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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Produktfotografie ...


ansisys
05.01.2008, 15:42
... im weitesten Sinne. Einige kennen mich ja schon hier aus dem Forum. Beruflich restauriere ich Antiquitäten, vor allem aber antike Uhren einschließlich Uhrwerken.

Da ich die Uhren dann im Internet verkaufe, sollen die Fotos das Wichtigste zeigen, aber auch ein wenig künstlerisch aussehen. Nun hängen Uhren ja einfach mal an der Wand, die Leute sollen auch noch etwas sehen. Ich würde aber gern ein wenig außergewöhnlichere Fotos zeigen.

Problem ist einmal die Enge in meiner Galerie, wo ich oft nur 2 m zurückgehen kann, zum Andern die Verzerrung, wenn ich z. B. Uhren von schräg unten fotografieren will. Im Moment mache ich alles mit dem Minolta 28 mm 2.8. Das Licht ist ausreichend, um ohne Stativ beweglich fotografieren zu können, aber so richtig zufrieden bin ich oft nicht, anders als bei den Fotos, die ich in meiner Freizeit mache.

Blitzen ist bei antiken Uhren völlig ausgeschlossen, jeder Schellackpickel wäre durch die Reflektionen sichtbar, die Bilder sollen schon einen warmen Grundton haben, aber sie sollen so anspruchsvoll sein, wie die Uhren, die ich verkaufe. Also Spaß bei der Arbeit und Spaß beim Fotografieren, aber wie?

Hier mal ein Beispiel: http://www.wandel-der-zeit.de/carl_werner5.html ohne hier Schleichwerbung machen zu wollen, aber ich fand die Bilder jetzt zu anspruchslos, um sie einzeln in die Galerie zu stellen und der Speicher im Internet ist ja sowieso schon weg.

m.bruehl
05.01.2008, 16:27
Hallo Andreas,

es wäre schade, wenn die restaurierten Schätze durch mangelnde fotografische Technik nicht richtig zur Geltung kämen.

Mein Vorschlag: Ein "Fotostand", wo die fertige Uhr - bevor sie an die Wand kommt - mit kontrolliertem Licht aus allen Winkeln und Entfernungen abgelichtet werden kann.

Alles andere ist halbgar und wird nicht die professionellen Ergebnisse bringen, die Du Dir vorstellst.

Gruß

Michael
:sonne:

stehar
05.01.2008, 18:50
Wär das nicht ein Job für gpo? ich glaube solche Stills sind sein Spezialgebiet. :)

Gruß,
Steffen.

ansisys
05.01.2008, 19:38
Das mache ich schon gern selber. Eine Art Fotokasten kann ich aus Platzgründen wohl nicht verwirklichen, aber ich werde mir eine bestimmt Stelle aussuchen, wo das Licht besonders günstig ist. Bisher ging das immer so: Uhr fertig, wo ist ein freier Haken? Kamera geholt, Bilder gemacht. :D

gpo
05.01.2008, 19:39
Moin,

ja ja,....stehe ja schon auf der Matte:)

aber so ganz habe ich das nicht verstanden?

die gezeigten Uhren im Link sehen doch gut aus...sind aber nicht deine?
und deine solle so ähnlich werden?

easy job:

ruhige Ecke aussuchen...
irgendwas ruhiges im Hintergrund...
ein paar Sytroplatten...
und zwei Blitze(Blitzanlage für Arme)...
indirekt versteht sich...

ein paarmal üben...feddich:)
Mfg gpo

WinSoft
05.01.2008, 21:04
Genau wie gpo!

- Ruhiger Hintergrund, unstrukturiert bzw. total unscharf
- Allseits viel Licht von den Seiten, nie frontal!
- Zwei bis vier Kompakt-Blitze mit großen Softboxen (Lastolite EzyBox Hotshoe 38x38 cm²)
- Aufheller (Styropor)
- Zusätzlich ein Blitz als Spotlight auf interessante Details
- Fotografie in RAW!!! Mehr Möglichkeiten für nachträglichen Weißabgleich
- Warmer Gesamteindruck später durch geeignete Farbtemperatur
- Mischen von Blitzlicht mit Glühlicht geht meist schief!
- Wenn nur ein Blitz vorhanden ist, dann ab ins hellweiße Badezimmer und indirekt blitzen, notfalls in der weißen Badewanne! So blitze ich machmal extrem schwierigen Schmuck.
- Unbedingt Stativ verwenden! Freihand kostet viel Schärfe! Trotz Blitz!
- Uhrendetails möglichst aus der Sicht des Käufers, also in Augenhöhe. Ansichten von unten oder von oben wirken nicht gut! So guckt kein Besucher! Dann eher von den Seiten in Augenhöhe des späteren Betrachters.

ansisys
05.01.2008, 22:07
Hallo,

die Bilder sind schon von mir, mich stört am meisten die Verzerrung wenn ich aus ungewöhnlichen Blickwinkeln fotografiere. Die Art zu fotografieren, ist schon erprobt, die Leute kaufen die Uhren, bzw. Ich erreiche höhere Preise als andere. Wenn ich maximal 2 - 3 m zurück kann, welches Objektiv könnte ich gebrauchen?

WinSoft
05.01.2008, 22:17
Makro, Makro, Makro!!!!

Egal, ob 50, 60 oder 100 mm.

ansisys
06.01.2008, 00:44
hehe, auf die Idee bin ich noch nicht gekommen, wie blöde, schäm!

gpo
06.01.2008, 01:13
Moin,

also deinen Job wollte ich nicht beanspruchen:D

sonst ...
deine "schrägen Ansichten" führen zu Verzerrungen der Objekte!
sowas macht man nur....wenns immer die gleiche Perspektive sein MUSS...muss aber nicht!

jede Uhr(Objekt) hat sicher ihre Schokoladenseite...
die nur dur kennen kannst?

zu beachten wäre, das es eine ===> Dreiseitenansicht ist!!!

also gerade von vorn mit Blick in die seitliche Tiefe
und eventuell je nach Größe ein wenig von oben(oder unten bei größeren Objekten)

Ganz wichtig....wie die Uhren "in die Seite oder aus der Seite SCHAUEN"...???
...mach sie so das die Front nach rechts schaut und die linke Seite die Tiefe darstellt und...

IMMER ALLE GLEICH!!!

das bringt später Ruhe in die Seite wenn diverse Objekte vorhanden sind.

Logisch dann, wie winsoft beschrieb....
auch das Licht immer gleich setzen,

dann wird das schon:top:

so....und nun mach 1-3 teste , zeig sie und ab geht die Uhrenpost:roll::cool::lol:
Mfg gpo

ansisys
06.01.2008, 12:24
Die Fotos waren anscheinend nicht so schlecht, die Uhr war nach 5 Std. verkauft.

Bei diesen antiken Schätzchen ist es so, daß sie immer Mängel haben, denn die Restauration sollte sich auf das Nötigste Beschränken. Sie müssen wohnzimmertauglich sein, gut aussehen und funktionieren. Schellack sieht selten in diesem Alter überall gut aus, deshalb gibt es schon Schokoladenseiten. Es gibt Gebrauchsspuren, Macken, etc..

Die Kameras haben die Eigenart, daß sie solche Details besonders gut herausbringen, das konnte schon die Dimage 7. Es ist tatsächlich so, daß die Uhren in Wirklichkeit meistens besser aussehen, weil das menschliche Auge sich ja nicht an Details festhängt wie z. B. an Bildauschnitten. Schärfen heißt dann, daß man Details wie Lackpickel betonen würde.

Manche Gehäuse haben auch besonders plumpe Formen und sehen mit ihren überdimensionierten Aufsätzen dick und unförmig aus. Das streckt man etwas und es wirkt schöner, wenn man die Uhr von unten schräg fotografiert. Es ist also bei jeder Uhr anders. Besonders schwierig ist es bei den Uhrwerken. Die Messingplatinen haben einiges an Kratzern und Riefen abbekommen. Was bei der Ansicht nach dem Reinigen gut und sauber aussieht, sieht auf einem Foto gruselig aus, denn die feinen Kratzer werden betont.

Ich danke für Eure Tips, ich werde mal nach einem Makro-Objektiv Ausschau halten.

gpo
06.01.2008, 12:33
Moin,

du must LESEN und VERSTEHEN...!

denn deine Einwände haben wir schon erwähnt!!!

wenn du indirektes Licht hast(Wände, Styros, Bouncer)...
werden genau diese Macken...eleminiert!

auch der Lack und Metalle...vertragen deutlich besser "gesoftetes Licht"
anstelle vom direkten Anblitzen!

Staub und Kratzer verschwinden fast automatisch...

Dazu noch eine Bemerkung auf den Punkt...
wenn deine Bilder überwiegend am Monitor betrachtet werden...

zählen nur sie sichtbaren Pixel, direktes Licht erzeugt aber "harte Kanten"
Betonung von Staub und macken...

nur indirektes Licht kann das verbessern!
Mfg gpo