Hallo an alle,
um auch einen Wiederherstellungsbeitrag zu leisten, sofern Sascha nichts dagegen hat.
Es geht um die „Referenz-Aufnahmen Minolta Dimage D7i“.
Ich habe den Beitrag von Sascha noch gespeichert und würde ihn her wieder posten, leider kenn ich den Nickname von Sascha im alten Forum nicht um ihn hier zu suchen. Deshalb wollte ich im Vorfeld einfach mal nachfragen ob Sascha den Weg auch wieder gefunden hat und damit einverstanden ist, wenn ich sein Werk hier ins Forum stelle, oder ob überhaupt Interesse an diesem Beitrag besteht.
Mir scheint die Übersicht recht hilfreich zu sein, aber leider habe ich noch keine Zeit gefunden diese Einstellungen zu testen. Aber um die Cam besser kennen zu lernen ist sie mit Sicherheit eine große Hilfe.
Hallo Stefan,
natürlich bin ich damit einverstanden.
Ich hatte vom Charly II eine email über dieses neue Forum gefunden. Ich hatte mich bisher noch nicht registriert, da ich inzwischen auf DSLR umgestiegen bin.
Dennoch verfolge ich das Forum hier immer wieder mit Freude, insbesondere, wenn man sieht, mit welchem Elan es wieder aufgebaut wird. Der Umgangston ist so wie ich es vor etwa einem 3/4 Jahr kennengelernt habe.
Insofern kann ich nur sagen: Macht weiter so !
Ich schaue immer wieder gerne rein (auch als "Nicht-mehr-Dimagianer"), wenn die Zeit es zulässt, und bin, wenn ich kann, auch gerne mit Tipps behiflich.
Grüsse
Sascha
Hallo Sascha,
schön dass Du den Weg auch gefunden hast.
Ich wollte nur nicht einfach ohne Dein OK, Diene Arbeit hier einstellen. Jetzt kann ich es ja tun, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. Bis jetzt hat aber noch niemand Interesse dafür gezeigt, vielleicht tut sich ja noch was.
Uuuups, total vergessen die Liste zu posten, hier ist sie endlich…
Referenz-Aufnahmen Mionolta Dimage 7i
Vorbemerkung: Die Referenz-Aufnahmen sind nicht wissenschaftlich fundiert, sondern bauen auf die Theorie von allgemeingültigen Fototechniken bzw. Funktionsweisen von Kameras auf. Die Testreihe wurde von mir für die Dimage 7i angepasst. Die Testreihe ist sehr gut zum Verständnis der Funktionsweise Ihrer Kamera. Die meisten Fehler passieren hinter der Kamera, beim Fotografen. Ich bin selbst kein Profi, sondern wie viele Dimage 7 / 7i / 7 Hi-Besitzer ambitioniert, und möchte meine Technik optimieren. Um das zu können, muß man die Kamera verstehen. Die Dimage gehört in ihrer Klasse zu den besten Kameras, und man kann trotz des rasanten Fortschritts sicher einige Jahre Spaß mit ihr haben. Sie sollten sich dabei nicht von Vorurteilen leiten lassen, sondern Ihre Technik optimieren, und schon bald werden Sie Ergebnisse erzielen, an die Sie vorher nicht dachten. Sicherlich ist es auch hilfreich die Testreihe gerade zu Anfang zu wiederholen, bis Sie wissen, wie Sie das Optimale aus Ihrer Dimage rausholen. Das Potenzial ist da, und will gefordert werden !
Ich habe übrigens grundsätzlich eine Empfindlichkeit von Iso 100 eingestellt. Damit ist Rauschen wirklich kein Thema, probieren Sie es aus. Die Farbsättigung Col habe ich auf +2 gestellt, weil mir die Bilder so besser gefallen, ohne dass eine Übersättigung da ist. Dieses Empfinden ist aber subjektiv, testen Sie es bitte selbst aus.
Nun zu den Übungen:
Übungen 1 - Verständnis der Belichtung der Kamera
Machen Sie eine Außenaufnahme, zum Beispiel eine Landschaft als Motiv.
Einstellungen: Blende 5,6, Zeitautomatik, Brennweite 35
Bild 1: Normale Belichtung
Bild 2: EV -0,3
Bild 3: EV -0,7
Bild 4: EV -1,0
Bild 5: EV +0,3
Bild 6: EV +0,7
Bild 7: EV +1,0
Bild 8-10: Belichtungsreihe heller Hintergrund
Bild 11-13: Belichtungsreihe dunkler Hintergrund
Sinn: Sie sehen, wie die Belichtung der Kamera arbeitet, und wie man gezielt eine Über- oder Unterbelichtung einsetzen könnte.
Übungen 2 - Verständnis der Blende
Variable Blende bei gleicher Belichtung, Außen- oder Innenaufnahme.
Einstellungen wie oben, die Belichtung per Zeitautomatik für den Referenzwert Blende 5,6 ermitteln und die Belichtung dabei fest belassen (wechseln Sie also vom A- in den M-Modus !), jedoch mit variabler Blende, Brennweite 40
Bild 14: Blende 2,8
Bild 15: Blende 5,6
Bild 16: Blende 8,0
Sinn: Sie sehen, wie eine Blende funktioniert, und sich das Bild durch Öffnen oder Kleinermachen der Blende in der Helligkeit verändert.
Übungen 3 - Schärfentiefe Blende
Außenaufnahme, Landschaft oder Park (Vorderes Motiv, Hintergrund muß erkennbar sein, besser noch ein zweites hinteres Motiv)
Einstellungen: Wie oben jedoch variable Blende, Brennweite 80
Bild 17: Blende 2,8
Bild 18: Blende 8,0
Sinn: Sie lernen, wie Sie den Hintergrund gezielt scharf einstellen können oder das vordere Objekt durch eine große Blende aus dem Bild herausstellen können.
Übungen 4 - Schärfentiefe Abstand
Motiv wie bei Übung 3
Bild 19: Blende 2,8 aus 1 m Abstand
Bild 20: Blende 2,8 aus 5 m Abstand
Sinn: Sie lernen besser mit der Perspektive bei einem Motiv umzugehen, und können so entscheiden, aus welchem Abstand Sie besser fotografieren können.
Übungen 5 - Perspektive Brennweite
Wieder gleiches Motiv jedoch einmal mit Weitwinkel und einmal mit Teleobjektiv, das Motiv soll in beiden Aufnahmen dennoch gleich groß sein, dafür muß der Abstand verändert werden, eine Aufnahme wird zum Vergleich in Normalbrennweite gemacht
Einstellungen: Standard, Blende 5,6
Bild 21: Brennweite 28 mm
Bild 22: Brennweite 100 mm
Bild 23: Brennweite 50 mm
Sinn: Sie erkennen wie sich der gesamte Bildeindruck durch Verändern der Brennweite der Kamera verändert.
Übungen 6 - Perspektive Brennweite
Gleiche Übung jedoch gleicher Abstand um die Perspektive zu verdeutlichen
Bild 24: Brennweite 28 mm
Bild 25: Brennweite 100 mm
Sinn: Sie sehen, wie Sie mit der Brennweite gezielt arbeiten können, um Objekte näher heranzuholen.
Übungen 7 - Bewegungsunschärfe
Jetzt wird es interessant, lernen Sie wie man mit Belichtung arbeiten kann um Geschwindigkeit zu demonstrieren. Um Bewegungen fotografieren zu können, am besten an stark und schnell befahrener Straße aufstellen, und eine Position im rechten Winkel einnehmen.
Einstellungen: Nun mit Blendenautomatik arbeiten !
Bild 26: Zeit 1/15
Bild 27: Zeit 1/250
Bild 28: Zeit 1/1000
Sinn: Sie lernen Objekte einzufrieren oder Geschwindigkeit zu demonstrieren.
Übungen 8 - Bewegungsunschärfe Teil 2
Hier soll ein bewegendes Motiv festgehalten werden, aber der Eindruck der Geschwindigkeit dennoch bestehen bleiben, gleiche Perspektive wie Übung 8, jedoch jetzt das Motiv vorher fokussieren, und die Kamera mitziehen. Dies erfordert etwas Übung, und vielleicht müssen Sie die Übung öfter wiederholen. Der Effekt sollte so sein, daß das Objekt klar wiedergegeben wird, der Hintergrund aber leicht verschwimmt.
Einstellungen: Blendenautomatik, Nachführ-AF oder manuell fokussieren !
Bild 29: Zeit 1/1000
Bild 30: Zeit 1/2000
Sinn: Sie lernen bewegende Motive besser darzustellen.
Übungen 9 - Kamerafunktion Filter
Jetzt sollen Sie die Digitaleffekte Ihrer Kamera kennenlernen. Standard-Motiv Landschaft o. ä. suchen und alle Filterstufen probieren, vielleicht mit Mensch im Vordergrund (dient nachher zur besseren Einschätzung, was Sie an den Hauttönen erkennen können).
Einstellungen: Standard, Iso 100
Bild 31-37: Filter -3 bis +3
Sinn: Sie sehen, daß Sie eine Szene durch eine kühlere oder wärmere Farbwiedergabe anders darstellen können.
Übungen 10 - Kamerafunktion Color
Einstellungen Standard
Bild 38-44: Color -3 bis +3
Sinn: Erkennen Sie, daß Sie mit Farbsättigung arbeiten können, und welche Auswirkungen dies hat.
Übungen 11 - Kamerafunktion Kontrast
Bild 45-51: Kontrast - 3 bis +3
Sinn: Sehen Sie welche Änderungen im Bild durch Kontraständerung erzielt werden.
Übungen 12 - Farben
Bild 52: Einstellung Vivid
Bild 53: Normal
Sinn: Sehen Sie, daß die Einstellung Vivid in manchen Situationen durch eine starke Sättigung der Farben durchaus sinnvoll sein kann.
Übungen 13 - Schärfe
Bild 54: Scharf
Bild 55: Normal
Bild 56 Weich
Sinn: Sehen Sie, daß die Schärfeeinstellung maßgeblichen Einfluss auf dem Gesamteindruck eines Bildes hat.
Übungen 14 - Aufhell-Blitz
Um im freien das Motiv noch besser auszuleuchten, interner Blitz reicht dafür. Am besten mit einer Gegenlicht-Situation arbeiten.
Bild 57: Aufhellblitz, ADI
Bild 58: Aufhell 1/4
Bild 59: Aufhell 1/16
Sinn: Erkennen Sie, dass es besser sein kann, auch tagsüber mit Blitz zu arbeiten !
Übungen 15 - Manuell Fokussieren
Jetzt geht es darum Ihre Arbeit zu vertiefen. Das Arbeiten mit manuellem Fokus ist in manchen Situationen unverzichtbar. Sie brauchen die Praxis als Gerüst Ihrer Arbeit. Hier mehrere Fotos mit Autofokus und mit manuellem Fotos machen. Das Objekt sollte jeweils unterschiedlich entfernt sein. Nachher prüfen ob die Bilder mit MF mindestens genau so gut geworden sind. Wichtig: Stellen Sie die Kamera im Setup auf Fokus-Check ein. Prüfen Sie mit der Fokus-Check-Taste ob das Motiv scharf wird.
Bild 60: AF Objekt etwa 2m
Bild 61: MF Objekt 2m
Bild 62: AF Objekt 5 m
Bild 63: AF Objekt 10 m
Bild 64: MF Objekt 10 m
Sinn: Sie lernen manuell zu fokussieren, und dadurch noch bessere Ergebnisse zu erzielen.
Übungen 16 - Komposition
Sie wollen von der normalen Knipserei weg. Bilder sind häufig zu mittenlastig. Positionieren Sie Ihr Objekt anders, und vergleichen Sie mal !
Bild 65: 1. Objekt mittig
Bild 66: 1. Objekt weiter rechts
Bild 67: 2. Objekt mittig
Bild 68: 2. Objekt weiter links
Sinn: Sie werden feststellen, daß eine andere Positionierung Ihr Bild interessanter machen kann.
Übungen 17 - Gebäude
Jetzt geht es darum Gebäude zu fotografieren, und hier mal mit der Brennweite zu variieren.
Bild 69: Weitwinkel 28
Bild 70: Normal 50
Bild 71: Tele 100
Bild 72: Tele 200 Gebäudedetail
Sinn: Sehen Sie, daß man durch Darstellung von Gebäudedetails Gebäude noch interessanter darstellen kann.
Übungen 18 - Nochmal Farben bei unterschiedlichen Bedingungen
Testen Sie hier, welche Farbeinstellungen Ihnen in bestimmten Situationen besser zusagen.
Bild 73: Col +2 Innenaufnahme
Bild 74: Col 0 Innenaufnahme
Bild 75: Col +2 Porträt
Bild 76: Col 0 Porträt
Bild 77: Col +2 Außen
Bild 78: Col 0 Außen
Sinn: Lernen Sie besser gezielt mit Ihrer Kamera umzugehen.
Übungen 19 - Perpektive Fotograf anhand eines Porträtfotos
Spielen Sie mit der Perspektive, und fotografieren Sie aus verschiedenen Positionen. Dies können Sie gut mit Portraitfotos üben.
Bild 79: Mittig von Augenhöhe
Bild 80: Leicht gebückt
Bild 81: Aus der Hocke
Bild 82: Hocke seitlich
Sinn: Sie lernen mit Ihrer Kamera besser zu arbeiten, und Ihre Arbeitstechnik zu optimieren.
Dies sollte es fürs Erste gewesen sein. Jetzt geht es an die Auswertung der Testreihe.
Erkennen Sie die Änderungen in den Bildern und welche wunderbaren Variationsmöglichkeiten Sie mit Ihrer Dimage haben ?
Sie können die Testreihe beliebig fortsetzen. Machen Sie verschiedene Makroaufnahmen oder arbeiten Sie mit verschiedenen Iso-Werten. Ganz wichtig ist, daß Sie auch immer nach Möglichkeit mit einem Stativ arbeiten sollten. Vergleichen Sie die Brillanz eines Bildes mit und ohne Stativ. Arbeiten Sie einmal gezielt mit Spotmessung (bei Portraitfotos häufig von Vorteil). Auch elektronische Bildbearbeitung kann für Sie ein großes Thema sein (ich persönlich habe mich damit noch nicht sehr beschäftigt und kann deshalb auch nicht viel dazu sagen).
Nach Durchführung der Testreihe sollten Sie in der Lage sein, Ihre Kamera gezielt einzusetzen.
Wenn Sie Fragen haben, stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung. Ich bin selbst nur ein Hobbyfotograf und habe mir mein Wissen zuerst durch viel Theorie angeeignet (es gibt hervorragende Literatur), und dann geübt, geübt und geübt ! Das ist wohl das Wichtigste Mittel um sich zu verbessern.
Weiterhin viel Spaß mit Ihrer Dimage 7 / 7i / 7Hi.