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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Stativ


Lutz
14.11.2003, 02:09
Bin auf der Suche nach einem halbwegs stabilen Stativ; günstig sollt´s auch noch sein (meine Notenpresse ist grad zur Wartung wech).
Hab jetzt das Manfrotto Junior (hat auch noch ne Bezeichnung mit Nummer, die ich aber grad nich weiss) angeschaut, soll 79,- kosten. Sieht eigentlich ganz gut aus, man kann wohl auch die Mittelsäule umdrehen.
Kennt einer von euch das Ding und kann was dazu sagen?

Ditmar
14.11.2003, 08:47
Da kann ich Dir leider nicht helfen, und Dir nur empfehlen, einmal das MA055 oder MA190er Serien anzuschauen, ich selber habe das 055PROB und bin damit sehr zufrieden, ist nicht ganz billig, aber dafür 1000%tig stabil. Da wackelt nichts!

WinSoft
14.11.2003, 09:19
Ein wirklich stabiles und dauerhaftes Stativ kauft man sich nur einmal im Leben. Und so lange hält es auch. Hier zu sparen, ist kurzsichtig und bereitet über kurz oder lang nur Verdruss.

Ich stehe bei Dreibeinen seit Jahrzehnten (!) auf http://www.linhof.de . Sowohl auf deren unverwüstlichen Stativen, wie deren Kugelköpfen. Nur für ganz schwierige Situationen mit extrem langen Brennweiten bis 800 mm kommen überschwere Eschenholzstative von Berlebach dran. Von anderen Anbietern habe genug Schrott herumliegen, schwache, nicht klemmende Kugelköpfe zu Hauf, schnell rostende und wackelige Dreibeiner, die von selber in die Knie gehen, wenn man sie scharf anschaut!

Fritz
14.11.2003, 11:26
Hallo Lutz,

im Prinzip hat WinSoft natürlich recht. Aber die Erwähnung seiner umfangreichen Sammlung lässt vermuten, dass er auch nicht da angefangen hat, wo er heute steht. Umso netter ist es natürlich, dass er Dir diesen teuren und dornigen Weg ersparen will. :) In der Praxis, im Alltag, zumal bei gerade nicht verfügbaren Notenpressen, ist aber auch die reine Wahrheit immer nur die halbe.

Deshalb halte ich auch meinen Weg für vertretbar, den ich Dir unverbindlich schildern will. Als ich vor vielen Jahren noch knapper bei Kasse war, habe ich mir für damals unter 100 Mark bei Quelle ein Leichtmetallstativ gekauft und einen mittelprächtigen Kugelkopf dazu, dessen Preis ich mit ca. 50 Mark erinnere. Dieses Stativ tut mir bis heute als Zweitstativ gute Dienste, denn es ist für sehr viele Zwecke hinreichend stabil und man kann es relativ leicht mitnehmen. Vor etwa zehn Jahren habe ich mir dann zusätzlich ein großes und schweres Berlebach-Stativ gekauft, dazu einen schweren Kugelkopf - eine wirkliche Traumkombination in Sachen Stabilität.

Wann immer es geht, verwende ich heute das schwere Stativ, das ständig im Kofferraum parat liegt. Bei längeren Fußmärschen ist es aber einfach zu schwer, um es ständig mitzuschleppen. Da kommt dann auch heute noch, wenn nicht ein Einbeinstativ genügt oder genügen muss, mein uraltes Revue-Stativ von Quelle zum Einsatz.

Wenn Dir also Dein "großes" Traumstativ in absehbarer Zeit noch zu teuer ist, dann kaufe Dir ruhig erst einmal etwas Kleineres, aber nichts Schlechtes. Das ist dann, zumal mit einem leichten Digitalapparat, immer noch besser als gar kein Stativ. Vielleicht ist Dir aber zunächst auch mit einem ordentlichen Einbeinstativ gedient, das Du ohnehin eines Tages wirst haben wollen, da es in seiner Flexibilität in vielen Situationen noch gute Dienste tut, in denen ein Dreibein sich aus unterschiedlichen Gründen verbietet.

Viele Grüße,
Fritz

Jan
14.11.2003, 11:57
Hallo Lutz,

ich kenne winsofts Empfehlungen, sie sind sicher richtig und gut, stellen aber m.E. schon das Optimum an Qualität und das Maximum an (finanziellem) Aufwand dar.

Die Lösung von Fritz wäre für mich nicht geeignet. Das große Holzstativ würde ich wohl nie mitnehmen/benutzen, über ein Quelle-Stativ würde ich mich permanent ärgern.

Ich würde eher ein ordentliches Stativ mit gutem Preis/Leistungsverhältnis wählen, wenn ich es recht sehe, trifft dies z.B. für Manfrottos 055xx oder 190 zu. Es gibt aber mechanisch so einfach und robust augebaute, bomenfeste Stative, die beim Gebrauchtkauf kein Risiko darstellen (z.B. alte Gitzo-Stative mit Schraubklemmung, meines ist von ca. 1980 und genauso wie am ersten Tag).

Beim Stativkopf würde ich nicht an der Stabilität sparen, aber vielleicht am Komfort. Hier gibt es z.B. nicht gar so teure Dreiwegeneiger (z.B. von Manfrotto), die bombenfest halten. Ein billiger und schlechter Kugelkopf ist dagegen m.E. keine Alternative, dagegen wäre ein guter Kugelkopf mit Friktion mein Favorit (neben Linhof gibt es aber auch ordentliches von Manfrotto, FLM und anderen).

Eine Adapterplatte kann man später nachrüsten und zunächst das Geld sparen. Zudem finde ich die Kombinationslösungen (Kopf/Schnellwechselplatte) nicht optimal, da ohne die Platte das letzte Quäntchen Stabilität herausgeholt werden kann (wenn ich mich recht erinnere war es winsoft, der Schnellwechselplatten ganz ablehnt), es durchaus unterschiedlich gute / große Platten gibt und man sich später das für den eigenen Geschmack optimale System aussuchen kann.

Eine 79 EUR Manfrotto-Kombination ist hier in den letzten Tagen schon mal besprochen und für untauglich befunden worden.

Grüße, Jan

P.S.: Ich verweise immer wieder gerne auf die Seite von Speedgraphic (www.speedgraphic.co.uk), deren Prospekt leider englisch, aber m.E. grade im Zubehör-/Stativbereich umfangreich und gut kommentiert ist.