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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Welches Tilt/Shift für die a7?


Philipp_H
27.09.2014, 19:37
Hallo zusammen,

ich schaue gerade nach einem Tilt/Shift Objektiv für meine a7. Hat da jemand Erfahrungswerte die er/sie mit mir teilen will?
Ich habe bei meiner Suche folgende Kandidaten gefunden die wohl in Frage kämen:

- Walimex/Samyang T-S 24mm/3.5 mit E-Mount (ca. 999,- €)
- Canon EF TS-E 24mm/3.5 Mk I (ca. 700,- € plus 370,- € für den Metabones)
- Canon FD TS 35mm/2.8 (ca. 400,- € plus 120,- für den Novoflex)

Gibt es noch mehr im Brennweitenbereich 24 - 35 mm (die auch noch bezahlbar bzw. im Rahmen bis 1000,- € sind)?
Kennt jemand die drei o.g. und kann mit evtl. Stärken und Schwächen der Kandidaten nennen?
Schonmal vielen Dank im Voraus.

Gruß

Philipp
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edit ddd: Objektivbezeichnungen korrigiert

der_knipser
28.09.2014, 01:06
Ich kenne nur eine abgespeckte Lösung, die nicht alles erfüllt, wonach Du fragst.
Für die Nex 6 habe ich einen Tiltadapter mit Minolta MC/MD Anschluss. Der Adapter passt mechanisch genauso gut an die A7. Damit kann man nur tilten, aber nicht shiften, das kann ein Nachteil sein. Der Vorteil ist, dass man JEDES alte Minoltaobjektiv damit verwenden kann. Das Kippen von Schärfeebenen hat auch ohne Shiften seinen Reiz. Ich habe eine ganze Palette an Brennweiten von 28 bis 200 mm, mit denen ich experimentieren kann. Ob das für Dich eine Option wäre, kann ich nicht einschätzen, weil Du nichts über den Einsatzzweck schreibst.

Philipp_H
28.09.2014, 07:45
Ich brauche/möchte das um Architektur zu fotografieren (weniger um Effekte zu erzeugen).

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dimixxl
28.09.2014, 11:05
Ich nutze zum Beispiel Mirex Adapter. Man kann verschiedene sehr gute Mamiya Objektive verwenden.

Philipp_H
28.09.2014, 14:40
Ich nutze zum Beispiel Mirex Adapter. Man kann verschiedene sehr gute Mamiya Objektive verwenden.

Preis? Bezugsquelle?

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usch
28.09.2014, 15:20
http://www.mirex-adapter.de/

Das war jetzt einfach ;)

Da es keinen direkten Adapter auf E-Mount gibt, müßte man z.B. den auf M42 nehmen und noch einen zweiten Adapter dahinterschalten. Bei dem Preis hat man allerdings dann schon ein halbes Samyang T/S oder fast ein ganzes Shift-Rokkor, und das Objektiv kommt noch oben drauf.

Nun sind 35mm oder noch kürzer an Mittelformat schon Ultraweitwinkel und entsprechend teuer. Was würde man denn da nehmen, um noch einen Preisvorteil zu haben?

DonFredo
28.09.2014, 16:07
Übrigens, das Samyang T-S gibt es schon für rd. 875€ :arrow: http://foto-tip.pl/de/obiektyw-samyang-t-s-24mm-f-3-5-ed-as-umc-tilt-shift-do-sony-e.html?___SID=U

Philipp_H
28.09.2014, 16:16
Übrigens, das Samyang T-S gibt es schon für rd. 875€ :arrow: http://foto-tip.pl/de/obiektyw-samyang-t-s-24mm-f-3-5-ed-as-umc-tilt-shift-do-sony-e.html?___SID=U

Diesen Anbieter hatte ich schon bei eBay gesehen. Hast Du da Erfahrungen? Ist der zuverlässig? Und wie lange dauert der Versand aus Polen?

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DonFredo
28.09.2014, 16:23
Ja, hab da schon (direkt über die polnische Seite) eingekauft. Ist eine Weile her und da gabs nur Vorkasse. Lieferung in der Regel max. 3 Tage und fast immer per UPS.

Wenn man direkt über die Seite einkauft, dann geht Vorkasse über Deutsches Konto oder (mittlerweile) PayPal.

SCFR
28.09.2014, 18:20
Es gab mal ein 35mm Shift von Minolta MD Anschluss!
Bei Canon gibts nicht nur das 24mm EOS TS sondern auch noch 17mm (sehr gut und Einzigartig), 45mm und 90mm

Philipp_H
28.09.2014, 18:24
......
Bei Canon gibts nicht nur das 24mm EOS TS sondern auch noch 17mm (sehr gut und Einzigartig), 45mm und 90mm

Das es die gibt ist klar, passen aber weder zu meiner Preisvorstellung noch in den Brennweitenbereich den ich brauche.

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SCFR
28.09.2014, 22:17
Das es die gibt ist klar, passen aber weder zu meiner Preisvorstellung noch in den Brennweitenbereich den ich brauche.

.

OK
Verstehe zwar nicht warum ein 17mm nicht für Architektur zu gebrauchen ist, aber es gibt noch ein 24mm Shift Objektiv aus der Olympus OM Serie, soll recht gut sein!

Philipp_H
29.09.2014, 04:08
OK
Verstehe zwar nicht warum ein 17mm nicht für Architektur zu gebrauchen ......

Das habe ich nicht behauptet. Ich nehme gerne eines wenn Du mir eines für < 1000,- € zeigst (incl. Metabones Adapter).


...............
Gibt es noch mehr im Brennweitenbereich 24 - 35 mm (die auch noch bezahlbar bzw. im Rahmen bis 1000,- € sind)?



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SCFR
29.09.2014, 08:11
Viel Spass beim Suchen Philipp!

PS
vom Canon 24mm TS gibts noch ne verbesserte Version II, aber sicherlich nicht für <1000€, ebensowenig wie die Nikon TS Objektive!

Philipp_H
29.09.2014, 08:17
Viel Spass beim Suchen Philipp!...

Danke. ;) Hab ja nicht behauptet, dass es einfach werden wird. :D

Es wird wohl für den Anfang das FD 35/2.8 werden. Das ist von der Größe/Qualität/Preis die aktuell sinnvollste Lösung für mich.
Wenn mich das TS-E Fieber dann doch mehr packt, kann ich ja immer noch tiefer in die Tasche greifen und ein "moderneres" aus der TS-E Reihe kaufen.

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Dimagier_Horst
29.09.2014, 08:38
Wenn Du auf Tilt verzichten kannst: Nikons PC bekommt man für kleines Geld.

Philipp_H
29.09.2014, 10:02
Wenn Du auf Tilt verzichten kannst: Nikons PC bekommt man für kleines Geld.

Danke für den Tipp, die sehen gut aus.

Braucht es den Novoflex Adapter oder tut es auch ein "günstiger"? Der Novoflex hat ja den Blendenmitnehmer, der für diese Objektive nicht unbedingt nötig ist.

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joker13
29.09.2014, 10:05
Eine Softwarelösung kommt für Dich nicht in Frage? z.B. ShiftN

Das gibt es sogar kostenlos und funktioniert sehr gut.

http://www.chip.de/downloads/ShiftN_21922501.html

Gruß
Hans

Philipp_H
29.09.2014, 10:14
Eine Softwarelösung kommt für Dich nicht in Frage? z.B. ShiftN....

Nö, eher nicht. Mir geht es auch um das "Erlebnis" beim Fotografieren selbst.
Die Korrektur könnte ich sonst ja auch mit PS CC machen, was recht gut funktioniert.
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Dimagier_Horst
29.09.2014, 10:31
Der Novoflex hat ja den Blendenmitnehmer...
Den brauchst Du nicht, die Blende wird rein manuell gesteuert. Geschlossen wird sie ebenfalls manuell, bzw. für die Belichtungsmessung geöffnet. Wenn Du aus der Nähe kommst: ich habe ein 28er, das kannst Du Dir gerne anschauen.

Philipp_H
29.09.2014, 12:46
. Wenn Du aus der Nähe kommst: ich habe ein 28er, das kannst Du Dir gerne anschauen.

Danke für das Angebot, leider ist Hamburg doch etwas weit weg von mir.
Ich habe schon ein paar von den Objektiven im Auge, Preise scheinen mir vernünftig zu sein.

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aidualk
30.09.2014, 20:42
Vor etwa 20 Jahren hatte ich ein Arsat 35mm/2.8 Shift (http://araxfoto.com/specials/shift-35/) Objektiv. Das gab es damals zu Hauf auf jeder Fotobörse. Es hatte direkt Minolta Anschluss gehabt und war für damalige Ansprüche recht ordentlich. Der Rotdurchlass war sichtbar verstärkt (was ja heute kein Problem mehr sein sollte). In geshiftetem Zustand war die TTL Belichtungsmessung nicht mehr möglich. Man musste messen, dann verschieben. Wie es an heutigen Sensoren abschneidet... ?
Es war recht preisgünstig.

Philipp_H
30.09.2014, 21:14
Danke für die Tipps, ich habe mir das Nikon 28mm f/3.5 PC-Nikkor bestellt.

http://www.nikon.de/de_DE/product/discontinued/nikkor-lenses/2006/28mm-f-3-5-pc-nikkor
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Robert Auer
02.10.2014, 17:25
Danke für die Tipps, ich habe mir das Nikon 28mm f/3.5 PC-Nikkor bestellt.

http://www.nikon.de/de_DE/product/discontinued/nikkor-lenses/2006/28mm-f-3-5-pc-nikkor
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Und die Tilt-Funktion für Schärfedehnung nach Scheimpflug brauchst Du nicht?

Philipp_H
02.10.2014, 17:47
Und die Tilt-Funktion für Schärfedehnung nach Scheimpflug brauchst Du nicht?

Aktuell noch nicht. Mir geht es primär um die Korrektur der Perspektive.
(wenn der Wunsch irgendwann doch aufkommt muss ich wohl tiefer in die Tasche greifen)
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Philipp_H
02.10.2014, 18:12
Falls es jemanden interessiert, so schaut das Teil aus:

6/a7_PC_28_35-0001.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=210251)

6/a7_PC_28_35-0002.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=210254)

6/a7_PC_28_35-0003.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=210255)

Ich hoffe mal ich komme am WE dazu es auszuprobieren.

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Dimagier_Horst
02.10.2014, 18:53
Sehr schön! Ich glaube, bei den derzeitigen Preisen kann man nicht viel falsch machen. Ein kleiner Markt, der sich durch die E-Nachfolger in etwa so halten wird.

Philipp_H
05.10.2014, 16:50
Heute erster Test. Ein "Panorama" aus drei Bildern (max Shift rechts, max Schift links und ohne Shift).

47/2014_10_05_Rheingalerie.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=210450)

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der_knipser
05.10.2014, 16:57
Welchen Vorteil erhoffst Du Dir bei Panoramen, wenn Du Shiftbilder verwendest?
Achte beim nächsten Pano darauf, dass alle Bilder mit identischen Werten belichtet werden, das rechte ist hier zu dunkel.

Philipp_H
05.10.2014, 17:45
Welchen Vorteil erhoffst Du Dir bei Panoramen, wenn Du Shiftbilder verwendest?...

Keinen, war nur ein Test. Habe ich in irgendeinem Video gesehen und wollte das mal nachmachen.
Zumindest in LR kann man ganz gut erkennen, dass das "alte" Teil eine ganz ordentliche Leistung erbringt.
Gekauft habe ich es natürlich zur Korrektur von "stürzenden Linien". Habe ich heute auch gemacht, leider hat aber der HiTech BigStop ein Lichtleck gehabt und unschöne Lichtflecken auf den Aufnahmen hinterlassen.

..Achte beim nächsten Pano darauf, dass alle Bilder mit identischen Werten belichtet werden, das rechte ist hier zu dunkel.

Die Belichtung wurde nicht verändert zwischen den drei Bildern. Alles wurde manuell eingestellt und lediglich der "Shift" verstellt.
Warum das linke dunkler wirkt muss ich mal rausfinden.

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der_knipser
05.10.2014, 19:38
Hat sich das Licht während der Serie geändert? Das kann natürlich auch passieren.
Der Vorteil bei Shiftbildern gegenüber nachträglich gezerrten Bildern ist, dass der Bildausschnit parallel bleibt und sich nicht trapezförmig verjüngt. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Entzerrung schon vor dem Sensor geschieht, und das geradegerückte Bild aus unverzerrten Pixeln besteht.
Das Shiften hat aber den Nachteil, dass das Bild zum größeren Teil am Rande des Bildkreises entsteht, wo die optische Qualität naturgemäß etwas nachlässt.
Es wäre interessant zu wissen, ob sich diese Überlegungen tatsächlich in einem Bild wiederfinden, und ob die Qualitäts-Vorteile tatsächlich überwiegen. Den Vorteil des korrekten Ausschnitts hat man beim Shiften immer.

Übrigens muss man bei Shift-Panoramen etwas aufpassen, wenn es nahe Vordergrundmotive gibt. In dem Fall muss das Objektiv lagestabil bleiben, und die Kamera muss verschoben werden, damit keine Parallaxenfehler auftreten.

Stuessi
06.10.2014, 11:33
...Es wäre interessant zu wissen, ob sich diese Überlegungen tatsächlich in einem Bild wiederfinden, und ob die Qualitäts-Vorteile tatsächlich überwiegen. Den Vorteil des korrekten Ausschnitts hat man beim Shiften immer...

Hallo,

ich habe mal versucht ohne optische Bank mit Stativ und Testbild einer Antwort auf die Frage näher zu kommen.
Kamera A6000 + 35mm Objektiv bei Blende 8

Eingeblendet ist unten ein 100% Crop des Musters rechts unten zur Beurteilung des Auflösungsvermögens.

Testbild zentral fotografiert:


6/a1g1200-DSC04037-zentral.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=210519)

Nun habe ich die Kamera um ca. 12 cm seitlich verschoben:

6/a2-g1200-DSC04023.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=210520)

1. Versuch einer Korrektur mit dem Minolta Shift Objektiv:

6/a3g1200-DSC04038-shift_Kopie.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=210521)

2. Versuch durch schräges Fotografieren und Entzerren mit ShiftN

6/a4g1200-DSC04025-gedreht_ShiftN-d.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=210522)

3.Versuch:
Da die Schärfentiefe beim 2. Versuch nicht aureicht habe ich zusätzlich meinen Tilt-Adapter zwischen MD35mm Objektiv und die Kamera geschraubt und minimal damit korrigiert.

6/a5g1200-DSC04029-gedreht_ShiftN-d-a.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=210523)


Gruß,
Stuessi

der_knipser
06.10.2014, 12:12
Vielen Dank für den aufschlussreichen Test! :top:
Die Schärfentiefe hatte ich bei meinen Überlegungen außen vor gelassen, aber sie spielt doch eine große Rolle!

Stuessi
07.10.2014, 13:23
Hallo,

mit einem Shiftobjektiv kann man natürlich Einzelbilder für ein Panorama erstellen.
Ohne Stativ geht da nichts! Mir ist kein Objektiv bekannt mit Stativgewinde am Objektiv. Immer wird das Objektiv verschoben! Also funktioniert das perfekt nur bei möglichst flachen Objekten, also z. B zum Reproduzieren von Plänen oder Gemälden.
Bei 3 einzelnen Hochformatbildern wird quasi ein größerer Sensor simuliert.
Mit einer Verschiebung um +/-10mm wird aus 24x16mm² 36x24mm², aus 36x24mm² wird 44x36mm².
Der Aufwand lohnt nur, wenn es auf höchste Auflösung ankommt und keine Kamera mit entsprechendem Sensor vorhanden ist.
Zur Bestätigung habe ich mit der A6000 von meinem Testbild ein 45 MPixel großes Bild gemacht.

6/ag1200-Testbild-6000-DSC04051_Panorama.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=210636)

Aufbau:

6/g1000-Aufbau-1-.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=210637)

6/g1000-Aufbau-2-.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=210638)

Gruß,
Stuessi

edit:

Besser für die Reproduktion eines Bildes ist jedoch ein Aufbau, wie ihn Katharina Genssler bei ihren Arbeiten in Dresen verwendet hat. Die Kamera wurde bei konstantem Abstand in Höhe und Breite vor dem Bild Sixtinische Madonna (http://www.katharinagaenssler.de/zoom/?i=:projekt:images:1205_SIX_wand:1205_SIX_45)versc hoben.

der_knipser
07.10.2014, 13:57
Mir ist kein Objektiv bekannt mit Stativgewinde am Objektiv. Immer wird das Objektiv verschoben! Also funktioniert das perfekt nur bei möglichst flachen Objekten, also z. B zum Reproduzieren von Plänen oder Gemälden...Ja, so ist das. Hier im Thread soll es für Architekturfotografie verwendet werden, also Motive, die durchaus eine Tiefe haben. Dafür müsste man die Kamera auf eine waagerechte Schiene setzen, und sie immer entgegen der Shiftrichtung verschieben, so dass das Objektiv möglichst raumstabil bleibt. Wenn man zusätzlich Vordergrundmotive ins Bild nimmt, was ja nicht so ungewöhnlich ist, dann kommt man um eine korrekte Methode nicht herum.

soniebilder
08.11.2015, 22:29
sony alpha 7, novoflex fd adapter, canon TS 35 mm,

guten tag zusammen,

nachdem sich das nikkor PC 28 mm 3,5 überhaupt nicht an meiner sony bewährt hatte - es war qualitativ im architekturkontext unbrauchbar - habe ich nun einen versuch mit dem alten canon fd shift objektiv 35 mm unternommen! mein bisheriges fazit: ich bin sehr angetan, aber man sollte nicht in den roten bereich shiften und es nicht unter f 8 verwenden; im raw converter die chromatischen aberrationen entfernen, moderat schärfen und man erhält ein sehr brauchbares ergebnis!

herzlicher gruß aus münchen, stefan


ps: wie fügt man ein bild hinzu?

Dimagier_Horst
09.11.2015, 08:41
Soweit zur Verwendung von alten Linsen an der A7...da scheint es mehr konstruktive Einschränkungen zu geben als zunächst gedacht.

der_knipser
09.11.2015, 09:29
... nicht in den roten bereich shiften... im raw converter die chromatischen aberrationen entfernen...CAs in geshifteten Bildern sind (zumindest theoretisch) sehr schwierig zu korrigieren, weil CAs sich zentrisch um die optische Achse ausdehnen. Normalerweise (ohne shiften) sitzt die optische Achse in der Bildmitte, und die Funktionen zum Entfernen der CAs nehmen die Bildmitte als Ausgangspunkt. Bei geshifteten Bildern geht das nicht mehr so einfach. Die CAs und die Bearbeitung sitzen nicht mehr konzentrisch, so dass die Korrektur an der einen Bildecke hilft, dafür aber an einer anderen Bildecke entweder nicht ausreicht, oder übersteuert. Wenn das Motiv diese Bearbeitung verkraftet, und der Effekt überdeutlich entsteht (z.B. durch Abblenden), dann kann man eventuell die CAs aus dem Raw entfernen. Ich dem Fall würde ich jedoch das Bild als 16-bit-tiff exportieren, und die Leinwand so weit vergrößern bis das Bildzentrum wieder mit der optischen Achse übereinstimmt. Jetzt kann die Bearbeitung wieder zentrisch gemacht werden, allerdings nicht mit den vordefinierten Masken, denn die stimmen nur, wenn das Bildformat in Originalgröße bleibt.
Nach der Korrektur von CA und Vignettierung kann man die Leinwand wieder beschneiden, und mit der Bildbearbeitung wie gewohnt fortfahren.

usch
09.11.2015, 17:42
CAs in geshifteten Bildern sind (zumindest theoretisch) sehr schwierig zu korrigieren, weil CAs sich zentrisch um die optische Achse ausdehnen. Normalerweise (ohne shiften) sitzt die optische Achse in der Bildmitte, und die Funktionen zum Entfernen der CAs nehmen die Bildmitte als Ausgangspunkt. Bei geshifteten Bildern geht das nicht mehr so einfach.
Dasselbe gilt natürlich auch für Vignettierung und Verzeichnung. Deswegen kann man ja bei Capture One in der Objektivkorrektur die Verschiebung in X- und Y-Richtung einstellen. Muß man sich logischerweise schon bei der Aufnahme notiert haben, denn in den Exif-Daten steht sowas leider nicht. Oder man tastet sich per Trial & Error heran.

foxy
09.11.2015, 21:23
bei meinem "Objektivdealer" gibt es das schon für 712€ und auf den
ist Verlass...habe dort mein Samyang 85F1,4 für 276€ gekauft,
aber manchmal schwanken die Preise, aber zu empfehlen...
deutsche Seite ... Laden in Holland + Belgien...

http://www.photospecialist.de/samyang-t-s-24mm-f-3-5-ed-as-umc-tilt-shift-sony-e

Gruß Foxy

steve.hatton
09.11.2015, 22:55
Das Schneider TS wird offensichtlich mit Stativsvhelle am Objektiv geliefert....:D

http://landscapephotographymagazine.com/2015/field-test-schneider-pc-ts-super-angulon-4-5-28-hm/

Joshi_H
11.12.2015, 06:42
Hallo,

da ich mich seit einiger Zeit auch mit dem Thema "shiften" und "Shift-Objektive" mit und für meine Sony-Kameras beschäftige (tilten ist für mich nicht von Interesse) möchte ich meine Erfahrungen beisteuern. Mein Wissen liegt auch heute noch, nach 3 oder 4 Monaten relativ intensiver Beschäftigung mit dem Thema, sicherlich weit hinter den Erfahrungen und dem Wissen von anderen hier zurück (Stuessi, Gottfried um nur zwei zu nennen die mir gerade einfallen), aber ich denke mittlerweile kann ich mich mal auf eine Diskussion einlassen um ein wenig von meiner geringen Erfahrung zu teilen und noch mehr zu lernen.

Das zur Einleitung; ich bin einen anderen Weg gegangen. Anfangs habe ich mir auch Canon T/S und Nikon PC-Objektive angeschaut, habe auch mit Mirex-Adapter geliebäugelt und mir Objektive von anderen Herstellern wie z.B. Samyang usw. angeschaut. Viele Stunden vor dem Internet und Erfahrungsaustausch on- und offline haben mich zunächst verwirrt und dann davon überzeugt, dass Shift-Objektive so gar nicht zu meiner Art des Fotografierens passen, da ich auch Architektur gerne mal im Vorbeigehen mache. Außerdem ging es mir insgesamt auch weniger um stürzende Linien (die ich bei Architektur übrigens reizvoll finde und gerne gestalterisch einsetze) sondern auch um die Verzerrung von Objekten und die Veränderung von Proportionen. Stürzende Linien kann man eigentlich recht gut mit Lightroom Upright korrigieren, bei Bildern ohne vertikale und horizontale Linien versagt Lightroom Upright bei der Perspektive (o.k., das geht dann manuell) aber bei den Proportionen z.B. in der People- oder Objektfotografie im Studio und auch Outdoor ist Lightroom Upright überfordert. Kurz, ich habe eigentlich auch nach einer Lösung gesucht, die man auch bei dynamischen Model-Shootings verwenden kann, wo man auch mit Unter- und Aufsichten arbeitet und diese dann vielleicht korrigieren möchte.

Irgendwann bin ich dann auf das JOBO LensTRUE-System aufmerksam geworden bzw. gemacht worden. Da die Firma in Gummersbach sitzt bin ich nach erster Kontaktaufnahme mal hin und wir haben sehr schnell zusammengefunden. Ich könnte hier und jetzt versuchen alles im Detail zu erklären, aber das ist alles schon mal geschrieben worden - die Informationen findet ihr auf der LensTRUE Homepage unter http://www.lenstrue.com. Nach einer ersten Testphase war ich mehr als nur interessiert, mittlerweile haben JOBO und ich die Zusammenarbeit vertieft und ich bin nun JOBO LensTRUE Ambassador. Das erwähne ich, damit ihr mich zu diesem Thema richtig einordnen könnt. Klarstellen möchte ich an dieser Stelle aber: Ich bin weiter objektiv, kritisch und dabei konstruktiv gegenüber JOBO und LensTRUE. Ich werde von JOBO nicht gesponsert oder bezahlt. Das einzige Goodie ist, dass ich das System kostenlos nutzen darf als Gegenleistung für mein Feedback zum Produkt, Verbesserungsvorschläge und Bildmaterial.

Ich nutze JOBO LensTRUE jetzt seit 2 Monaten immer dann, wenn ich mit der Kamera vor die Tür oder ins Studio gehe und dabei zu 95% ohne Stativ. Für mich hat diese Lösung entscheidende Vorzüge:

1. Ich kann alle unterstützten Objektive für das digitale Shiften verwenden und das sind bei mir FE 16-35, FE 35 ZA, FE 55 ZA und FE 70-200. Die Liste der unterstützten Hersteller, Kameras und Objektive wächst ständig. Im Moment werden Kameras mit Kleinbild-Sensoren und Mittelformat-Kameras unterstützt, aber wer weiß. ;)
2. Das digitale Shiften unterstützt Neigungswinkel über 11° und offiziell bis 35°; ich habe aber auch schon jenseits 35° gute Ergebnisse erzielt.
3. Auf die Verwendung eines Stativs kann ich verzichten, was mich schneller und flexibler macht.
4. Auch wenn ich es nicht so oft einsetze ist der virtuelle Perspektivwechsel sehr interessant

Für Fotografen, die nicht nach dem Erlebnis bei der Verwendung von T/S-Objektiven suchen, sondern perspektivisch und in den Proportionen korrekte Aufnahmen erzeugen wollen und vielleicht sogar liefern müssen, halte ich das für eine geniale Lösung, die preislich unter einem T/S-Objektiv liegt und damit unschlagbar günstig ist. Natürlich muss der Workflow um ein oder zwei Schritte erweitert werden, denn die Korrektur im LensTRUE visualizer muss schließlich sein, aber dieser Extraschritt wird durch die Vorzüge aufgewogen - zumindest für mich. Leider gibt es die Software zur Zeit nur für Mac, aber ich denke im nächsten Jahr wird eine Windows-Version kommen. Mir wurde aber von einem Fall berichtet, wo jemand anstatt 2 oder 3 Shift-Objektiven ein JOBO LensTRUE und einen Mac gekauft hat. So geht's natürlich auch :-).

Wenn ihr wissen wollt was ich bisher mit dem JOBO LensTRUE so gemacht habe, könnt ihr das in meinem Blog zu dem Thema nachlesen: http://joerghaag.com/category/fototechnik/jobo-lenstrue-system/

Ich kann mir vorstellen, dass sich das hier wie Werbung liest, aber das ist es nicht. Ich werde nicht dafür bezahlt und schreibe das, weil ich von diesem Produkt überzeugt bin. Wenn mir das JOBO LensTRUE nicht zur Verfügung gestellt werden würde, hätte ich es bereits gekauft und würde das gleiche schreiben - Tatsache.

Übrigens, wer sich das Teil mal in live anschauen möchte: Ich bin nächste Woche Freitag beim Kölner Stammtisch und bringe es gerne mit. Ich bringe dann auch gerne das Mac Book mit und zeige wie die Software funktioniert und was damit so geht.

Grüße,

Jörg

Ellersiek
11.12.2015, 10:34
Hallo Jörg,
ich verfolge das Thema auch schon länger, konnte mich jedoch noch nicht zum Mirex überreden (Das Prisma meiner A900 schränkt den Adapter wohl ein).

Seitdem Lightroom die Objektivkorrekturen anbietet, ist der Bedarf zwar gesunken, allerdings hat LR ja auch so seine Grenze und was man schon vor der Aufnahme erledeigen kann, verkürzt die Nacharbeit und es gibt ja auch Dinge, die mit Software nun mal nicht machbar sind.

Ich habe mich auf der lenstrue-Seite mal umgeschaut und irgendwie sieht es mir so aus, als wenn es eine (elegantere) Variante der LR-Objektivkorrekturen ist.

Könntest Du etwas zum Unterschied zwischen diesen beiden Lösungsansätzen sagen?

Gruß und Danke für den Bericht,
Ralf

heischu
11.12.2015, 10:59
Es bleibt doch weiterhin, wie bei der herkömmlichen Korrektur in LR & Co., der Nachteil des teils extremen Beschnitts je nach Winkel, und schärfe Verlust durch die Verzerrung.

Joshi_H
11.12.2015, 12:46
Aus meiner eigenen Erfahrung mit Lightroom und LensTRUE kann ich sagen, dass das zwei ganz unterschiedliche Ansätze sind. Der wichtigste Unterschied liegt wohl darin, dass sich Lightroom nur und ausschließlich auf Bildelemente verlassen kann, also Linien und Strukturen im Bild. Sind diese nicht vorhanden ist bei Lightroom Schluß. Der zweite Aspekt ist die Korrektur der Proportionen, was ich in der Peoplefotografie immer wieder sehe, wenn es mal etwas weitwinkliger wird und es eine Unter- oder Aufsicht hat. Diese Deformationen des Gesichts oder das Strecken bzw. Stauchen von Extremitäten korrigiert Lightroom im Gegensatz zu LensTRUE nicht. Selbst in der manuellen Korrektur von Lightroom werden keine Proportionen korrigiert und lediglich vertikale Linienstrukturen begradigt.

Schärfenverlust bzw. Reduktion der Bildqualität hat man bei der Verwendung von Shift-Objektiven auch, wenn man die Bildkreismitte verlässt. Das erträgliche Mass an Qualitätsverlusten ist beim Shiften bei 6-7mm, darüber hinaus sieht es doch schlecht aus, was den Shiftradius auf eine vergleichbare Neigung von 10-13° einschränkt. Zum Thema Beschnitt lässt sich folgendes sagen: Lightroom korrigiert in dem die Bitmap verkleinert wird, LensTRUE hingegen vergrößert ortsabhängig dort wo die Transformation ansetzt. Der Nahpunkt bliebt konstant und je mehr Neigung im Fernpunkt korrigiert werden muss desto größer wird das Format bzw. das Bild.

Bei Lightroom musst Du jedes einzelne Bild in der Korrektur durch Upright begutachten, denn man weiß nie so genau, was dabei rauskommt. LensTRUE verlässt sich auf Lagedaten der Kamera zum Zeitpunkt der Aufnahme in allen drei Achsen (wobei die Y-Achse im Querformat natürlich keinen Sinn macht, aber im Hochformat zur X-Achse) was eine vollautomatische Stapelverarbeitung ohne Aufsicht und Begutachtung des Prozesses ermöglicht.

Meine Empfehlung: Bestellt einfach mal ein Testgerät und probiert es aus. Wenn das was für Euch ist, dann kann die Gebühr für die Teststellung beim Kauf angerechnet werden.

steve.hatton
11.12.2015, 13:31
Es sollte kein Problem sein ein Bild mit LensTru, welches sicher noch als Original-RAW zur Verfügung steht mit DXO-OpticsPro oder DXO-ViewPoint oder Lightroom oder Photoshop gerade zu rücken und zu vergleichen, welche Variante den natürlicheren aka realistischeren Bildeindruck vermittelt.

Ich stelle immer wider fest, dass die 100%ige Ausrichtung zB in DXO-OpticsPro 10 mit wlechem ich hauptsächlich arbeite, einen etwas unnatürlichen Effekt ergibt - wohl deshalb gibt es seit 12 Versionen die Korrekturauswahl "vollständig" oder "natürlich".

Joshi_H
11.12.2015, 14:11
Schau doch mal im von mir verlinkten Blog - da gibt es einige Beispiele Lightroom <-> LensTRUE.

Joshi_H
11.12.2015, 16:44
Steve,

extra für Dich habe ich das mal rausgesucht. Hier ein Bild von einem Model, einmal mit Lightroom und einmal mit LensTRUE korrigiert. Mit 35mm fotografiert, was ich persönlich bei People selten mache.

LR: https://joerghaag.files.wordpress.com/2015/09/20151004_dsc03105_ilce-7-2.jpg
LT: https://joerghaag.files.wordpress.com/2015/09/20151004_dsc03105_2_ilce-7.jpg

Welches Gesicht gefällt Dir besser?

Gruß,

Jörg

Ellersiek
11.12.2015, 17:37
Mmmmmmh, da scheint mein Beitrag im WWW verloren gegangen zu sein - ich hatte schon vorhin geantwortet.

Danke für deine Info und die Gegenüberstellung.
Das LR-Bild scheint mir zwar etwas stärker "geradegezogen" zu sein, aber trotzdem ist der Unterschied im Gesicht schon recht krass - das spricht für LensTrue.

Was mich bei der Lösung etwas stört, dass es zum LR-Workflow externe Schritte braucht. Dafür kann LensTrue jeoch nichts und einen Tod muss man sterben.
Etwas mehr stört mich der Preis. Da ich keinen professionellen Einsatz dafür hätte, wäre ich wahrscheinlich eher bereit, in Hardware zu investieren. Da die Software momentan nur für MAC lieferbar ist, ist da eh eine Barriere vorhanden, so dass sich die Frage nach einer Anschaffung nicht stellt.

Trotzdem Danke für die Infos,
lieben Gruß
Ralf

usch
11.12.2015, 19:20
Hier ein Bild von einem Model, einmal mit Lightroom und einmal mit LensTRUE korrigiert.
Naja, das würde ich unter Photoshop-Unfall einordnen. Das erste Bild ist perspektivisch auf den Dom in Hintergrund korrigiert (der Sims über der Tür läuft parallel zum Boden), dafür ist das Gesicht im Vordergrund verzerrt. Beim zweiten Bild stimmt das Gesicht, und der Sims läuft nach links abfallend - das hab ich in drei Minuten mit Paint Shop Pro aus dem ersten Bild auch so hingeschoben, und dann stimmen auch die Proportionen im Gesicht wieder. Man muß sich halt aussuchen, was das Hauptmotiv ist, beides gleichzeitig korrigieren geht nicht.

Wie kommen die bei Jobo eigentlich darauf, daß man mit einem Shift-Objektiv nur bis zu 11 Grad ausgleichen könnte? Das Samyang 24mm T/S hat einen Verstellweg von ±12mm, das entspricht bei 24mm Brennweite einem Winkel von arctan(12mm/24mm) = 26 Grad, das Canon 24mm TS ebenfalls, und das 17mm TS kommt bei ±12mm Verstellweg sogar auf ±35 Grad. Das empfinde ich schon als bewußte Irreführung, und alle Tests plappern das ungeprüft nach.

Eigentlich sollte laut Ankündigung bei der Fototour ins Regierungskrankenhaus ja jemand von Jobo dabei sein und das System in der Praxis präsentieren, ich hab aber leider niemanden gesehen. Schade, ich hätte gerne mal das Samyang mit der Jobo-Lösung verglichen.

Joshi_H
11.12.2015, 19:38
Hi Usch,
Die beiden Model-Bilder zeigen lediglich den Vergleich der automatischen Korrektur. Bei sagen wir mal 100 Bildern einer Session schiebe ich die erst einmal durch die Stapelverabeitung, importiere die Ergebnisse nach LR und mache dann die Tonwertkorrektur - das spart massiv Zeit, die ich in eine manuelle Korrektur nicht investieren würde/möchte.

Die Sache mit dem Neigungswinkel werde ich mal weiterleiten. Da bin ich auch auf die Antwort gespannt. Ich melde mich wieder dazu.

usch
11.12.2015, 20:01
Ja, für die automatische Entzerrung einer großen Anzahl von Bildern, die alle aus unterschiedlichen Winkeln aufgenommen sind, ist die Jobo-Lösung sicher optimal. Phase One bietet das ja auch für seine Digibacks mit eingebautem Neigungssensor an.

Die Lightroom-Version ist auch automatisch bearbeitet? Dann wundert mich das Ergebnis nicht, das Programm wird halt einfach nach geraden Linien suchen und die möglichst senkrecht oder waagerecht hinbiegen. Das paßt für Architektur, aber sicher nicht für Portraits, solange du keine viereckigen Models hast. ;)

Bei Sony-Kameras müßte die automatische Entzerrung aber eigentlich auch ohne den Hardware-Zusatz möglich sein. Wenn sie schon den Akku-Ladezustand und die Temperatur in die Exif-Daten schreiben, wird da sicher auch irgendwo der Neigungswinkel der Wasserwaage zum Aufnahmezeitpunkt drinstehen. Man müßte nur wissen wo.

TONI_B
11.12.2015, 20:53
Die Temperatur habe ich bei meinen Sony-Kameras aber noch nicht in den Exif-Daten gefunden!

Für die Astroaufnahmen würde man speziell die Sensor-Temperatur benötigen...

Schmiddi
11.12.2015, 20:57
Wenn ich mich richtig an Martins Aussagen erinnere, muss man dann die Jobo-Software als RAW-Konverter nutzen (ich meine zu erinnern, dass die nur mit RAWs arbeiten kann)? Das stört mich massiv - mein Wunschworkflow wäre:
C1 macht TIF
Jobo bearbeitet TIF und gibt TIF wieder aus.
Nutze ich inmitten einer Session einmal einen anderen Konverter, habe ich eine andere Kamerakalibrierung - und das ergibt einen anderen Look...
Daher nehme ich lieber PTLens. Wobei es da natürlich interessant wäre, die Hardware von Jobo zu nutzen, um die Neigungsdaten zu bekommen - dann kann man die in PTLens direkt eingeben und muss da nicht rumprobieren. Aber man muss natürlich weiterhin jede Datei von Hand bearbeiten - da ich das aber nur mit den (wenigen) Aufnahmen machen würde, die dann auch weiter bearbeitet werden, kann ich damit leben... Aber ich gestehe - ich hatte die Existenz der Lizenz auf meinem Rechner völlig verdrängt :crazy:

Andreas

usch
11.12.2015, 21:15
Die Temperatur habe ich bei meinen Sony-Kameras aber noch nicht in den Exif-Daten gefunden!
Für die Astroaufnahmen würde man speziell die Sensor-Temperatur benötigen...

D:\>exiftool -model -*temperature -G *.ARW
======== 20150918-135814-DSC07219.ARW
[EXIF] Camera Model Name : ILCE-7
[MakerNotes] Color Temperature : Auto
[MakerNotes] Ambient Temperature : 24 C
[MakerNotes] Battery Temperature : 36.7 C

Es ist natürlich nicht gesagt, daß bei jeden Kameramodell alle Informationen vorhanden sind.

TONI_B
11.12.2015, 21:50
Ich habe grad bei meiner neuen A7 mit ExifTools GUI geschaut und nichts gefunden...:?

EDIT: die Exiftool.exe war zu alt. Mit der neuesten version finde ich auch die Temperaturwerte. Aber leider ist die Sensortemperatur nicht dabei. Aber besser als gar nichts...

Joshi_H
12.12.2015, 07:28
Wenn ich mich richtig an Martins Aussagen erinnere, muss man dann die Jobo-Software als RAW-Konverter nutzen (ich meine zu erinnern, dass die nur mit RAWs arbeiten kann)? Das stört mich massiv - mein Wunschworkflow wäre:
C1 macht TIF
Jobo bearbeitet TIF und gibt TIF wieder aus.
[...]

Hallo Andreas,

das stimmt so nicht. Die LensTRUE-Software kann mit RAWs, DNGs und JPGs - von mehr Formaten weiß ich jetzt nichts. :-)
C1 kann meines Wissens nach DNG - das wäre also beantwortet. Mein Workflow ist:
- RAWs nach Lightroom, shots.txt mit Lagedaten der Kamera dazu
- Stapelverarbeitung per LensTRUE (automatische Korrektur)
- Sync des Ordners um die Tiffs nach LR zu holen.
- Bearbeiten

Ich habe in der vergangenen Woche Einblicke in die Kalibrierung von Kameras und Objektiven bekommen, was JOBO LensTRUE für den integrierten RAW Konverter zur Erstellung der Profile machen muss, denn LensTRUE arbeitet ortsabhängig, d.h. auf die jeweiligen Bereiche im Bild werden abhängig von den ermittelten Profildaten ortsabhängig definierte Korrekturen angewendet. Da z.B. Sony Kameras und Objektive bei Zooms jeden mm definierte ansteuern und in die exit-Daten schreiben können muss man hier genau arbeiten - man kann sich vorstellen wie viele Blendenreihen über alle Blenden man z.B. bei einem SEL 16-70 machen muss, wenn man jede Brennweite abdeckt. Ich kenne PTLens, weiß aber nicht wie dort profiliert und kalibriert wird. Ich bin aber mal frech und behaupte, dass sich JOBO LensTRUE mehr Arbeit macht (weil ich es live erlebt habe) und daher genauer ist. Korrigiert PTLens auch die Proportionen? Ich glaube nicht - gefunden habe ich dazu jedenfalls nichts. Was PTLens aber nicht kann ist der virtuelle Perspektivwechsel (schau mal hier wenn es dich interessiert (http://joerghaag.com/2015/11/04/jobo-lenstrue-der-virtuelle-perspektivwechsel-the-virtual-change-of-perspective/)).

Zur Temperatur: Da steht sogar die Batterietemperatur in den Exils:

6/Bildschirmfoto_2015-12-12_um_07.26.46.png
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=241187)

Gruß,

Jörg

TONI_B
12.12.2015, 07:33
Kameratemperatur und Batterietemperatur, aber leider nicht die Sensortemperatur! Die wäre aber wichtig...

...mit der Batterietemperatur kann ich nichts anfangen. :roll:

Joshi_H
15.12.2015, 18:31
Usch,

ich habe nun Antwort auf die Frage nach dem Ausgleich des Neigungswinkels:

Wie kommen die bei Jobo eigentlich darauf, daß man mit einem Shift-Objektiv nur bis zu 11 Grad ausgleichen könnte?


Ich fasse sinngemäß zusammen: Den Entwicklern war gar nicht bewusst, dass es mittlerweile Tilt-Shift-Objektive so geringer Brennweite mit so großen Verstellwegen gibt.
Kurz gesagt: Der Autor des Beitrags hat geometrisch gesehen recht, und die von ihm genannte Beziehung
max_Winkel = arctan(Verstellweg/Brennweite)
ist korrekt. Bei den von uns genannten 11° wurden beispielsweise die Normalbrennweite von 50 mm und ein Verstellweg von 10 mm zugrundegelegt. Daraus ergibt sich nach der Gleichung ein maximaler Winkel von 11.31°.
Mathematisch weniger strikt gilt wohl für die Weitwinkel-Tilt-Shift-Objektive, dass beim vollständigen Ausschöpfen des Shift-Verstellweges am Rand des Bildkreises eines 24-mm-Weitwinkelobjektivs üblicherweise sehr starke Abbildungsfehler auftreten. Daher sollten wir gar nicht mehr von einem maximal kompensierbaren Winkel reden, sondern eher die Problematik der Abbildungsfehler beim Shiften betrachten.

Ganz wichtig ist in diesem Zusammenhang aber dann auch der objektive und ehrliche Hinweis, dass das Shift-Objektiv von Canon 45mm und sämtliche Nikon Shift-Objektive für die hochauflösenden Sensoren nicht mehr ausreichend sind. Diese Objektive lösen nicht genügend Linien auf für die 36 MP, respektive 50 MP Kleinbildsensoren.

Kommen wir zum nächsten Punkt:

Naja, das würde ich unter Photoshop-Unfall einordnen. Das erste Bild ist perspektivisch auf den Dom in Hintergrund korrigiert (der Sims über der Tür läuft parallel zum Boden), dafür ist das Gesicht im Vordergrund verzerrt. Beim zweiten Bild stimmt das Gesicht, und der Sims läuft nach links abfallend - das hab ich in drei Minuten mit Paint Shop Pro aus dem ersten Bild auch so hingeschoben, und dann stimmen auch die Proportionen im Gesicht wieder. Man muß sich halt aussuchen, was das Hauptmotiv ist, beides gleichzeitig korrigieren geht nicht.


Ich habe kein Photoshop, aber jetzt nochmal richtig Zeit investiert um diese Korrektur in Lightroom zu machen. Die Proportionen bleiben falsch. Wenn Du magst schicke ich Dir gerne das RAW und Du zeigst mir, wie man das in Photoshop macht.


Bei Sony-Kameras müßte die automatische Entzerrung aber eigentlich auch ohne den Hardware-Zusatz möglich sein. Wenn sie schon den Akku-Ladezustand und die Temperatur in die Exif-Daten schreiben, wird da sicher auch irgendwo der Neigungswinkel der Wasserwaage zum Aufnahmezeitpunkt drinstehen. Man müßte nur wissen wo.

Daran hat man bei LensTRUE auch schon gedacht, aber leider sind die Sensoren in den Kameras nur auf 2 - 3° genau, die Sensoren im LensTRUE meter aber auf 0,5°. Vielleicht werden die Sensoren aber irgendwann mal diesen Wert erreichen und dann mal sehen....

Grüße,

Jörg

Dimagier_Horst
15.12.2015, 18:38
Den Entwicklern war gar nicht bewusst, dass es mittlerweile Tilt-Shift-Objektive so geringer Brennweite mit so großen Verstellwegen gibt...
Naja, dass kann ja mal passieren...dass man seinen Markt nicht richtig kennt.
...aber dann auch der objektive und ehrliche Hinweis, dass ...sämtliche Nikon Shift-Objektive für die hochauflösenden Sensoren nicht mehr ausreichend sind.
Aber die Entwickler wissen schon, das Nikon neu gerechnete Objektive auf dem Markt hat? Oder ist auch das den Entwicklern nicht bewusst?

Joshi_H
15.12.2015, 19:47
Neue Tilt/Shift? Welche denn?

Dimagier_Horst
15.12.2015, 20:16
Neu im Sinne des Wissenstands der Entwickler: Die PC-Es. Das 24er nutze ich an der 800. Wenn das "Mist" sein sollte, dann bin ich mit "Mist" zufrieden :D . Meine alten PC werden seitdem nur noch an andere Systeme adaptiert.

Joshi_H
15.12.2015, 20:30
Von "Mist" hat doch keiner gesprochen. Von "nicht mehr ausreichend" für die hochauflösenden Sensoren wurde gesprochen. Aber das ist wie alles immer subjektiv.

Schmiddi
15.12.2015, 20:32
Korrigiert PTLens auch die Proportionen?

Habe ich mit einer Testaufnahme vom Sonntag geprüft - nein! Es wird wie in C1 nur horizontal geschoben, aber nicht auch vertikal gestreckt/gestaucht. Ist somit bei Personen unbrauchbar! Bei Landschaften oder Architektur fällt das weniger auf...
Ich habe das dann mit meinem Testbild manuell versucht (es gibt eine Anleitung von Schneider-Kreuznach). Und bin grandios gescheitert - man muss für die manuelle Korrektur wissen, in welcher Höhe die Kamera positioniert war (oder welche Stelle im Bild auf einer horizontalen Ebene mit der Kamera war, was ja das gleiche ist). Das habe ich nicht notiert gehabt - und ohne + schlecht geraten sieht das grausam aus.

Zu den Objektivkorrekturen in PTLens: wie viele Aufnahmen zur Profilierung genutzt werden, weiß ich nicht. Aber sicher nur einige wenige. Das ist mir wurscht, die Korrektur mache ich in C1, dort sind Profile für mein Glas drin...

Andreas

Joshi_H
15.12.2015, 20:56
Andreas, dann wir dich LensTRUE am Freitag interessieren...

Dimagier_Horst
15.12.2015, 21:42
Von "Mist" hat doch keiner gesprochen. Von "nicht mehr ausreichend" für die hochauflösenden Sensoren wurde gesprochen. Aber das ist wie alles immer subjektiv.
Deswegen die Anführungszeichen. Ist trotzdem interessant, ob sich die Aussage der Entwickler hinsichtlich Nikon auf PC-E oder auf PC bezieht. Wenn sich das klären lässt...

Joshi_H
16.12.2015, 10:15
Hallo,

ein Rückfrage bei den Entwicklern hierzu

Deswegen die Anführungszeichen. Ist trotzdem interessant, ob sich die Aussage der Entwickler hinsichtlich Nikon auf PC-E oder auf PC bezieht. Wenn sich das klären lässt...

hat ergeben, dass es sich dabei um Aussagen von "überzeugten NIKONIANERN" handelt, aus deren Sicht "keines der Nikon PC-Objektive so gut ist, dass es für die D810 wirklich ausreicht".

Ich interpretiere in diese Aussagen hinein, dass damit wohl auch die PC-E gemeint sind, denn mir liegt ein Erfahrungsbericht von einem Nutzer vor (namentlich bekannt), der 2 Jahre frustriert gesucht hat und nun das LensTRUE nutzt. Das soll aber nicht heißen, dass das nun für alle gleich ist. Vielleicht hatte dieser Fotograf auch nur Pech mit seinen Objektiven.

Dimagier_Horst
16.12.2015, 10:27
Herzlichen Dank, Joshi, für Deine Rückfrage :top:. Schade, dass da von Jobo wieder nur dehnbares kommt. Vom Hörensagen kann ich meine Erfahrungen, die ich auch gerne immer mal wieder hinterfrage, nicht einordnen. Aber für den, der kein Shiftobjektiv hat, sicherlich eine Überlegung wert.

Joshi_H
16.12.2015, 11:03
Herzlichen Dank, Joshi, für Deine Rückfrage :top:.
Bitte, gerne!
Schade, dass da von Jobo wieder nur dehnbares kommt.
Hast Du schon mal negative Erfahrungen mit JOBO gemacht?

Aber für den, der kein Shiftobjektiv hat, sicherlich eine Überlegung wert.
Ja, so habe ich das auch als Zielgruppendefinition verstanden: Neuein- bzw. Aufsteiger in die Bereiche der Fotografie wo es darauf ankommt und die dann zwischen dem Satz Tilt/Shift-Objektive oder einer Lösung für vorhandene Objektive wählen können. Und sicherlich auch für die, in deren Line-Up es keine Shift-Objektive gibt.

Joshi_H
10.02.2016, 18:49
Ich möchte das Thema JOBO LensTRUE als Ersatz für Shift-Objektive hier nochmal hochholen, denn seit heute wird auch die A6000 als erste APS-C Kamera unterstützt. Die unterstützten Objektive wurden auch um APS-C Objektive erweitert und dazu gehören nun:
- E 20F2.8
- E 35F1.8
- E 18-55 Kit
- E 10-18F4 und
- E 16-70F4

Die FEs werden natürlich auch an der 6000 unterstützt. Ich bin natürlich begeistert, denn nun kann ich das LensTRUE meter auch mal an der 6000 ausprobieren und meine Bilder entsprechend korrigieren.

steve.hatton
31.03.2016, 10:51
Hallo Joshi,

leider habe ich sowohl bei Dir noch auf der Herstellerseite Angaben dazu gefunden ob das System auch mit einr A77(II) funktioniert..

Joshi_H
31.03.2016, 11:24
Hallo Steve, leider muss ich Dich enttäuschen. Die a6000 ist zur Zeit die einzige, unterstützte APS-Kamera.
Schreib doch mal eine Anfrage über die Homepage von LensTRUE, wann die A77 I und II unterstützt werden.

Gruß, Jörg

steve.hatton
31.03.2016, 21:11
Dank Dir, vielleicht leihe ich mir mal eine A7 und das Teil.....

Joshi_H
01.04.2016, 05:14
In welcher Ecke Deutschlands wohnst Du denn?

der_knipser
01.04.2016, 08:19
In welcher Ecke Deutschlands wohnst Du denn?Ein Blick auf die Zeile unter seinem Profilbild?

Joshi_H
01.04.2016, 08:37
Danke Gottlieb, aber Tapatalk zeigt das nicht an. Jedoch der Klick auf das Profilbild zeigt dann die Antwort. [emoji1]

steve.hatton
01.04.2016, 11:48
Neusäß bei Augsburg bei München in Bayern bei Deutschland...so richtig?

Mitte Juni wohl wieder zwei drei Tage in Hannover.

Joshi_H
01.04.2016, 12:30
Also nie wirklich richtig in der Nähe von Köln. Schade, war gerade über Ostern ein paar Tage in München. Hätte man es gewusst....

Joshi_H
01.04.2016, 16:08
Das LensTRUE Meter war auch mit in der Toskana. So schief steht der Schiefe Turm von Pisa wirklich (ohne Stativ aus der Hand fotografiert): http://joerghaag.com/2016/04/01/jobo-lenstrue-der-schiefe-turm-von-pisa-the-leaning-tower-of-pisa/

walt_I
17.04.2016, 12:16
So eine Funktion gehört in die Kamera, evtl. als App.
Über den el. Sucher oder das Display könnte dann ein Preview des Ergebnisbildes erfolgen.
Alle Voraussetzungen wären bereits vorhanden.

Gruss
Walt

usch
17.04.2016, 12:22
So eine Funktion gehört in die Kamera
Gibt es, nennt sich "Shift-Objektiv" ;). Die exakte Anzeige des effektiven Bildausschnitts vor der Aufnahme (sogar mit einem optischen Sucher, falls vorhanden) ist einer der Gründe, warum ich das gegenüber einer EBV-Lösung immer noch bevorzuge.

Dimagier_Horst
17.04.2016, 15:15
So eine Funktion gehört in die Kamera, evtl. als App.
zusätzlich zum Aspekt der Qualität in uschs Beitrag wird eine weitere Möglichkeit des Shift-Objektivs mit Begeisterung von den Softwarejüngern unterschlagen: Shift-Objektive können "über die Kante schauen". Welche Software kann das interpolieren, wenn sie die notwendigen Daten nicht hat?

MakiSG
17.04.2016, 16:05
Hallo zusammen

Hat jemand ein Canon FD 35mm 2.8 TS an der A7x getestet? Oder benützt es jemand?

Vielen Dank

Joshi_H
18.04.2016, 13:54
Gibt es, nennt sich "Shift-Objektiv" ;). Die exakte Anzeige des effektiven Bildausschnitts vor der Aufnahme (sogar mit einem optischen Sucher, falls vorhanden) ist einer der Gründe, warum ich das gegenüber einer EBV-Lösung immer noch bevorzuge.


Das ist richtig, aber mit ein wenig Übung gelingt mir das auch sehr gut mit der Hard-/Software-Lösung.

zusätzlich zum Aspekt der Qualität in uschs Beitrag wird eine weitere Möglichkeit des Shift-Objektivs mit Begeisterung von den Softwarejüngern unterschlagen: Shift-Objektive können "über die Kante schauen". Welche Software kann das interpolieren, wenn sie die notwendigen Daten nicht hat?


Unterschlagen ist vielleicht etwas hart formuliert. Mit LensTRUE z.B. kann ich (fast) alle meine Objektive inkl. Zooms shiften und für den Blick über die Kante halte ich dann die Kamera einfach 50 cm in die Luft - ohne Stativ. Mach das mal mit einem Shift-Objektiv. Überhaupt hält mich das Ausrichten des Stativs und der Kamera nur auf. Für andere ist das vielleicht ein Genuss, für mich nicht. Aber ist das schön, dass jeder selbst entscheiden kann was im lieber ist. Ich habe zwischenzeitlich beides versucht und mich für die Kombination aus Hard- und Software entschieden.
Für die Entschleunigung nutze ich alte MF-Gläser.

Grüße, Jörg

der_knipser
18.04.2016, 14:23
... Shift-Objektive können "über die Kante schauen". Welche Software kann das interpolieren, wenn sie die notwendigen Daten nicht hat?Das wäre schön, wenn es wirklich so wäre. Kein Shift-Objektiv kann über die Kante schauen, solange es am selben Standort eingesetzt wird wie ein normales Objektiv, das verschwenkt wird. Eine Änderung der Perspektive geht immer mit der Positionsänderung des Objektivs einher.
Falls mit "Kante" die 10-20 mm gemeint sind, um die ein Shift-Objektiv nach oben verschoben wird, dann kann man das für den Nahbereich (deutlich unter 1 Meter) als Argument gelten lassen. Der typische Anwendungsfall (Architektur) sieht eigentlich anders aus.

Der Vorteil des Shift-Objektivs liegt nach meiner Überzeugung in zwei Dingen:
1. Man bekommt gegenüber der nachträglichen Entzerrung auch die Motivbereiche aufs Bild, die bei trapezförmiger Entzerrung als schwarze Ecken übrig bleiben. In der Praxis bedeutet das, man muss keinen Verschnitt einrechnen, und kann das Motiv größer aufs Bild bekommen.
2. Das Motiv wird entzerrt, bevor es den Sensor erreicht. Die so entstandenen Pixel halte ich für hochwertiger als die schräg gezerrten Pixel nach der Softwarebearbeitung. Nach meiner Meinung gewinnt dabei die Genauigkeit der Details. Ein bisschen dagegen spricht, dass beim Shiften die Randzonen des Bildkreises genutzt werden, die aufgrund optischer Gesetze nicht so eine hohe Qualität haben wie die Zone nahe der optischen Achse. Ob oder wo sich diese Qualitätskurven schneiden, hängt sicher vom einzelnen Objektiv ab, und auch von der gewählten Blende. Insgesamt sehe ich aber das Shiften per Objektiv als Qualitätsgewinn an.

Yonnix
18.04.2016, 14:26
Hallo zusammen

Hat jemand ein Canon FD 35mm 2.8 TS an der A7x getestet? Oder benützt es jemand?

Vielen Dank

Ich habe es mal an der A7II getestet und war nicht besonders beeindruckt.

Klick! (http://phillipreeve.net/blog/shootout-the-canon-fd-35mm-lenses/)

Gerade im Randbereich hat es unerwartet durchschnittlich aufgelöst. Das kleine 2.8/35 ist da deutlich besser. Habe ich angesichts des größeren Bildkreises des TS-Objektives nicht erwartet.

Joshi_H
18.04.2016, 15:15
Hallo Gottfried,


Der Vorteil des Shift-Objektivs liegt nach meiner Überzeugung in zwei Dingen:
1. Man bekommt gegenüber der nachträglichen Entzerrung auch die Motivbereiche aufs Bild, die bei trapezförmiger Entzerrung als schwarze Ecken übrig bleiben. In der Praxis bedeutet das, man muss keinen Verschnitt einrechnen, und kann das Motiv größer aufs Bild bekommen.
2. Das Motiv wird entzerrt, bevor es den Sensor erreicht. Die so entstandenen Pixel halte ich für hochwertiger als die schräg gezerrten Pixel nach der Softwarebearbeitung. Nach meiner Meinung gewinnt dabei die Genauigkeit der Details. Ein bisschen dagegen spricht, dass beim Shiften die Randzonen des Bildkreises genutzt werden, die aufgrund optischer Gesetze nicht so eine hohe Qualität haben wie die Zone nahe der optischen Achse. Ob oder wo sich diese Qualitätskurven schneiden, hängt sicher vom einzelnen Objektiv ab, und auch von der gewählten Blende. Insgesamt sehe ich aber das Shiften per Objektiv als Qualitätsgewinn an.

schau mal hier, etwas weiter unten: http://www.lenstrue.com/lenstrue-oder-shift-objektive/

Geschrieben von jemandem, der bis LensTRUE nur Shift-Objektive einsetzte; fotografiert mit einer D800 - glaube ich. Er kommt zu einem leicht anderen Ergebnis, was aber auch von Objektiv zu Objektiv und Hersteller zu Hersteller anders ausfallen kann.

Grüße,

Jörg

MakiSG
18.04.2016, 15:59
Ich habe es mal an der A7II getestet und war nicht besonders beeindruckt.

Klick! (http://phillipreeve.net/blog/shootout-the-canon-fd-35mm-lenses/)

Gerade im Randbereich hat es unerwartet durchschnittlich aufgelöst. Das kleine 2.8/35 ist da deutlich besser. Habe ich angesichts des größeren Bildkreises des TS-Objektives nicht erwartet.

Danke dir.

der_knipser
18.04.2016, 23:19
Hallo Gottfried,Hallo Jorgo, (das mit dem richtigen Namen bekommen wir beide irgendwann auch in den Griff :crazy:)

schau mal hier, etwas weiter unten...Ich habe die komplette verlinkte Seite angeschaut, finde aber nicht den Beitrag, den Du meinst.

Bezüglich der Qualität der Bildränder nahe des großen Bildkreises geben die Beispielaufnahmen eher der nachträglichen Entzerrung den Vorzug.
Dabei spielt es eventuell eine Rolle, dass das Beispiel diese Eigenschaft auch zeigen SOLL, wenn es auf der Seite von LensTrue dessen Vorzüge hervorheben soll. Durchaus eine Methode, die ich akzeptiere, jedoch nicht als absolut und objektiv verstehe.

Zu meinem Einwand, dass nach dem Entzerren Bildteile fehlen, bzw. als Schwarzflächen dargestellt werden, weil dort keine fotografierten Inhalte sein können, finde ich auf der Seite keine Belegbilder. Es sind immer nur beschnittene Bilder zu sehen, auf denen natürlich die Vorzüge des Systems verdeutlicht werden.
Mich würde aber mal ein KOMPLETTES Bild interessieren. Vielleicht auch mal eines, das die Extreme zeigt, und bei einer Neigung von 35° fotografiert wurde.
Als Gegenüberstellung würde ich gerne das unbeschnittene Bild sehen (kann ruhig als jpg und verkleinert sein), und dann das entzerrte Bild, ebenfalls zunächst unbeschnitten (also mit sämtlichen originalen Inhalten und mit allen Schwarzflächen), und zu guter letzt das beschnittene präsentationsfertige Bild.

Ich denke, anhand dieser Zusammenstellung kann man gut einschätzen, wie viel Bildfläche des Originals tatsächlich für die Präsentation gebraucht wird, und wie groß die Bereiche sein müssen, die man bei der Aufnahme als Verschnitt einplanen muss.



Die gleiche Bildfolge würde ich ebenfalls gerne sehen, wenn sie mit der Neigung aufgenomen wird, die bei einem Shift-Objektiv die technische Grenze darstellt. Dabei möchte ich zusätzlich natürlich auch die optisch geshifteten Bilder in unbeschnittener Form sehen, damit man fair vergleichen kann, welche Inhalte beim optischen Shiften eben NICHT verloren gehen.

Ich habe die LensTrue-Seite nicht so weit durchstöbert; vielleicht gibt es dort ja schon solche Vergleiche?

Joshi_H
19.04.2016, 04:10
Hallo Gottlieb, das mit dem Namen tut mir natürlich leid, ist aber der Autokorrektur geschuldet - ich bitte um Verzeihung. Du weißt sehr wohl dass ich weiß dass Du Gottlieb und nicht Gottfried heißt.

Der Link führt direkt zur Seite und etwas weiter unten ist der direkte Vergleich von Shift-Objektiv und LensTRUE. Natürlich würde niemand, der eine Methode favorisiert eine andere als Objektiv ansehen. Das liegt in der Natur der Dinge.

Für den Rest schreibst Du was Du gerne alles sehen möchtest. Bei Interesse findet man das auf den Seiten von LensTRUE und auf meiner Seite: https://joerghaag.com/category/fototechnik/jobo-lenstrue-system/. Oder Du schreibst an LensTRUE, die sind sehr hilfsbereit.
Auf meiner Seite gibt es auch ein Beispiel zur Neigung mit ungefähr 27°. Beispiel 2 auf dieser Seite: https://joerghaag.com/2015/10/21/jobo-lenstrue-proportionsgerechte-perspektivkorrektur/
Da wäre ich interessiert wie es bei dieser Neigung mit einem Shift-Objektiv aussieht.

Gruß, Jorgo [emoji1]


Gesendet von iPhone mit Tapatalk

der_knipser
19.04.2016, 06:24
Hallo Jörg,

das mit dem anderen Namen war gerade icn Deinen Beiträgen schon öfter passiert, und deshalb hatte ich leichte Zweifel, ob Du es wirklich richtig weißt. Auf den Gedanken, dass es an einer Autokorrektur liegen könnte, bin ich gar nicht gekommen, weil ich so einen "Mist" gar nicht nutze. :)

Bei meinen Fragen geht es mir gar nicht darum, das eine oder das andere Prinzip hochzujubeln oder schlechtzureden, sondern um einen umfassenden Vergleich, der möglichst viele Aspekte berücksichtigt, eben auch die von mir genannten.

Ich habe selbst (noch) kein Shiftobjektiv, aber ich überlege daran, mir eventuell in ferner Zukunft mal einen Shift-Adapter für Mittelformat-Objektive zuzulegen. Bis es so weit ist, möchte ich gerne so viele Entscheidungsgrundlagen und Informationen haben, wie ich bekommen kann.
Außerdem halte ich das Thema für fachlich interessant, und einige Mitleser profitieren sicher auch von dem hier geteilten Wissen.

Deine Links werde ich später mal anschauen. Jetzt ist erstmal JOB anstatt JOBO angesagt. ;)

MaTiHH
08.04.2017, 17:21
Ich frage mich jetzt auch seit einiger Zeit, welche T/S-Lösung wohl die richtige für meine a7Rii wäre. SW-Lösungen schließe ich mal aus, mich interessiert, welches Objektiv die besten Ergebnisse liefert.

In einigen Profilen habe ich gelesen, dass es Anwender des Samyang 24TS gibt. Einen Erfahrungsbericht habe ich nicht gefunden. Kann jemand etwas zur Bildqualität, insbesondere an der a7Rii sagen?

Und gibt es Anwender, die die Canon-TS-Linsen einsetzen und zur Bildqualität etwas sagen können? Insbesondere das 24 (I und II) und das 17 würden mich interessieren.

Anwendungsbereich wäre in erster Linie Perspektivkorrektur in Architektur, in zweiter Linie Spieltrieb...

Kurt Weinmeister
08.04.2017, 17:41
Insbesondere das 24 (I und II) und das 17 würden mich interessieren.


Mit dem 24er II könnte ich dienen.
Aber was soll ich zur BQ sagen?
Ich bin nicht jemand, der unbedingt die Fehler auch sieht.
Am Besten schaust Du Dir ein paar Bilder von mir um dieses (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=256263&mode=search) herum an. Alle Bilder mit 24mm sind an der A7 II mit dem Canon TS und einem Commlite Adapter entstanden.

MaTiHH
08.04.2017, 17:55
Lieben Dank, Kurt! Großartig komponierte Aufnahmen!

Ich bin auch nicht unbedingt ein Pixelpeeper aber deine Aufnahmen zeigen mir schon, dass das 24 II für meine Zwecke sehr gut wäre!

Bleibt die Frage, ob es auch günstiger (Sammy, 24 I) geht?

usch
08.04.2017, 18:19
In einigen Profilen habe ich gelesen, dass es Anwender des Samyang 24TS gibt. Einen Erfahrungsbericht habe ich nicht gefunden.
Vielleicht schreib ich mal was dazu, wenn es eines Tages einen Eintrag dafür in der Objektivdatenbank gibt. ;)

(Wo ist eigentlich die Rubrik "Spezialobjektive" geblieben, oder hab ich mir die nur eingebildet?)

Kann jemand etwas zur Bildqualität, insbesondere an der a7Rii sagen?
An der α7R II hab ich es noch nicht näher untersucht, nur an der α7. Nur kurz zusammengefasst: In der Grundstellung ist es mein schärfstes 24er, da zahlt sich der überdimensionierte Bildkreis offensichtlich aus. Bei maximalem Shift lassen die Ecken naturgemäß etwas nach. Bildbeispiele müsste ich erst noch raussuchen.

Etwas lästig ist die deutliche tonnenförmige Verzeichnung, gerade bei Architekturaufnahmen. Da ist ein Raw-Konverter gefragt, der mit Shift-Objektiven umgehen kann (Capture One: Tab "Movement" bei den Objektivkorrekturen), denn im geshifteten Zustand sind die Objektivfehler ja nicht mehr symmetrisch zur Bildmitte. Wenn das gewährleistet ist, ist die Verzeichnung aber relativ gutmütig und auch ohne spezielles Profil gut mit der generischen Einstellung zu korrigieren.

Eine Warnung allerdings: Die A-Mount-Version lässt sich nicht am LA-EA2 oder LA-EA4 montieren, weil die Mechanik mit dem vorstehenden Sockel des Adapters kollidiert. Am LA-EA1 oder LA-EA3 geht es aber problemlos. Hier kann höchstens die Auflageplatte des Stativs im Weg sein, falls die Stativschraube weiter als 2cm vom Rand entfernt ist. Dadurch würde dann beim Shiften nach unten der Verstellweg auf 9mm statt auf 12mm begrenzt.

usch
23.04.2017, 21:05
In der Zwischenzeit hab ich es auch geschafft, das Objektiv mal wieder auf einen Spaziergang mitzunehmen. Alle Bilder in Capture One entwickelt. Objektivfehler manuell nach Augenmaß korrigiert, es gibt ja kein fertiges Profil:

Profile: Generic
Chromatic Aberration: Analyze
Distortion: 20%
Sharpness Falloff: 75%
Light Falloff: 10%
Defringe: 0%

Maximaler Shift (12mm) nach oben:

846/20170409-155228-DSC01588-SUF.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=271526)

967/20170409-155536-DSC01590-SUF.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=271527)

967/20170409-160136-DSC01603-SUF.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=271528)

967/20170409-162740-DSC01637-SUF.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=271530)

Shift 4mm nach oben:

967/20170409-160542-DSC01607-80_1.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=271529)

Ich bin mit den Ergebnissen durchaus zufrieden, auch an der α7R II. Die Bilder in voller Größe gibt es hier: http://nmz.industrieklang.de/zztest/Samyang_24mm_TS/

Ziemlich ungehalten reagiert das Objektiv allerdings auf direktes Gegenlicht, es hat ja keine Geli. Da ist so ziemlich alles drin – Streulichtschleier, Blendenflecken, Linsenreflexe in allen Regenbogenfarben:

6/20170409-171716-DSC01681-SUF.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=271531)

In dem Fall muss man halt bei Bedarf die Sonne mit der Hand abschatten.


Eine kleine Spielerei noch zum Schluss ... so wie man bei einem Tilt-Objektiv die Neigung in die "falsche" Richtung einstellen kann, um den Schärfebereich einzuengen, statt ihn zu vergrößern, kann man natürlich auch in die "falsche" Richtung shiften und damit eine eher surreale Perspektive erzeugen. :mrgreen:

6/20170409-160426-DSC01606-SUF.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=271532)

MaTiHH
23.04.2017, 21:20
Lieben Dank für die Mühe und die Bilder, Usch!!

Das sieht doch ziemlich gut aus, die Detailauflösung auch in den Randbereichen wäre für mich völlig ok!

der_knipser
23.04.2017, 21:47
Sehr schöne Serie, man sieht, was geht! :top:

Mich interessiert noch, wie Du das machst:
... Objektivfehler manuell nach Augenmaß korrigiert...
Kannst Du das Zentrum der Korrektur außermittig setzen? Oder musst Du dazu einen Rand ans Bild flicken, den Du nach der Korrektur (z.B. CAs) wieder beschneidest?

usch
23.04.2017, 22:12
Kannst Du das Zentrum der Korrektur außermittig setzen? Oder musst Du dazu einen Rand ans Bild flicken, den Du nach der Korrektur (z.B. CAs) wieder beschneidest?
Ersteres. Capture One hat dafür extra die Möglichkeit, die Verschiebung einzugeben:

http://www.sonyuserforum.de/galerie/data/media/6/2017-04-23_225954.jpg

Man muss sich natürlich bei der Aufnahme irgendwie merken, wie weit man das Objektiv verstellt hat, es gibt ja diesbezüglich keine Exif-Daten. Ich hab dafür die Video-Funktion missbraucht und das als Audio-Notiz ins Mikro gesprochen, man könnte es aber auch auf ein Täfelchen schreiben und abfotografieren oder mit Bildnummer im Notizbuch festhalten.

ayreon
24.04.2017, 08:55
Ich hatte das Samyang eine kurze Zeit an meiner A7r im Einsatz.
Im offeneren Blendenbereich war mein Canon-adaptiertes (MC-11) wirklich grottig, ab Blende 8 war es aushaltbar aber nicht das was ich mir erhofft habe. Ich finde, es ist ungefähr auf dem Niveau der 24er Ier Canon T/S Variante. Ich habe es wieder zurückgeschickt und werde erstmal an meiner A7rII die Variante 16-35mm und dann ausschneiden probieren

HaPeKa
07.08.2018, 15:00
Mittlerweile gibt es eine Alternative, sowohl für E-Mount wie auch für A-Mount.
Hier ein erster Bericht und Beispielbilder von dpreview:

Lensbaby Sol 45 impressions and sample gallery (https://www.dpreview.com/samples/2267007717/lensbaby-sol-45-impressions-and-sample-gallery)

Ist auch bei sonyalpharumours ein Thema:

New Lensbaby SOL 45 for Sony A and E-mount cameras (https://www.sonyalpharumors.com/new-lensbaby-sol-45-for-sony-a-and-e-mount-cameras/)

usch
07.08.2018, 16:00
Alternative für was? Eine Shift-Funktion hat das Ding überhaupt nicht, und ob man ausgerechnet mit einem Lensbaby den Fokusbereich erweitern kann, indem man die Schärfeebene passend dreht – was ja eigentlich der Sinn eines Tilt-Objektivs ist – wage ich auch zu bezweifeln.

Als Effektobjektiv, um durch "falsch herum"-Tilten unscharfe Ränder zu bekommen, sicher nett, aber doch nicht zur Perspektivkorrektur bei Architektur- oder Produktfotos.

HaPeKa
07.08.2018, 17:17
Okay, danke für den Hinweis. Erklärt auch, warum bei den Beispielbildern keine Architekturfotos dabei sind. Hatte mich schon gewundert, das wäre ja die Domäne solcher Objektive.

steve.hatton
09.08.2018, 08:43
Ein Kumpel von mir hat eine relativ umfangreiche Nikon Ausrüstung, dabei auch ein TS. Möglicherweise kann ich dieses in der nächsten Woche mal ausleihen - einen billigen Nikon-E-Mount-Konverter habe ich mal angeschafft, so massiv werdendie Einflüsse eines schlechteren Konverters wohl nicht sein.

Mir geht`s hauptsächlich darum welcher effektive Unterschied in der Bildwirkung bei zB 24mm "normal" und in Software gerade gerichtet und 24mmT/s optisch gerade gerichtet besteht. Bisher habe ich nur mit Software (DXO) Erfahrungen und den Eindruck, dass Gebäude beim "Ausrichten", je nachdem ob zu 70% oder gar 100%, eine geringere Gebäudetiefe erhalten und dadurch etwas komisch, ich will nicht sagen unrealistisch wirken.

Mal sehen ob ich das nächste Woche schaffe.

usch
09.08.2018, 12:18
Geometrisch sind Shift-Objektiv und nachträgliche Entzerrung äquivalent, d.h. die Bildwirkung wird exakt die gleiche sein.

Optisch hast du den Unterschied, daß beim Shiften die Lage der Schärfeebene gleich bleibt, während du im anderen Fall bei der Aufnahme die Kamera schwenken musst. Dadurch kann die nahe oder ferne Kante des fotografierten Objekts schon außerhalb des Schärfentiefebereichs liegen, das kriegst du dann in der Nachbearbeitung natürlich nicht mehr korrigiert.

Qualitativ ist das eine ähnliche Frage wie "Telekonverter oder Bildausschnitt". Um eine Aufnahme im 15°-Winkel zu entzerren, musst du die ferne Kante um 3,5% dehnen, bei 45° sind es 41% und bei 60° schon 100%. Wenn die Kombination aus Anfangsauflösung, Objektivqualität und benötigter Ausgabegröße das zulässt, spricht nichts dagegen. Ich persönlich hab aber beim nachträglichen Entzerren oft das Problem, daß ich in den Ecken was dranflicken muss, weil der ursprüngliche Bildausschnitt zu eng war und ich sonst auf der gegenüberliegenden Seite Teile des Motivs abschneiden würde. Mit einem Shift-Objektiv sieht man schon bei der Aufnahme, ob der Ausschnitt stimmt.

Robert Auer
10.08.2018, 21:56
Da ich früher auch mit einer Großformat Studiokamera gearbeitet hatte, habe ich mir für meine NEX5N auch einmal ein 35er Tilt-Shift-Objektiv von Nikon gekauft. Das war allerdings eine Enttäuschung, vermutlich auch wegen meiner zu hohen Erwartungen.

Für Tilt (= Verschwenken des Linsensystems zur Schärfeverlagerung nach Scheimpflug) war mir der erzielte Schärfe-Unschärfebereich zu wenig definierbar.
Für Shift (= Verschiebung der optischen Achse zur Entzerrung stürzender Linien bzw. zur Überwindung eines Vordergrund-Hindernisses wie störende Stütze) war die Verschiebemöglichkeit zu gering, zudem hatte ich (angesichts PS) dafür keinen wirklichen Bedarf.
An heutigen höher auflösenden Sensoren wäre das Objektiv zudem wohl nicht nur im Randbereich zu schwach auf der Brust. Eine Spielerei, kein must have.

MaTiHH
10.08.2018, 22:18
Ich verwende jetzt seit einiger Zeit das Canon 17/4 TS-E und bin mit den Ergebnissen sehr zufrieden. Aber es wird trotz dessen sehr wenig verwendet, deshalb überlege ich schon, es wieder abzigeben.

steve.hatton
10.08.2018, 23:20
Wie gesagt, ich werde mal "vergleichen" und sehen ob es mir die Mehrkosten wert ist.

der_knipser
15.08.2018, 16:49
Der Vorteil des Shiftens mit dem Objektiv liegt nicht nur im Geradeziehen von Linien, sondern im Wesentlichen auch darin, dass man verschnittgünstiger fotografieren kann, denn es gibt nicht diese schwarzen Dreiecksflächen, die man beim nachträglichen Entzerren zwangsläufig bekommt.
Moderne Bildbearbeitung kennt zwar das kontextsensitive Füllen solcher Bereiche, aber das Füllen mit Originalpixeln ziehe ich vor.