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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Minolta Apotele 200/2.8 vs. Canon FD 200/2.8


cdan
11.06.2013, 09:02
Kürzlich konnte ich für 150 Euro günstig ein Canon FD 200mm f:2,8 kaufen, das ich mit einem Novoflex CAN/NEX Adapter an der NEX-6 und -7 nutze. Gleich vom ersten Moment an haben mich Farben, Kontrast und Schärfe des Objektivs überrascht und so stellte sich mir die Frage, wie es im Vergleich zum legendären 200er Minolta Apotele liegt. Freundlicher Weise hat mir Christian (real-stubi) für ein paar Tage sein 200er Minolta in der "Militaria-Version" ;) geliehen und so habe ich einmal beide Objektive miteinander verglichen.

Fazit: In der Bildwirkung in Bezug auf Schärfe, Farben, Kontrast und Bokeh unterscheiden sich beide Objektive nicht; ich konnte auch in einem 100%-Vergleich keinen Sieger ausmachen. Das betrifft alle Blendeneinstellungen. Einzig das Canon hat deutliche CAs bei Offenblende, die sich jedoch in Lightroom sehr einfach korrigieren lassen.

In technischer Hinsicht gibt es einige Unterschiede (siehe Tabelle unten), von denen der fehlende Autofokus beim Canon wohl am schwersten wiegt. Da ich manuelles fokussieren jedoch gewöhnt bin stört mich das nicht.

Das Canon FD 200 1:2,8 ist also für denjenigen eine preiswerte Alternative zum Minolta 200/2,8, der manuelles fokussieren gewohnt ist und auftretende CAs von Hand korrigieren kann.

6/20130611-DSC02429.jpg
-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=173136)

|Minolta AF Apotele 200mm 1:2,8|Canon FD 200mmm 1:2,8
Kleinste Blende|32|32
Blendensteuerung|Kamera|Blendenring
Gewicht|831 Gramm|746 Gramm
Blendenlamellen|9|8
Naheinstellgrenze|1,5m|1,5m
Autofokus|ja|nein
Gegenlichtblende|integriert|integriert
Filterdurchmesser|72mm|72mm
Gebrauchtpreis|ab 500 Euro|ab 130 Euro

stevemark
03.09.2013, 19:01
Auch das Minolta MD 2.8/200mm (http://www.artaphot.ch/minolta-sr/objektive/174-minolta-200mm-f28) - das eine Linse aus niedrig dispergierendem Glas hat - kann sehr gut an den NEXen genutzt werden. Genau wie das Canon FD 2.8/200mm ist auch das Minolta MD 2.8/200mm ein Fünflinser, und genau wie bei Canon-Pandant stören die chromatischen Aberrationen.

Vergleicht man allerdings (auf AF-Bajonett umgebaute) alte 2.8/200er und 2.8/180er an der A900 mit dem legendären MinAF 2.8/200 APO, so ist der Unterschied gerade in den Rand- und Eckbereichen doch deutlich. Ja, die entsprechenden Testbilder liegen auf meiner HD ...

Gr Steve

erwinkfoto
04.09.2013, 04:19
Die MD Version vom Minolta 200mm f/2.8 ist aber selterner als die 200er f/4 Macros und 1x-3x Macro Zoomobjektiv zusammen. Ich hab sogar eine Weile lang angezweifelt, dass es überhaupt eine MD Version gab.

ropewalker
04.09.2013, 08:03
Mir scheint das MD 2,8/200 nicht so selten, ich habe zwei, vor vielen Jahren gebraucht gekauft. Hingegen habe ich nur einmal ein 1x-3x Macro in einem Schaufenster gesehen und nie ein 200er Macro.

Seltener dürfte das MD 2/135 oder das Aus Jena Prakticar 2,8/200 MC 1:2,8 f=200mm für Practica B, das ich auch zufällig habe.

Meine MD 2,8/200 sind jedenfalls schwergängig zu fokussieren. Man hat den Eindruck, man dreht gleich den Adapter aus der NEX raus. Deshalb ziehe ich meist das MD 4/200 vor.

stevemark
18.09.2013, 20:26
Die MD Version vom Minolta 200mm f/2.8 ist aber selterner als die 200er f/4 Macros und 1x-3x Macro Zoomobjektiv zusammen. Ich hab sogar eine Weile lang angezweifelt, dass es überhaupt eine MD Version gab.

Es scheint, dass Du da irgendwas verwechselst.

Für das Minolta SR-Bajonett (also MC/MD) gibt es einzig die MD-Varianten; ein MC 2.8/200mm existiert NICHT.

Beide Varianten des MD 2.8/200mm (http://artaphot.ch/minolta-sr/objektive/174-minolta-200mm-f28) (MD-II mit grossen Waffeln und MD-IIImit kleinen Waffeln) sind immer wieder gebraucht zu finden, in der Regel so um 200 EUR - immer wieder aber auch deutlich günstiger. Das MD 2/135mm (das es nur in der MD-III-Fassung gab) ist hingegen viel teurer und gesuchter.

Gr Steve


EDIT: richtig, das Minolta MD 2.8/200mm ist (ebenso wie das MD 2/135mm) unnötig schwergängig zu fokussieren. Minolta hatte damals die etwas absurde Idee, zwei Schneckengänge ineinander zu schachteln - und dann erst noch aus der ungünstigen Kombination "Alu auf Alu". Die noch älteren Minolta MC-X-Linsen, wie die heutigen Leica-M-Objektive in "Alu auf Messsing" gefräst, spielen diesbezüglich in einer ganz andern Liga. Und auch das Canon FD 2/135mm ist wesentlich leichtgängiger zu fokussieren als das MD 2/135mm (ich nutze/nutzte beide 2/135mm als exzellente Portraitlinsen an der A900).