gruß Alex

DeepBlueD.
11.09.2008, 19:17
Schön dass sich doch noch ein paar mehr gemeldet haben:top:
Danke Alex für den Link, muss ich mir mal genauer anschauen, wenn ich wieder etwas mehr Zeit habe:top: