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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Was spricht eigentlich dagegen...


Jack Skysail
16.12.2003, 00:06
... dass es bridge-cams mit wechseloptiken gibt?

Seit geraumer Zeit gibt es nun dieses ewige "hin" und "her". DSLR - oder doch lieber consumer-digi? Die einen sehen gerade in der Ausreizung des traditionellen Spiegelreflexsystems das "non plus ultra" der digitalen Zukunft - andere wiederum hierin einen reaktionären Bremsschuh, da die technik veraltet und der vorhandene Objektivpark eventuell bei Offenblende nicht vernünftig zu nutzen ist.
Warum aber gibt es nicht einfach die Möglichkeit, eine Bridge-cam a la D7/a1/f828 usw. mit einem etwas größerem Sensor (zwecks besser zu kontrollierender Tiefenschärfe und besserem Rauschverhalten) mit Bajonet auszustatten?
Ich frage aus einem ganz gezielten Grund: Mir ist aufgefallen, dass es innerhalb der Diskussion "DSLR vs. Bridge" häufig schlicht und ergreifen darum geht, dass die Größe und Gewichtsfrage eine entscheidende Rolle spielt. Vor nicht allzu langer Zeit kam ich an einem Canon-Laden vorbei und sah im Schaufenster eine "Voigtländer"-Kamera mit Wechseloptik - aber ganz ohne SLR-Sucher (ähnlich der Leica M7?). Die dazugehörenden Optiken waren kompakt aber hochwertig. Der preis war (für analoge Verhältnisse) gesalzen. Prinzipiell aber war mir das Gerät vom Gewicht und vom Handling her super angenehm. Tiefenschärfe wurde manuell anhand einer Skala am entsprechenden Objektiv eingestellt, Focus manuell über ein Verfahren, dass ich ehrlich gesagt nicht kapiert habe (ich glaube im Sucher gabs zwei linien. Sobald man am Focusring drehte, näherten sich beide Linien an, bis sie eine Einheit bildeten - dann war es scharf gestellt!).
Abgesehen mal von der voll mauellen Einstellung: Wäre das nicht möglicherweise ein zufriedenstellendes System für die digitale Zukunft?

Mich würde nur mal Eure Meinung interessieren.
Ansonsten wünsch ich Euch gut Licht und viel Spaß beim foten 8)

Gruß
Christian

Photopeter
16.12.2003, 02:27
Rein vom Prinzip ist eine EVF- Kamera mit Wechseloptik durchaus möglich. Doch ehrlich gesagt, sehe ich da keinen Markt, jedenfalls zur Zeit nicht.

Denn es geht eigentlich nicht wirklich um die Schlepperei und auch nicht ernsthaft um den Brennweitenbereich. Das sind meiner Ansicht nach vorgeschobene Gründe Pro oder Kontra dem eigenen Lieblingssystem. Ein "durchschnittlicher" A1'ler (die Fans der Sony 828 haben ohnehin die schwerere Kamera als z.B. die 300D Fraktion) schleppt häufig mehr Zubehör durch die Gegend, als manch ein DSLR'er (weiß ich aus eigener Erfahrung). Und die meisten DSLR-Leute (mich eingeschlossen) benutzen einen viel kleineren Brennweitenbereich als ihn die A1 bietet. Weil man im Normalfall gar nicht so viel Brennweite braucht.

Die tatsächlichen Unterschiede liegen im Sucher und in der Sensorgröße incl. der daraus resultierenden unterschiedlichen Bild- Wirkung und -Qualität.

Ein aktueller EVF zeigt die tatsächliche Belichtung an (so in etwa jedenfalls), dafür den Fokus nicht (zumindest nicht brauchbar). Der DSLR- Sucher zeigt den tatsächlichen Fokus, nicht aber die Belichtung. Das noch (ich vermute recht lange) der DSLR- Sucher das viel schärfere und klarere Sucherbild bietet, ist ein weiterer Punkt, der die Sucher unterscheidet. Den Punkt mit den z.B. eingeblendeten Hilfslinien, der oft gebracht wird, ist nicht zutreffend. Das ist nur bei Canon so, nicht aber beispielsweise bei meiner Fuji. Die Hilfslinien habe ich z.B. immer an. Also ist das Einblenden von Zusatzinformationen technisch auch beim DSLR Sucher möglich, sonst hätte die S2 das ja wohl nicht.

Und dann der Punkt Chipgröße. Die DSLR haben deutlich größere CCD's (CMOS bei Canon). Physikalisch bedingt sind die Sensorfehler entsprechend weniger (Rauschen, Blooming,...) Die Bridge Fraktion stört sich nicht an diesen Bildfehlern, die DSLR Meute schon. Das heißt aber, das die Kameras, um die Qualität der heutigen DSLR zu erreichen, auch entsprechend groß werden müssen und entsprechend große und teure Objektive brauchen. Egal ob fest angebaut oder wechselbar. Oder es müsste eine ganz neue Generation von Chips entwickelt werden, was aber weit und breit nicht in Sicht ist. Ganz im Gegenteil, eigentlich werden die meisten Kameras nicht besser als ihre Vorgänger. Und ob es dann optisch überhaupt möglich ist, diese höhere Qualität auch tatsächlich auf den Chip zu projezieren, ist auch noch nicht raus.

Das sind meiner Ansicht nach die wirklichen Unterschiede zwischen den Systemen, und nicht etwa das Gewicht oder die Möglichkeit des Objektivwechsels. Sicherlich würde es einige geben, die eine A1 mit Wechseloptik einer DSLR vorziehen würden, aber die Mehrzahl der Kunden würde bei so einem Schritt (der vor allem auch finanziell ein sehr großer sein würde) doch lieber die, meiner Ansicht nach noch auf sehr lange Zeit, viel bessere Bildqualität der "echten" DSLR umsteigen. Schließlich würde das Gewichtsargument mit Wechseloptik an ner A1 noch weniger ziehen, genau so wenig wie der unterschiedliche Preis. Weil die Unterschiede im Verhältnis zur Gesammtheit immer geringer würden.

Leica baut mit Panasonic zur Zeit an einer Digitalkamera mit Wechseloptik, die KEINE DSLR wird. Wohl so etwas ähnliches wie das digitale Gegenstück zur M- Serie. Mal sehen, wie das angenommen wird.

Also, ich würde zur Zeit unter gar keinen Umständen auf so eine EVF- Wechseloptik- Kamera umsteigen. Dafür habe ich den EVF an meiner D7Hi viel zu sehr gehasst und verflucht. Sollten die EVF eines fernen Tages mal das Niveau der heutigen SLR- Sucher erreichen (was ich für mindestens die nächsten 10 Jahre aber bezweifel), kann man darüber ja wieder nachdenken. Sofern das Problem der Chip- Größe bis dahin gelöst ist, kann die Kamera dann auch vielleicht ein ganz klein bisschen kleiner werden. Nur, viel braucht das wirklich nicht sein. So ist die Pentax *istD für mich nur mit dem Batteriegriff wirklich handlich. Kleiner dürfen die Kameras eigentlich gar nicht werden.

Und in der (technischen!!!) Bildqualität bin ich nicht bereit, auch nur irgendwelche Zugeständnisse (egal wie klein) zu machen. Schließlich ist diese Qualität ja nun definitiv möglich, sonst würde es sie ja nicht geben. Ich brauche (auch Beruflich) die für mich sehr deutlich sichtbar bessere Qualität unbedingt. Es macht mir einfach keinen Spass mehr, diese verrauschten, unsauber aussehenden Bilder der Kompaktkameras anzugucken. Wie gesagt, andere sehen das anders , mich stört das sehr. Auch schon bei kleineren Ausbelichtungen (13x18).

Und dann kommt ja noch hinzu, das ich auf einen recht großen Pool von Objektiven zugreifen kann. Um auch nur ansatzweise eine vergleichbare Palette für ein neues System wieder zu beschaffen, würde ich wohl ein halbes Jahresgehalt einsetzen müssen. Und das will ich nicht, wenn es nicht unbedingt nötig ist.

Fazit.
Ich brauche so eine Kamera nicht und denke auch nicht, das es sehr viele Kunden für so eine Kamera geben würde.

Dimagier_Horst
16.12.2003, 07:07
Warum aber gibt es nicht einfach die Möglichkeit,
Dann wäre es keine Bridge-Kamera mehr, sondern eine DSL-EVF und würde Pentax *istD-Nachfolger heissen. Oder Minolta Zeuss ;)

Balda
16.12.2003, 07:10
auch ich brauche sowas nicht. ich finde die D7/A1 cams für den normalfall eines ambitionierten fotoamateurs als völlig ausreichend an. ich hatte noch nie eine kamera, die soviel leistung für solcher handlichkeit bietet. diese schlepperei und wechslerei wie bei den dslr will ich mir nicht mehr antun. für die manchmal fehlenden brennweiten kann man sich immer noch mit dem einen oder anderen adapter behelfen, was sicher nur für spezialfälle nötig ist.

psychogerdschi
16.12.2003, 07:21
Nicht nur die Schlepperei macht mir Sorgen. Was unsere DSLR-Fans so gerne verschweigen: was macht man mit dem Staub am CCD ???
Mir persönlich ist das jetzige Konzept lieber, das Gehäuse bleibt zu !

blondl
16.12.2003, 08:00
Hi Psycho,

also das mit dem Staub ist nicht wirklich ein Argument. Ich hatte bei meinem Umstieg auch heftigste Bedenken wg. des Staubes, kann aber nach einigen Wochen nun vermelden das dies kein Problem darstellt.
Die Mähr vom versiegelten Gehäuse ein Kamera ohne Wechseloptik, ist alt aber falsch. Denn Luft muß auf jeden Fall hinein, sonat tät ja ein gewaltiger Unterdruck entstehen beim Auszoomen oder umgekehrt ein Überdruck beim Einzoomen.
Die Staubkörner sind zudem noch so klein das sie nicht mal wirklich einen
Pixel ganz abdecken und somit auch nicht wirklich störend im Bild sind (auch ein Vorteil der größeren Sensoren). Anders sieht es bei echtem "Dreck" aus. Der ist sehrwohl sichtbar und stört mich auch. Nur der echte "Dreck" hat den Vorteil das er nicht so einfach herumfliegt, abgesehen von Hautschuppen, und nur schwer einzufangen ist.
Dazu kommt dann noch bei den Wechselobjektiven das es solche gibt die ohne äußere Veränderung beim Zoomen verstellt werden können und diese eher noch dicht sind als die mit einem ausfahrenden Tubus.
Ich habe mir einen Reinigungsstift zusammen mit der Kamera gekauft, aber bei bisher fast 3000 Bildern noch nicht gebraucht und das bei häufigen Wechsel der Objektive und am Boden liegender Kamera bei Aufnahmen...

Ich für meinen Teil kann nicht behaupten das der Staub das Problem bei Wechselobjektiven ist, da gibts ganz andere.

Jürgen
16.12.2003, 09:23
Hallo Christian,

das wäre für mich das NonPlusUltra :)
Auf den Spiegel könnte ich gut verzichten -
für mich überwiegen die Vorteile des EVF!

Die Kamera sieht dann so aus:
- Bridge-Kamera mit Wechselobjektiven
- Sehr gutem EVF
- vollformat Chip (gegen das Rauschen)

Grüße
Jürgen

Photopeter
16.12.2003, 13:48
Zum Thema Staub...
Die ersten Generationen von DSLR hatten da noch ein massives Problem. Wenn ich so an die alte Fuji S1 denke, grausam... Aber inzwischen sind durch Schutzscheiben o.Ä. die Sensoren so gut abgedeckt, das normaler Staub überhaupt nicht mehr sichtbar wird. Lediglich größere Partikel kann man dann (unscharf) sehen. Diese lassen sich aber ganz leicht selbst entfernen, z.B. durch eine "Klistierspritze" aus der Apotheke (eine Art Gummiball mit einer Düse dran) einfach wegpusten. Habe ich jetzt auch "schon" zwei mal machen müssen, bei weit über 10000 Fotos und teilweise hartem Outdoor- Einsatz.
Also ist der Staub eigentlich kein Argument gegen Wechselobjektive mehr. Ganz im Gegenteil, solle sich mal Staub in eine Cam mit festem Objektiv verirren, muß man die Kamera zwingend einschicken, dann ist das eher ein Nachteil.

Dat Ei
16.12.2003, 14:09
Hallo Peter,

da habe ich bereits deutlich andere Aussagen von 10D-Besitzern gehört. So zum Beispiel von Wallo, der ziemlich mit Pollen sowie Schlieren, die der höchstprozentige, reine Alkohol auf dem Sensor hinterlassen hat, zu kämpfen hatte.

Dat Ei

Photopeter
16.12.2003, 15:23
Kann ich nichts zu sagen. Habe keine 10D. Aber eigentlich ist es allgemein sehr still geworden um das "Staubproblem" Vor einem halben Jahr gab es noch reichlich Diskussionen darum, inzwischen liest man nix mehr. Und, was ich halt aus eigener Erfahrung kenne, ist eben dieser unbeschreiblich große Fortschritt von der S1 zur S2.

Dat Ei
16.12.2003, 15:39
Hey Peter,

vielleicht liegt das unterschiedlich große Problem mit dem Staub in den unterschiedlichen Sensoren begründet. Vielleicht besitzt der CMOS dr 10D eine größe Elekrostatik als der Sensor der S2.

Dat Ei

tomcat
16.12.2003, 16:21
es gibt einfach sehr viele leute die sich ein staub problem züchten wo garkeins ist.

was ich sehr oft gesehen habe sind bilder von leuten die eine weiße wand/himmel fotografieren und dann den kontrast um 100% aufdrehen. bei dem verfahren ist natürlich jeder staub schlier und was auch immer auf dem sensor zu sehen. aber mal erlich im normalen einsatz ist davon wirklich nie was zu sehen und wenn doch ist es mit winem klick mit dem stempel tool schon wieder behoben.

ich hatte auf meiner D60 einmal ein kleines haar das bei den bildern die ich mit meinem 180mm macro gemacht habe ab blende 8 auch störend gesehen hat. als ich das haar nach meiner münchner foto tour suchen wollte und es weg putzen wollte habe ich festgestellt das das haar und andere flecken schon längst wieder weg waren.

putzen hatte sich dann also erledigt.

TomCat

Cougarman
16.12.2003, 18:02
es gibt einfach sehr viele leute die sich ein staub problem züchten wo garkeins ist.

So sehe ich es auch.
Man sollte wirklich nicht übertreiben mit dem Sauberkeitswahn.

Wenn man früher beim Dia betrachten ein Haar oder Staubfussel auf der Leinwand entdeckt hat,
ich man auch nicht gleich in Panik geraten.
:lol: