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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kurzbericht: Toshiba PDR-M700


Andy.R
09.12.2003, 16:03
Hallo *,

Der Versuch eines "kurzen" Berichtes zu den Eigenschaften der Toshiba PDR-M700:
Ich schreibe hier der Reihe nach, was mir auffällt oder erwähnenswert scheint. Ich bin jedoch weder ein erfahrener Kameratester, noch ein Fotoprofi.
Die erwähnten und am Ende verlinkten Bilder sind jeweils klein 640x480 52-77kB und original direkt aus der Kamera groß 2048x1536 645-1100kB! Sie enthalten alle EXIF Daten und sind nicht bearbeitet.

1 mehrsprachiges und extra 1 deutschsprachiges Handbuch

Objektivblende hängt an einem dünnen Strick an der Kamera fest

Es können neben AA Zellen auch CR-3V Batterien eingesetzt werden. Was ja nur eine geringfügige Berücksichtigung bei der Formgebung des Batteriefaches bedarf, aber bei vielen Kameras nicht geht.

Kontakte des Batteriefaches sind vergoldet.

Die Batterieanzeige kennt 4 Zustände.
An den 5 Sachen sollte sich Minolta ein Beispiel nehmen.

Stativgewinde aus Kunststoff

Blitz wird mechanisch entriegelt, ähnlich wie bei der Dimage 7i.

Das Gehäuse aus reinem Kunststoff macht dafür einen guten Eindruck. Der Deckel am SD-Kartensteckplatz sitzt auch offen gut fest. Der Deckel über den Aschlüssen wackelt nur offen ein kleinwenig im Scharnier. Die Scharniere sind innen mit Metallstäben, die durch die Deckel ins Gehäuse gehen.

Der USB-Anschluß (Stecker/Buchse) ist etwas breiter und allein durch seine Form fester sitzend und stabiler, als der meiner Dimage 7i. Der Anschluß an einen PC erfolgt als Massenspeicher. Bei aktuellen Betriebssystemen braucht man also keine Treiber zu installieren.

Gut ist auch, das das Objektiv nicht ausgefahren wird, wenn die Kamera eingeschaltet wird, während das Wählrad auf Wiedergabe, USB oder Setup steht. Es kann also hier nicht gegen den vergessenen Objektivdeckel stossen.

Schade, daß beim ersten Einschalten nur das Einstellen des Datums abgefragt wird. Um die Sprache einzustellen, muß man erst manuell ins Setup gehen, also als Anfänger eventuell auch erst im Handbuch nachlesen.

Das Setup selbst ist unspektakulär. Man kann das Verhalten hinsichtlich Ton, Selbstabschaltung, Verhalten der Front-LED (nützlich), Sprache, Video Ausgang, Zeit/Datum einstellen und einen Reset der Kamera ausführen.

Die Front-LED ist eine wirklich nette Funktion. Sie zeigt verschiedene Betriebszustände durch verschiedene Farben an. Besonders bei Verwendung des Selbstauslöser oder der Fernbedienung (im Lieferumfang) finde ich, daß dies hilfreich ist.

Da das 2,5" große Display auch nur 117.600 Pixel hat, also nicht mehr als die 1,6" oder 1,8" Displays anderer Kameras mit 118.000 Pixeln, wirkt es etwas grob pixelig. Bei dem kleinen TFT des EVF ist dieser Pixeleffekt noch stärker sichtbar.

Aber ein fertig aufgenommenes Bild hinsichtlich Farbe und Belichtung kann man in diesem großen Display wirklich gut beurteilen. Auch das sehr groß dargestellte Histrogram läßt eine Beurteilung der Helligkeitsverteilung zu, die ich mir an der Dimage 7i wünschen würde!

Bei der Wiedergabe kann das Bild mittels der Up und Down Tasten in 90° Schritten gedreht werden. Das ist für die direkte Wiedergabe auf einen Fernseher eine nette Sache, erspart es einen doch permanent den Fernseher drehen zu müssen...

Die Umschaltung zwischen Display und EVF erfolgt ausschließlich über eine Taste. Diese trifft man aber auch dann noch problemlos, wenn man die Kamera schon ans Auge genommen hat, bevor man das EVF aktiviert hat.

Außerdem läßt sich die Kamera im Aufnahme-Modus über diese Taste in einen Sleep Modus versetzen. Damit bleibt die Kamera aufnahmebereit, schaltet aber Display und EVF ab. Im Sleep Modus schaltet sie sich erst nach 15min Inaktivität (Handbuch) ab. Im normalen Modus schaltet sie sich dagegen schon nach 1, 3 oder 5min aus (Setup).

Die Verwackelungswarnung (Hand) erscheint bei zu wenig Licht ständig. Sie warnt also bereits, bevor mittels Auslöser der Fokus und die Belichtung eingemessen wird. Außerdem kennt sie zwei Farbzustände. Zuerst ist sie weiß und wenn es noch dunkler wird, färbt sie sich orange. Im Handbuch wird dies jedoch nicht erwähnt.

Für Leute, die die Kamera auf einem Stativ verwenden ist der 2s Selbstauslöser ein schönes Feature. Hätte meine Dimage 7i dieses, hätte ich das Geld für den Kabelauslöser gespart.

Im Automatik-Aufnahmemodus ist die Umschaltung des Aufnahme- und Fokusmodus recht schnell zu erreichen und einfach vorzunehmen. Die hier gemachten Einstellungen bleiben auch beim Aus- und wieder Einschalten erhalten. Während manche anderen Kameras solche Einstellungen sogar schon im StandBy vergessen. Eine P(anik)-Taste, um schnell in die Automatik Grundeinstellung zurückschalten zu können, gibt es aber nicht.

Die Aufnahmemodi gleichen denen anderer Kameras. Lediglich der Mehrfach Modus ist ein nettes Feature. Hier können 16 Aufnahmen (ohne Blitz) in einem Abstand von 0,13s (=7,5 Aufnahmen/s) gemacht werden. Das Ergebnis ist ein Bild mit 3 Megapixel, in dem die 16 Aufnahmen als Miniatur enthalten sind.

Obwohl das Objektiv mit F2.8-3.1 angegeben ist, läßt sich die Blende im Av auch bei vollem Telezoom auf 2.8 einstellen.

Zoom 1: Leider ist - wie an vielen Kameras mit Motorzoom - nicht erkennbar in welchem Bereich der Brennweite man sich befindet. Wenn der einzig angezeigte Scrollbalken wenigstens Markierungen für 50, 100 und 200mm (KB) hätte oder ein ca. Wert darunter eingeblendet würde, wäre das in vielen Fällen schon hilfreich.

Zoom 2: Nach dem Einschalten fährt das Objektiv immer etwas weiter, als in den untersten (Weitwinkel) Bereich. Wenn man den Scrollbalkon als linear zum Zoombereich annimmt, könnte es der 50mm (KB) Wert sein. Zumindest ist das die einzig sinnvolle Möglichkeit.

Blitz 1: Die üblichen Einstellungen. Mit "langsame Synchronisation" ist wohl das gemeint, was andere Kameras "auf den 2.Vorhang" nennen. Warum allerdings im manuellen Modus genau diese "langsame Synchronisation" nicht eingestellt werden kann, ist mir rätselhaft.

Blitz 2: Die Kamera macht keine Vorblitz-TTL Messung. Also ohne "Anti-rote-Augen" blitzt sie nur 1x und mit "Anti-rote-Augen" blitzt sie nur 2x. Dennoch sind die Bilder korrekt belichtet.

Blitz 3: Meine Dimage 7i blitzt mit "Anti-rote-Augen" immerhin 3x und damit können trotzdem durchaus noch rote Augen entstehen. Bei dieser PDR-M700 traten zumindest jetzt keine rote Augen auf. (3x Portrait, ca. 1-1,5m Entfernung, 2x frontal und 1x leicht seitlich aufs Gesicht gezielt)

Fokussierung 1: Findet die Kamera keinen Fokus, stellt sie sich (Handbuch) ohne Blitz auf unendlich, mit Blitz auf 1,5m und bei Makro auf Mindestentfernung. Ich finde das eine gute Idee für Fotoamateure. Die Wahrscheinlichkeit so ein brauchbares Bild zu bekommen ist zumindest größer, als wenn die Kamera irgendwo stehen bleibt oder endlos pumpt.

Fokussierung 2: Es gab mit der Firmware 1.04 keinen manuellen Fokus. Mit dem Update auf die 1.10 wird jedoch diese Funktion hinzugefügt! Man kann zwischen AF, Makro, Unendlich (>5m), 1m fest und 3m fest vorwählen. Auch das sehe ich für einen Fotoamateuer eher als Vorteil. Ich kann den manuellen Fokus an meiner Dimage 7i auch nicht wirklich exakt beurteilen. Eine Entfernung von 1m oder 3m kann man auf jeden Fall auch nicht schlechter abschätzen. Und für einige Fälle ist das dann sicher als Schnappschußmodus besser, als ein zu langer Fokussiervorgang.

Fokussierung 3: Die Kamera hat nur ein zentrales Fokusfeld. Zwar wird bei vielen Kameratests immer positiv betont, wenn eine Kamera möglichst viele davon und mehr als das Vorgängermodell aufweist, aber ich sehe das, wie sicher viele andere auch. Bei einem Fokusfeld weiß ich wenigstens immer auf welche Stelle im Bild die Kamera scharf stellt. Mit dem zentralen Fokusfeld das gewünschte Objekt anvisieren, Auslöser halb durchdrücken, Kamera ausrichten und dann auslösen erfordert zwar etwas Übung, aber wenn sich eine Kamera mit mehreren Fokusfeldern das Falsche aussucht, ist dem Fotografen auch nicht geholfen.

Fokussierung 4: Die Treffsicherheit ist bisher gut. Bei einem Test mit einem kontrastarmen Kaninchen (fast gleichmäßig grau/braun gefärbtes Fell) auf dem Balkon im Dunkeln, konnte ich zwar das Kaninchen kaum im Display erkennen, aber die Kamera hat in 2 von 3 Fällen einen erfolgreichen Fokus gemeldet. (Wenn das Tierchen nur nicht so rumzappeln würde...) Mit der Firmware 1.04 hatte ich jedoch 0 erfolgreiche Fokussierungen bei reinem Kunstlicht. Auch das hat sich mit der Firmware 1.10 deutlich verbessert. Die Trefferquote liegt bei relativ schwachen Kunstlicht damit bei etwa 50%.

Eine Helligkeitserhöhung für das Display bei Aufnahmen mit wenig Licht (siehe voriger Absatz) scheint nicht vorhanden zu sein. Zusätzlich verdunkelt sich das Bild während des Fokussiervorgangs noch etwas.

Programme Av, Tv und M: Die Einstellung der Blende ist mit 10 Stufen von 2.8 bis 8 in recht kleinen Schritten möglich. Die Einstellung der Zeit geht mit 46 Stufen im gesamten Zeitbereich von 16s bis 1/2000s. Die kürzesten Verschlusszeiten stehen aber nur in Kombination mit höheren Blendenzahlen zur Verfügung. Die Automatikprogramme kennen zumindest bei der Zeit noch feinere Zwischenschritte.

Weißabgleich: Auto, 5 Voreinstellungen, 2 benutzerdefinierte Speicher

Belichtungsreihen: 3 oder 5 Bilder in 1/3 EV Schritten, sowie voreingestellte Belichtungskorrektur: +/- 2 EV in 1/3 EV Schritten

An Bildformaten kann die Kamera nur JPG. Dieses ist in 3 Kompressionsstufen verfügbar. An Auflösungen sind 5 Einstellungen von 0.3 bis 3 Megapixel möglich.

Das Handbuch ist im großen und ganzen recht gut. Es ist ausführlich genug, aber dennoch recht schnell durchgearbeitet und auch für den interessierten Anfänger durchaus verständlich. An einigen Stellen merkt man zwar, daß es von einer Software übersetzt wurde. Es ist aber noch erträglich. Beispiele: Belichtungsprogramme "[M] Handbuch" das sollte wohl besser "[M] Manuell" heissen und hieß im englischen sicherlich "[M] Manual". Die "Spot-Belichtungsmessung" wurde zur "Lichtzeiger-Lichtemessung".

Differenzen: Auf www.toshiba.de und www.digitalkamera.de/Kameras/ToshibaPDR-M700.asp wird die Kamera mit 35-350mm (KB) Zoom und mit Lichtstärke 2.8-3.5 (auch auf der abgebildeten Kamera am Objektiv zu sehen) angegeben. Auf www.steves-digicams.com steht und laut Handbuch, Objektivaufdruck und EXIF Daten hat das mir vorliegende Modell einen Zoombereich von 37-370mm (KB) und eine Lichtstärke von 2.8-3.1.
einige Testbilder:
Etwas besseres habe ich leider nicht vor dem Bürofenster. Bessere Testbilder gibt es auf den englischen Testseiten (siehe weiter unten).
Was die Farben angeht, war das erste Bild in der Vollautomatik in irgendeiner Zoom-Stellung am früheren Nachmittag besser, als die beiden später im Av gemachten. Daher will ich diese Bilder nicht als Maßstab setzen!

das erste Bild 640x480 (www.computer-richter.de/pdrm700/PDR_0001K.JPG)
das erste Bild 2048x1536 (www.computer-richter.de/pdrm700/PDR_0001.JPG)
der Mehrfach Modus 640x480 (www.computer-richter.de/pdrm700/PDR_0002K.JPG)
der Mehrfach Modus 2048x1536 (www.computer-richter.de/pdrm700/PDR_0002.JPG)
37mm (KB) 640x480 (www.computer-richter.de/pdrm700/PDR_0003K.JPG)
37mm (KB) 2048x1536 (www.computer-richter.de/pdrm700/PDR_0003.JPG)
370mm (KB) 640x480 (www.computer-richter.de/pdrm700/PDR_0004K.JPG)
370mm (KB) 2048x1536 (www.computer-richter.de/pdrm700/PDR_0004.JPG)
Fokus im Dunkeln 640x480 (www.computer-richter.de/pdrm700/PDR_0011K.JPG)
Fokus im Dunkeln 2048x1536 (www.computer-richter.de/pdrm700/PDR_0011.JPG)

Nachfolgend die englischen Testberichte. Hier gibt es auch mehr und bessere Testbilder.
http://www.steves-digicams.com/2003_reviews/m700.html
http://www.dcresource.com/reviews/cameraDetail.php?cam=490
http://www.imaging-resource.com/PRODS/M700/M700A.HTM

Andy.R
10.12.2003, 18:30
Hallo *,

ich habe obigen Beitrag soeben nochmals komplett überarbeitet, vervollständigt und um weitere Links ergänzt.
Wer ihn also vor dem 10.12.2003 18:30 schon gelesen hatte, wird ihn nicht wiedererkennen.
Ich hoffe das ist im Rahmen der Forumsregeln OK.

EDIT: Ich muß mal noch eine Ergänzung geben.

Fokussierung 4: Die Treffsicherheit ist bisher gut.

Das kann ich nun nicht mehr so uneingeschränkt stehen lassen.
Die Kamera ist eine Tageslichtkamera. Heute morgen konnte ich im Dämmerlicht ohne Kunstlicht in meiner Stube immer erfolgreich fokussieren.
Gestern Abend jedoch, als es draußen schön dunkel war, hat der Autofokus, selbst bei voll aufgedrehtem 300Watt Halogen Deckenfluter, fast immer versagt.

Andy.R
22.12.2003, 18:41
Hallo *,

auch wenn ich jetzt "Selbstgespräche" führe ;) , muß ich mir nochmal selbst antworten und noch eine Ergänzung geben.
Wegen der Fokusprobleme bei Kunstlicht habe ich die Hotline kontaktiert. Man schickte mir daraufhin ein Firmware-Update per eMail zu. Die Handbuchergänzung für die neuen Funktionen dieser Firmware bekam ich aber erst nach einem weiteren Telefonat, als ich diese gefunden habe, aber zum Teil nicht bedienen konnte.

Vor allem 2 Punkte will ich nennen und habe ich daher auch oben noch eingefügt:

Fokussierung 2: Es gab mit der Firmware 1.04 keinen manuellen Fokus. Mit dem Update auf die 1.10 wird jedoch diese Funktion hinzugefügt!

Fokussierung 4: Mit der Firmware 1.04 hatte ich 0 erfolgreiche Fokussierungen bei reinem Kunstlicht. Auch das hat sich mit der Firmware 1.10 deutlich verbessert. Die Trefferquote liegt bei relativ schwachen Kunstlicht damit bei etwa 50%.