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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Yes ... es kracht


minfox
05.12.2011, 19:55
Mit meinen beim Yes-Konzert am 4. Dezember in Bielefeld mit der A35 und dem Minolta 50/1.7 aufgenommenen Videoclips bin ich hinsichtlich der Bildqualität sehr zufrieden, nicht aber mit der Tonqualität. Von vier Clips mit jeweils ca. neunminütiger Dauer ist auf drei Clips quasi nur „ein Krachen“ zu hören - vollkommen übersteuert hätte man wohl zu Tonbandgerät-Zeiten gesagt.
Zweimal hatte ich das kamerainterne Mikro benutzt, einmal ein Ansteckmikro (20 Euro-Gerät mit Batterie) am Hemdkragen. Diese drei Tonaufnahmen sind vollkommen missraten. Einmal hatte ich das Ansteckmikro am Kameragurt in Kameranähe befestigt. Diese Tonaufnahme ist in Ordnung.
Früher hatte ich Konzerte gefilmt mit einer Ixus und einer Oly 5060, hatte aber noch nie solche Tonprobleme wie jetzt mit der A35 (vielleicht war es bei den damaligen Ixus- und Oly-Aufnahmen etwas leiser - kann sein).
Auf Youtube habe ich eine Aufnahme vom selben Bielefelder Yes-Konzert entdeckt. Diese Aufnahme (4:3-Format) ist bildqualitätsmäßig meiner A35-Aufnahme (AVCHD) sehr unterlegen, tonmäßig aber ebenbürtig (Ansteckmikro am Kameragurt) bzw. haushoch überlegen (eingebautes A35-Mikro).
Das eingebaute Mikro hat keinen Schaden. Ich habe eben meinen Fernseher bei nahezu voller Lautstärke gefilmt - der Ton wurde verzerrungsfrei aufgezeichnet.
Dies ist meine Frage und vielleicht auch ein Tipp für jene, die mit einer SLT ein Rockkonzert filmen wollen: Kann es sein, dass das eingebaute Mikro den Bässen und Drums eines Rockkonzertes nicht gewachsen ist? Sollte man auf einem Rockkonzert das Ansteckmikro besser nicht am Kragen tragen?
Noch ein Nachtrag: Das AF- und Stabisurren höre ich auf der brauchbaren Yes-Tonaufnahme nicht (und auf den unbrauchbaren schon gar nicht). Der Bildstabi hat bei viermal neun Minuten keinerlei Hitze-Probleme gemacht. Die vorhandenen, heftigen Verwackler habe ich selbst produziert, weil ich die A35 nicht länger als fünf Minuten verwacklungsfrei über Kopf halten kann.
Wenn es interessiert: Ich fand Yes großartig, auch wenn der neue Sänger nicht immer die Töne so getroffen hat wie Jon Anderson vor 40 Jahren.

ha_ru
06.12.2011, 07:34
Hallo Karl-Heinz,

ich habe mit meiner A55 schon Konzerte eines sinfonischen Blasorchesters gefilmt, das in der Tonqualität so ging. Nur manchmal zu leise und manchmal zu laut ausgesteuert, so dass Nebengeräusche z.B. aus dem Publikum viel zu laut aufgenommen wurden. Es klang immer etwas zu weit weg (zu wenig Richtwirkung des interne Mikros).

Dann habe ich am letzten Wochenende auf dem Abschlussball meines Sohnes gefilmt. Die Band hatte die Bässe gut aufgedreht und das hat die Sony völlig aus dem Tritt gebracht. Wie Du beschreibst völlig übersteuert, unerträgliches Krächzen. Mein Fazit: Musik filmen mit der A55 geht nicht, mit dem internen Mikro auf keien Fall und wie Du schilderst auch mit externem Mikro wie schon von mir befürchtet wegen der automatischen Aussteuerung auch nicht zuverlässig.

Zukünftig filme ich Musikaufführungen wieder mit der TZ7 von Panasonic. Für meinen Sohn, der Mitglied des Orchsters ist steht die Musik im Vordergrund und die Tonqualiät der TZ7 ist um Welten besser. An einem Audiorekorder kommt man beim Filmen mit SLTs wohl dann nicht vorbei, wenn tonqualität wichtig ist.

Es ist schon ein Armutszeugnis, dass es Sony mit ihrer Erfahrung (ich habe auch schon mit einem Sony Camcorder eines Freundes gefilmt, und da sind die Tinaufnahmen trotz automatischer Ausssteuerung sehr gut geworden) in den neuen SLTs so versemmelt hat.

Da ich mir die A55 hauptsächlich zum Fotografieren und gelegdntlichen Filmen bei meinem Hobby Modellfliegen gekauft habe, bei dem Ton eh wegen Wind problematisch ist, bin ich trotzdem mit meiner A55 zufrieden. Wenn mir Filmen wichtiger gewesen wäre, hätte ich die GH2 gekauft.

Hans

FoVITIS
07.12.2011, 00:54
Bei der GH2 hast Du aber Stativzwang. Denn Stabi ist nur in den Objektiven und da in den wenigsten.

Einige meinten man kann auch stabil halten... habs heute probiert im Saturn.


Wackelt deutlich ohne aktiviertem Stabi.... da hat Sony schon einen Vorteil. Das mit dem Ton ist mist... manchmal denke ich die Hersteller haben sich abgesprochen.. jeder hat irgendeine andere Macke.

nangillala
07.12.2011, 15:20
Vielleicht ist das bei anderen Kameras ja deutlich anders, aber als ich mit meiner Nex5 gefilmt habe bin ich davon ausgegangen, dass es nicht klappen wird und wollte es nur mal ausprobieren. Aber auch mein Sony PCM M10 kommt mit wirklich lauten Bands nicht so ohne weiteres klar, das kann aber kein Gerät so richtig, dafür gibt es ja extra Mikros und Batterie-Boxen (Church Audio kann ich da empfehlen), damit gehts super.
Aber wenn man nicht manuell aussteuern kann an den Kameras weiß ich auch nicht wie sie das optimal hinkriegen wollen..

steve.hatton
07.12.2011, 15:37
Mit einem eingebauten Limiter/Compressor kann man schon viel erreichen, aber Konzerte bewegen sich eben deutlich über 90dB und da wird`s erstens für viele Microphone an sich schon "schwierig" und zudem sollte dann eine vernünftige Pegelung möglich sein, was bei einer Digitalkamera i.d.R. nicht stattfindet.

Wir haben seinerzeit oft im Übungsraum - wo auch locker 100dB überschritten wurden - mit einem Recorder von Zomm moitgeschnitte, was ausserordentlich gut funktioniert hat...
http://www.thomann.de/de/portable_recorder.html

Allerdings muss man dann halt die Tonspur zum Video synchronisieren, was auch Arbeit sein kann ;-)

guenter_w
07.12.2011, 19:45
Einfacher geht es, wenn man ein externes Micro (z.B. Rode), das dämpfbar ist, in den Blitzschuh klemmt...

minfox
07.12.2011, 22:47
Ich habe auf Youtube nun einige Yes-Konzert-Mitschnitte im 4:3-Format gefunden, deren Ton ebenfalls unbrauchbar ist. Das bedeutet, dass auch Kompakt-, Bridge-, Handy- und vielleicht ebenso spiegellose Oly- und Pana-Kameras bei der Aufnahme lauter Rockkonzerte ihre Ton-Probleme haben. Normalerweise stellt man solchen Geräuschmüll nicht ins Netz, sondern nur die gelungenen Aufnahmen. Die meisten gelungenen Ton-Aufnahmen sind logischerweise im 4:3-Format, weil Kompaktkameras weit verbreitet sind und sich relativ einfach in die Konzerte „schmuggeln“ lassen. Aus der Vielzahl der gelungenen 4:3-Mitschnitte kann man aber nicht folgern, dass alle 4:3-Kameras den Ton meistern im Gegensatz zu 16:9-Alphas, die den Ton stets „versemmeln“. Die missratenen Töne werden in der Regel erst gar nicht veröffentlicht - aber es gibt sie. Ton-Probleme bei Rockkonzerten sind kein SLT-Problem, sondern betreffen meiner Meinung nach alle Kameras.
Würde ich meinen gelungenen Mitschnitt veröffentlichen, würden alle sagen: „Toll diese Alpha 35! Gelungene Bildqualität und gelungener Ton! Will ich auch haben. Viel besser als meine 4:3-Kamera.“
In Berichtigung meines Eingangspostes muss ich ergänzen, dass ich nun nicht mehr sicher bin, ob bei meiner gelungenen Ton-Aufnahme das Ansteckmikro am Hemdkragen oder am kameranahen Kameragurt war - ich weiß es nicht mehr. Aber ich weiß: Mittels externem Ansteckmikro ist es möglich, mit einer SLT sogar ein Rockkonzert mit exorbitanter Stärke im Bassbereich mit befriedigendem bis gutem Ergebnis aufzuzeichnen. Die Technik kann es - nur ich weiß zur Zeit noch nicht, wie ich die Technik mit gutem Ergebnis einzusetzen habe. Da fehlt mir die Erfahrung.
Eingebauter Bildstabi: Beim Fotografieren sehr hilfreich, beim Filmen vom Konzerten aus dem Publikum heraus aber nicht notwendig. Die Verwackler die beim Kamera-überkopf-Halten innerhalb eines wogenden Publikums erzeugt werden, gleicht kein Stabi aus.
Manuelle Tonaussteuerung: Vielleicht, vielleicht würde sie helfen. Aber in der Praxis sieht es so aus, dass ich bereits mit der Auswahl und dem mehrmaligen Wechsel des jeweiligen Autofokussensors (von Musiker zu Musiker) sowie mit der Anpassung der Beleuchtung (die Bühne ist unterschiedlich ausgeleuchtet) genug zu tun habe. Für die Tonaussteuerung würde mir die dritte Hand fehlen.
Externes Aufnahmegerät: Das würde die Tonqualität sicherlich sehr verbessern. Aber es ist mir zu viel Mühe für gelegentliche Clips. Außerdem muss ich alle Gerätschaften in den Konzertraum „schmuggeln“. In Bielefeld war das Mitbringen von Ton- und Bildaufzeichnungsgeräten ausdrücklich untersagt. U.a. deshalb hatte ich das 50mm mitgenommen, weil es sich mit Müh und Not in die Hosentasche stopfen ließ. Sonst hätte ich mein 28-105xi genommen, weil die Brennweite und der Motorzoom für Video geradezu prädestiniert sind.
Kurz und gut: Rock und SLT passen zusammen, wenn man ein Ansteckmikro nimmt. Yes - es geht. Es braucht halt Erfahrung …

nangillala
08.12.2011, 13:28
Hast du mal einen Link zu dem externen Mikro, welches du genutzt hast? Ich wollte gerne Stereo aufnehmen, darum habe ich mir gleich was ordentliches gegönnt, aber vielleicht wäre das was für zwischendurch...

Manuell aussteuern würdest du dann ja auch nur am Anfang des Konzertes einmal so, dass du genug Headroom hast und nichts übersteuerst. Die dB die dir da verlorengehen kannst du meist ohne Probleme wieder später per Software hochdrehen, Rauschabstand und Dynamik sind bei solchen Konzerten ja eher keine Probleme ;)

Ob das Mikro am Hemdkragen oder sonstwo war dürfte zwar anders klingen aber eigentlich keine Auswirkungen auf den Grad der Übersteuerung haben. Es sei denn natürlich du hast keine Kugel, sondern eine Hyperniere oder so und hast sie ganz geschickt von der Bühne weggedreht ;)

Viele Grüße aus Bielefeld nach Bielefeld.

minfox
08.12.2011, 16:18
Vielleicht haben die Leute vor mir als "Schallmauer" gedient :?::roll: (bei Mikro am Kragen und Kamera überkopf)
http://www.elektronik-star.de/Lavalier_Kondensatormikrofon_Clip_Vorverstaerker_i 484_4878_0.htm

cmosse
15.12.2011, 11:35
Mit einem eingebauten Limiter/Compressor kann man schon viel erreichen, aber Konzerte bewegen sich eben deutlich über 90dB und da wird`s erstens für viele Microphone an sich schon "schwierig" und zudem sollte dann eine vernünftige Pegelung möglich sein, was bei einer Digitalkamera i.d.R. nicht stattfindet.

Wir haben seinerzeit oft im Übungsraum - wo auch locker 100dB überschritten wurden - mit einem Recorder von Zomm moitgeschnitte, was ausserordentlich gut funktioniert hat...
http://www.thomann.de/de/portable_recorder.html

Allerdings muss man dann halt die Tonspur zum Video synchronisieren, was auch Arbeit sein kann ;-)

Für das automatische Synchronisieren (unter FInal Cut Pro, Premiere, Vegas Pro) gibt es ein Plug In das sehr gut funktionieren soll:
http://www.singularsoftware.com/pluraleyes.html