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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Äthiopien


wus
01.03.2011, 23:27
Wie einige hier ja schon wissen war ich (mit Freundin) Weihnachten / Neujahr 2 Wochen in Äthiopien. Anlass mich mit dem Land zu beschäftigen war ein Diavortrag von Michael Martin "Die Wüsten der Erde" bei dem er unter anderem auch von der Danakil Wüste im ostafrikanischen Graben in Nordäthiopien berichtete, aus der sich mehrere Vulkane erheben. Ein ganz besonderer ist der Ertale, der seit mindesten 40 Jahren einen kontinuierlich offenen See kochender Lava hat, eine von ganz wenig Stellen auf der ganzen Erde wo man praktisch immer flüssige Lava sehen kann.

In der Nacht vom äußeren Kraterrand sieht er so aus:
http://www.sonyuserforum.de/galerie/data/thumbnails/830/Dsc00105-.jpg (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=121474)

Wenn man den Kraterrand noch etwas hoch ging konnte man ein wenig weiter in das Loch mit der Lava schauen ...
http://www.sonyuserforum.de/galerie/data/thumbnails/830/Dsc00121-.jpg (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=121475)

... und auf einen weiteren Hügel, zu dem man nach vielleicht 30 oder 40 min Wanderung durch die Caldera kam noch ein wenig weiter:
http://www.sonyuserforum.de/galerie/data/thumbnails/830/Dsc00077-.jpg (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=121476)

Im Morgengrauen sieht das so aus...
http://www.sonyuserforum.de/galerie/data/thumbnails/830/Dsc00143-.jpg (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=121470)

... oder näher betrachtet
http://www.sonyuserforum.de/galerie/data/thumbnails/830/Dsc00135-.jpg (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=121477)

Mit zunehmender Helligkeit war von dem Glühen der Lava natürlich immer weniger zu sehen, dafür erkannte man jetzt besser das aufgerissene Gestein bzw. die erstarrte Lava rundrum:
http://www.sonyuserforum.de/galerie/data/thumbnails/830/Dsc00169-.jpg (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=121478)

Ganz an den Kraterrand konnte man leider doch nicht ran als wir da waren, weil der See erst kurz vorher über das Ufer getreten war und seine Umgebung mit frischer Lava überzogen hatte. Die war zwar schon erstarrt, aber noch gut heiß und damit unbegehbar.

Interessant war auch die Lava - sie zog Fäden, fast wie Glasfaser:
http://www.sonyuserforum.de/galerie/data/thumbnails/830/Dsc00085-1-.jpg (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=121481)

Ich hoffe ich komme bald dazu weitere Bilder aus Äthiopien zu posten.

Schreibt mir mal wie euch die hier gefallen.

RosiePosie
01.03.2011, 23:38
Das muss ja ein wunderbares Erlebnis gewesen sein.
Besonders Bild Nr. 3 finde ich absolut toll! :top:

BeHo
02.03.2011, 14:25
Als Vulkanbegeisteter beneide ich Dich um das Erlebnis. Mein Favorit ist das 5. Bild (Ertale (135)). :top:

Wie warn denn die Belichtungszeiten und ISO-Werte?

Fischvati
02.03.2011, 14:46
Hallo,

sehr schön, auch mein Favorit ist Bild Nr. 5. Etwas seltsam gewählt ist die Überschrift, da man beim anschauen nie auf Äthiopien käme.

BeHo
02.03.2011, 16:01
Etwas seltsam gewählt ist die Überschrift, da man beim anschauen nie auf Äthiopien käme.

Meine Stromboli-Bilder 2008 hießen auch nicht Italien. ;)

wus
02.03.2011, 23:08
Der Plan war und ist ja dass ich weitere Bilder von Äthiopien hier reinstelle, nicht nur vom Ertale. Die Schwierigkeit ist nur aus fast 3000 Fotos solche rauszusuchen die ein Thema oder eine Story ergeben.

Ertale (105) war mit ISO 6400 und 1/4 s, Ertale (135) mit ISO 3200 und 1 s. Da mein Stativ leider nicht das stabilste ist und an der Stelle wo ich stand heftiger und auch böiger Wind wehte sind leider fast alle Fotos mehr oder weniger verwackelt. Stark fand ich dass der AF bei diesen Lichtverhältnissen noch astrein arbeitete, selbst mit dem 70-400.

Beim Ertale (169) war's dann schon so hell dass ich "nur noch" ISO 800 brauchte und mit "extrem kurzen":top: 1/10 belichten konnte.

Heute konnte ich auch erstmals die 3D-Fotos anschauen die ich in Äthiopien gemacht habe. Da es das erste Mal war dass ich 3D-Schwenkpanoramas gemacht habe sind natürlich nicht viele tolle dabei rausgekommen, aber ein paar sind doch ganz gut. Man will förmlich in die Tiefe die das Bild am 3D-Fernseher erzeugt reinkriechen und geht unwillkürlich so nah an den Bildschirm ran bis die Einzelpixel sichtbar werden. Und man stellt sofort fest dass 40 Zoll für 3D-Bilder nicht viel sind. Irgendwie wirkt der Bildschirm durch die 3D-Brille viel kleiner.

---------- Post added 03.03.2011 at 21:56 ----------

Der Weg zum Ertale führt durch die Danakil. Wie gesagt liegt sie im ostafrikanischen Graben, und die Wüste ist der tiefste Punkt Afrikas - bis ca. 120 m unter dem Meeresspiegel. Wenn man sich ein wenig umsieht findet man auch Hinweise dass dieses Gebiet schon mal überflutet war: Korallenskelette. Das rote Meer ist auch nicht mal 100 km entfernt.

Streckenweise gibt's da eine Art Piste, aber teilweise fährt man auch einfach durch die Prärie - der nächste Sandsturm verwischt alle Spuren wieder.
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-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=121617)
Sand- oder besser gesagt Staubsturm haben wir dann auch prompt erlebt - hier war es noch erträglich
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-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=121618)
aber zeitweise sahen wir kaum bis zum Ende der Kühlerhaube
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-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=121619)
und da unser Defender keine Klimaanlage hatte und man somit schlecht für längere Zeit die Fenster geschlossen lassen konnte wurden meine noch fast neue A55 und das edle Carl Zeiss Objektiv heftig eingestaubt
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-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=121620)

Ansonsten ist die Danakil eine richtige Bilderbuchwüste:

Dünen,
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-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=121621)
teilweise aber auch leichter Bewuchs, hier und da mal ein paar Kamele
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-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=121623)
wie diese Stute mit einem Fohlen das noch nicht richtig laufen konnte - sah echt urig aus (ein Fall für Video!), und auch Menschen hausen da: die Afar.
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-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=121624)

Auf der Rückfahrt vom Vulkan hatten wir keinen Sandsturm, aber da wir mit dem Wind fuhren überholte uns ständig der von unseren eigenen Rädern aufgewirbelte Staub so dass wir nochmal heftigst eingestaubt wurden. Wir hielten dann an einer Stelle die wir dank der fotogenen (naja...) Palme zunächst für eine Oase hielten zum Picknick,
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-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=121625)
aber da das Wasser längst ausgetrocknet war
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-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=121626)
und wir auch keine Dusche dabei hatten :mrgreen: mussten wir unsere Nudeln ungewaschen einnehmen.
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-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=121628)

Zwergfrucht
03.03.2011, 22:21
Hallo Wolfgang,

bin beeindruckt von deinen Bildern, respekt.
Ich mein soo einfach ist das ganze nicht wie man sieht
da muss man sich schon auch trauen so eine Tour zu machen und durchzustehen.:top:
Beim letzten konnt ich mir das Lachen nicht verkneifen, toll halt. :D

Danke für's zeigen.

Gruß
Wolfram

yoyo
03.03.2011, 22:23
Du zeigst uns sehr eindrucksvolle Fotos einer Weltengegend, welche die meisten von uns wohl nie bereisen werden. Dafür danke :top:
Kleiner Tipp: Verknüpfe die Fotos über die entsprechende Lightboxfunktion zu einer Serie - das wirkt noch eindrucksvoller (schwarzer Hintergrund) und erleichtert die Durchsicht.

Fischvati
04.03.2011, 09:46
Sehr schön, bitte mehr davon, ich mag solche Bilder aus den unwirklichsten Gegenden dieser Erde.:top:

BeHo
04.03.2011, 10:40
Tolle Bilder! :top:

Mensch und Material hatten ja einiges mitzumachen.

Viele Grüße
Bernd

P.S.. Joachims Wunsch mit der Serie schließe ich mich an. Wenn Du in den Lightbox-Tags z.B. [lightbox] in [lightbox=Ethale] bzw. [lightbox=Wueste] änderst, kann man die Serien schön als Serie durchklicken. ;)

wus
06.03.2011, 21:24
Ein kleinerer Hügel in der Danakil sind die Schwefelquellen von Dallol. Schon auf dem Weg hoch gibt es diese seltsamen Gebilde. Sie sind steinhart.
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-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=121758)

Oben tut sich eine Landschaft wie nicht von unserem Planeten:
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-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=121760)
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-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=121761)
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-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=121757)
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-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=121759)
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-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=121774)

Nicht weit davon gibt es einen "Miniaturcanyon" der an Landschaften im Südwesten der USA erinnert:
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-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=121756)

BeHo
07.03.2011, 09:33
Eine wirklich beeindruckende Landschaft.

Schön auch, dass Du ab und an Menschan als Größenvergleich mit auf dem Bild hast. :top:

Viele Grüße
Bernd

wus
07.03.2011, 23:09
Schön auch, dass Du ab und an Menschan als Größenvergleich mit auf dem Bild hast. :top:
Viele Grüße
Bernd
Ja, das wird von manchem Fotografen gerne vergessen oder sogar bewusst vermieden - man möchte ja "unberührte Natur" abbilden, oder "nichts was da nicht von Natur aus hingehört" im Bild haben.

Aber dem Betrachter der was derart fremdartiges nur im Bild sieht fehlt dann oft ein Maßstab der einen Bezug zu Bekanntem herstellt. Und für uns Menschen ist ein Mensch oft ein guter Maßstab. Also mach ich jetzt auch immer mal solche "Touristenfotos".

wus
12.03.2011, 20:58
Nicht weit von Dallol gibt es eine natürlich, offene Ölquelle. Wenn man über die topfebene Wüste blickt kann man sich kaum vorstellen dass hier noch ein Loch ist, man sieht es erst kurz bevor man hinkommt.

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-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=122028)

Der ganz See sprudelt, aber obwohl das sicher auch auf vulkanische Aktivität zurückzuführen ist ist das Öl kühl.
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-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=122029)

Nebendran gibt es auch kleinere Löcher, manche mit klarem Öl...
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-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=122032)

... und nur 1, 2 Meter weiter andere ziemlich schlammige ...
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-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=122033)

... und manche außenrum stark salzverkrustet.
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-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=122031)

Als ich diese Salzkrusten gesehen habe dachte ich ob das wohl wirklich Öl ist, nachdem man auch nichts roch. Ich hab dann mal vorsichtig reingelangt. Es fühlt sich ungefähr an wie Heizöl, also schon dickflüssiger als Wasser aber immer noch recht dünnflüssig. Es könnte auch eine Salzlake sein. Ätzend war es jedenfalls nicht. Unser einheimische Führer war sich sicher dass es Öl sei.

"Hinter" dem Ölsee gibt es "Mineralpilze" ähnlich denen in Dallol.
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-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=122030)

---------- Post added 13.03.2011 at 12:11 ----------

In der Danakil gibt's auch Salzseen. Einen davon haben wir besucht, er ist auch nicht weit weg von Dallol. Schon auf dem Weg nach Dallol fährt man durch Gebiete die oberflächlich salzverkrustet sind.
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-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=122057)
Teilweise ist es untendrunter schlammig so dass das Auto einbricht - zum Glück nicht wirklich tief. Stellenweise allerdings doch so tief dass man den Allrad einschalten muss, denn es ist echt schmierig.
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-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=122059)
An anderen Stellen ist es trocken...
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-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=122058)
... und man erkennt schon ansatzweise die Wabenstruktur der Salzplatten.
Kommt man dem Salzsee näher wird das noch deutlicher und die Farbe wird zunehmend heller ...
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-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=122056)
... bis fast rein weiß.
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-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=122055)

Der See ist nur 2 cm tief, darunter ist hartes Salz. Man kann mit dem Auto drauf- bzw. reinfahren...
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-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=122062)
... aussteigen und ein Salzlaken-Fußbad nehmen.
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-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=122060)

Wie so oft in dieser Wüste waren wir nicht die einzigen Besucher:
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-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=122063)
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-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=122064)
An so einem ungewöhnlichen Ort mussten wir natürlich auch wieder ein paar "Beweisfotos" machen:D
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-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=122061)

fiefbergen
13.03.2011, 12:54
Hallo wus,
das letzte Bild, dass du etwas geringschätzend als "Beweisfoto" klassifizierst, ist für mich das stärkste Bild der ganzen Serie.
Es zeigt eine unglaublich surreale Situation, besonders, wenn man bedenkt, wo es entstanden ist. Dieser (scheinbare) Widerspruch der nahezu unendlichen Ödnis und den westlichen Großstädtern fasziniert. Die sich im Vorder- und im Hintergrund zu einem Foto aufstellenden Gruppen korrespondieren auf eine eigenartige Weise miteinander, das Auge wandert hin und her und kann trotzdem die Situation nur schwer erfassen. Das Bild erinnert mich an den amerikanischen "Realismus" der 60/70er Jahre.
Für mich eines der stärksten Fotos der letzten Zeit.
Dein Einverständnis vorausgesetzt, würde ich es gerne zur Abstimmung für die Ausstellung vorschlagen.

wus
13.03.2011, 13:28
Hallo fiefbergen,

freut mich - ich hab' gewiss nichts dagegen.

"Beweisfoto" war übrigens nicht abwertend gemeint, eher mit einen Augenzwinkern. Mir war schon als ich dort war klar dass das interessante Fotos werden könnten. Unser Fahrer (der das Foto gemacht hat) könnte ein Lied davon singen... es ist nicht leicht jemandem der wahrscheinlich noch nie fotografiert hat zu sagen wie er die Kamera zu halten und was er alles zu tun und zu lassen hat ... es hat etlich Anläufe gebraucht bis das Foto so im Kasten war. Eine der Gelegenheiten wo ich echt froh um die Digitaltechnik mit der Möglichkeit, das soeben gemachte Foto sofort anschauen zu können war.

Ich habe jetzt gerade noch gesehen dass der Horizont im Foto nicht ganz waagrecht war und hab das noch korrigiert, also nimm bitte das hier für die Ausstellung:
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-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=122066)

---------- Post added 13.03.2011 at 16:45 ----------

Das Salz wird an Stellen wo es trocken ist auch abgebaut. Das machen die Afar - der lokale Stamm - seit 2000 Jahren auf praktisch unveränderte Art und Weise.
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-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=122070)
Die Leute ritzen die Oberfläche und stemmen dann große Platten raus ...
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-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=122071)
... die sie mit primitiven Werkzeugen auf quadratische Stücke von 5 - 6 kg zurechthauen.
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-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=122072)
Die werden auf Esel und Kamele verladen ...
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-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=122074)
... und mit großen Karawanen in die nächste Stadt gebracht. Diese Treks dauern 7 bis 9 Tage und bringen Leute, Tiere und die Ladung aus der 120 m unter dem Meeresspiegel gelegenen Danakil bis in die nächste Stadt im Hochland auf 2500 m Höhe.

Schon auf dem Weg runter in die Wüste sind wir an etlichen Karawanen vorbeigefahren. Auf dem Rückweg runter in die Danakil sind die Tiere mit Stroh (Futter) und anderen Waren beladen die von den Afar benötigt werden.
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-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=122076)
Die Landschaft durch die man sich bewegt ist, man könnte sagen, von trostloser Schönheit... solche Landschaftsbilder lösen bei mir immer sofort heftiges Fernweh aus.
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-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=122081)
Teilweise sind es richtig große Karawnenen mit mehrere 100 Tieren.
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-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=122082)
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-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=122084)
Stops legen die Leute dann in solchen Kneipen ein...
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-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=122085)
... über deren Eingang "Bett und Kaffee" geschrieben steht (auf Amharisch)
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-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=122079)

Wir dagegen gingen in ein weitaus moderneres "Turist Restourant" in der einzigen kleinen Stadt am Weg, Berale ...
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-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=122077)
... und leisteten uns einen kleinen Luxus: Tee*
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-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=122078)
(nur authentisch mit der Fliege) :P

* wie der eine oder andere sicher weiß ist Äthiopien das Ursprungsland des Kaffees. So ist er dort auch heute noch das Standardgetränk, anders als in arabischen Ländern wo diese Rolle dem Tee zukommt. Tee ist daher in Äthiopien etwas ungwöhnlicher, und es kann schon mal 15 bis 20 min dauern bis einer zubereitet ist. Dafür kommt er dann auch so schön geschichtet (haben wir mehrfach ausprobiert und so erlebt)

wus
20.03.2011, 22:18
Nach 4 Tagen Wüste und damit Offroadfahrt, in denen unser Auto aufs heftigste malträtiert wurde, und während der wir viele z.T. schwere Pannen anderer Autos gesehen und erlebt hatten, hatten wir unsere just in dem Moment als wir auf die Teerstraße zurück kamen - eine banale Reifenpanne.
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-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=122535)
Da in Äthiopien wirklich nur sehr wenige Autos fahren und in Dörfern mit Durchgangsstraße wie hier wo uns das passiert ist auch nur wenige anhalten laufen sofort Leute - vor allem viele Kinder - zusammen wenn doch mal einer anhält. Speziell wenn dann auch noch Weiße aussteigen.
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-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=122537)
Während unser Fahrer das Rad wechselte haben uns ein wenig umgesehen:
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-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=122541)
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-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=122542)
Bei diesem Bild habe ich mal wieder nicht darauf geachtet dass mein eigener Schatten im Bild ist... ich find' die 3 trotzdem ganz gut getroffen:
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-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=122543)

wus
27.03.2011, 14:56
Nach unserer Wüstentour charterten wir ein Sammeltaxi für die Fahrt von Mekele nach Lalibela, der "heiligsten" Stadt im Land. Die erste Überraschung erlebten wir gleich nach Verlassen der Stadt: das Ende der Teerdecke. Mekele liegt nicht weit ab von der 1, einer der wenigen durchgehend geteerten Fernverkehrstraßen im Land, und Lalibela liegt auch nicht allzuweit ab davon, da hatten wir natürlich angenommen man würde so fahren. Das taten die Jungs aber nicht (wie ich am GPS ablesen konnte) und so fuhren wir 9 Stunden Rüttelpiste, überwiegend durch Bergland. Da ga's zwar tolle Aussichten, aber es war doch recht anstrengend.
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-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=122891)
Ab und zu sieht man exotische Bäume wie diesen Baobab...
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-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=122894)
... oder Bäume mit auffällig rotbrauner Rinde.
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-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=122895)

Die Leute lagern Stroh in Bäumen damit es trocknet und / oder nicht von Ziegen oder anderen hungrigen Viechern gefressen wird...
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-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie /details.php?image_id=122893)
... bevor sie es in abgegrenzten Arealen aufhäufeln.
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-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=122892)

Zwischendurch gab's was zu essen...
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-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=122898)... für uns im Restaurant neben der Metzgerei, während die Jungs auf der Straße derweil am Zuckerrohr kauten:
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-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=122904)

Unterwegs hielten wir immer wieder an wenn wir an Schafen vorbei kamen weil unser Schaffner eins kaufen wollte, wohl der Festschmaus für das bevorstehende Weihnachtfest.
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-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=122906)
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-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=122907)

In Aksetema war Markttag und jede Menge Leute und Viecher auf der Straße und auf dem Feld außerhalb des Dorfs:
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-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=122910)
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-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=122909)
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-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=122911)
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-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=122912)

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-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=122908)
Solche Hähnchenverkäufer sahen wir öfters. Die Tiere werden ohne Gnade bei lebendigem Leib mit zusammengebunden Füßen über die Stange gehängt.
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-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=122913)

---------- Post added 27.03.2011 at 23:33 ----------

Lalibela

Lalibela ist unter Touristen wahrscheinlich nach Addis Abeba die bekannteste Stadt in Äthiopien. Wobei Stadt nach unseren Maßstäben schon ein wenig hoch gegriffen ist, wie man hier sieht.
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Gemessen daran wie klein Lalibela eigentlich ist gibt's hier mehr und auch nettere Restaurants als sonstwo in Äthiopien.
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Tej ist übrigens ein Honig-Wein.

Wir wohnten zentral im 7 Olives, einem ziemlich alten Hotel dessen Zimmer völlig heruntergekommen sind, und das verglichen mit anderen Hotels im Lande daran gemessen viel zu teuer war. Aber da um die Weihnachtszeit großer Andrang herrscht kann das Hotel fast verlangen was es will. Immerhin gibt es ein schönes und auch gutes Restaurant.
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So einen schönen Obstteller
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haben wir woanders im Land nicht mehr gekriegt.
Das Hotelpersonal sieht nett aus,
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ist es auch und bemüht sich, konnte aber die Unzulänglichkeiten vor allem in den Bädern nicht beheben.
Das Hotel verfüttert im eigenen Garten Essenreste an Vögel, die deshalb hier gut zu beobachten sind:
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Die Hauptattraktion in Lalibela sind monolithische Kirchen, Kirchen die vor Jahrhunderten mal aus dem massiven Felsen heraus gehauen wurden. Die bekannteste ist Bete Giyorgis oder auch Georgs-Kirche.
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Der charakteristische kreuzförmige Grundriss ist sogar vom Weltall aus zu erkennen, z.B. in Google Earth / Google Maps. Der ganze, im Inneren 3-stöckige Bau besteht aus einem einzigen Felsen.
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Die Felsenkirchen - ich glaube sogar der ganze Ort - zählen zum UNESCO Weltkulturerbe. Da viele der Kirchen von Erosion betroffen und teilweise schon davon zerstört sind bzw. waren hat die UNESCO über den meisten moderne Dächer errichten lassen, was vom Aussehen her passt wie die sprichwörtliche Faust auf's Auge.
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Mehr zu Lalibela und Umgebung demnächst in diesem Theater :D

Schreibt mir mal wie euch meine Fotos und der Bericht gefallen.

BeHo
30.03.2011, 14:20
Vielen Dank für die sehr abwechslungsreiche, interessante und schöne Serie. :top:

Hansevogel
30.03.2011, 19:56
Beeindruckende Einblicke in ein Land, das ich leider nie bereisen werde.

Danke. :top:

Gruß: Joachim

fiefbergen
31.03.2011, 06:40
Eine klasse Reportage aus einem spannenden Land.
Ich freu mich auf die Fortsetzung.

Reisefoto
17.04.2011, 14:13
Vielen Dank für den interessanten Bericht aus einem Land, in dem bestimmt nur die wenigsten von uns gewesen sind. Jetzt habe ich mir endlich mal die Zeit genommen, ihn mir in Ruhe anzusehen, denn ich wollte ihn nicht einfach nur schnell durchblättern. Falls Du noch mehr Bilder hast / die Reise noch weiter ging, würde ich sehr gern auch den Rest sehen!

Rüdiger Nehberg war 1977 in der Danakil und hat danach von seiner Reise berichtet. Sein Buch darüber habe ich auch gelesen. Das war mein erster "Kontakt" in diese Gegend. Vor einer Weile gab es auf Arte eine Reportage über die Danakil und in der Serie "Auf den Vulkanen der Welt" gab es eine ganze Folge über den Erta Ale. Falls diese Serie nochmal wiederholt werden sollte, lass sie Dir nicht entgehen!

Nach dem, was ich gehört habe, scheint die Gegend aber nicht ungefährlich zu sein. Hattet ihr Soldaten dabei (das Bild vom Miniaturcanyon deutet darauf hin), oder sind die dortigen Konflikte inzwischen Vergangenheit?

Pollux58
17.04.2011, 16:28
Hallo,

ein sehr schön dokumentierter Reisebericht, tolle einzigartiger Bilder dabei.

Grüsse, Maik

wus
28.04.2011, 23:58
Am Mini-Canyon standen Soldaten rum, und in Hamedela haben wir auch Uniformierte mit Waffen gesehen. Ansonsten waren wir in der Danakil zwar nicht mit Soldaten, aber immer mit bewaffneten Guards unterwegs. Als Begründung wird angegeben dass es zu Übergriffen von Eritrea gekommen sei, was nicht weit "hinter" Dallol anfängt. Aber der wirkliche Grund, jedenfalls sicher auch einer, ist wohl dass die Afar, die die Region beherrschen, anscheinend sehr wenig Arbeit haben (außer Salzabbau, Karawanserei und Kamelzucht) und die Beschäftigung als Guard ein Einkommen sichert. Wir hatten nirgendwo den Eindruck dass die Wachen wirklich nötig seien. Und die Übergriffe bzw. Entführungen liegen schon etliche Jahre zurück.

Aber man weiß ja nie, in Marokko gab es auch heute erstmals nach etlichen Jahren völlig unerwartet wieder einen Anschlag.

Jetzt aber endlich weiter mit den Felsenkirchen:

Innen sieht's so aus
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In vielen der Felsenkirchen findet man Malereien, teils auf den Felsen gemalt, teils auch auf Leinwand, teils naiv und wohl manchmal schon richtig alt...
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... teils auch sicher neueren Datums und schwülstig-kitschig (nach unseren Verständnis - gläubige Äthiopier sehen das sicher anders).
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Um die Leistungen der Erschaffer dieser Kirchen zu würdigen sollte man bedenken dass man beim Anfertigen von Reliefs an Gewölbebögen wie dem links im folgenden Bild bei einer aus einem Felsen gehauenen Kirche keine Fehler machen darf - was zu viel weg genommen wurde kann nicht, jedenfalls mit damaligen Mitteln nicht leicht, wieder hinzugefügt, kann nicht wieder repariert werden.
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In einer Kirche haben wir eine Art Bundeslade gesehen.
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Der Inhalt ist mit einem Vorhängeschloss gesichert, aber nicht nur damit: Wie uns unser Felsenkirchenführer zeigte gibt es einen Schraubmechanismus mit eine ellenlangen Holzschraube, die man rausdrehen muss und dann... weiter gingen seine Ausführungen nicht, aber das ist jedenfalls noch nicht alles.
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Die Priester posieren für ein Trinkgeld (einer von etlichen die wir in den verschiedenen Kirchen antrafen roch so) bzw. eine Spende in die donation box.
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Blitz Blank
30.04.2011, 00:01
Schöne Reiseserie, hat Spaß gemacht, durchzusehen.

Frank

wus
04.06.2011, 23:30
Einen Tag haben wir einen Ausflug von Lalibela nach Yemrehanna Krestos gemacht. Dort ist eine Kirche zwar nicht aus dem massiven Felsen gehauen wie in Lalibela, steht aber in einer Höhle und gilt somit auch als Felsenkirche.

Schon auf dem Weg dorthin sind uns Massen von Pilgern in "Pilgermobilen" entgegengekommen.
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Leute auf LKWs sieht man in anderen afrikanischen Ländern ja häufiger, in Äthiopien aber, wo es extrem wenig motorisierte Fortbewegung gibt ist das fast schon als Luxus anzusehen. Also es waren wohl Pilger die sich's leisten konnten. Wir haben sonst ja auch immer wieder Pilger gesehen die auch weit ab von den den nächsten Ortschaften zu Fuß unterwegs waren, an diesem Tag aber kaum - das liegt wohl daran dass es von Lalibela einen kürzeren Fußweg nach Yemrehanna Krestos gibt ("nur" 42 km laut Reiseführer), wir mit dem Auto in dem bergigen Gelände aber einen großen Umweg fahren mussten.

Das letzte Stück zur Höhle hoch muss man laufen, auf diesem "beschwerlichen" Weg (naja, für ältere Leute, für uns war's 'n Klacks) gab es dieses "Traditional Coffee House".
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Vor und in der Höhle dann viele Pilger und nur wenige andere Touristen.
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In der Höhle, aber vor der eigentlichen Kirche predigten abwechselnd 4 Priester über Mikrofon und Lautsprecher, ...
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... dazwischen führten Pilger einen Tanz um eine große Trommel auf:

http://www.youtube.com/watch?v=WfWrRO8A8ZM

Innen sah die Kirche ähnlich aus wie die Felsenkirchen in Lalibela.
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Im Unterschied zu denen gab's aber im hinten in der Höhle einen abgetrennten Bereich wo die Gebeine zahlloser Gläubiger aus mehreren Jahrhunderten, die hier sterben wollten rumliegen.
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Vor der Höhle tröpfelt's, in der Regenzeit gibt es hier wohl einen mittleren Wasserfall. Die Pilger fangen das Wasser auf und bieten es einem auch freundlich an wenn man näher kommt.
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---------- Post added 05.06.2011 at 19:27 ----------

Auf dem Rückweg zum Auto sahen wir diese Frau die vor ihrer Hütte Hopfen zum Trocknen ausgebreitet hatte. Das sahen wir später noch öfters, anscheinend trinken die Äthiopier außer Kaffee auch ganz gern Bier. Es gibt auch Brauereien im Lande die mit Hilfe deutscher Brauereitechnologie Bier brauen und verkaufen, aber da sich viele Äthiopier das nicht leisten können brauen sie eben selbst.
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Was wie eine Distel auusieht ist eine weitere Kulturpflanze: eine Sonnenblume.
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Und was wie brachliegendes, sehr karges Ackerland aussieht ist ein bebautes Sonnenblumenfeld.
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Die Blumen werden abgeschnitten, zusammengetragen und gedroschen. Was rauskommt sieht 1:1 aus wie die Sonnenblumenkerne die's auch bei uns zu kaufen gibt.
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Nachdem wir diese Dresch-Stelle gesehen hatten wussten wir auch endlich was die hellen Flecken waren die wir vom Flugzeug aus vielerorts gesehen hatten.
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Auf dem Rückweg nach Lalibela legten wir in einem kleinen Dorf ein Stopp ein.
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Vor den Hütten wieder Getreide und Hopfen...
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... oder auch Chilis, aus denen die Äthiopier eine höllisch scharfe Paste, das Beriberi machen.
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Leider haben wir nie Teff (http://www.google.de/search?q=teff&um=1&hl=de&client=firefox-a&rls=org.mozilla:de:official&biw=1098&bih=934&tbas=0&ie=UTF-8&sa=N&tab=iw) zu sehen gekriegt, das Getreide mit dem kleinsten Korn der Welt aus dem die Äthiopier ihr Brot, die Injera-Fladen machen. Hätte ich schon gerne mal gesehen (und fotografiert:D). Vermutlich wächst Teff im Bergland nicht. Wie ich gelesen habe ist Teff eins der ursprünglichsten und auch eins der gesündesten Getreide. Je nach Beilage hat uns das Injera auch sehr gut geschmeckt.
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joe51
11.07.2011, 13:17
Hallo Wolfgang,
vielen Dank für den exzellenten Bericht und natürlich die Fotos - da kommt richtiges Fernweh auf.
Weiterhin alles Gute,
LG Jürgen

BeHo
11.07.2011, 13:21
Auch von mir nochmals Danke! :D

Informativ und abwechslungsreich. :top:

Reisefoto
04.11.2011, 18:28
Ich bin heute erst auf den letzten Teil gestoßen. Nochmals vielen Dank für den Bericht und die schönen Bilder!

Reisefoto
18.01.2012, 11:35
Gut, dass Du heile nach Hause gekommen bist!
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,809721,00.html

wus
19.01.2012, 22:57
Ja, das hab'ich mir gestern auch gedacht als ich von dem Vorfall hörte. Würde mich echt interessieren wer oder was dahinter steckt. Angesichts der ganzen Vorsichtmaßnahmen zum Schutz der Touristen dort ist das Ganze reichlich mysteriös. Ich bin sehr gespannt ob sie es herausbringen.